Mauertrockenlegung / Horizontalsperre / Verkieselung ?

Diskutiere Mauertrockenlegung / Horizontalsperre / Verkieselung ? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo ! Der "neuere" Teil unseres Hauses (ca. 150 Jahre alt)besteht aus Feldbrand-Ziegelsteinen ohne Horizontalsperre und die Wände sind bis in...
Hallo Herr Trzeczak,

was kann man denn für das Mauersägeverfahren (in Etwa !) pro Meter oder m2 veranschlagen ?
 
und hier das zweite:

Der wunderschöne Bruchsteinsockel im vorderen Teil des Hauses, stammt zum Teil noch aus dem MITTELALTER und ist pupstrocken ! Bei feuchter Witterung zeigt sich direkt über dem Boden mal eine leichte "Wasserkante", die aber schnell wieder verschwindet. (Zur Zeit sichtbar, siehe linker unterer Bildrand)
 
Hallo Claudia,
Sie hatten weiter oben geschrieben,dass auf besagtem Stück Mauer kein Putz hält. Falls Sie es trotzdem verputzen wollen, ist ein Kalkmörtel grob geworfen, mittel gezogen und fein abgerieben, dann einfach Kalkanstrich. Vom allseits bekannten Konrad Fischer "Kapillarpumpe" genannt, ist dies ein wirksamer Opferputz, der auch Schlagregen abhält. Wichtig ist, die Körnung der einzelnen Schichten zu beachten.
Nach Ihrem Foto des (leider zu kleinen) Auschnittes der hinteren Wand würde ich unbeding eine Aussendrainage empfehlen, nur an dieser Wand, im Zweifelsfall eben nur dreiviertelmetertief, dann mit einem Opferputz die Wand wetterfest machen und beobachten, wie sich das Ganze verhält. Gefälle beachten, denn auf den Bildern liegt Ihr Haus an einem leichten Hang?
Vertikalsperren wie das Kokoswolle-Foto oder auch Bitumen isolieren das Problem - in der Mauer. Ausserdem graben Sie dafür direkt die Mauer an, und müssen auch erst mal wissen, wo das Wasser herkommt.

Alles Gute
Jan
 
@ Jan F. Schubert

Wenn Sie aussagen, daß die Variante mit der Kokosfasermatte den Baukörper abdichten würden (verschließen!), mangelt es uns an Vorstellungskraft.
Kokosmatten sind verottungsfest und komplett atmungsaktiv (man kann mit dem Mund hindurchblasen!!).
Somit ergibt sich unweigerlich eine Atmungsebene, über die durch das entstehende Dampfdruckgefälle die Baukörperfeuchte entweichen kann.
Die davorgestellte Wellzementplatten sollen nur ein Zuschwemmen dieser Ebene verhindern!
Diese spezifische Lösung konnten wir schon mehrfach uns anschauen und mußten feststellen, daß in keinster Weise feuchte Kellerwände vorzufinden waren.
Ob im Neubau, wo noch enorme Baufeuchte im Mauerwerk ist oder im Sanierungsbereich, wo es um Austrocknung von eingetretener Feuchte geht.
Einen ganz normalen Kalkputz auf die Außenwand aufgebracht und fertig.
Eine Bitumenbeschichtung macht zur voranbesagten Variante unweigerlich das Bauteil dicht.

Grüße Udo
 
Etwas das mich stutzig macht, woher weiß denn die Kokosmatte, dass sie atmen muss?

Wie soll denn eine Wasserdampfabgabe nur von der feuchten Wand erfolgen?
Ist es nicht auch so, dass die Feuchte auch eindringen kann, je offenporiger so ein Material ist?
Wieso sollte Kokosfaser verrottungsfest sein?
Mir ist bekannt, dass insbesondere im feuchten Milieu organische Materialien besonders schnell faulen.
Und auch wenn ich mich wiederhole, warum soll den das Wasser eingeleitet werden - egal ob durch eine Drainanlage oder die Kokosmatte?
Dann doch lieber den Naturstein aber auch den Ziegel feucht lassen, denn hier fault nichts. Weder Stein noch Mörtel.
Und die Wand atmet auch nicht! Braucht sie auch nicht, denn sie ist anorganisch und tot.
.
Und wenn der Keller innen feucht ist, dann kann von innen abgedichtet und notfalls auch gedämmt werden und dies kostet nur einen Bruchteil jeder Außenmaßnahme.
 
