Mauerentfeuchtung durch Matrolan

Diskutiere Mauerentfeuchtung durch Matrolan im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Ich habe die letzten paar Stunden damit verbracht, mich im Internet nach dem Mauertrocknungssystem "Matrolan" umzusehen. Dabei bin ich immer...
Ganz große Dichtkunst und die Diagnose: Aufsteigende Feuchtigkeit!

Die Diagnose wird gerne gestellt und führt beim Hausbesitzer häufig zu Schockreaktionen und bedeutet, klar: Das Aus. Nicht für das Haus, zumindest aber für die letzten Ersparnisse.

Aufgrund der Abfolge dieser Forumsbeiträge erhielt ich mehrere Auskünfte über den Ablauf von Trockenlegungsversuchen in deutschen Kellern.

Ich fasse mal unabhängig von den verschiedenen Trockenlegungsbewerbern die Vorgehensweisen zusammen:

Vor dem Einbau eines Gerätes, der Injektage oder auch der Oberflächenbehandlung einer feuchten Wand liegt fast immer eine Feuchtemessung, meist mittels elektrischer Widerstandmessung, seltener durch Probenentnahmen. Hierbei sind erstere keine Feuchtemessungen und können höchstens eine Tendenz oder einen Horizont zeigen/kontrollieren.

Die Hauptaktionszeit der Akteure liegt in den warmen Sommermonaten, in denen die Außentemperatur hoch, die Kellerraumtemperaturen niedrig und somit der Kondenswasserausfall in den Kellern groß und sicher ist. In der warmen Jahreszeit wird gemessen, installiert und injiziert, der Nachweis der Wirksamkeit erfolgt selbstverständlich (oft auch gegen Bares) zu einem späteren Zeitpunkt, schließlich muss das System erst einmal "wirken".
Je nach Großwetterlage erfolgen die ersten Messungen zur Wirksamkeit ab Ende September, wenn die Außentemperaturen und somit die Luftfeuchtigkeit absinken. Bei den nun wärmeren Oberflächen findet kein Kondensatausfall mehr statt, im Gegenteil, feuchte Oberflächen können Feuchtigkeit an die Umgebungsluft abgeben. Eine Januarmessung kann wahre Wunder zeigen.

Über diese Vorgehensweise kann jeder mehr oder minder Geübte ein Ergebnis erzielen, das gewünscht wird.

Teurer für den kritischen Bauherren, aber vermeintlich präziser und genauer, ist eine Materialentnahme mit Überprüfung in einem Labor. Bereits über die Bohrgeschwindigkeit und der daran gekoppelten Hitzeentwicklung kann der Feuchtegehalt einer Bohrprobe herabgesetzt werden.

Flankierende Lüftungsmaßnahmen, gehörten bei allen mir berichteten Trockenlegungstechniken mit zur Maßnahme. (Zitat:"Sie müssen wenn es kälter wird das Fenster öffnen, damit die jetzt der Wand entzogene Feuchtigkeit aus dem Haus kann.")
Als Hauseigentümer muss man höllisch darauf aufpassen wen man sich ins Haus holt, wem man glaubt und wem man vertraut. Wenn eine zweifelhafte Maßnahme schief geht und man nach dem Verlust mehrerer Tausend ungerechtfertigter Euro feststellt, dass doch der Kanal vor der Tür, die hohe Luftfeuchtikeit des Sommers oder die Regenrinne das Wasser in die Wand treibt ist es meist zu spät.

Einige Maßnahmen zur Feuchtereduzierung sind nur auf dem Papier, im Gespräch, aber niemals in/auf der Wand: Ganz große Dichtkunst.


Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer

P.S.: Der jahreszeitliche Temperatur- und Feuchtigkeitswechsel hat im übrigen nicht nur Einfluss auf die Kellerfeuchte und den Einsatz der Tätigkeiten der Akteuere, sondern auch auf die Fragestellungen hier im Forum: Im Sommer sind die Themen häufiger Feuchte, Schimmel und Pilze, während ab dem Herbst die Dämm- und Ausbaufragen in den Vordergrund rücken.
 
Es ist inzwischen allgemein bekannt dass das Verfahren so nicht funktioniert und mögliche Trocknungserfolge allenfalls auf "flankierende Maßnahmen" zurückgehen.

