Reetdach runter,Pfanne drauf...kosten ?

Diskutiere Reetdach runter,Pfanne drauf...kosten ? im Forum Dach & Dachraum im Bereich - Hallo,ich bin neu hier und habe keine Ahnung von Dächern.Wir haben ein Fachwerkhaus mit Reet gekauft und wollen hier nun ein Hartdach drauf...
Also ein Reetdach durch ein Hartdach zu ersetzen

halte ich zunächst einmal auch für den falschen Ansatz. Wenn man sich schon ein Gebäude mit Reetdach kauft, dann sollte man meiner Meinung nach froh sein, das es auch tatsächlich eines drauf hat und das Dach versuchen zu erhalten. In den meisten Fällen verliert das Gebäude schon sehr viel von seinem Charakter, wenn man das Reet wegnimmt. Insoweit würde ich mal dem Laiendruiden voll und ganz zustimmen.

Ferner liest man durchaus auch viel Gutes über Reet und zum Zweiten hat Anja da einen wichtigen Punkt angesprochen, ein Hartdach kann evtl. statische Probleme mit sich bringen.

Wie ist denn der Zustand des Reetdaches jetzt? Haben sich Eure Dachdecker dazu mal geäußert? Evtl. tun es auch einfache Ertüchtigungsmaßnahmen? Vielleicht fragt Ihr dazu einen Dachdecker der von Reetdeckungen Ahnung hat, bevor Ihr Euch fragwürdige Dämmaßnahmen aufschwatzen laßt.

Ansonsten könntet Ihr noch mit der IG-Bauernhaus Kontakt aufnehmen, dort gibt es reichlich Erfahrung mit Reetdächern.

www.igbauernhaus.de

Viele Grüße und eine Ko..tüte für Hieronymus ;-)
Achim Hecke
 
Reet schlägt Hartdach um Längen

hallo,
ich hatte mal das Glück, in einem Reetdachhaus zu wohnen und würde sagen, daß dies das angenehmste Wohnen schlechthin ist. Im Sommer war das Haus nie wärmer als 20 Grad (Reet kühlt im Sommer wegen der Verdunstung).
Der Abstand der Sparren war z.T. über 3 Meter, da wäre ein komplett neuer Dachstuhl fällig geworden wenn es mit was anderem gedeckt worden wäre. Schau dir mal deinen Dachstuhl daraufhin an...
Und als es neu gedeckt werden mußte, gab es Fördermittel speziell für Reetdächer (leider weiß ich nicht mehr, von wem, aber das läßt sich sicher rauskriegen).
Wenn du einen Fachmann für Reetdächer fragst, wird der dich bezüglich Teileindeckungen oder auch Überdeckungen beraten (nicht jedes Reetdach mit Löchern muß komplett neu gemacht werden!)
Bedenke: das Reetdach IST die Dämmung. Zusätzliche Maßnahmen sind nicht notwenig.
Und es wäre wirklich schade drum! Es sind eh schon so wenige.
 
Meinen Senf

möchte ich auch mal zugeben: Wir haben gerade die Sanierung hinter uns, d.h. Reet runter, Reet drauf inklusive neuer Lattung, mit Entsorgung ca. 200 qm (eine Dachhälfte) Zwei Reetdachdecker (Meister + Hiwi) haben ca. drei Wochen benötigt.
Der Dachboden ist nicht ausgebaut, keine Gauben, etc
Kosten: ca 25000€ All inclusive
Das Haus ist Denkmalgeschützt und es wurde von der GLL gefördert. Letzteres ist nicht in den o.g. Betrag enthalten.

Mein Nachbar hat für die Neueindeckung eines Pfannendaches (Pfannen runter Pfannen rauf + Dämmung ohne Gauben), ebenfalls Angebote bekommen ab. 35000.- Aufwärts. Förderung gibt es da keine. Ach ja, sein Dach war 10 Jahre jünger als unseres.
 
Geht schon

Also, unmöglich ist es nicht!

Mein Haus, Bj. 1852, war ursprünglich natürlich auch mit Rietdach. Es hat seit etwa 50 Jahren Ziegel drauf. Dazu mussten zusätzliche Sparren eingenagelt werden, aber das sind eher so Behelfssparren, keine tragenden Teile. Eingestürzt ist das Haus nicht, und schief ist es auch nicht.

