Sandsteinstufe im Windfang erhalten

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Johanna10

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sandstein-windfang-sauberkeitsschicht-i29155_2022714142436.jpegHallo ehrenwerte Forenmitglieder!
Wir sanieren gerade ein Fachwerkhäuschen von 1890 und entkernen zunächst das Erdgeschoss. Dabei finden wir immer wieder hübsche Überbleibsel, die uns an den Originalzustand erinnern.
Im Windfang habe ich unter Laminat, drei Krümeln Ausgleichsschüttung, einem morschen Unterbau aus Holz und wackeligen Steinstapeln die Sandsteinstufe gefunden, die einmal zur einstigen Eigangstür führte. Die Zarge der ehemaligen Haustür ist noch vorhanden und auch auf dem Bild sichtbar. Dort möchten wir wieder eine Tür einsetzen und den Windfang klimatisch vom Treppenhaus trennen, das direkt anschließt.
Wir möchten eine Horizontalsperre unter dem Haus ziehen und den Bodenaufbau nach Böttcher gestalten, auch im Windfang. Der Windfang selbst ist nicht unterkellert und steht auf Feldbrandsteinfundamenten auf Erdboden. Er ist vermutlich auch komplett aus solchen Steinen gemauert.
Nun frage ich mich, ob man den Sandstein als historisches Merkmal belassen könnte, wo er jetzt ist. Es ergeben sich nach ersten Überlegungen also zwei Optionen:

A.) Sandstein rauskloppen, Boden verdichten, Sauberkeitsschicht, Horizontalsperre, Dämmung, Fliesen

B.) Sandstein frei legen und mit Trennstreifen entkoppelt, Sauberkeitsschicht, Horizoltalsperre, Dämmung, Fliesen (um den Sandstein herum bis auf Niveau von selbigem)
Dann läge der Block sichtbar vor der ehemaligen Eingangstür, die dann die Treppenhaustür wäre.

Nun gehen mit folgende Dinge durch den Kopf:

1. Es verläuft eine Wasserleitung auf dem Erdboden durch einen alten Fensterschacht in den Keller, die wir erneuern werden. Erstmal möchte ich nur ein dickes Leerrohr legen, in das später alle möglichen Leitungen gelegt werden können. Soll ich das Leerrohr unter, in oder über die Sauberkeitsschicht legen?

2. Kann man Sandstein polieren und versiegeln, um eine hinreichende Sperre gegen aufsteigende Feuchte zu erreichen?

3. Im Fall von B würde unter dem Sandstein keine Dämmung liegen. Müssen wir mit Kondensat auf der Sandtseinoberfläche rechnen?

4. Sollte die Sauberkeitsschicht von den Wänden entkoppelt sein?

Ich bin sehr dankbar für Anregungen und Ratschläge! Vielen Dank also schonmal im Voraus und Liebe Grüße!
Johanna

Kleiner Nachtrag: Auf dem Bild sieht der Stein sehr nass aus, weil er dies auch ist. Zuvor habe ich ihn mit einer Bürste und reichlich Wasser abgeschrubbt, da Klebereiste darauf sind. Wie er sich ansonsten verhält, konnte ich noch nicht lange beobachten, da er erst drei Tage frei liegt.
 
Re: Sandsteinstufe im Windfang erhalten

Der Sandstein liegt höchstwahrscheinlich mehr oder weniger lose vorm Eingang im "Dreck". ber selbst wenn nicht, ihr könntet ihn vorsichtig ( !!!! Sandstein ist seeehr weich, vor allem wenn er nass ist) ausbauen, eine Feuchtesperre drunter bauen und ihn so "ins Trockene" zu setzen. Eine andere Option wäre, ihn auszubauen, die Sauberkeitsschicht einzubauen, die Sperrbahn vollflächig im ganzen Windfang auslegen, den Sandstein an der Unterseite abflexen und-meißeln und ihn dann wieder in einem Mörtelbett auf der Sperrbahn auf die fertige Endhöhe des Fußbodens nivellieren.
Auf keinen Fall solltet ihr nur die Steinoberfläche in irgendeiner Form abdichten. Es zieht ja dann nach wie vor von unten Feuchtigkeit, die dann nicht mehr nach oben weg verdunsten kann. Der Stein würde sich bis zur Sättigungsgrenze voll saugen. Heißt, immer seeehr weich bleiben.

Zu 1.) Ich würde mehrere, dünnere Leerohre, satt einem dicken verlegen. Dann könnt ihr Wasser-, Gas-, sonstige Leitungen und Kabel getrennt einziehen. Falls ihr noch Dachständer für die Stromeinspeisung habt, vergesst ein zusätzliches Leerrohr für eine zukünftige Einführung im Erdreich nicht. So ein 4x16²-Kabel ist starr wie ein Metallrohr. Das in ein bereits belegtes Leerrohr nachträglich einzuziehen kann in echten Stress ausarten.
I. d. R. werden dicke Leerrohre unter die Sauberkeitschicht gelegt. Vor allem wenn sie dicker sind als die Dämmung wird.

Zu 2.) Sandstein kann man nicht spiegelglatt polieren. Dazu ist er zu grobkörnig. Man kann ihn aber relativ glatt schleifen.Dazu werden spezielle Diamant-Schleifscheiben verwendet. Suche im www mal nach Steinmetzwerkzeug, bzw. entsprechenden Onlinehshops. Die Problematik zum "Versiegeln" habe ich oben bereits erwähnt. Im Übrigen ist das Versiegeln von Natursteinen auch unter Steinmetzen ziemlich umstritten.
Meine persönliche Meinung dazu ist, besser nicht, eine gewisse Patina gehört einfach dazu.

Zu 3.) Nein, wenn der Stein von unten keine Feuchte mehr ziehen kann. Auch ohne Dämmung darunter nicht. Das Kondensat, das evtl. durch die Luftfeuchtigkeit auf der kalten Steinoberfläche ausfällt, ist relativ wenig, es wird vom Stein direkt aufgesaugt und verdunstet wieder, wenn die Luftfeuchtigkeit gesunken ist. Ich tippe mal, wenn der Stein ansonsten völlig trocken ist, wird man nicht mal dunkle Flecken sehen.

zu 4.) Nein. Aber die Abdichtungsbahn, die drauf kommt sollte man an den Wänden bis zur OKF hoch ziehen oder an der Horizontalsperre dicht ankleben, damit seitlich keine Feuchte in die Fußbodendämmung ziehen kann.

Gruß,
KH
 
Thema: Sandsteinstufe im Windfang erhalten
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