Die mir freundlicherweise durch ein Institut in Leipzig überlassenen Unterlagen sowie die auf den Matrolan-Internetseiten einsehbaren Zertifikate sind hinsichtlich der Wirksamkeit m. E. vollkommen aussagelos.

Geprüfte Qualität schafft Vertrauen: (lese ich auf der Internetseite des Herstellers)

- Das "Gutachten", das mir von Herrn Fulde, Matrolan-Vertiebsleiter Nord übersandt wurde erwies sich als unvollständig und - ich formuliere es freundlich - inhaltlich deutlich abweichend vom Ersteller, dem IFB in Leipzig; diesem habe ich das von Herrn Fulde übersandte Dokument zwecks Prüfung geschickt. Ich zitiere Herrn Rinner vom IFB: Wir sind ein akkreditiertes Prüflabor und haben für Matrolan ein Prüfzeugnis erstellt, welches nichts mit dem Ihnen vorliegenden Bericht gemein hat.

- Das immer wieder als "Gutachten" zitierte Papier des IFB bezeichnet sich selbst als Vorbericht zum Prüfbericht und erörtert vornehmlich Prüfverfahren, die dem Stand der Technik, a.a.r.d.T. entsprechen. Das letztliche Gutachten bleibt abzuwarten.

- Das in englischer Sprache vom TÜV-Rheinland erstellte "CB-Certificate" bescheinigt der Anlage ein Arbeiten bei 230V, 50Hz und 13Va.

- Das 2 Jahre alte, für 6 Monate gültige diesmal in deutscher Sprache vom TÜV-Rheinland erstellte "Certificate" bescheinigt, dass die Fertigungsstätten des Kastens internen Qualitätskontrollen unterzogen wurden.

- Das Unternehmen ist nach der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 zertifiziert. Das mag innerhalb des Unternehmens zu vermehrter Dokumentation geführt haben, sagt jedoch rein gar nichts über das Produkt aus.

- Ebenso verhält es sich mit dem CE-Kennzeichen (Communauté Européenne). Diese Kennzeichnung dokumentiert, dass das Produkt nach gelten europäischen Richtlinen entspricht, sprich sich bei Herstellung, Montage oder Betrieb niemand einer gesundheitlichen Gefahr etc.aussetzt. Die CE-Kennzeichnung ist kein Gütesiegel (Qualitätszeichen). Die CE-Kennzeichung ist Pflicht.

- Das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) bescheinigt, dass ein Produkt den Anforderungen des Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG) entspricht und soll den Benutzer und Dritte bei bestimmungsgemäßer Verwendung, aber auch bei vorhersehbarer Fehlanwendung vor Schaden sichern. Die GS-Kennzeichnung ist im Gegensatz zur CE-Kennzeichnung freiwillig. Das GS-Zeichen hat mit dem CE-Zeichen gemein, dass es kein Qualitätszeichen ist.

Mehr wichtige Zertifikate oder irgendwelche Nachweise zur Wirksamkeit o.ä. habe ich nicht gefunden.

In wie weit es tausende Kunden die jene geniale Technik einsetzen überhaupt gibt, vermag ich nicht beurteilen. Beim einzigen mir im Rhein-Main-Gebiet benannten Referenzobjekt konnte ich keinen Ansprechpartner herausfinden. Alle anderen Referenzen liegen weit genug entfernt, dass ich Sie nicht besuchen werde. Möglicherweise fragt ja mal ein Hamburger oder Münchner Kollege nach Referenzen, wenn diese dann im Rhein-Main-Gebiet liegen könnte man sich ja austauschen ....

Letztlich verstehe ich nicht, weshalb immer irgendwelche Taschenlampenelektriker oder Einmannbohrmaschinenbetriebe ausgerechnet die unfehlbare Weisheit besitzen und all jene, die sich wissenschaftlich mit dem Thema befassen ausnahmslos ahnungslos sein sollen.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Dies versteht man auch nur dann, wenn...