Ach ja: Gedämmt haben wir die oberste Geschossdecke, Isofloc 180 mm, 600 €.

stt
 
Sicher

werden solche Maßnahmen gefördert.
Es muß nur im Rahmen der ENeV passieren.
Hab da jeden Tag mit zu tun.
 
Dämmung die nächste...

@Hieronymus
...von welchem Laien kommt Ihnen denn die Galle? und welcher derselben hat denn etwas von Minimum 220 mm Dämmdicke erwähnt. erwähnt?

@Idefix
welche sind denn DIE, DIE mit der EnEv nicht arbeiten können, wollen, oder müssen - und die sie für Müll erklären? und zweitens, wer hat bestritten, dass Massnahmen im Rahmen der EnEv gefördert werden.

Zuletzt: Heilige EnEv. Wenn ich eine Konfession benötige, dann habe ich doch andere, oft preiswertere Alternativen, als getreu dem Motto zu handeln: "Wenn schon, dämm schon", ich könnte mir Weihwasser übers Haupt kippen lassen, oder dreimal den Bund mit Allah bezeugen. Selbst Lehrstunden beim Rabbi wären meistens günstiger und lehrreicher. Das Wissen von den Standards und Richtwerten der EnEv ist das Eine. Dieses Wissen tangiert aber die Frage nach dem Sinn derartiger Verordnungen so wenig, wie das Wissen über irgendeinen Gesetzesparagraphen die Frage nach dem Sinn desselben berührt.
 
Moin zusammen,

@Christian Witt: Danke für deinen "Senf", das war ja wohl das Killer-Argument! Also Orima, noch Fragen?

@all: Das sich der EneV-Kram so nicht rechnet, kann ich mittlerweile bestätigen: Unser Gasverbrauch hat sich locker halbiert, teilweise bis auf ein Drittel runter. Aber was heisst das? Einsparungen von maximal 1200,-€/Jahr!

Wenn ich von den 120 000,- die das für unsere 2 DHH gekostet hat mal die Hälfte abziehe, weil Wand, Dach und Fenster eh' fällig waren, bleiben da immer noch 50 Jahre bis zum "sparen"!

Je nach dem, wie wir den KFW-Kredit nach den 10 Jahren Zinsbindung Anschlussfinanzieren, kommt da noch reichlich drauf........

Bleibt also der Komfortgewinn, die Wertsteigerung und das gute Gefühl die basics am Haus für dieses Leben erledigt zu haben....uns wars das wert.

Gruss, Boris
 
@Boris

Deine Argumente kann ich sehr gut nachvollziehen und ich finde es sehr gut, dass Du etwas zu realen Zahlen schreibst, allerdings und genau darin liegt oft mein eigenes Problem. Du schreibst: Bleibt also... das gute Gefühl... - bloss wie lange bleibt so etwas, wenn sich die Standards ändern. Denn wenn Du von basics schreibst, dann basieren die ja immer auf einer Ansicht von basics und ich will Dich gar nicht kritisieren, sondern eher von meinen eigenen Zweifeln sprechen. Klar, wenn mit den Fenstern nichts mehr zu machen ist, müssen sie ersetzt werden - und wenn das Haus eine Ruine ist, muss es wieder aufgebaut werden - all das verursacht KostenKostenKosten. Aber ich habe schon Häuser gesehen, da hätte mein Gefühl gesagt, mit den Fenstern ist nichts mehr zu machen und ich kenne Leute, die haben das ganz anders gesehen - und ich lasse mich gerne überzeugen, sowohl von diesem als auch von jenem Weg, bloss Menschen zu finden, die Dir zwei, drei, oder mehr Wege, Risiken und Vorteile aufzeigen sind nicht immer leicht zu finden - hingegen sind jene, die Dir die Probleme aufzeigen zahlreich und Möglichkeiten Geld für gute Gefühle auszugeben gibt es noch zahlreicher, aber wie gesagt: Das soll keine Kritik an Dir sein, sondern das ist meiner Meinung nach eben das Problem, das sich immer ergibt, wenn zwei Dinge miteinander erst einmal nichts zu tun haben, wie beispielsweise: Ein Haus und eine Verordnung. Wenn man jetzt noch Baustofftrends, Verkaufstalent und gesellschaftlichen Ökomainstream dazugiesst, dann bist Du am Ende überall angekommen - nur Du siehst am Ende Dein Haus vor lauter Parametern nicht mehr. Und was ich wollte war ein Haus und zur Instandsetzung suchte ich Leute, die wussten wie man Luftkalkmörtel verarbeitet, die wissen, wie man mit Lehm umgeht, die mein unausgebautes Dach decken und mich vor den Risiken vieler "dem Stand der Technik" entsprechenden Materialien warnten. Aber was habe ich viel häufiger gefunden? Dachdecker, die mir von der Verpflichtung eingebrachter Unterspannbahnen erzählten, Elektriker, die von Blockheizkraftwerken schwärmten, Sanitärmeister, die meinen Heizkessel erneuern wollten, Maler, die Sperrputze im Bad geehelicht haben. Ich übertreibe bloss? Gut, vielleicht ist das in andern Teilen der Republik anders oder ich habe einfach ein Abo auf Montagshandwerker gehabt. Ich wünsche jedem anderen auf Anhieb mehr Glück.
 
