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DraufUndDran
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Hallo liebe Fachwerk-Community,
ich lese schon einige Jahre immer mal wieder mit, aber möchte nun meinen ersten Beitrag verfassen.
Ich habe vor einigen Jahren ein altes denkmalgeschütztes Fachwerkhaus geerbt.
Die Bausubstanz ist passabel aber der Zustand eine mittelschwere Katastrophe.
Das Dach war über Jahre stark beschädigt weswegen sich über die Zeit das Wasser ausgetobt hat.
Das Objekt hat weder nutzbare Wasserleitungen, noch Elektroinstallationen, ist aber erschlossen.
Die Raumhöhe ist überraschend okay. Klar, kein Vergleich mit einem modernen Neubau oder einem städtischen Altbau, aber nicht so schlimm wie bei manch anderen alten Bauern- bzw. Fachwerkhäusern.
Ich habe lange gehadert was ich mit dem Objekt mache. Der Denkmalschutz drängt hier auch sehr, weil die natürlich alles andere als glücklich sind, in welchem Zustand sich das Gebäude befindet. Sonderlich viel würde man beim Verkauf nicht bekommen. Schlimmer Zustand + Denkmalschutz = geringes Käuferinteresse.
Ich wollte schon immer in solch einem historischen Gebäude leben und scheue mich auch nicht vor viel Eigenleistung. Ich habe handwerkliche Fähigkeiten, aber bin kein ausgebildeter Handwerker.
Nun habe ich natürlich einen Sachverständigen zugezogen. Mehrere sogar.
Die Aussagen zum Objekt waren dabei überraschend positiv. Klar, es stehen massive und allumfassende Reparaturen an, aber grundsätzlich ist der Großteil des Gebälks solide und nicht sonderlich stark beschädigt.
Auch das Thema Feuchtigkeit hält sich in Grenzen.
Das Haus ist vermutlich bis zu 300 Jahre alt.
Ich habe mich also dazu entschieden das finanzielle Risiko einzugehen und das Objekt vor dem Verfall zu retten.
Dazu ins Boot geholt habe ich mir einen Architekten / Statiker sowie einen Denkmalrestaurateur und einen Zimmermann mit Spezialisierung auf Denkmalpflege.
Mein Problem ist nun folgendes:
Ich bin fleißig, aber nicht reich.
Der Architekt hat die komplette Bauvorplanung bereits abgeschlossen und eine detaillierte Kostenschätzung aufgestellt und kommt bei sage und schreibe 920.000€ raus. Das wäre dann jedoch inklusive aller technischen Anlagen, PV-Anlage, Wärmepumpe, alle Bodenbeläge, etc etc etc.
Das Haus wäre nach dieser Planung quasi schlüsselfertig und das einzige was fehlt sind die Möbel.
Was mich irritiert ist, dass sowohl der Denkmalrestaurateur als auch der Bauzimmermann diese Kosten für völlig überzogen halten.
Der Bauzimmermann hatte freundlicherweise eine eigene Kalkulation aufgestellt und war am Ende (ohne technische Anlagen) bei zirka 350.000€ raus gekommen.
Der Denkmalrestaurateur hat nur grob geschätzt, bewegte ich jedoch ebenfalls eher im preislichen Rahmen des Bauzimmermanns.
Nun könnte ich mir ohnehin keine 920.000€ leisten.
Ich stehe nun vor dem Dilemma schon relativ viel Geld in Notsicherung, Genehmigungsverfahren und Bauplanung investiert zu haben, nur um mir nun das ganze am Ende eventuell gar nicht leisten zu können.
500.000€ war meine Schmerzgrenze. Das kriege ich noch gestemmt und bin bis zu Rente fertig mit dem abbezahlen.
Normalerweise wird im Forum hier immer geschrieben: unbedingt fachkundige Hilfe holen!
Was tut man jedoch wenn die fachkundige Hilfe so stark abweichende Schätzungen angibt?
Klar, die eine Schätzung war mit technischen Anlagen, die andere ohne, aber eine Differenz von knapp 600.000€ sollte das nicht erklären.
Ich treffe mich am Wochenende nochmal mit einem befreundeten Bauunternehmer und lasse den nochmal über die Planung drüber schauen.
Wenn der nun noch eine weitere abweichende Schätzung abgibt, bin ich absolut ratlos.
Wie soll man sich unter diesen Bedingungen entscheiden?
Vielleicht hat jemand irgendeine Idee, bzw einfach ein paar Tipps?