...wenn man weiß wie "teuer" diese Anlagen sind.
Das mit der Taschenlampe - ist schon mal nicht schlecht, denn der Materialwert vieler solcher Gerätetechniken entspricht auch in etwa einer mittleren Qualität.
Aber, dem steht doch einiges an Erlösen gegenüber.
Meist werden diese primitiven Kisten für mehrere Tausender angeboten.
Also verstehe ich diese Menschen schon.
Wenn ich es nur fertig bringen würde...
.
Eigentlich wollte ich mich dazu nicht mehr äußern, aber da konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Jetzt ist aber wieder Schluss und deswegen verweise ich auf den Anfang.
.
"Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und dennoch den Mund halten." (Karl Valentin)
 
@ Kornmayer,

Sie sagen: "Es ist inzwischen allgemein bekannt dass das Verfahren so nicht funktioniert und mögliche Trocknungserfolge allenfalls auf "flankierende Maßnahmen" zurückgehen."

Verehrter Herr Kornmayer,
was veranlasst Sie eigentlich zu Ihrer obigen Aussage?
Haben Sie jemals ein Objekt welches mit dem Matrolan-Verfahren entsalzt wurde persönlich vom Anfang bis zum Endergebnis begleitet?
 
Experimentum crucis

Verehrter Herr Hoppe,eine Crux, ein Verwirrspiel lässt sich schon hier beobachten. Der Fragesteller spricht von Mauerentfeuchtung, während Ihr Beitrag auf auf die argumentativ einfachere Mauerentsalzung abzielt. Auf der Herstellerseite wird das Produkt schon im Titel mit Mauerentsalzung unterschrieben, während die Beiträge auf Entfeuchtung abzielen. Da waren wir glaube ich schon einmal in einem anderen Thread und muss nicht erneut erörtert werden.

Weshalb sollte ich einem Produkt vertrauen, dessen Vertiebsgesellschaft bzw. deren Mitarbeiter es nicht schaffen mir aussagekräftiges Material zur Verfügung zu stellen, bzw. mit Siegeln und Zertifikaten wedeln, die nicht wirklich etwas zum Funktionieren des Produktes aussagen?
Machen Sie sich mal den Spaß und laden sich den vierseiter "Gutachterliche Aussagen als Vorbericht zum Prüfbericht " von der Seite der Vertriebsgesellschaft herunter. Nach dem Lesen werden Sie sich selbst fragen: "War das alles? Und wenn ja, was soll das?"

Im Gegenzug dazu finden Sie allerdings reichlich Berichte und schriftliche Darlegungen über das Nichtfunktionieren. Einige davon sind bereits hier, einige Beiträge weiter oben per Link benannt; mehr finden Sie, wenn Sie oben in der Suche den Namen des Hersteller eingeben.

Den Ausdruck "Es ist allgemein bekannt ..." habe ich gewählt, da es einfach von an Verkauf oder an Betrieb Unbeteiligten zahlreiche – teils wissenschaftliche – Stellungnahmen gibt, die generell am Funktionieren der Elektroosmoose zweifeln und nicht eine einzige brauchbare, nachvollziehbare oder verwertbare Aussage eines Produzenten. Die reine Behauptung der Funktion ist doch eigentlich kein Beweis, oder?

Die Auskunft über die flankierenden Maßnahmen und auch einer Verschwiegenheitsvereinbarung erhielt ich zum einen von einem Monteur einer derartigen Anlage, zum anderen aber von einigen Elektroosmosegerätenbesitzern, die sich nach einem Aufruf hier im Forum bei mir meldeten. Ansatzweise habe ich das mal etwa weiter oben unter "Ganz große Dichtkunst" geschildert.

Ob ich ein Objekt, welches mit dem Matrolan-Verfahren entfeuchtet wurde von Anfang an bis zum Ende begleitet habe? Herr Hoppe, diese Ehre wurde mir nicht zu Teil. Nennen Sie mir doch einfach 10 Geräte in Mainz, Wiesbaden, Frankfurt Darmstadt, Offenbach... Im Rhein-Main-Gebiet wohnen 5,5 Millionen Menschen. Da wird sich doch das ein oder andere Gerät finden lassen auf das ich einen Blick werfen darf. Wenn es funktioniert berichte ich genauso darüber wie über ein Versagen. Wenn ein Gerätebesitzer - egal welcher Hersteller – aus meiner Nähe mitliest: bitte melden. Ich würde mir so etwas gerne einmal neutral ansehen – auch vertraulich.

