Projektbericht: SCADA belegt / belebt Hamburgs Jungfernstieg

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Die
Umgestaltung des Jungfernstiegs ist die zurzeit bedeutendste Baumaßnahme in der
Hamburger Innenstadt. Ehrgeiziges Planungsziel: Der Boulevard soll wieder in die
internationale Klasse aufsteigen:



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<img border="1" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2005/i/1554-scala1.jpg" vspace="2" alt="Jungfernstieg Hamburg, Gehwegbelag, Plattensystem, Betonpflaster, Gehwegbeläge, veredelte Betonplatten, Betonplatte, Naturstein, stahlkugelgestrahlt" width="400" height="299">

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Im Grunde konzentriert sich die Bauaufgabe darauf, den
ursprünglichen Charme des Jungfernstiegs zu reanimieren. Noch vor rund 100
Jahren stand der Boulevard in voller Blüte und erfreute sich größter Prominenz
und Pracht. Der Name leitet sich übrigens von den hübschen Hanseatinnen ab, die
schon um 1650 gern an der Alster flanierten. Im vorigen Jahrhundert büßte der
Ort jedoch seine architektonische Qualität ein. Mehrere Umbauten ergaben nicht
mehr als die "Summe zufälliger Einzelentscheidungen", bilanziert die
Stadtchronik.



Entscheidende Impulse für eine Neugestaltung gingen von der
Stiftung Lebendige Stadt aus. Sie mobilisierte Ideen, Bürger und schließlich
auch Spenden. 5 Mio. Euro gab etwa Versandhausgründer Prof. Dr. h.c. Werner
Otto. Rund 8 Mio. Euro sollen aus privater Hand in den Jungferstieg fließen -
immerhin gut die Hälfte der geplanten Gesamtkosten.



Maßgefertigter Flächenbelag



Nach dem ersten Spatenstich Ende vergangenen Jahres fügt sich
nun das neue Erscheinungsbild. Zentrales Gestaltungselement ist der
Flächenbelag. Planer und Bauherren, darunter der Verein Lebendiger Jungfernstieg
e.V., realisierten ihre Vorstellungen mit Scada, einem veredelten Plattensystem
aus Beton von Klostermann:



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<img border="1" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2005/i/1554-scala2.jpg" vspace="2" alt="Gehwegbeläge, Gehwegbelag, Stiftung Lebendige Stadt, Verein Lebendiger Jungfernstieg e.V., veredeltes Betonpflaster, geschliffene Betonplatten, geschliffener Betonsteine, sandgestrahlte Betonplatte, stahlkugelgestrahltes Betonstein, Naturstein" width="400" height="277">

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Scada wird wie Natursteinmaterial als Bahnenware gefertigt, hier
in den drei individuellen Abmessungen 96 x 48, 64 x 32 und 48 x 24 cm bei
Plattendicken von 12 und 16 cm. Das exklusive Flächensystem wird quer zur
Laufrichtung verlegt. Vorteil Stabilität: Mit seinem Vollverbund eignet sich
Scada auch für Verkehrsflächen mit hohen Belastungen.



Der sandsteinartige Farbton als Ergebnis mehrerer Bemusterungen
orientiert sich an der Farbigkeit der Hausfassaden. Brillante Oberflächen mit
eingearbeiteten Natursteinsplitten dominieren. Der Scada-Vorsatzbeton ist fein
geschliffen oder fein geschliffen und samtgestrahlt ("samtig" weil zunächst
geschliffen und dann stahlkugelgestrahlt). Ein Belag von nobler, großstädtischer
Präsenz für etwa 18 000 qm Verkehrsfläche.



Ensemble vervollständigt




<img border="1" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2005/i/1554-scala3.jpg" align="right" hspace="3" vspace="3" width="150" height="217">Das
Konzept der Planer folgte einer klaren Logik. Barrieren fallen, die Stadt rückt
wieder näher an die Binnenalster. Betont wird diese Nahtstelle durch eine
tribünenartige Treppenanlage, die sich über die gesamte Breite des
Jungfernstiegs spannt und deren Stufen im Wasser auslaufen.



Der Gehweg entlang der Häuserzeile wächst auf Boulevard-Maß.
Eine dreiachsige Allee aus acht Meter hohen Silberlinden verbindet die Straße
mit den wasserseitigen Flächen und dem Anleger der Alsterschifffahrt. Darüber
hinaus entsteht ein neuer Pavillon.



Hamburgs Oberbaudirektor Professor Jörn Walter bezeichnet es als
größten Gewinn, dass das wohl wertvollste städtebauliche Ensemble Hamburgs aus
Binnenalster, Kleiner Alster und Rathausmarkt wieder einen seiner Würde
entsprechenden Jungfernstieg erhalten werde. Die offizielle Eröffnung findet im
Mai 2006 statt.



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