Sumpfkalk
Ich habe mir diesen interessanten thread Beitrag durchgelesen und bin etwas entsetzt darüber wie bemüht die "Fachmänner" hier sind etwas derart kompliziert zu diskutieren, was mit hoher Sicherheit vor 500 Jahren kein Professor oder Dr. auf der Baustelle so genau ausgeführt hat.
Sicherlich ist es sinnvoll die richtige Wassermenge hinzuzugeben damit der Kalk nicht ersäuft oder verbrennt aber mit Angaben wie "Der Kalk verliert beim verbrennen 44% Wasser" ist wirklich niemanden geholfen. Das ist weder eine Mengenangabe noch ein hilfreicher Beitrag ohne nennen der Gesamt-Wasseraufnahme (Bitte mit Maßeinheit) von Kalk.
Im Gegenteil. Wenn man den Satz falsch versteht kann das so ziemlich daneben gehen.
Warum Weißkalkhydrat oder Fertigen Sumpfkalk kaufen? Sumpfkalk wird im Internet zwischen 20-50EUR pro 15Liter-Behälter angeboten. Weißkalkhydrat staubt auf der Baustelle wie verrückt, ist aber als Alternative wenn man es "einsumpft" durchaus interessant da es dadurch auch auf dauer gelagert werden kann und weiter staubfrei verarbeitet werden kann.
Bei Branntkalk vorsicht! Schutzkleidung (Brille, Handschuhe, Staubmaske, Vollbekleidet) dringend anziehen da es kurzzeitig stark reagiert/brodelt und spritzt.
So lässt sich aus einem 25kg Branntkalk-Sack ca. 90kg Sumpfkalk herstellen:
(Mit dem Verpackungshinweis lagst du schon sehr richtig!)
Es wird bei ca. 25kg Branntkalk 60-70Liter Wasser benötigt.
Unbedingt VORHER 50Liter Wasser in den Kübel schütten und dann erst den Sack Branntkalk hinzugeben. Andersrum reagiert der Branntkalk zu agressiv, lässt sich schwerer verteilen und Staub tritt aus bzw. er verbennt teilweise und bekommt eine schlechtere Qualität. Immer gucken, dass es wie brei brutzelt und sich die blubbernden Bläschen mit wasser sofort füllen (flüssiges Blubbern beobachten) und das übrige Wasser nach und nach zugeben. Mit einem Stock zwischendurch durchgehen damit wasser in alle heißbereiche fließen kann. Es sollte dampfen aber niemals verdampfen!
Das klappt wunderbar und Sie haben einen preiswerten wunderbaren Naturputz. Jeder fängt mal an. Lassen Sie sich nicht einschüchtern und folgen Sie dem Verpackungshinweis oder fragen Sie direkt beim Hersteller. Mag sein dass einige hier versuchen den perfekten Sumpfkalk herzustellen aber das ist unmöglich da jeder Kalk durch Lagerung, Qualität, Ursprung usw. ganz anders reagiert. Man muss beobachten und selber die Erfahrung sammeln. Viel kann man nicht falsch machen wenn man sich an die etwas mehr als doppelte Wassermenge + kleiner Überschuss in Liter des Gewichtes in kg des Branntkalkes hält also 25kg Branntkalk = ca. 50-60 Liter Wasser + ca. 20 Liter lagsam nachgießen für den Wasserüberschuss.
Ist erfahrungsgemäß die bessere Wahl vor Weißkalkhydrat und bindet für Putze hervorragend (Kein Vergleich zu fertigprodukten). Warum die bessere Wahl vor Weißkalkhydrat? Da Weißkalkhydrat häufig in Baumärkten längere (unbekannte) Zeit lagert und zum teil schon karbonatisiert.
Kalkige Grüße und nochmals:
Schutzkleidung tragen!
Robert