Da beispielsweise Hr. Kusch aktive Elektroosmosegeräte eines anderen Herstellers seit 1992 betreibt und wartet, scheint mir ein Einsatzende solch eines Gerätes, bzw. ein zeitnaher Erfolg nicht vermittelbar und eine Begleitung bis zum Ende könnte vielleicht mein Ende bedeuten.
Auch, wie ich bereits beschrieben habe, ist unter den Tausenden Geräten keines in meiner Nähe installiert und – Hand auf´s Herz – würden Sie mich zu einem Ersttermin mitnehmen? Würden Sie mich in Ihre Vereinbarung mit dem Kunden einsehen lassen?

Auf konstruktives hoffend grüßt aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Sehr verehrter Herr Kornmeyer,

Sie haben sich wieder sehr viel und anerkennenswerte Mühe gemacht um zu konstruktiv antworten. Das schätze ich so an Ihnen.
Bezüglich des Zusammenhanges von Salzen und Feuchtigkeit in Mauerwerken wurde hier wirklich schon sehr viel diskutiert. Eine Übersicht zu diesem Thema kann sich ein interessierter Mitleser unter folgendem Link nochmals ansehen:
http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=1988017124983
Es ist wirklich schade, dass Sie noch kein Objekt begleiten konnten in dem das Matrolan-Verfahren angewendet wurde. Ich bin mir sicher dann würden Sie anders über das Thema denken. Wirklichen Sinn macht das auch nur, wenn Sie ein Objekt am Tag der Montage besuchen,und bei der Entnahme der Mauerwerksproben anwesend sind (vielleicht sogar eigene mitnehmen) sowie dann auch bei den Probeentnahmen für die Nachmessungen anwesend sind.
So kann ich ebenfalls nur hoffen das sich ein Kollege aus Ihrem Gebiet bei Ihnen meldet, und es Ihnen ermöglicht, bei einem solcher Termine anwesend zu sein.
Was mich übrigens noch wundert ist folgendes: Sie haben oben geschrieben, dass Sie das von Ihnen erwähnte Gutachten des IfB von diesem erhalten haben. Da dieses unter Urheberrecht steht, können Sie es nicht wörtlich wieder geben. Das ist so, o.k. Aber so viel ich weiß, besteht dieses Gutachten nicht nur aus 4 Seiten, und es beschreibt Testreihen, die an Probenentnahmen nach den a.a.R.d.T. durchgeführt wurden sowie deren Ergebnisse. Und diese bisherigen Ergebnisse waren durchweg positiv für das Verfahren und bestätigen, das dieses Verfahren den a.a.R.d.T.entspricht(s.Gutachten Seite 9). Glauben Sie einem akkreditiertem Prüflabor diese Ergebnisse nicht? Ich jedenfalls glaube es nicht nur, sondern weiß es aus eigener Erfahrung, das dieses Verfahren nicht nur Erfolg verspricht, sondern auch erfolgreich eingesetzt werden kann.

mit freundlichen Grüßen,
und an alle einen schönen 1. Advent
Andreas Hoppe
 
Na toll,

„…und es beschreibt die Testreihen, die an Probenentnahmen nach den a.a.R.d.T. durchgeführt wurden…“

also ist die a.a.R.d.T. auf die Probeentnahme bezogen und nicht auf Ihr Verfahren.
 
Nun wo er ( Herr Hoppe) recht hat - hat er recht

Er schreibt: ....das(s) dieses Verfahren nicht nur Erfolg verspricht, sondern auch erfolgreich eingesetzt werden kann.
Zitat Ende.
Bei den sehr geringen Materialkosten (wir haben so ein Gerät geöffnet) und dem was Kunden zahlen müssen, kann man schon "erfolgreich" sein.
.
Glaubt denn noch jemand daran, dass wenn ich ein Institut oder einen Sachverständigen oder wen auch immer, beauftrage - ein Gerät zu prüfen, dass ich negative Ergebnisse sehen will?
Ich frage doch nur das was ich sehen will - logisch!
Da wäre schon mal wichtig zu erläutern wie die Saugleistung (die ausreichend) bekannt ist "aufgehoben" wird.
.
Prof.F.H. Wittman hat mehrmals in seinen Schriften - siehe:
http://www.wittmann.aedificat.de/publications.htm
insbesondere Schriften Nr. 126; 129 und 131 beschrieben wie diese Saugleistung zu "bewerten" ist.
Weitere Schriften hierzu:
http://www.aedificat.de/schriftenreihe.htm
.
Gott sei Dank gehen auch die Gerichte zwischenzeitlich davon aus, dass jeder Anbieter erklären muss:
...es handelt sich um eine Irreführung bereits dann, wenn keine
wissenschaftlich gesicherte Ursache- Wirkungsbeziehung nachgewiesen wurde.
Und weiter: wenn etwas nicht zweifelsfrei wissenschaftlich belegt ist, dann ...
..kommt es nach der vorliegenden Rechtssprechung des BGH darauf an, dass dafür auch ein wissenschaftlicher Ursache-Wirkungs-Nachweis geführt werden kann.
Das sollte doch endlich klar sein!
Also liebe Vertreiber haltet Euch daran und beweißt, wie es funktioniert.
.
Es gibt doch einen Verband, bei dem mehrere Anbieter zusammengeschlossen sind, soll dieser doch bei einer anerkannten Hochschule oder der Fraunhofergesellschaft den Auftrag erteilen und die Technik prüfen lassen. Nur dann wird es glaubhaft.
 
