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MirkS
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Hallo,
ich heiße Dirk.
Meine Frau und ich haben vor 10 Jahren ein marodes Fachwerkhaus - laut Türsturz über der Haustür Bj. 1779 - im Odenwald günstig gekauft und haben es leider vollsanieren müssen.
Ab und zu haben wir hier im Forum nach Problemlösungen gesucht. Wir waren also heimliche Mitleser. ;-)
Da wir mittlerweile selbst unsere Erfahrungen gesammelt haben, könnten wir in Zukunft eventuell auch Ratschäge an zukünftige Bauherren/-Frauen geben.
Hier eine hoffentlich kurzer Abriss über unser Projekt:
- Wir konnten während der Umbauphase dauerhaft in dem Haus wohnen. Es war beim Kauf noch zweigeteilt und ein Schandfleck im Dorf. Der eine Teil war Fachwerk, der andere war seit 1956 ein unverputzter gemauerter Bau.
- In der heissen 6-wöchigen Bauphase, als das Fachwerk abgetragen und neu aufgebaut wurde, wohnten wir im sogenannten Anbau auf 30 qm mit 7 Leuten. 3 befreundete Zimmerleute, 2 Schwiegereltern, 2 Bewohner(Frau und ich).
- Das Fachwerk wurde bis auf die halbhohen Grundmauern abgebaut und dann mit Ersatzholz neu gerichtet. Ungefähr 30 Prozent der alten Balken waren hinüber.
- Das Ersatzholz(ca. 100 Jahre altes Eichenholz) hatten wir von einem Scheunenabriss im Saarland günstig erstanden.
Meine Frau und ich haben deswegen einen Tagesausflug mit einem 7,5 Tonner ins Saarland gemacht.
- Den Lehm vom Abbau unseres Hauses haben wir auf einem großen Haufen gesammelt, dann tagelang durchgesiebt und später als Unterputz für Innen wiederverwendet.
- Zusätzlich haben wir uns vorher schon ein gebrauchtes Stahlgerüst gekauft. (100 qm Einrüstung)
- Ausgefacht haben wir mit Lehmsteinen. Damals gab's in knapp 10 Km Entfernung noch ein Ziegelwerk, von welchem wir auch die Lehmbauplatten für den Innenausbau besorgt haben.
Leider gibt's das Ziegelwerk nicht mehr, weil die Schwiegersöhne es heruntergewirtschaftet haben.
- Die Innendämmung haben wir mit mit einer zwischen der Außenwand und den vorgenannten Lehmbauplatten liegenden Hanf-Lehm-Mischung realisiert.
In den von uns verwendeten Lehmaubauplatten war eine Nut für eine Wandheizung vorhanden. Wandheizung haben wir verlegt.
In der Dachschräge ist unser Wohnzimmer. Im Spitzgiebel unser Schlafzimmer. Die Dachschrägen haben wir von Innen mit Sauerkrautplatten versehen. In diese Platten habe ich mit einer Handkreissäge keilförmige Nuten reingeschnitten, um den Schlauch von der Wandheizung zu verlegen.
Unbedingt Mund & Augen & Hörschutz tragen. Das war echt das
krasseste Projekt. Auf den Sauerkrautplatten hält Lehmputz übrigens perfekt.
Mittlerweile ist es urgemütlich. Es fehlen hier und da noch ein paar Fußleisten oder ein paar Blenden für die Stromverteilerdosen oder die Leibungen für die Badezimmertür...
- Aktuell (Anno 2017) realisieren wir ein paar ausstehende Projekte. Die Badezimmertür zum Beispiel.
Wir haben da zwei original Türbänder aus dem Barock. War ein Sperrmüllfund. Ebenso das dazugehörige Kastenschloß.
Beide Teile wurden von einem Antik-Experten auf 1450-1650 a.D. geschätzt.
Bin momentan dabei, das Kastenschloß wieder funktionsfähig zu machen. Sieht gut aus. Habe es zerlegt und morgen gehe ich mit der Drahtbürste dran.
Bin da immer wieder am nachdenken, daß der Hersteller dieses Teils schon seit 500 - 600 Jahren tot ist.
Hier ein Bild von Türbändern, die ziemlich den unseren ähneln:
http://www.antik-sammeln.ch/images/schloe_tuerkl/klinken_35.jpg
Gruß,
Dirk
ich heiße Dirk.