@

@ Lou Latsch, Kellergassenkatzen, und, und, und

1. Sorry für die 220cm, die wären doch e bis´l viel:).
2. bin ich Verfechter für Reetdächer und IGB-ler
3. können wie schon von euch bemerkt, Geschoßdecken als umschließende Wohnraumhülle gedämmt werden.
4. Ist das erstmal Rille, weil noch keiner weiß, ob das Haus z.B.unter Denkmalschutz stehtwie bei Herrn Witt, dann ist das Objekt der Begierde ENEV befreit.
5. Hat die ENEV für Altbauten Schlupflöcher, was die Dämmstärke betrifft, da ist Talent beim Handwerker gefragt.
6. Haben wir uns an die Enev zu halten (Gesetz)(mit Trick´s zu gute des Gebäude), auch wenn ich persönlich nichts von der Enev halte und auch nach meinen Möglichkeiten arbeite.
7.@orima
Das Schlechte an Reetdächern liegt nicht an den Dächern, sondern an sommergeschlagenen, liegend transportietem und undsachgemäß gelagertem Reet, an ausgebauten, gedämmten Reetdächern mit zuwenig Hinterlüftung, zu viele Zerklüftungen mit flachen DNGen und zu starken Reetschichten, wo die Halme in zu flacher Neigung liegen und das Wasser steht.
8.@ Reni
Das Reetdach ist nie die Dämmung, das ist Mythos, weil ein Reetdach immer von unten belüftet sein sollte und die Dämmung damit also Sinnfrei ist.
9. Ziegeldach kann nie teurer sein als Reetdach.
 
ENEV Dämmung

Der ENEV wäre ja mit einer ausreichenden Dämmung der obersten Geschossdecke Genüge getan - und die ist sowohl praktischer als auch effizienter und deutlich billiger als ne Sparrendämmung (< 1000 Euro, denke ich mal). Und so ne Geschossdeckendämmung lässt sich auch bei nem Rietdach (wieso nennen das alle hier Reetdach? Bin ich aus Süddeutschland ? oder hab ich das falsch gelernt? siehe unten) verwirklichen.

Wäre also mein Vorschlag von wegen Dämmung und ENEV. Und dann kann man das mit dem Dach ja in Ruhe überlegen, wie's am sinnvollsten, schönsten usw. wäre. Ohne das Argument "Dämmung ENEV MUSS ja".

Gruss und guten Abend
stt


Wiki sagt: Reet (auch: Reeth, Reth, Reith, Ried, Riet, Rohr und ähnliches) bezeichnet das an Ufern oder auf sumpfigem Gelände wachsende Schilfrohr, das vielerorts in getrocknetem Zustand zur Dacheindeckung verwendet wird ...
 
An Lou Latsch:

Also bei uns gibt es dieses "Handwerkerphänomen" ebenfalls und das ist kein Abo auf Montagshandwerker.........

Die werden mittlerweile "kammerseits" am Fließband hergestellt, mit anschließenden Abrundungsgehirnwäschen bei den vermeintlichen "Dämm- und Energieeinsparprofis".

Z. B. die aktuelle Aufschrift auf den Lkw von ISOVER: "Isover! So dämmt man heute!" Tolle Werbung für Sondermüll, sprich Glaswolle & Co. und der Hammer ist ja: Das Zeug geht nach wie vor weg wie geschnitten Brot.