Keine Zweifel – große Zweifel

Verehrter Herr Hoppe,selbstverständlich bin ich mir um das Copyright des Textes bewusst und habe auch nicht aus dem Gutachten zitiert, sondern einzig aus der Mail des Gutachtenerstellers an mich, in der er mir mitteilte, dass eben jenes durch Herrn Fulde von Matrolan-Nord nichts mit dem von ihm erstellten Dokument inhaltlich gemein hat.

Wie schon zuvor des Öfteren geschrieben, hege ich nicht einen Deut Zweifel am benannten Institut, schließlich hat dieses die ihm gestellte Aufgabe zweifelsfrei durchgeführt; in wie weit dann tatsächlich ein Gutachten erstellt wird liegt an der Beauftragung. Bekannt ist bisher der "Vorbericht zum Prüfbericht". Es schein kein so bezeichnetes Gutachten zu geben, oder wie soll das zu verstehen sein?

Wie ich lese haben Sie sich nicht das Vergnügen gemacht den - aus meiner Sicht nahezu inhaltsfreien - Vierseiter von der eigenen Internetseite herunter zu laden. Der eigentliche Bericht besitzt eine Anzahl von 32 Seiten. Die Quintessenz jedoch, die ich aus dem Vorbericht zum Prüfbericht ziehe, ist exakt die gleiche, die Sie gezogen und beschrieben haben:

Die Ausführungen hinsichtlich der a.a.R.d.T. sind auf die Mess- / Probeverfahren etc. bezogen und nicht auf das als Mauertrocknungs-/ Entsalzungsverfahren bezeichnete Verfahren selbst.

Vielleicht folgen Sie mal den Links von Herrn Bromm aus dem vorherigen Beitrag, das ist wirklich ganz interessant. Meine urbiquitär vorhandenen Zweifel hinsichtlich der Wirksamkeit der so bezeicheten: "aktiven Elektroosmose" sin leider in keiner Weise berührt.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Verehrter Herr Kornmayer,

Da haben Sie sowohl mich als auch den gutachterlichen Vorbericht zum Gutachten missverstanden. Deshalb nochmals: Ich verstehe dieses so, dass sowohl alle Prüf- und Messverfahren den a.a.R.d.T. entsprechen, als auch das geprüfte Verfahren selbst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie diese klare Aussage überlesen, und nicht auch so verstanden haben. Es sei denn, Sie wollen es nicht? Das sollten Sie dann aber auch sagen! Auch die Beweisführung sowie die Auswertung der Prüf- und Messergebnisse ist in allen Punkten klar und nachvollziehbar und sollte Ihre allgegenwärtigen Zweifel doch dahingehend berührt haben das vielleicht doch sein kann, was offenbar nicht sein soll.
Ich bin schon neugierig auf Ihre weiteren Zweifel, die ich auch mal hatte, bis ich mich selber überzeugt hatte, das dieses Verfahren zu Mauerentsalzung technisch funktioniert.
 
Quergelesen

habe ich den Text nicht, überlesen habe ich das auch nicht, gefunden leider auch nicht.

Die Schlussfolgerung von der Mess-/Prüfmethode hin zur Funktion stellt sich mir trotz des Umfangs nicht nachvollziehbar dar.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer

P.S.: Wie stehen Sie zu dem Vierseiter?
 
