Rutschhemmung von Bodenbelägen untersucht

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Stürze
in Eingangsbereichen sind ein Unfallschwerpunkt, der sowohl aus bautechnischer
Sicht wie auch für Versicherer von Bedeutung ist. Dabei führt eingetragene
Feuchtigkeit trotz normgerechter und vorschriftsmäßig verlegter Bodenbeläge
häufig zum Gleichgewichtsverlust beim Gehen. Als kaum wahrnehmbarer Film
verringert sie die Reibkräfte zwischen Schuhsohle und Bodenbelag.



Messung der Rutschhemmung



Eine jetzt von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin vorgelegte Forschungsarbeit unterzog zunächst die über 70
weltweit angewandten Verfahren zur Messung der Rutschhemmung einer Beurteilung.
Dabei wurden Pendelgleiter, Abrollgleiter und ein Gleitreibungsmessgerät für die
Laborversuche ausgewählt. Zusätzlich zu diesen Messungen wurde die
Oberflächenbeschaffenheit von insgesamt 27 verschiedenen Bodenbelägen aus fünf
Produktgruppen mit Licht- und Rasterelektromikroskopischen Analysen sowie einer
mechanischen 3D-Abtastung unterzogen. Die Ergebnisse dienten als Grundlage für
die Entwicklung neuer Messtechniken. Bislang fehlt eine mobil einsetzbare
Methode, um Bodenbeläge mit zerstörungsfreier Messtechnik zu überprüfen.



rutschhemmende Eigenschaften



Es wurde auch die Wirksamkeit verschiedener Verfahren getestet,
um die Oberflächencharakteristik der geprüften Bodenbeläge chemisch und
physikalisch zu modifizieren und ihre rutschhemmenden Eigenschaften insbesondere
bei feuchten und nassen Böden zu verbessern. Dazu wurden Fliesen, Feinsteinzeug
und Betonwerkstein im Ursprungszustand sowie nach der Behandlung mit ätzenden
Chemikalien und Laserstrahlung untersucht. Der ebenfalls untersuchte Granit
wurde einer Lasermaterialbehandlung unterzogen, während das Betonsteinmaterial
zusätzlich eine Nanokompositbeschichtung erhielt. Neben diesen mineralischen
Bodenbelägen wurde auch Melaminharz-Laminat auf HDF getestet.



Für eine adäquate und in der Praxis brauchbare Beschreibung
eines rutschfesten Untergrundes ist die einfache Messung der Tiefenrauheit nur
begrenzt anwendbar. Vielmehr ist für die Messung bei der Produktion von Fliesen
und anderen Bodenbelägen ein komplexes Muster von Kennzahlen betreffend ...



  • Rauhigkeit,
  • Profilbeschaffenheit und
  • Adhäsionsverhalten anzustreben.
In der Praxis - so zeigen die Untersuchungen - ist aber
beispielsweise eine Kombination von Rutschhemmung mit guten
Reinigungseigenschaften schwierig zu erzielen:



  • Ätzen oder Schleifen verbessert zwar die Sicherheit, nimmt dem Boden
    aber den Glanz und lässt ihn leichter verschmutzen.
  • Reinigungs- und Konservierungsarbeiten können wiederum alle Bemühungen
    um bessere Rutschhemmung zunichte machen, wenn Wachse oder ähnliche
    Materialien wie eine Beschichtung wirken.
Größere Rautiefe erweist sich nur in Verbindung mit anderen
Oberflächenmerkmalen nützlich: Bei laserstrukturiertem Feinsteinzeug zum
Beispiel befinden sich noch 80 Prozent der Oberfläche im Urzustand - die
Schuhsohle gleitet über die wenigen, wenn auch tiefen Löcher hinweg. Dagegen
wirken sich spitze Profilerhebungen in jedem Fall günstig aus, wie sie
beispielsweise durch die chemische Behandlung von Beton erreicht werden können.



Die bibliographische Angaben zum Forschungbericht:



  • Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
  • Fb 1090 "Oberflächencharakteristik von Bodenbelägen und deren
    Rutschhemmung"
  • A. Schnell, L. Goretzki, W. P. Weinhold; 92 Seiten
  • ISBN 3-86509-649-4
  • Euro 12,50
  • zu beziehen beim Wirtschaftsverlag NW,

    Postfach 10 11 10,

    27511 Bremerhaven,

    Tel.: 0471/945 44 61

siehe auch für weitere Informationen:<img src="http://www.baulinks.de/i/m-leer.gif" alt="Rutschhemmung, geäzte Bodenbeläge, geäzter Bodenbelag, geschliffene Fliesen, geschliffene Belag, Ätzen, Schleifen, ätzende Chemikalien, Laserbehandlung, Nanokompositbeschichtung, Reibkräfte, Beschichtung, Fliesen, Feinsteinzeug, Betonwerkstein" width="4" height="4" border="0">




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