Solarstrom erstmals preiswerter als Atom-, Gas- und Kohlestrom

Diskutiere Solarstrom erstmals preiswerter als Atom-, Gas- und Kohlestrom im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Kühlwasserprobleme einiger Atom- und Kohlekraftwerke sowie der gestiegene Strombedarf aufgrund des verstärkten Einsatzes von Klimaanlagen haben...
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Kühlwasserprobleme
einiger Atom- und Kohlekraftwerke sowie der gestiegene Strombedarf aufgrund des
verstärkten Einsatzes von Klimaanlagen haben zu einer Verknappung beim
Stromhandel geführt und insbesondere die Preise für Spitzenlaststrom zeitweise
explodieren lassen. Da die rund 200.000 in Deutschland installierten
Photovoltaikanlagen genau dann auf Hochtouren laufen, wenn einigen
Großkraftwerken das Kühlwasser ausgeht, helfen sie zunehmend, die
Versorgungslücke zu schließen.



Carsten Körnig, Geschäftsführer vom Bundesverband
Solarwirtschaft: "In diesen Tagen wird die besondere Stärke der Solarenergie für
jedermann sichtbar. Während herkömmliche Großkraftwerke reihenweise in die Knie
gehen, liefern Solarstromanlagen Spitzenerträge. Solarstrom ersetzt damit
besonders teuren Spitzenlaststrom und wird schneller wettbewerbsfähig als
allgemein angenommen."



Mit einem Handelspreis von 54 Cent je Kilowattstunde liegt der
Tagespreis für Spitzenlaststrom an der Leipziger Strombörse in diesen Tagen
erstmals über dem Erzeugungspreis von Solarstrom. Dieser wird im Rahmen des
Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) mit 40,6-51,8 Cent je Kilowattstunde
vergütet.



Die EEG-Vergütung für Solarstrom und seine Erzeugerpreise werden
in den nächsten Jahren um jährlich rund fünf Prozent sinken. Konventioneller
Strom aus Atom-, Kohle und Gaskraftwerken wird hingegen nach einer jüngsten
ZEW-Umfrage weiter steigen. Die jüngste Entwicklung an der Leipziger Strombörse
lässt vermuten, dass dies auf Grund der Unflexibilität und Hitzeanfälligkeit
konventioneller Großkraftwerke in besonderem Maße für die Deckung von
Bedarfsspitzen gilt.



"Wir gehen davon aus, dass sich die Preisschere zwischen
konventionell erzeugtem Strom und Solarstrom für den Verbraucher bereits im
nächsten Jahrzehnt schließen wird", so Körnig weiter.



Nach Angaben des BSW sind derzeit fast 2.000 Megawatt Solarstrom
am Netz. Aktuell entspricht dies etwa der Erzeugungskapazität von zwei Atom-
oder Braunkohlekraftwerken. Langfristig soll Solarenergie in Deutschland rund
ein Drittel des Wärme- und Strombedarfs decken können. Im Mix mit anderen
Erneuerbaren Energien wird eine Vollversorgung möglich.



VEA fordert Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsgleichheit auch
für erneuerbare Energien




Der Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V. (VEA) unterstützt
übrigens eine Forderung aus der Unionsfraktion der Bundesregierung, die
Förderung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) deutlich
einzuschränken. "Das Gesetz ist ganz klar ein Auslaufmodell", so Manfred Panitz,
geschäftsführendes Vorstandsmitglied des VEA. "Angesichts des Emissionshandels,
der Energieformen wie Wind- und Solarstrom ohnehin unterstützt, ist die massive
Subventionierung hinfällig geworden." Sie gehe letztlich auf Kosten der
Verbraucher, die so teure Energie über Steuern und hohe Strompreise doppelt
bezahlen müssten. Es habe sich gezeigt, dass die Preise zum Beispiel für
Solaranlagen trotz der Subventionen keineswegs sänken. "Energieerzeugung ist
langfristig nur dann sinnvoll, wenn sie wirtschaftlich tragfähig ist und im
Wettbewerb bestehen kann. Das ist teilweise bei den heute geförderten Methoden
weder der Fall noch in Sicht. Nur wird ein fairer Wettbewerb durch die
Steuermilliarden verzerrt. Deshalb fordern wir schon seit geraumer Zeit mit
Nachdruck, dass die EEG-Subventionen genau geprüft und gegebenenfalls
abgeschafft werden", so der Verbandsvorstand.



Außerdem ist die Solarenergie-Branche nicht zu unrecht stolz auf
ihre Erfolge und Wettbewerbsfähigkeit (siehe auch Beiträge "Deutschland
wird zum 'Solar Valley'
" vom 23.6. und "Solarwärme
beliebteste Heizungsart der Deutschen
" vom 18.6.2006). Allerdings ergibt
sich dadurch sehr schnell die Frage nach der Notwendigkeit von weiterer
Solarförderung. Und werden nicht schließlich durch die Art der Subventionen
Anschaffungskosten bzw. Investitionen mit dem Verweis auf die so genannte
"notwendige Anschubfinanzierung" sozialisiert und die Gewinne in der viel
gepriesenen Amortisationsphase gewissermaßen privatisiert?



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