Nun Herr Hoppe hat schon wieder recht, aber...

...gans so einfach ist das nicht.
Funktionieren tut es immer. Die Frage ist jedoch nicht ob etwas funktioniert sondern auch ob der Erfolg eintritt.
Wenn etwas funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass mit den geringen Stromfluss eine feuchte Wand getrocknet werden kann.
Dazu verweise ich auf die Literatur von Prof. H. Venzmer.
.
Herr Bötcher hat dazu in einem anderen Beitrag zu
Mauerwerkstrocknungsverfahren [forum 129811] geschrieben.
.
Ich hoffe, das ich mit diesem Beitrag das leidige Thema zum Abschluß bringen kann:
Es gibt ein aFuE- Projekt:
"Elektromigration zum Abbbau oberflächennaher Salzkonzentrationen in Bauteilen"
der Hochschule Wismar, Fachbereich Bauwesen.
FKZ: 17.025.00
Verfasser u.a. Dr. Venzmer.
.
Ich zitiere auszugsweise aus der Kurzfassung zum Schlußbericht:

1.2. Elekrophysikalische Bauwerkstrockenlegungen

"Keine Verfahrensgruppe der Bauwerkstrockenlegung (-entfeuchtung) steht so in der Kritik und unter Erfolgsdruck wie diese. Denn viele der auf dem Markt zu beobachtenden Verfahren verstoßen auf das gröbste gegen elementare Grundsätze der Übertragung von naturwissenschaftlich gesicherten Kenntnissen, die unter Laborbedingungen zur Elektroosmose gewonnen werden können. Diese setzen voraus, dass die kritischen Parameter des Durchfeuchtungsgrades, der elektrischen Spannung bzw. der elektrischen Feldstärke erfüllt sein müssen, um eine gezielte Massenstromdichte der Feuchtebewegung erzeugen zu können.
Feuchtebewegungen sind in Kapillaren von Mauerwerken möglich, wenn mit Durchfeuchtungsgraden von über 45-100 Prozent und mit sehr hohen elektriscvhen Spannungen gearbeitet werden kann. Eine elektroosmotische Feuchtebewegung bis hinunter zu kleinen Durchfeuchtungsgraden ist naturwissenschaftlich vollkommen unbegründet. Weil die meisten solcher Anlagen in Unkenntnis derartiger Elementarkenntnisse errichtet werden, können Erfolge auch nicht eintreten, zumal vieler solcher Anlagen lediglich ein Bastelniveau besitzen.
Der Herausgeber ist wirklich an funktionsfähigen elektrophysikalischen Anlagen interessiert, doch leider haben fast alle der bislang kontrollierten Anlagen ihre Wirksamkeitsnachweise nicht erbriingen können...

... Die Elektromigration kann technisch genutzt werden, wenn sie kontrolliert unter naturwissenschaftlicher Begleitung zur Anwendung kommt. Die Anwendungsbedingungen werden häufig von vielen ausschließlich handwerklich orientierten Anwendern in der Praxis der Bauwerkstrocknung nicht überschaut bzw. nicht verstanden, denn ansonsten würde nicht immer wieder in gröbster Weise gegen naturwissenschaftliche Grundsätze verstoßen werden.
Ohne deren Kenntnisse kommt der Einsatz der Elektromigration am Bauwerk einem Lotteriespiel gleich. Von der Übertragbarkeit in den Bereich der bedenkenlosen Massenanwendung durch Praktiker ist dringend abzuraten..."
p.s. Der Bericht kann als Pdf- Datei kostenfrei heruntergeladen werden.

Immer vorher Gehirn einschalten
Premium-Mitglied der Fachwerk.de Community (Profil, Homepage)
Ingenieurbüro Georg Böttcher | Georg Böttcher | 27.11.09
.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen außer, dass das Verfahren keinesfalls Stand der Technik ist.
Dazu verweise ich auf Wikipedia und hier heißt es:
Der Stand der Technik ist eine Technikklausel und stellt die technischen Möglichkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt, basierend auf gesicherten Erkenntnissen von Wissenschaft und Technik dar.
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Stand_der_Technik
 
Zitat von oben:"Der Stand der Technik ist eine Technikklausel und stellt die technischen Möglichkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt, basierend auf gesicherten Erkenntnissen von Wissenschaft und Technik dar."
Für alle ernsthaft interessierte: aktive Entsalzung von Mauern ist schon über 20 Jahre bekannt,anerkannt und eingesetzt worden.
Hier ein Link zum Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB: http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=1988067180321
 
Sollte man dazu überhaupt noch was sagen, oder ist es ausreichend auf das Datum zu verweisen?

