Neue Eichendielen räuchern oder färben?

Diskutiere Neue Eichendielen räuchern oder färben? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo liebe Forumsmitglieder, ich habe mal wieder eine Frage ans interessierte Publikum: Die Eichedielen (30 qm) sind nun verlegt und nun...
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zum Thema syntetische Bestandteile in Naturölen wollte ich (erstmal) nicht aufmachen, obwohl es schon interessant wäre und man sicherlich mehr Klicks erreichen würde. Gerade für Laien sind diese Informationen sicherlich höchst interessant.

Aber da, wo es sich anbietet, werde ich das Thema aufgreifen.

Ob nun Verdünnung oder Lösungsmittel, Fakt ist, dass auch Naturölhersteller (und auch einige von Ihnen angepriesene Hersteller) syntetische Stoffe in Parket- Hartöle, etc. einsetzen. Ich warte ja noch auf die Antwort von Herrn Lipfert, der dies für das von ihm vertriebene Produkt klarstellen könnte. Anteile von bis zu 40 % vom Endprodukt können das schon sein?

Gründe für die Verwendung sind, soweit ich das bisher quer gelesen habe, die Vermeidung der Allergieproblematik natürlich basierter Lösungsmittel. Vielleicht werden auch die Rezepturen einfacher und die Produkte lassen sich effizienter verarbeiten. Da die Firmen auch am Markt konkurrieren, könnte vielleicht auch ein sehr viel günstigerer Preis eine Rolle spielen??? EG-Normen habe ich als Grund noch nicht zu lesen bekommen, was ja nicht ausschließt, dass das stimmt. Verstanden habe ich allerdings nicht, warum die natürlichen Bestandteile durch syntetische ersetzt werden müßten. Es gibt ja auch Hersteller, die nur natürl. Lösungs-/Verdünnungssmittel einsetzen - das müßte dann ja per Gesetz verboten sein.

Um es mal wieder provokant auf den Punkt zu bringen:
Einige Naturölhersteller arbeiten Hand in Hand mit der Petrochemie und es ist kein Alleinstellungsmerkmal des Baumarkthandels oder von Industrielieferanten! Bzgl. Offenheit und Qualität der sonst verwendeten Stoffe sind die Naturölhersteller natürlich wesentlich vertrauenswürdiger - keine Frage!

Ich bin nicht glücklich mit der unpräzisen Deklaration des Faxe-Hartöls und der vermuteten Inhaltsstoffe und werde wohl versuchen, ein anderes Öl zu bekommen.

Bis dahin vielen Dank für den regen Gedankenaustausch! Einstweilen werde ich dann wohl hier einsam meine Runden drehen oder das Thema einfach aussterben lassen. Räuchern muß ich ja auch noch...

Grüsse
Gerry
 
natülich künstlich!

ist zwar schon etwas spät, aber ich bin heute erst auf diese Diskussion gestoßen.

Offenbar verteten viele die Auffassung, dass etwas 'natürliches' aus prinzipiellen Grünen etwas 'künstlichem' vorzuziehen sei. Das ist in meinem Berufsfeld (Medizin) ähnlich.

Ich kann diese Auffassung nicht ganz verstehen, denn ich glaube der Unterschied zwsichen natürlich und künstlich ist künstlich und nicht natürlich. Soll heißen: eine scharfe Trennung gibts gar nicht. Wer kann sagen ob Erdöl nun künstlich oder natürlich ist, was ist mit Penicillin, mit Cobalt, Asbest, was ist mit Alkohol und Tabakrauch. Die Natur beschert uns eine Reihe der giftigsten Substanzen (Botulinus ist das stärkste bekannte Gift und stammt aus Bakterien, die in verdorbenen Lebensmitteln wachsen) , viele Kanzerogene und zahllose Allergene.

Industrielle hergestellte Produkte unterliegen meist einer Qualitäskontrolle und enstehen in definierten Prozessen. Das kann man bei den Naturstoffen oft nicht sagen. Klar, man erfährt nicht alles, es wird gepanscht und es ist oft nicht das drin was draufsteht. Aber unterscheiden sich die Kunst- und Naturprodukte in diesem Punkt denn wirklich?