Für die Frauenquote

Muss jetzt doch mal meinen laienhaften Senf dazu geben.
Also, bei uns war es so: Das Haus, welches wir gerade renovieren, ist vor ca. 20 Jahren fachmännisch und denkmalgerecht saniert worden. Nun erzählte uns unser Mieter, der schon seit 40 Jahren hier wohnt und auch die Bauarbeiten hautnah erlebt hat, dass seine Außenwand immer feucht war. D.h. feucht, ab dem Zeitpunkt, als er um das Haus Betonplatten gelegt hatte. Nun sollten diese Beton-Gehwegplatten laut Aussage des damaligen Architekten weg, da sich das Regenwasser dort immer fleißig sammelte und die Mauersteine schön vollsaugten. Daraufhin wurde eine DRAINAGE um das Haus gelegt und zusätzlich auf eine Breite von etwa 1/2 Meter Kieselsteine geschüttet. Jetzt kann das Wasser wunderbar langsam versickern und Überschüssiges über die Drainage weit weg vom Haus geführt werden.
Und Sie werden es kaum glauben. Das Haus ist absolut trocken- kein Schimmel - selbst in der anderen Wohnung, die mehr als ein Jahr nicht bewohnt wurde. (Wir lieben dieses Haus!!!)
Vielleicht hilft Ihnen meine kleine Geschichte. Hab mich sogar gerade in die Kälte gewagt, um ein Foto zur Veranschaulichung zu knippsen.

Schönen Gruß
Stefanie Labbow

Moment, muss Bild noch ins Profil laden
 
Bild

Hoffe es ist das richtige Bild, habe nämlich ausversehen erst ein falsches erwischt/geladen, sie aber dummerweise gleich benannt.
 
Grüß Gott Stefanie, wieso ist da Wasser am Sockel ?

Normalerweise ist da mehr Schnee oder Eis.
Auch wenn Sie hier einige Empfehlungen von Ihren Arbeiten an Ihrem Haus mitteilen, es ist immer problematisch, dies auch für ein anderes Haus zu übertragen.
Denn ist es tatsächlich das gleiche Problem?
Zum Einbau einer Drainanlage nur soviel: am Neubau wo angebracht ja - am Altbau aber eher nein.
Warum dies, habe ich weiter oben erläutert.
 
Wasser am Sockel

Vielen Dank an Stefanie,
die anschauliche Erläuterung sollte eigentlich reichen, die Sachlage zu verstehen und Fragesteller zu informieren.
Allen anderen kann wohl nicht mehr geholfen werden...
Das Betonplattenproblem illustriert die Frage zu Claudias Hinterwand passend.
Schönen Dank und alles Gute
Jan
 
..am Sockel ist getauter Schnee! Normalerweise ist da überhaupt nicht mehr Schnee, denn der Dachüberstand verhindert dies. Siehe Bilder. Eine Drainage ist für jedes Haus gut! Ist ja logisch. Unser Haus ist Baujahr 1832 und die Drainagelegung wurde von einem Architekten mit Absprache der Denkmalbehörde empfohlen und Ausgeführt.
Ich habe anhand der Bilder von Frau Junghans parallelen zu unserem Projekt gesehen und wollte dies hier nur äußern oder zählt nur Ihre Meinung?
 
Drainage

Kann mich meiner Vorrednerin nur wieder mal anschliessen, haben viele befreundete Architekten und Bauingenieure zu diesem Thema befragt, hauptsächlich die älteren bzw. mit der Altbausanierung befassten konnten damit etwas anfangen. Übereinstimmend wurde das Verfahren aber durchweg positiv aufgenommen, auch hinsichtlich der Schonung von Substanz, Geldbeutel und Wohnkultur.
Einfache Lösung - preiswert und effektiv.
J.F. Schubert
 
Warum sollte eine Drainanlage nur gut sein? [forum 48670]

Hallo,

mir geht das Ganze nicht aus dem Kopf!

