Laminat auf Dielen mit Höhenausgleich, aber wie?

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casum

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Hallo, im Obergeschoss soll nun schöner Laminatboden (schwimmend) durch alle Räume verlegt werden. Im Arbeitszimmer liegt aktuell Laminat auf Teppichboden... Das soll natürlich alles raus weil das trittgefühl weich ist und das alte billige Laminat daher an den Nut Feder Verbindungen teils leicht aufgeplatzt ist...

Aktuell habe ich auf 3m (Raummitte) mit dem Richtscheit einen Höhenunterschied von ca. 8mm. Der Raum ist 4.5x4,5, der tatsächliche Höhenunterschied dürfte also ca. 2cm sein, da der Boden zum Rand gut ansteigt.

Ich würde gerne das Laminat inkl. 5mm Trittschalldämmung (Selitac) auf die Dielen legen, kenne deren Zustand aber nicht wirklich. Unter dem besagten Raum ist ein gleich großer, welcher nur auf 17 Grad beheizt ist, da dieser nicht bewohnt ist. Muss ich mir da irgendwelche Gedanken um Feuchtigkeit machen? Folglich ist der Boden im 1. OG auch immer etwas Kühl im Winter. Es wird noch eine Infrarotfußbodenheizung im Schreibtischbereich unter das Laminat verlegt, den Raum erwärmt der Heizkörper normal.

Einen kompletten Aufbau mit Schüttung und Estrichelementen kommt aufgrund der zusätzlichen Höhe nicht in Frage, außerdem sind die Estrichelemente doch recht teuer. Gibt es eine Möglichkeit den Höhenunterschied im Raum ohne komplexen Aufbau minimal auszugleichen? Vielleicht nur im abgesakten Bereich eine dünne Trockenschüttung auf die Dielen legen und dann eine 15er OSB schicht schwimmend unter das Laminat? So wäre der Aufbau nicht so hoch wie mit den Estrich System und deutlich günstiger, ich frage mich nur ob das Stabil genug ist. Große Belastungen treten in dem Raum nicht auf. Auf Ausgleichsmassen für Holz würde ich gerne verzichten um die Dielen nicht zu verschandeln, man weiß ja nie was kommt.

Ansonsten kann ich mit dem kleinen Durchhang auch leben, wollte nur mal allgemein Rat zu der ganzen Geschichte haben und zum Aufbau.
 
Ich würde die 2 cm in Kauf nehmen. Beim Laufen merkt man das Gefälle nicht.
 
soll natürlich alles raus weil das trittgefühl weich ist
Wenn der Teppichboden nicht gerade ein "Flokati oder Hochflor" ist, liegt das "weiche Trittgefühl"
eher in der Holzbalkendecke begündet.
Auch
an den Nut Feder Verbindungen teils leicht aufgeplatzt
lässt auf letzteres schließen.
Muss ich mir da irgendwelche Gedanken um Feuchtigkeit machen?
Ja!
minimal auszugleichen? Vielleicht nur im abgesakten Bereich eine dünne Trockenschüttung auf die Dielen legen und dann eine 15er OSB
Ist keine gute Idee, vor allem dann, wenn die Holzdecke tatsächlich schwingt!
1. Besonders dann, wenn keine adäquate Flächenauflast (die gibt ne 15er OSB nicht her) drauf kommt, neigt die Trockenschüttung durch die resultierende Pumpwirkung zum wandern.
2. Eine so dünne 20 (max) - 0 (min) mm Schüttung geht garnicht, weil ja nicht verdichtbar.
Ausgleichsmassen für Holz würde ich gerne verzichten um die Dielen nicht zu verschandeln
Könntes du verhindern, indem du den faserbewehrten Fließspachtel [(der geht auch 21 (max) - 1 (min) mm] mit Folie von den Dielen trennst.

Aber grundsätzlich solltest du erst die Schwingungsstabilität der Decke als solcher prüfen!
 
Wenn der Teppichboden nicht gerade ein "Flokati oder Hochflor" ist, liegt das "weiche Trittgefühl"
eher in der Holzbalkendecke begündet.
Auch

lässt auf letzteres schließen.

Ja!

Ist keine gute Idee, vor allem dann, wenn die Holzdecke tatsächlich schwingt!
1. Besonders dann, wenn keine adäquate Flächenauflast (die gibt ne 15er OSB nicht her) drauf kommt, neigt die Trockenschüttung durch die resultierende Pumpwirkung zum wandern.
2. Eine so dünne 20 (max) - 0 (min) mm Schüttung geht garnicht, weil ja nicht verdichtbar.

Könntes du verhindern, indem du den faserbewehrten Fließspachtel [(der geht auch 21 (max) - 1 (min) mm] mit Folie von den Dielen trennst.

Aber grundsätzlich solltest du erst die Schwingungsstabilität der Decke als solcher prüfen!
Inwiefern mit Feuchtigkeit, können Sie das weiter erläutern?

Der Temperaturunterschied zwischen den beiden Räumen beträgt ja lediglich 4⁰C und unter das Laminat wollte ich wie gesagt eh ca ¼ der Fläche elektrisch als Zusatzfußbodenheizung nutzen. (Zwischen Trittschalldämmung und Laminat) Alternativ kann ich den Raum unter mir auch auf 20⁰C bringen, ist mir egal, da wohnt eh niemand da es ein Abstellraum ist.

Soll ich auf die Dielen dann eine Dampfsperre bringen? Die Innenwände sind mit Holzpanelen + Ständerwerk ausgekleidet und die sollen so auch nicht verändert werden da das ganze recht neu ist. Also müsste eine Dampfsperre / Bremse vor die Wände gehen und könnte nicht zu 100% dahinter abgedichtet werden.