Ist ein Stoff deswegen schlechter, weil er aus Erdöl gemacht wird? Und wenn ich vom reinen Leinöl oder von Orangenöl oder sonstigen Naturölen lese, dann muss man doch auch offen sagen, das alle diese 'Öle' Gemische aus zahllosen Komponenten sind. Wurden die Ausgangspflanzen denn vielleicht mit irgendetwas gespritzt. Orangen zum Verzehr unterliegen einigermaßen strengen Vorschriften und sind dennoch oft belastet. Wer untersucht denn die Früchte oder den Flachs, wenn's 'nur' um Fußbodenöl geht?
Wie soll man denn den Begriff Volldeklaration verstehen, wenn daraus hervorgeht, das es sich zu 100% um ein schlecht standardisiertes Gemisch handelt.

Ich habe heute Nachmittag gelesen, dass das Dioxin um Hühnerfutter wahrscheinlich aus Pflanzenschutzmittel kommt und eben nicht aus den technischen Fetten. Ekelig ist es trotzdem.

Den Nachweis von Unbedenklichkeit gibt es nicht (im Gegensatz zum Nachweis der Schädlichkeit), nur die Erfahrung mit der Anwendung. Da haben viele Naturstoffe sicherlich eine längere Historie, ob der Hersteller XYZ heute sein Produkt aber so herstellt, wie es die Altvorderen in den letzten Jahrhunderten gemacht haben, das weiß doch keiner.

Es soll mich keiner falsch verstehen, ich wähle auch oft Naturprodukte. Aber nicht weil sie 'natürlich' sind, sondern weil sie (hoffentlich) Produkteigenschaften haben, die seit einer ganzen Weile bekannt sind. Und selbstverständlich verwende ich auch technische Produkte, wenn ich in etwa weiß, was drin ist.

Eines würde ich aber in jedem Falle tun:

ich würde die harmlosen Isoaliphate in jedem Falle dem Atemgift Ammoniak vorziehen, das ist bekanntermaßen wirklich schädlch. Zumindest wenn ich schon drin wohne.

Ich denke aber, dass jeder das selbst entscheiden muss.

Götz

p.s. was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Lösungsmittel und einem Verdünner?
 
Da ham se...

...viel geschrieben und nischt verstanden:

"ich würde die harmlosen Isoaliphate in jedem Falle dem Atemgift Ammoniak vorziehen"

Mit dem ersteren kann man die Farbe des Holzes nicht beeinflussen, und mit dem letzteren kein Öl verdünnen.

Was wollen sie da vergleichen?

Holzwürmer in Möbeln können mit Blausäure (höchstgiftig) abgetötet werden. Einen Himbeereisbecher esse ich gern, und er schmeckt viel besser als Blausäure (bittermandelig und irgendwie endgültig). Trotzdem ist für die Anobienbekämpfung die Blausäure da, und für den Genuß der Himbeereisbecher...

Desweiteren: Wer eine Volldeklaration anbietet, und sich seinen guten Ruf als Naturfarbenhersteller auch bezahlen lassen will, macht sich sehr viel Gedanken um die Herkunft und Qualität seiner Rohstoffe. Das verwandte Orangenschalenöl von Naturhaus z.B. kommt nur aus ungespritztem Vertragsanbau von Saftorangen. Da kommt es auf die Optik der Schale nämlich nicht an, Reststoffe von Spritzungen aber wären fatal. Das Öl wird 5-fach destilliert, um die geruchsintensiven Anteile zu reduzieren. Diese werden aber nicht weggeworfen, sondern sind die Aromabildner von Citrusbrausen bekannter Hersteller. Allergien auf Citrusbrausen dürften Seltenheitswert haben.

Grüße

Thomas
 
"..viel geschrieben und nischt verstanden"

hoppla!

Verstanden hatte ich die Frage schon, die war nämlich:

"anstatt farblos zu ölen (Faxe Holzbodenöl), die Dielen durch räuchern (Amoniak) oder farbiges Öl dunkler gestalten"

da geht's doch um die Frage Ammoniak oder Behandlung mit Ölen, deren Inhaltsstoffe und Gefählichkeit manchmal unbekannt aber zumindest von vielen unterschiedlich bewertet werden.
Mein Argument war lediglich, dass wenn man schon eine lange Diskussion über Inhaltstoffe und deren Deklaration und Bewertung führt, müsste man ehrlicherweise sagen, dass die Lösung mit Ammoniak dem Ideal der Verwendung natürlicher und unbedenklicher Stoffe nun vollständig zuwider läuft.