Herr Edmund schreibt:
"Man soll bedenken, dass das Wasser durch eine Drainanlage auch überall verstärkt an die Wände geleitet wird."
Das stimmt so einfach nicht. Die Drainage soll eben dies verhindern. Das Wasser sickert viel schneller nach unten durch die Kieselsteine oder Kiesschicht, sammelt sich in dem Drainagerohr und kann so von der Wand weggeführt werden. Das wird durch Betonplatten oder auch einen zu dichten lehmigen Boden verhindert. Wenn es unbedingt ein gepflasterter Hof bleiben soll, dann müsste man ein Gefälle vom Haus weg einplanen, so dass auf diese weise das Wasser ablaufen kann.

Nochmal zu Herrn Edmund.
"Weiter warum erst Wasser einleiten um sich dann Gedanken zu machen, dass es auch immer wegläuft. Kontrolle und Wartung – wer macht dies nach einigen Jahren?"
Wie ich ja bereits erwähnt habe, fand die Sanierung und Drainagelegung vor 20 Jahren statt. Also sind schon ein paar Jährchen vergangen – das spricht doch für sich!

Alles Gute
 
Dem kann ich zwar zustimmen, aber

wo ist eine Ableitung von Wasser - immer und ausreichend möglich. Bei Hanglagen, ja, aber sonst?
Dies gilt auch nicht bei allen Bodenarten im flachen Gelände.
Wo kann das Wasser da abgeleitet werden?
Ich erlaube mir einmal nachzufragen, wer schaut schon einmal nach, wenn es stark regnet?
Diese Leistungen sind sicher nicht so aus der Ferne zu bewerten, deswegen gibt es auch Fachplaner und nicht umsonst - auch Normen und Regelwerke.
Und hierbei sind oft nur die Mindestangaben gemacht, d.h. eine Bewertung sollte - auch in solchen Fällen nur ein Fachmann/frau vornehmen.
Nicht mehr und nicht weniger. Nicht unnötigen Aufwand betreiben.
Und weiter, was an Einem Objekt gut ist, kann man nicht immer verallgemeinern.
Aber es würde mich schon interessieren warum am Sockel das Wasser schmilzt. Könnte hier eine zu hohe Temperatur dafür "verantwortlich" sein?
Was ist denn für eine Heizung an dieser Wand.
Hier frage ich deswegen nach, weil ich im Moment an einem Münchener Objekt die selben Erscheinungen habe.
Und dazu folgende Temperaturmessung: außen - 11° Wandoberfläche + 6° und hier frage ich mich, ob dies so richtig ist.
 
@ Herrn Bromm Eduard

Drainage (Bau) aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie:

Unter einer Drainage, auch Dränage oder Dränung versteht man im Bauwesen das unterirdische Abführen von Wasser mittels gelochter Rohre zum Feuchteschutz von Bauwerken bzw. bebauten Flächen.
Während noch in 1950er und 1960er Jahren nicht glasierte, poröse Tonrohre in den Boden eingelegt und mit Schlacke umhüllt wurden, finden heute bautechnisch leichter verlegbare und auch dauerhaftere, an der Oberseite perforierte Schläuche als Drän- oder Drainagerohre Verwendung. Um die Drainagerohre ist eine abgestufte Gesteinskörnung zu verlegen, damit ein Versanden vermieden und damit die Funktionsfähigkeit der Drainage erhalten bleibt.
Eine funktionsfähige Drainage besteht aus einer den gesamten erdreichberührten Bauteilbereich umgebenden wasserdurchlässigen Schicht (Flächendrainage) und einem Rohrleitungssystem zum Ableiten des dort anfallenden Wassers.
Die flächige Drainage kann zum Beispiel durch Kiesschichten mit definierter Kornverteilung oder spezielle Bauprodukte, wie Drainungsdämmplatten für Kelleraußenwände hergestellt werden. Bei Bauwerken, deren Grundfläche 200 m² unterschreitet, kann auf eine Flächendrainage unter dem Bauwerk verzichtet werden.
Dünnere Drainagerohre (bis 50 mm) bezeichnet man als Sauger, dickere Rohre als Sammler (in der Regel über 100 mm), geschlossene Rohre sind Ableiter. Das sich in der Flächendrainage ansammelnde Wasser wird in ein Rohrleitungssystem (Drainagerohre) eingeleitet, an einem Tiefpunkt gesammelt und von dort zum Beispiel mit Hilfe einer Pumpe (Hebeschacht) oder wenn möglich mit natürlichem Gefälle in die Vorflut eingeleitet.
In der Regel wird eine Drainage vom unteren Ende gespült. Am oberen Ende der Drainage ist häufig eine zusätzliche Spülmöglichkeit vorgesehen. Die Anforderungen an eine funktionsfähige Drainage sind in DIN 4095 festgelegt. Die landwirtschaftliche Dränung ist in der DIN 1185 Blatt 1-5 geregelt.
Funktion
Durch ein planmäßiges Abführen des am Bauwerk anstehenden Wassers wird insbesondere eine Druckwasserbeanspruchung (drückendes Wasser) auf die eigentliche Bauwerksabdichtung vermieden. Dadurch kann die Anforderung an die auszuführende Bauwerksabdichtung reduziert werden...