Bezüglich des weichen Trittgefühls, der Boden gibt vielleicht ein paar wenige Millimeter nach wenn ich dort laufe, keinen Zentimeter oder mehr.

Wie es tatsächlich um die Decke steht weiß ich nicht, nach unten möchte ich sie aber nicht öffnen. Wenn ich den alten Fußboden + Teppich entferne und alle Möbel aus dem Raum entfernt sind weiß ich ja wie es um die Decke steht.

Was ist denn bei einer schwingenden Decke ratsam? Die Dielen Festschrauben sicher nicht, oder?

Vielen Dank für jeden Ratschlag!
 
Eine Dampfsperre ist überflüssig.

Der Boden muss nicht zwingend völlig in Waage sein. Fällt er beispielsweise von Wand zu Wand gleichmäßig um 3cm ab, sollte das kein Problem sein. Es ist also nur eine eventuelle mittlere "Kuhle" auszugleichen. Dazu würde ich die Dielenfläche mit grobem Korn (K24) überschleifen, und danach mit einer faserarmierten Spachtelmasse ausgleichen. Bewährt hat sich die ARDEX FA20. Je nach Zustand der Dielung kann es erforderlich sein, diese vor dem Spachteln versenkend nachzuschrauben.

Damit werden die Dielen fixiert. Das Schwingen der Holzbalkendecke selbst wird dadurch nicht reduziert, ist aber bei Holzbalkendecken auch in gewissem Maße normal.

Grüße

Thomas
 
Guten Morgen, da würde ich auch noch mal meinen Senf dazugeben:

aus eigener Erfahrung: bei 2 cm, wie beide Vorredner schon sagten, lohnt der Aufwand nicht, Maßnahmen zum Ausgleich zu ergreifen.

Kuhlen oder Denken direkt in der Mitte, müssen allerdings ausgeglichen werden, da sonst ihnen das Plastiklaminat erneut an den Kanten bricht.

Die erwähnte Ausgleichsmasse mit Armierung ist hier genau die richtige Maßnahme, da alle anderen Maßnahmen nicht zum Erfolg führen.

Bevor hier aber weiter hypothetisch geraten wird, prüfen Sie erst mal den Dielenboden. Ich vermute, dass die Dielen gegebenenfalls durch den Wurm oder durch Feuchtigkeitseintrag, daher höchstwahrscheinlich auch das weiche Trittgefühl - Nut und Feder geben als aller erstes den Geist aufgeben - morsch sind.

Ein weiches Tritt Gefühl hat eher weniger mit dem Schwingenden der Holzbalkendecke zu tun.

Ist hier alles in Ordnung und der Fußboden schwingt weiter, würde ich noch einmal über den Bodenbelag nachdenken, da bei Laminat als aller erstes die obere Kunststoffschicht an den Kanten erneut bricht. Sie schreiben ja selbst, dass Sie bereit sind, etwas mehr für einen hochwertigen Boden auszugeben: denkbar wäre also auch ein etwas stabileres Holzparkett beziehungsweise Klickparkett, dass die Schwingungen leichter verträgt.

Ist der darunter liegende Raum nicht deutlich kühler oder gegebenenfalls sehr feucht, würde ich keinerlei zusätzliche Abdichtung einbringen.

Rechnen Sie im Schnitt pro 1 °C mit einer Erhöhung der Luftfeuchte um 3 %. Haben Sie also im oberen Bereich 21 °C und 50 % Luftfeuchte würde diese Luft beim Einströmen in den kühleren Bereich die Luftfeuchte bei 17 °C auf rund 60 - 65 % relativ Luftfeuchte erhöhen. Das ist auch ungefähr die Grenze zur Schimmelbildung, die meist bei etwa 70 % liegt.

Lg Holger
 
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Weil "man nie weiß was kommt?" Das wäre jedenfalls kein Grund auf eine Spachtelmasse zu verzichten. Die wird ja nicht aufgenagelt, sondern liegt plan auf und wäre auch wieder entfernbar. Wenn aber die Dielenoberfläche jetzt schon indiskutabel für den Bauherren ist, wie wahrscheinlich ist es wohl, daß das notwendig werden wird? Ich finde Laminat scheußlich. Aber wer's mag, wird höchstens später das Laminatdekor wechseln, oder, weil er Laminat nun auch scheußlich findet, zu Fertigparkett wechseln. Eher nicht aber zur Altdielung.

Zur Dampfsperre: Unabhängig von allen Berechnungen sollte sie in keinem Falle auf eine Altdielung gelegt werden. Dann geht auch das letzt bisschen Feuchteausgleich verloren, und die Basis des wunderschönen Laminates (also Altdielung incl. Balken) wird, ungünstige Temperatur/ Feuchteverhältnisse vorausgesetzt, mit Dampfsperre schneller dahinscheiden, als ohne.

Grüße

Thomas
 
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Anders gefragt, warum Laminat und nicht die alten Dielen aufarbeiten? Den alten Dieleboden herrausnehmen, Höhenausgleich seitlich an den Balken schrauben und ggf. die Balken verstärken gegen Schwingungen, und dann evtl. 22mm OSB verlegen und die alten Dielen darauf bzw. Laminat schwimmend auf OSB.

LG
Michael
 
Das wäre, wirtschaftlich betrachtet, völlig unsinnig. Wenn denkmalpflegerische Aspekte eine Rolle spielen, dann ist das je nach Dielenqualität vielleicht möglich. Das ist hier nicht der Fall.
 
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