Dass man Holzwürmer nicht mit Himbeereis umbringen kann, auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen. Aber vielleicht ist das auch nur eine gefühlte Wahrheit.

Es liegt mir nicht daran die Naturprodukte in irgend einer Weise zu diffamieren.
Was ich nur nicht verstehe (und das verstehe ich wirklich nicht), wieso gilt:

"In Faxe sind synthetische Lösemittel zu vermuten (weil Iso... ohne L. nicht funktioniert und natürliche Beigaben mit Sicherheit deklariert wären) "

und auf der Internetseite von Natural in nahezu jedem Öl die Isoaliphate angegeben sind.

Welcher Bestandteil bei Natural sind denn nun die Lösemittel? Meine Verständnisschwierigkeit beim Unterschied Lösemittel und Verdünner hatte ich ja schon gebeichtet.

Für den Verbraucher ist es wichtig, dass er sich entscheiden kann welches Produkt er verwenden soll. Das kann er weder bei der Baumarktbrühe noch bei den sog. Volldeklarationen. Dafür brauchts ausgewiesenen Kenntnisse in Organischer Chemie, in Toxikologie und natürlich auch im Handwerk.
Der Hinweis, dass für die Produktion "nachwachsende, naturbelassene und hochwertige Rohstoffe und Zutaten verwendet" sagt nun mal gar nichts über Qualität, Eignung und Bedenklichkeit.
Und dass ein sog. naturbelassenes Produkt 5 x destilliert wird und wesentliche Bestandteile als Fanta weiterverkauft wird, mag ja richtig und vernünftig sein, der Vorstellung eines naturbelassenen Produktes entspreicht es nicht.

Nach meiner Auffassung steht der Begriff 'natur' genau so unter dem Verdacht ein Werbeargument zu sein wir 'hightec' 'synthetic', 'hypoallergen', 'links-drehend' uvam.

Wer sich damit besser fühlt, soll sich dafür entscheiden.
Wer aber mit diesen Argumenten (hier im Forum) wirbt, wird sicherlich bereit sein, sich die gleichen Fragen stellen zu lassen wie sie üblicherweise den non-Natur Produkten gestellt werden.

Götz
 
Gern nochmal:

Im Natural-Parkettöl ist als Lösemittel Orangenschalenöl. Nix anderes.

Das Lösemittel des Faxe-Öles ist nicht deklariert. Ich tippe auf unappetitliches Testbenzin.

Als Verdünnung dienen in beiden Fällen Isoaliphate.

Isoaliphate vermeidet man, wenn man mit Naturfarben - High- oder Pure- Solid-Ölen arbeitet, die einen sehr geringen oder gar keinen Anteil an natürlichen Lösemitteln haben und keine Verdünnungszusätze.

Das Räuchern ist als vom Ergebnis her nachhaltigere Variante dem pigmentierten Öl vorzuziehen. Begründung oben.
Es ist gefahrlos einzusetzen, Ammoniak verfliegt. In verdünnterer Form beliebter Bestandteil des "Stallgeruches" und vertrauter Begleiter des Menschen durch die Jahrhunderte.

"Für den Verbraucher ist es wichtig, dass er sich entscheiden kann welches Produkt er verwenden soll. Das kann er weder bei der Baumarktbrühe noch bei den sog. Volldeklarationen. Dafür brauchts ausgewiesenen Kenntnisse in Organischer Chemie, in Toxikologie und natürlich auch im Handwerk."

Quatsch. Welcher Verbraucher hat denn diese Kenntnisse? Ein Doktortitel und ein Meisterbrief als Zugangsberechtigung zum Baumarkt? Haben Sie schon 'mal einen Pinsel an die Wand gebracht oder theoretisieren Sie da nur? Konsequent wäre letzteres.

Meinen Sie aber nicht auch, daß eine Volldeklaration sehr hilfreich ist? Eine Entscheidunghilfe ist? Oder analysieren Sie alles selber? Dann rühren Sie sicher noch zweifelnd in der Morgenmilch von gestern.