Beste Grüße,
DraufUndDran
ich lese schon einige Jahre immer mal wieder mit, aber möchte nun meinen ersten Beitrag verfassen.
Ich habe vor einigen Jahren ein altes denkmalgeschütztes Fachwerkhaus geerbt.
Die Bausubstanz ist passabel aber der Zustand eine mittelschwere Katastrophe.
Das Dach war über Jahre stark beschädigt weswegen sich über die Zeit das Wasser ausgetobt hat.
Das Objekt hat weder nutzbare Wasserleitungen, noch Elektroinstallationen, ist aber erschlossen.
Die Raumhöhe ist überraschend okay. Klar, kein Vergleich mit einem modernen Neubau oder einem städtischen Altbau, aber nicht so schlimm wie bei manch anderen alten Bauern- bzw. Fachwerkhäusern.
Ich habe lange gehadert was ich mit dem Objekt mache. Der Denkmalschutz drängt hier auch sehr, weil die natürlich alles andere als glücklich sind, in welchem Zustand sich das Gebäude befindet. Sonderlich viel würde man beim Verkauf nicht bekommen. Schlimmer Zustand + Denkmalschutz = geringes Käuferinteresse.
Ich wollte schon immer in solch einem historischen Gebäude leben und scheue mich auch nicht vor viel Eigenleistung. Ich habe handwerkliche Fähigkeiten, aber bin kein ausgebildeter Handwerker.
Nun habe ich natürlich einen Sachverständigen zugezogen. Mehrere sogar.
Die Aussagen zum Objekt waren dabei überraschend positiv. Klar, es stehen massive und allumfassende Reparaturen an, aber grundsätzlich ist der Großteil des Gebälks solide und nicht sonderlich stark beschädigt.
Auch das Thema Feuchtigkeit hält sich in Grenzen.
Das Haus ist vermutlich bis zu 300 Jahre alt.
Ich habe mich also dazu entschieden das finanzielle Risiko einzugehen und das Objekt vor dem Verfall zu retten.
Dazu ins Boot geholt habe ich mir einen Architekten / Statiker sowie einen Denkmalrestaurateur und einen Zimmermann mit Spezialisierung auf Denkmalpflege.
Mein Problem ist nun folgendes:
Ich bin fleißig, aber nicht reich.
Der Architekt hat die komplette Bauvorplanung bereits abgeschlossen und eine detaillierte Kostenschätzung aufgestellt und kommt bei sage und schreibe 920.000€ raus. Das wäre dann jedoch inklusive aller technischen Anlagen, PV-Anlage, Wärmepumpe, alle Bodenbeläge, etc etc etc.
Das Haus wäre nach dieser Planung quasi schlüsselfertig und das einzige was fehlt sind die Möbel.
Was mich irritiert ist, dass sowohl der Denkmalrestaurateur als auch der Bauzimmermann diese Kosten für völlig überzogen halten.
Der Bauzimmermann hatte freundlicherweise eine eigene Kalkulation aufgestellt und war am Ende (ohne technische Anlagen) bei zirka 350.000€ raus gekommen.
Der Denkmalrestaurateur hat nur grob geschätzt, bewegte ich jedoch ebenfalls eher im preislichen Rahmen des Bauzimmermanns.
Nun könnte ich mir ohnehin keine 920.000€ leisten.
Ich stehe nun vor dem Dilemma schon relativ viel Geld in Notsicherung, Genehmigungsverfahren und Bauplanung investiert zu haben, nur um mir nun das ganze am Ende eventuell gar nicht leisten zu können.
500.000€ war meine Schmerzgrenze. Das kriege ich noch gestemmt und bin bis zu Rente fertig mit dem abbezahlen.
Normalerweise wird im Forum hier immer geschrieben: unbedingt fachkundige Hilfe holen!
Was tut man jedoch wenn die fachkundige Hilfe so stark abweichende Schätzungen angibt?
Klar, die eine Schätzung war mit technischen Anlagen, die andere ohne, aber eine Differenz von knapp 600.000€ sollte das nicht erklären.
Ich treffe mich am Wochenende nochmal mit einem befreundeten Bauunternehmer und lasse den nochmal über die Planung drüber schauen.
Wenn der nun noch eine weitere abweichende Schätzung abgibt, bin ich absolut ratlos.
Wie soll man sich unter diesen Bedingungen entscheiden?
Vielleicht hat jemand irgendeine Idee, bzw einfach ein paar Tipps?
Beste Grüße,
DraufUndDran