Sandsteinmauer/Außenfassade verfugen

[Bauer2]

Guten Tag, bin seid Jahren Stiller Leser und seid heute angemeldetes Mitglied.

Nun zum Thema (beschämend)
Ich habe den Fehler begangen aus Bequemlichkeit einen Gartenmauermörtel (Trasszementmörtel) zum verfugen meiner Fassade zu nehmen. Nun mitten im Projekt ist mir klar geworden das ich trasskalkmörtel hätte nehmen sollen...

Meine Frage, wie schlimm ist die Situation? Ich dachte mir das ich im Sockelbereich des Hauses mit trasskalkmörtel weiter mache da dieser atmungsaktiver ist und im oberen Bereich wie bisher den Trasszementmörtel nehme... alles halb so schlimm oder total bekloppt? Der härteunterschied und die Atmungsaktivität machen mir leicht sorgen. Ach ja 60er Bruchsteinmauer von innen komplett mit Lehm verputzt. Vielen Dank im voraus!

 

[Bauer2]

Sandsteinmauer/Außenfassade verfugen

Hier nochmal der Sockel...

 

[Mario - lime experience]

Sandstein/Außenfassade verfugen

Es ist schwer aus der Entfernung hilfreiche Hinweise zu erteilen. Besser man konsultiert einen Sanierungsberater, der sich mit mineralischen Baustoffen auskennt. Der "Gartenmauermörtel" ist nicht für diese Anwendung konfiguriert.

Traszementmörtel ist "wasserdicht" und schränkt somit den FeuchteTransport über Mörtel und Fugen ein. Das zu substanziellen Schäden führen, insbesondere wenn sich Feuchtigkeit und Mauersalze im Stein aufkonzentrieren. Auf jeder Baustelle wo mit Zementmörtel an Sandstein gearbeitet wurde finden sich solche Stellen mit mehr oder weniger Substanzverlust am Steinmaterial.

Das Risiko wird durch die Witterungsexposition und Wasserleitung bestimmt und lässt sich nur durch örtliche Beobachtung aufklären. Offensichtlich hatte man sich mal für einen Verputz entschieden. Die Gewände weisen im Spritzwaser deutliche Verwitterung auf.

Ebenso ist die qualitätsgerechte Ausführung, insbesondere der kraftschlüsige Verbund zum Mauerstein wichtig. Dazu verhalten sich Zementmörtel , durch zeitiges Ansteifen ungünstig,da ein zweckmäßiges Verdichten erschwert wird. Was zu Schwund und Ablösung an der Steinkante führt. Schnelle und hohe Erhärtung, führt zu Rissen quer zur Fuge durch Materialspannung.

Auf dem Bild ist am Schattenwurf zu erkennen, das die Fuge zuweit hinter die vordere Steinkante springt. Auch das ist nicht optimal und bietet dem Wetter viel Angriff, was den Instandhaltungszustand verschlechtert.