"Der Hinweis, dass für die Produktion "nachwachsende, naturbelassene und hochwertige Rohstoffe und Zutaten verwendet" sagt nun mal gar nichts über Qualität, Eignung und Bedenklichkeit."

Da haben Sie nur abstrakt recht. Ließe sich ein Produkt minderer Qualität, ungeeignet und hochbedenklich über die Jahrzehnte zu höheren Preisen als der Baumarktkram verkaufen, trotz längerer Trockenzeiten, ohne alles überschreiende Werbung etc.? Scheinbar sind jedoch die Kunden der Meinung, daß Ihnen natürliche Farben einen deutlichen Zuwachs an Lebensqualität bescheren. Zudem: Die im Verhältnis zur Industrie kleinen Naturfarbenhersteller machen durch die Jahre nichts anderes, als ihre überschaubare Palette von Naturfarben zu optimieren. Sollte da nicht auch ein gutes Produkt herauskommen? Die machen sich wirklich Gedanken über optimale Ergebnisse, auch in Richtung Anwendungssicherheit. Die Industrie testet am Kunden und stellt ein verkäufliches Produkt solange her, wie es nicht verboten ist.

"Und dass ein sog. naturbelassenes Produkt 5 x destilliert wird und wesentliche Bestandteile als Fanta weiterverkauft wird, mag ja richtig und vernünftig sein, der Vorstellung eines naturbelassenen Produktes entspreicht es nicht."

Da weicht Ihre Vorstellung von einem "naturbelassenem" Produkt wohl ein wenig vom Rest der Welt ab. Ein "Produkt" wird halt "produziert", also durch menschliche Einflußnahme zu dem gemacht, was es dann darstellt. Die Destillation ist eine Abtrennung von bestimmten Bestandteilen, die für eine bestimmte Anwendung sinnvoll sind. Nicht deren chemische Veränderung. Sie futtern weder das Getreide vom Halm, noch verschlingen Sie ein Schaf mit Fell und Hufen. Ein Teil kommt in die Pfanne, und einer wird Pullover. Ganz pur und unverändert geht's über weite Strecken nicht, und es ist auch nicht erforderlich.

Grüße

Thomas
 
Doktortitel und Misterbrief hat eben kaum einer!

deswegen können die meisten Verbraucher mit der Deklaration der Inhaltstoffe nur wenig anfangen, bei Ihnen mag das anders sein.
Der übliche Kunde orintiert sich doch an ganz anderen Dingen wie z.B. 'unbedenklich', Blauer Engel, 'lösemittelfrei' und eben auch 'natürlich' oder er fragt im Handel oder beim Handwerker, was er kaufen soll.
Volldeklaration muss natürlich sein, Herkunftsdeklaration auch, der ganze Werbequatsch könnte nach meinem Geschmack wegbleiben.
Das würde ich bei den Materialien, die ich benutze (ja das tue ich) sogar bevorzugen.

Sollte ich einmal beim Fleischer im Kühlregal einen Lammrücken finden, der mit 'naturbelassenes Schaf' bezeichnet ist werde ich mich unverzüglich Ihrer Aufassung von 'naturbelassen' anschließen, bis dahin sind wir eben unterschiedlicher Ansicht, auch wenn das Risiko besteht, dass der Rest der Welt mir da nicht folgen möchte.

Gruß Götz

p.s: ich glaube übrigens auch, das mir Produkte aus dem Bereich Naturfarben einen Zuwachs an (Lebens)Qualität bieten, deswegen kaufe ich sie auch.
 
Der nächste Schritt ist getan,

d.h., der Boden ist nun geräuchert.

In ein paar Tagen möchte ich das Hartöl auftragen. Hab nun eins von Kreidezeit (Fußbodenhartöl), dass ausschließlich nicht syntetische Bestandteiele enthält, aber natürlich dennoch mit der nötigen Vorsicht (lüften) zu verarbeiten ist.

Mein Händler sagte mir, dass 2 mal geölt werden sollte, um einen optimalen Zustand zu bekommen.

