Quellfähige Dichtung reagiert auf austretendes Wasser und stopft so Leckagen

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Risse
und Löcher sind in der Dichtungstechnik per Definition eines der Hauptprobleme.
Die Werkstoffklasse der thermoplastischen Elastomere wird nun erweitert:
Quellfähige Varianten der Kunststoffe reagieren auf austretendes Wasser und
stopfen so Leckagen. Details dazu gibt es auf der IFAT in Halle B2.



Von Zahnbürsten, Handytasten oder Schraubenziehern sind
thermoplastische Elastomere (TPE) wohl bekannt. Vorteil für Anwender: Die Hand
findet einen angenehm weichen und sicheren Halt. Vorteil für Hersteller: Sie
können die gummihaltigen Kunststoffe schmelzen und wie die Thermoplaste
Polyethylen, -propylen oder -styrol verarbeiten. Entsprechend kostengünstig
lässt sie auch der TPE-Werkstoff massenhaft spritzgießen, extrudieren (strangpressen)
oder kalandieren (zu Platten und Folien walzen). Zudem ist er schweißbar, was
insbesondere bei der Verarbeitung etwa im Baugewerbe erwünscht ist.



Eine Erweiterung der Werkstoffklasse ist nun Forschern vom
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen
gelungen: Quellfähige Thermoplast-Elastomer-Composite <nobr>Q-TE-C.</nobr> Mit einer weiteren
Komponente - den als Superabsorber bekannten
Polyacrylaten - produzieren sie Kunststoffe, die wie TPE verarbeitbar
sind und gleichzeitig mit Wasser bis zum Vielfachen ihres
Trockenvolumens aufquellen können. "Wir haben Neuland betreten", ist
sich Holger Wack nach seinen Recherchen sicher. "Daher haben wir die
Basisrezeptur vor knapp einem Jahr zum Patent angemeldet."



Einen Katalog möglicher Anwendungen hält der stellvertretende Leiter
der Abteilung Spezialwerkstoffe schon parat. In erster Linie betreffen
sie das weite Feld der Dichtungstechnik: Immer wenn verhindert werden
muss, dass Wasser oder wässrige Lösungen auslaufen oder in benachbarte
Räume eindringen, könnten die quellfähigen Kunststoffe ihre Vorzüge
ausspielen. Die Funktionsweise erläutert Wack am Beispiel einer
selbstdichtenden Teichfolie. "Sie bestünde aus einer Lage des neuen
Materials und ist auf beiden Seiten mit herkömmlicher Folie
wasserdicht versiegelt. Versickert Wasser durch ein kleines Loch, so
quillt die  <nobr>Q-TE-C-</nobr>Schicht auf und verschließt die Beschädigung
wieder." Bei Rohrverbindungen kommt ein weiterer wichtiger Umstand zum
Tragen: Das feuchte Material ist nun zwischen festen Teilen
eingesperrt, weshalb der Volumenexpansion Grenzen gesetzt sind. Die
Dichtung erhöht den Druck auf die festen Teile und verschließt so das
Leck.



Je nach Anwendungsfall verlangen die verschiedenen Kunststoffvarianten
nach besonderen Eigenschaften. Daher entwickeln die Forscher derzeit
Methoden, mit denen nachgewiesen werden kann, ob der jeweilige
Werkstoff für seine Dichtungsaufgabe geeignet ist.



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<div align='right'>Siehe auch:

Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT
</div>
 
Thema: Quellfähige Dichtung reagiert auf austretendes Wasser und stopft so Leckagen
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