Meine Frau und ich haben vor 10 Jahren ein marodes Fachwerkhaus - laut Türsturz über der Haustür Bj. 1779 - im Odenwald günstig gekauft und haben es leider vollsanieren müssen.
Ab und zu haben wir hier im Forum nach Problemlösungen gesucht. Wir waren also heimliche Mitleser. ;-)
Da wir mittlerweile selbst unsere Erfahrungen gesammelt haben, könnten wir in Zukunft eventuell auch Ratschäge an zukünftige Bauherren/-Frauen geben.
Hier eine hoffentlich kurzer Abriss über unser Projekt:
- Wir konnten während der Umbauphase dauerhaft in dem Haus wohnen. Es war beim Kauf noch zweigeteilt und ein Schandfleck im Dorf. Der eine Teil war Fachwerk, der andere war seit 1956 ein unverputzter gemauerter Bau.
- In der heissen 6-wöchigen Bauphase, als das Fachwerk abgetragen und neu aufgebaut wurde, wohnten wir im sogenannten Anbau auf 30 qm mit 7 Leuten. 3 befreundete Zimmerleute, 2 Schwiegereltern, 2 Bewohner(Frau und ich).
- Das Fachwerk wurde bis auf die halbhohen Grundmauern abgebaut und dann mit Ersatzholz neu gerichtet. Ungefähr 30 Prozent der alten Balken waren hinüber.
- Das Ersatzholz(ca. 100 Jahre altes Eichenholz) hatten wir von einem Scheunenabriss im Saarland günstig erstanden.
Meine Frau und ich haben deswegen einen Tagesausflug mit einem 7,5 Tonner ins Saarland gemacht.
- Den Lehm vom Abbau unseres Hauses haben wir auf einem großen Haufen gesammelt, dann tagelang durchgesiebt und später als Unterputz für Innen wiederverwendet.
- Zusätzlich haben wir uns vorher schon ein gebrauchtes Stahlgerüst gekauft. (100 qm Einrüstung)
- Ausgefacht haben wir mit Lehmsteinen. Damals gab's in knapp 10 Km Entfernung noch ein Ziegelwerk, von welchem wir auch die Lehmbauplatten für den Innenausbau besorgt haben.
Leider gibt's das Ziegelwerk nicht mehr, weil die Schwiegersöhne es heruntergewirtschaftet haben.
- Die Innendämmung haben wir mit mit einer zwischen der Außenwand und den vorgenannten Lehmbauplatten liegenden Hanf-Lehm-Mischung realisiert.
In den von uns verwendeten Lehmaubauplatten war eine Nut für eine Wandheizung vorhanden. Wandheizung haben wir verlegt.
In der Dachschräge ist unser Wohnzimmer. Im Spitzgiebel unser Schlafzimmer. Die Dachschrägen haben wir von Innen mit Sauerkrautplatten versehen. In diese Platten habe ich mit einer Handkreissäge keilförmige Nuten reingeschnitten, um den Schlauch von der Wandheizung zu verlegen.
Unbedingt Mund & Augen & Hörschutz tragen. Das war echt das
krasseste Projekt. Auf den Sauerkrautplatten hält Lehmputz übrigens perfekt.
Mittlerweile ist es urgemütlich. Es fehlen hier und da noch ein paar Fußleisten oder ein paar Blenden für die Stromverteilerdosen oder die Leibungen für die Badezimmertür...
- Aktuell (Anno 2017) realisieren wir ein paar ausstehende Projekte. Die Badezimmertür zum Beispiel.
Wir haben da zwei original Türbänder aus dem Barock. War ein Sperrmüllfund. Ebenso das dazugehörige Kastenschloß.
Beide Teile wurden von einem Antik-Experten auf 1450-1650 a.D. geschätzt.
Bin momentan dabei, das Kastenschloß wieder funktionsfähig zu machen. Sieht gut aus. Habe es zerlegt und morgen gehe ich mit der Drahtbürste dran.
Bin da immer wieder am nachdenken, daß der Hersteller dieses Teils schon seit 500 - 600 Jahren tot ist.
Hier ein Bild von Türbändern, die ziemlich den unseren ähneln:
http://www.antik-sammeln.ch/images/schloe_tuerkl/klinken_35.jpg
Gruß,
Dirk