Bei 30 qm frage ich mich, ob ich auch ohne Maschine auskomme. Weloche Vorteile hat die Poliermaschine generell gegenüber der reinen Handarbeit?

Grüsse
Gerry
 
Es wird besser,

gleichmäßiger, glatter. Überstände werden sicher verteilt und vermieden. Mehr Öl im Holz, weniger im Lappen. Es trocknet gleichmäßig, und schneller. Steht schon ganz oft im Forum.

Nun hat diese herrliche Diskussion dazu geführt, daß Sie sich ein Produkt gekauft haben, das in Größenordnungen Terpentin enthält. Terpentin hat ein weitaus höheres allergenes Potential als Orangenschalenöl (Oder hat Kreidezeit inzwischen seine Rezeptur geändert?).

Echt lustig.

Falls doch noch nicht gekauft, verwenden Sie besser das "Hartöl pure solid", wenn's denn Kreidezeit sein soll. Es bleibt mehr Öl im Boden (kein Löse- und Verdünnungsmittel verfliegt), und über den geringeren Verbrauch könnte es je m² auch noch preiswerter sein.

Und hängen Sie Ihre Lappen (ich bin mir sicher, sie werden's trotzdem mit Lappen machen) luftig auf, oder machen Sie die Teile gut naß. Leinölgetränkte Lappen neigen zur Selbstentzündung.

Maximale Erfolge wünscht

Thomas
 
"pure solid" auf Eiche macht nicht viel Sinn ....

... Selbst Kreidezeit schreibt dazu, dass bei harten (bzw. eher dichten Hölzern) bis zu 20% Balsamverdünnung für den Erstanstrich beigemischt werden soll.

Diese "pure-solid"-Öle sind das Ergebnis der VOC-Verordnung. Dass am Ende der laienhafte Anwender zuhause die experimentelle Chemieküche eröffnen soll, interessiert den Verordnern weniger....

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Muß gestehen, da habe ich (wieder mal) nicht aufgepaßt!

Je Liter Fußbodenhartöl sind übrigens 490 g Balsamterpentinöl enthalten.

Hab dem Händler vor 2 Wochen extra gesagt, pure solid - ohne Verdünnungsmittel!

Nun benötigt man wohl für Eiche anscheinend doch ein Verdünnungsmittel, wie Herr Lipfert geschrieben hat.

Ich werde das Öl allerdings jetzt verwenden, da ich keine Lust mehr habe, hin und her zu rennen und das pure solid Öl dann letzlich evtl. doch noch verdünnen zu müssen, um gescheite Ergebnisse zu erzielen. Hab schließlich auch die Ammoniakbehandlung (noch) überlebt!

Grüße
Gerry
 
Pure Solid und Eiche

Hier noch mal der Originaltext bei dem technischen Merkblatt für das PureSolid Hartöl:

"VERDÜNNUNG
Bei sehr niedrigen Temperaturen bzw. gering saugenden
Hölzern (z. B. Eiche) empfiehlt sich bei
Handverarbeitung eine Verdünnung des Produktes
bis zu 20 % Balsamterpentinöl."

und selbst bei dem Fußbodenhartöl, das ja 490gr. Balsamterpentin schon hat, steht:

"Auf weniger saugenden Untergründen (Harthölzer,
etc.) wird das Fußbodenhartöl mit ca. 20 % Balsamterpentinöl
verdünnt aufgetragen."

Also mal fleißig verdünnen und dabei gut lüften. Noch besser: vorher mal auf Musterstücken das Verhalten von dem Öl ausprobieren.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
@ Frank

Das Heißöl von "Natural"ist ja auch fast ein "Pure solid" Produkt. Der Heißeintrag wirkt auf jeden Fall positiv. Andererseits habe ich noch nicht erlebt, daß das Heißöl da patzt, wo ich die Thermopad nicht einsetzen kann. Insofern halte ich sehr lösemittelarme oder lösemittelfreie Öle generell für eine Alternative, auch auf Eiche. Die nimmt von jedem Öl, mit oder ohne Löse-/ Verdünnungsmittel weniger auf.

Das Pure-solid-Hartöl von Kreidezeit habe ich aber noch nicht verarbeitet. Wer's wirklich (nur für den ersten Auftrag!) verdünnen will, greife besser zu mehrfach destilliertem Orangenschalenöl eines Naturfarbenherstellers.

