Lehmputz auf Gipsglätte

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Herbstanemone

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Guten Abend,

bei der Sanierung meines Wohnhauses aus 1954 bin ich aktuell bei der Planung der Wandheizung angekommen. Aus Kostengründen soll statt der NaturboTherm-Platten (vorgefertigte Wandheizungselemente) frei verlegten Heizschleifen, auch zur besseren Ausnutzung aller Wandflächen, zur Ausführung kommen. Der Bestandsinnenputz besteht aus 20 mm Kalkzementputz mit 1-3 mm Gipsglätte. Die Fassade wird energetisch saniert.
Putzer 1 wollte die Heizschleifen mit Kalk- statt Lehmputz verputzen, da der Lehmputz auf der Gipsglätte nicht halten würde (ohne nähere Erklärungen). Putzer 2 hat kein Problem mit Lehmputz, da man die Gipsglätte vorab grundieren könne. Jetzt kam Putzer 3 und lehnt den Lehmputz grundsätzlich, auch mit Grundierung, ab, da sich in der Gipsglätte durch Feuchtigkeitseintrag aus dem Lehmputz Ettringit bilden würde. Dies würde zu einer Volumenvergrößerung der Gipsglätte und somit zum Abplatzen des Lehmputzes führen. Nur eine Vorbehandlung mit einem chem. Tiefengrund würde den anschließenden Lehmputz ermöglichen. Dies ist für mich allerdings keine Option, da die Diffusionsfähigkeit des Wandaufbaus damit Geschichte wäre. Das Problem mit Ettringit entsteht allerdings bei jedem Putz auf Gips, so wurde es mir erklärt, da jeder Putz Feuchtigkeit in den Gips einträgt. Putzer 3 hat offensichtlich aktuell einen Schadensfall Wandheizung mit Lehmputz auf Gipsglätte und lehnt daher die Gewährleistung ohne Tiefengrund-Vorbehandlung ab. Das leuchtete mir zunächst nach der Schilderung des Schadenfalls auch ein, zumal ich schon festgestellt habe das die Gipsglätte überall da die Haftung auf dem Kalkzementputz verloren hat wo bei späteren Sanierungen eine neue Putzschicht aufgezogen wurde.
Jetzt habe ich hier im Forum zu dem Thema nachgelesen. Allerdings ist das Problem Gipsputz/Ettringit in allen Posts nur im Zusammenhang mit Zement und Gips aufgetaucht. Das macht mich doch unsicher ob der Lehmputz auf der Gipsglätte nicht doch eine Option ist. Meine Baustofflieferantin sagte mir das eine Grundierung z. B. mit der Kasein-Grundierung von Kreidezeit als Vorbereitung für den Lehmputz ausreichend sei. Die Claytec-Grundierung Die Rote klingt für mich auch recht passend. Putzer 3 hat mir jedenfalls aufgegeben die Gipsglätte komplett zu entfernen und zwar zu 100 %. Also auch kein Gipsrest in irgenwelchen Wandvertiefungen oder in alten Dübellöchern. Das ist eine unglaublich zeit- und kraftintensive Arbeit. Ganz abgesehen von den Mengen an Gipsmüll die sich in meinem Haus jetzt schön türmen.
Um diese Arbeit nicht unnötigerweise zu machen würde ich mich über Erfahrungen aus dem Forum freuen. Ich denke das mein Bestandsputz in den 1950er Jahren ehr die Regel als die Ausnahme ist und Lehmputz bei der Sanierung dieser Häuser, unabhängig von der Wandheizung, schon öfters ausgeführt worden ist.

Vielen Dank schon mal
Herbstanemone
 
Thema: Lehmputz auf Gipsglätte
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