Sehr geehrter Herr Hoppe, gibt es da nicht etwas Aktuelleres?
Das waren noch DDR-Zeiten und ich verstehe auch, dass damals Herr Friese Werbung für dieses System machte.
Aber zwischenzeitlich gibt es doch fundierter und wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse was machbar ist und was nicht.
Sollten Sie auch im Besitz einer aktuellen Schrift (durchaus auch von der Fraunhofergesellschaft oder einer sonstigen Hochschule) sein, so würde ich mich freuen.
Das was ich dazu kenne, entspricht nicht dem was man heute Menschen mit Feuchteschaden empfehlen kann.
. Dazu der Kurztext der "Neuen Schrift" auf die Sie Bezug nehmen!
Ein neues elektrochemisches Verfahren zur Verhinderung von Bauschäden durch aufsteigende Feuchtigkeit und Salzausblühungen
Friese, P.;
Quelle: Bautenschutz Bausanierung, 1988
ISSN: 0170-9267;
Standort in der IRB-Bibliothek: DEIRB Z 1238;
.
Da ich alle Zeitschriften von damals noch habe, konnte ich mich auch nochmals einlesen. Aus heutiger Sicht ein Sammelsurium von pseudowissenschaftlichen Beschreibungen.
.
Haben Sie den Text - oben - von Herr Bötcher aus der aktuellen Veröffentlichung von Prof. H. Venzmer denn nicht gelesen?
Oder kann es auch sein, dass Sie dies nicht verstehen wollen?
 
Nun, was damals machbar war, sollte doch wohl auch heute noch möglich sein. Zumal 20 Jahre Entwicklung dazwischen liegen. Und ich weiß dass es das heute ist ist!
Es ging doch nur grundsätzlich erst einmal darum, ist es möglich oder nicht. Und das es möglich ist haben auch andere schon anerkannt und beschrieben.
http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=1988017185919
Das sture Negieren von Tatsachen gab es schon öfters. Einer hat darauf mal gesagt:" und Sie dreht sich doch". Und er hatte Recht.
Irgendwie muss ich bei dieser Diskussion immer daran denken.
 
Herr Hoppe,

bitte machen Sie mir doch auch mal ein Angebot für eine Trockenlegung. Es handelt sich um 0.6 Meter dickes Natursteinmauerwerk, die stirnseitigen Außenwände eines Gewölbekellers von 2x 6 Meter Länge und 1,5 Meter unterhalb Gelände 00. Diese sind extrem nass. Mich interessieren (natürlich) 1. die Kosten, 2. die Dauer der Installation, 3. die Dauer der Trocknung und 4. Wann gilt die Wand als trocken. Kann der Kunde (Musiker) dann dort einen Proberaum einrichten?
 
@Hoppe

meiner Meinung nach hat Herr Sruve Ihnen die Eckdaten doch mitgeteilt!
Sind Sie als "Fachmann" nicht in der Lage, an Hand dieser Daten ein Angebot zu erstellen?

Gruß aus Dortmund

Harald Vidrik
 
Herr Hoppe,

so.
1. Sie installieren die Anlage. Ich Zahle den Betrag auf ein Treuhandkonto.
2. Vor, während und nach der Maßnahme werden Proben entnommen und der Feuchtegehalt mittels Darr Verfahren durch einen öffentlich bestellt und vereidigten Sachverständigen ermittelt und dokumentiert.
3. Bis zum Abschluss der Maßnahme werden keine flankierenden Maßnahmen ergriffen.
4. Die Maßnahme gilt als Erfolgreich, wenn sich die Ausgleichsfeuchte am Mauerwerk eingestellt hat
5. Nach Abschluss der Maßnahme 6 Monate werden Zahlungen wie folgt fällig.

Bei Erfolg geht das Geld auf Ihr Konto, bei Misserfolg geht es zurück an mich.
Die Kosten des öbuv S trage im Erfolgsfall ich, bei Misserfolg Sie.
 
Thema: Mauerentfeuchtung durch Matrolan

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