@ Gerry

Solange Du keine Allergie auf Terpentin hast, dann lüfte halt gut. Für den 2. und ggf. 3. Auftrag sind Pure-solid-Öle in jedem Fall die bessere Wahl, auch kalt verarbeitet. Der erste Auftrag braucht wenigstens 3 Tage, bevor weitergearbeitet werden sollte, Heizung und Luftwechsel sollte gegeben sein.

Du wirst nach dem ersten Ölauftrag über das schöne und interessante Maserungsbild staunen, vermute ich.

Grüße

Thomas
 
Laut Kreidezeit verwenden die

Balsamterpentinöl und nicht Orangenschalenöl u. a. deshalb, weil anscheinend weniger Kunden darauf allergisch reagieren und sich der Geruch des Terpentinöls schneller verflüchtigen soll, als beim Orangenschalenöl.

Durch den Verdünner soll das Öl natürlich auch tiefer ins Holz eindringen. Ansonsten könne man auch das pure solid Öl nehmen, dass man am besten vorher etwas erwärmt, um es dünnflüssiger zu machen.

Der Gestank des Terpentinöls ist allerdings schon recht heftig, selbst bei einem kleinen Testbrettchen, welches ich mal dünn eingeölt habe. Da ich das Zeug nun schon aufgemacht habe, werde ich es auch verwenden.

Der 2. Anstrich wird dann eh mit warmen pure solid Öl gemacht...

Grüße und nochmal vielen Dank für die Anregungen und Hinweise!

Gerry
 
Also,

für Dich ist das jetzt egal, aber:

"weil anscheinend weniger Kunden darauf allergisch reagieren und sich der Geruch des Terpentinöls schneller verflüchtigen soll, als beim Orangenschalenöl."

Definitiv negativ. Es ist ein hübsches Argument zur Rechtfertigung der eigenen, etwas überholten Rezeptur, hat aber, falls überhaupt, vor Jahrzehnten gestimmt. Heutige Qualitäten von Orangenschalenöl sind 5fach destilliert und von vielen stark "duftenden" Stoffen befreit. Allergien werden häufig an Verunreinigungen durch Pflanzenschutzmittel festzumachen sein, die gibt's zumindest in Qualitäten von Natural und Naturhaus nicht.

Grüße

Thomas
 
PureSolid-Öle und Heißöl von Natural

@Thomas

Der Unterschied liegt in der Trocknungszeit.

Das Heißöl von Natural trocknet nicht so schnell. Das ist allein schon wegen der angestrebten Erhitzung so ausgelegt. Also hat das Öl eine gewisse Zeit, in das Holz einzuziehen.

Bei einem PureSolid-Öl, das für den kalten Auftrag ausgelegt ist, ist die Trocknungszeit meistens kürzer eingestellt. Somit verharzt das Öl bei dichten Hölzern schon auf der Oberfläche, ohne die Faser ordentlich bedienen zu könnnen.

Bei Eiche mag so ein dünnschichtiger PureSolid-Film noch gehen. Bei Buche wäre das aber eine vorprogrammierte Katastrophe. Der Film ist relativ schnell abgearbeitet, bzw. abgeschrubbt. Und dann zieht das schmutzige Putzwasser ohne Ende in die Faser und verziert das Holz auf Dauer.

Besser ist es also schon, dass man das Öl für den Erstauftrag verdünnt und somit eine gewisse Imprägnierung erreicht.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
@ Frank

"Buche...", so hat mal ein alter Parkettlegermeister gesagt, "...gehört in den Kamin". Also verzichten wir auf Katastrophen.

In einer ruhigen Minute werde ich 'mal mit einem "kalten" Pure-Solid-Öl spielen. Wenn's tatsächlich so schnell trocknet, wär's für den Erstauftrag unverdünnt ein Tabu, klar soweit.

Grüße

Thomas
 
Hab jetzt nochmal

mit einem techn. Berater von Kreidezeit gesprochen, der die Aussage seiner Kollegin revidiert hat:

Das Warmmachen von pure solid Öl bringt nur etwas in Bezug auf die leichtere Verstreichbarkeit, da es zunächst dünnflüssiger wird. Der sehr dünne Ölfilm kühlt jedoch sehr schnell auf der kalten Holzoberfläche ab, sodass es sehr schnell die Temperatur des Holzes annimmt. Die Eindringtiefe wird hierdurch nicht beeinflußt.