Selbst die alten Hasen unter den Handwerkern kennen oft nur noch DÄMMUNG, DÄMMUNG, DÄMMUNG...... Was ist da los!? Hat die Zunft aufgehört selbst zu denken?? --

Habs glaube ich schon x-mal geschrieben, aber ich habe alleine über zwei Jahre nach einem Zimmermann gesucht, der nicht mit dem Bagger durch unser Haus fahren wollte. Da soll man als Bauherr nicht verzweifeln. Für das Thema Dämmung werde ich wohl bald ein Schild anfertigen, wie man es oft an Lebensmittelgeschäften für Hunde findet: "Dämmung a la Flöckchens und Faserchens, jegliche Art von Folien sowie die Ersatzreligion ENEV müssen hier leider draussen bleiben." ;-)

In diesem Sinne.....

An Hieronymus:

In der Hoffnung, daß Du nicht gleich wieder zur K...tüte greifen mußt ;-) Könntest Du die Aussage Nummer acht bitte näher erläutern?

Viele Grüße
Achim
 
@ Achim

Im Artikel 163094 schreibt "Reni" Bedenke Reetdach ist die Dämmung. Das ist nicht ganz so. Reet dämmt zwar, aber Reetdächer sind belüftet, da wird das nichts mit der Dämmung.
 
Was alles...

...aus einer klaren Frage werden kann. Sensationell. Die Fragestellerin hat sich inzwischen in's Unterholz verzogen, und über ihr toben faktenfreie Glaubenskämpfe. Die Statik muß dringend überprüft werden, ganz klar. Ansonsten ist es ja wohl Sache des Bauherrn, ein offenbar irreparables Dach wie gehabt oder auch anders zu erneuern, wenn's keine behördlichen Auflagen gibt.

Sicherlich würde ich mir interessehalber auch Angebote für Reet einholen, aber der Gedanke, mich vor Wind und Wetter jahrzehntelang nur durch eine Ansammlung von Grashalmen zu schützen, ist mir persönlich noch nicht recht geheuer, und das mag der Fragestellerin ja ähnlich gehen. Auch wenn's nachgewiesenermaßen eine längere oder kürzere Zeit funktioniert.

Grüße

Thomas
 
Wenn ein Dach sowieso neu gedeckt wird, bietet sich die Dämmung an. Nur wegen der Dämmung ein Dach neu zu decken ist wieder eine andere Fragestellung.

EnEV hin und her... wenn ich etwas richtig neu mache kostet der zusätzliche Aufwand für das Dämmen i.d.R. nicht viel mehr. Und dieser Mehraufwand amortisiert sich auch relativ schnell.
 
@Heiko und @Thomas

...kostet der Mehraufwand IN DER REGEL nicht viel mehr und hat sich recht schnell amortisiert? Wenn ich von der ursprünglichen Fragestellung ausgehe, nehme ich an, dass ein Energieberater nach der Dämmung des Daches, die, wie doch bereits festgestellt wurde, gar keinen Sinn macht, recht schnell auf die Energieeffizienz der Fenster, oder der Heizung zu sprechen kommt. Das ist die Regel, die ich kenne und am Dämmen wird in der Tat jede Menge Geld verdient. Dass es letzten Endes des Bauherrn Entscheidung ist, habe ich nie bezweifelt, aber @Thomas: Mut zum Holz, aber Angst vor Reet, das kann ich mir gerade beim Fachmann einfach beim besten Willen nicht erklären.
 
Beim Holz...

habe ich jede Menge Praxis im konstruktiven Holzschutz und in dessen richtiger Oberflächenbehandlung.

Beim Reet lege ich organische Substanz schutzlos auf's Dach. Das war nie das Optimum, sondern einfach das, was halt da war. Solange man das Material kostenlos irgendwo wegsichelte und Zeit kaum Geld kostete, eine nette Idee für den leeren Geldbeutel.

Als Warmdach (es wurde Dämmung angefragt) ist Reet m.E. nur sehr eingeschränkt geeignet, es ist eine Dampfsperre erforderlich, und die Bauschäden häufen sich gerade bei dieser Ausbauvariante.

Ich persönlich würde mir kein Reetdach auf's Haus tun, genausowenig wie in den Tropen Palmwedel. Wer's anders sieht, ist beim Spezialisten dafür bestens beraten:

http://www.hiss-reet.de/

Grüße

Thomas
 
an alle

1000 Dank für die ganzen Antworten:) wir haben nun das 1. Angebot bekommen:....uuuuund tendieren nun doch dazu beim Reet zu bleiben. Und noch was.... nicht so dolle Aufregen wegen dieser Frage ,raubt nur Kraft und Nerven. schönes Wochenende
 
Thema: Reetdach runter,Pfanne drauf...kosten ?

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