Alles Gute

Jan
 
Hallo Herr Schubert was wollen Sie damit sagen?

Glauben Sie denn im Ernst ich weiß dies nicht.
Ich bin zwar auch nicht allwissend, aber was gegen feuchte Wände zu unternehmen ist, davon habe ich allerdings ein fundiertes Fachwissen.
Und mein Vorteil ist, dass ich nicht abschreiben muss.
Da ich im Moment keine Zeit habe, belasse ich es dabei.
 
So, meine Herren,

nochmals vielen Dank für die vielen Beiträge, und natürlich Danke auch an Stefanie!
Wie in vielen Bereichen des Lebens, so finden sich anscheinend auch hier 2 grundverschiedene Meinungen und durch noch so viele Diskussionen wird man den andersglaubenden nicht überzeugen können :)
Belassen wir es doch jetzt einfach mal dabei.
FÜR MICH steht jedenfalls fest, dass ich einen Fachmann draufschauen lassen werde und dann wird es wahrscheinlich auf die "rabiate" Methode mit der Horizontalsperre hinauslaufen, denn dann sind wir auf der sicheren Seite. Wir haben an unserem Haus schon so einige Fehlschläge hinnehmen müssen, bei denen sich erst nach einiger Zeit herausstellte, dass mühsam geleistete Arbeiten quasi umsonst waren.
Vielleicht würde es auch mit einer Drainage alleine ausreichen, aber vielleicht auch nicht.....
Und ich wollte auch noch mal was anderes im Leben machen :)
 
Noch mal aud diesem Wege...

Claudia, nichts für ungut – Du machst das schon.
Werde mich anschließend auch wieder den schönen Dingen im Leben zuwenden.

Aber ich muss doch Herrn Bromm Edmund oder Edmund Bromm noch mal Antworten.

Die nassen Außenwände kommen einfach von den aktuellen Tages-Temperaturen von 0 Grad, d. h. nachts schneit es und am Tag schmilzt es wieder, so ist das bei und im Norden. In den Innenräumen ist es nicht viel wärmer, da dort die Heizung nicht mehr funktioniert.

MfG
Labbow
 
Auch damit kann ich leben, dass andere Meinungen und auch Kritik gut ist..

Ich hatte ja nur darauf verweisen wollen, dass eine Drainanlage auch Probleme machen kann.
Ganz aktuell ist im Forum: http://www.bau.de/forum/keller/1946.htm jemand der auch mit seiner Drainanlage Schwierigkeiten hat.
Und damit auch ein schönes Wochenende.
 
Sickerschacht

Im oben genannten Beitrag wird über ein Drainageproblem mit Sickerschacht berichtet, diese Version stand allerdings hier nie zur Debatte, ist auch nicht risikofrei, da stark vom Bodenaufbau und den wasserführenden Schichten abhängig.

Alles Gute mit der Horizontaldurchdringung und den dann trockenen Wänden!

Jan
 
Thema: Mauertrockenlegung / Horizontalsperre / Verkieselung ?
Zurück
Oben