Der Berater meinte auch, dass
- pure solid Öl auch auf Eiche ohne Verdünnungsmittel eingesetzt werden kann und evtl. schon ein Auftrag reichen würde,
- die richtige Oberflächenrauheit des Holzes sehr wichtig sei, damit ausreichend Öl eindringen kann. Oftmals sei das Holz zu glatt. Mit 120er vorzuschleifen sei ausreichend. Höchstens nochmals mit 180er nach dem 1. Auftrag nachschleifen, was aber meistens nicht nötig sei.
- eine Maschine oftmals bei Hobbywerkern eher schädlich sei, weil diese an Pads sparen würden und dies oftmals nicht richtig mit der Maschine umgehen könnten. Bei 30 qm hat er mir die Handarbeit empfohlen. Da ich die Maschine min. 4 mal ausleihen müßte, habe ich es zunächstmal ohne probiert:

Nun zu meinen Erfahrungen mit dem Öl:
Ich habe 10 qm große Abschnitte mit einem Pinsel eingestrichen (ca. 10 min.). Das Öl wird sehr schön vom Holz aufgenommen und die dunkle honigfarbene Farbe des geräucherten Holzes und des Öls kommt schon sehr schön zum vorschein.

Nach ca. 15-20 min. Wartezeit habe ich mit Baumwolltüchern die Oberfläche abgerieben, bis diese gleichmäßig matt erschien und keine "Ölflächen" erkennbar und fühlbar waren.
(Dauer ca: 10-15 min.)

Danach kam der nächste Abschnitt dran...

Den Geruch kann man bei offenen Fenstern aushalten. Im Haus muß allerdings auch ab und zu quer gelüftet werden...

Grüße
Gerry
 
Naja,

es reicht auch ein halber Auftrag, klar soweit. Kommt drauf an, was man damit will. Für einen Fußboden: Ich habe trotz teilweise gegenteiliger Behauptungen noch kein Öl erlebt, daß mit einem Auftrag eine Fasersättigung erreicht und beibehält. Auch Kreidezeit hat keine grundsätzlich anderen Öle zur Vergügung als der Rest der Naturfarbenhersteller.

Die Aussage ist falsch.

120er Gitterschliff als Finish ist ausreichend, korrekt.

Ohne Maschine? Die Ergebnisse mit sind mit besser, immer. Wozu das Teil 4x ausgeliehen werden soll, erschließt sich mir nicht. Bei High- und Pure- Solid Ölen genügt i.d.R. 1 Tag mit mehreren Aufträgen direkt nacheinander, bei einem lösemittelhaltigem Erstöl sind 2 Entleihungen erforderlich. Ich verleihe, nach gründlicher Einweisung, meine Maschine auch an Selberöler. Bislang hatte keiner Probleme.

Vorteilhaft ist ein warmer Raum. Wenn das Öl dann Raumtemperatur hat, reicht das grundsätzlich. Pure-Solid-Ölen sollten trotzdem zusätzlich leicht erwärmt aufgetragen werden. Das Öl wird "dünner", die Gefahr der Überdosierung auf der Fläche wird geringer. Ich ziehe solche Öle nur mit dem Breitspachtel auf.

Grüße

Thomas
 
So, die Fläche ist nun

geölt und abgeputzt und mir gefällt das Ergebnis bisher sehr gut.

Kreidezeit hat mir empfohlen, min. 3 Tage mit dem nächsten Auftrag zu warten. Bei entsprechenden Temperaturen könnte ich auch früher ran. Da ich aber lieber auf der sicheren Seite bin, warte ich halt. Das bedeutet 2 mal Maschine ausleihen und da ich zeitversetzt erst das nächste Zimmer mit Dielen auslegen kann, wären dass nochmal 2 Ausleihen...

Beim nächsten Zimmer werde ich dann mal die Maschine verwenden, um einen Vergleich zu haben.

Grüsse
Gerry
 
Thema: Neue Eichendielen räuchern oder färben?

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