G
govedoto
- Beiträge
- 7
Hallo liebe Benutzer vom Fachwerk-Forum,
schon oft habe ich hier passiv nachgelesen, gestöbert, und den ein oder anderen guten Tip erfahren.
Jetzt habe ich aber leider ein Thema, zu dem ich keine konkrete Info gefunden habe.
Problem: Knacken in den Wänden eines Alt-Altbaus, nachdem ein WDVS aufgebracht wurde.
Objekt: Doppelhaushälfte, 2 Stockwerke, Haus Marke Selbstbau vom Opa aus den 50er Jahren, quasi aus den Zeiten des allgegenwärtigen Mangels, aber eher mit Material und Techniken wie noch vor 100 Jahren.
Handwerklich hergestellte Vollziegel schwankender Qualität, manche hart, manche bröselig (Anteil ca. 10-20%)
Fensterstürze aus Eichenbalken
eine Stockwerksdecke Stahlbeton, scheint auch so was wie Ringanker zu haben.
Decke zum Dachboden als Balkendecke (Hartholz, meine Eiche).
"Fundament" aus behauenen Sandsteinen ca. 50cm Höhe ab Erdniveau, wie tief in die Erde weiß ich nicht, an einer Stelle wurde ein 1.30cm tiefer "Keller" nachträglich ausgegraben. Dahinter anscheinend nur gestampfter Erdboden als Sockel, darauf Betonboden mit Armierung. "Grundsteine" stehen ca. 3cm im Vergleich zu den Mauern zurück.
Fenster sind Kunststofffenster, doppelverglast, eher günstige Qualität.
So richtig gerade ist keine Wand, alle leicht schief. Damals wurde noch mit Pendelschnur gemauert, oder mit zuviel Schnappes.
Untergrund ist sehr schwere, schwarze, (lehmhaltige?) Erde, sehr fruchtbar, mit großen Flusskieseln durchmischt (groß heißt groß wie 0,5 bis 3 Fußbälle). Scheint mir generell (vor Urzeiten) angeschwemmter Boden zu sein, da Lage in einem Flußtal in den Bergen. Wasser versickert sehr schlecht, und auch Tage nach Regen hält sie noch Feuchte.
An manchen Stellen gab es früher schon Risse im Mauerwerk (im Bereich von Fenstern, ab Fensterbank bzw. Ecke des Fensters leicht schräg nach unten) bzw. in den Grundsteinen (vertikal gespalten). Angeblich hatte sich das Haus mal gesetzt nachdem ein Abwasserkanal 1,20m im Abstand von 2m vom Haus gegraben wurde.
Die tragenden Wände sind 30cm stark, ebenso die gemeinsame Wand zwischen den Doppelhälften. Eine Hausseite ist ca. 6x10m (eher kleines Häuschen, aber als Ferienhaus ok).
Was wurde nun gemacht, nachdem man ja auch im Winter mal im Ferienhaus sein will, und da der Altputz außen (Kalk-Zement-Putz mit ansch. recht wenig Zement) schon recht sandig und bröselig war, sollten 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden, d.h. Fassade verschönern und auch gleich noch dämmen. Ich selber bin da nicht so der Fan davon, ich hätte lieber den alten Putz gerettet, zumal der in einem schönen Muster "gestempelt" war. Putz klang an einigen wenigen Stellen hohl, das wurde aber von den Handwerkern nicht ausgebessert.
Drauf kam: Auf den alten Putz Kontaktbeton (Ich wollte lieber Tiefengrund, aber ok.). Danach 8cm EPS/ XPS (Spritzwasserbereich) im Punkt-Wulst-Klebeverfahren. 10 Dübel (diese zweiteiligen) pro qm. Dann Spachtel, Netzband, Spachtel. Danach Silikonharzputz (Ich wollte Silikatputz, aber da gab es ein Missverständnis). Die Fensterlaibungen wurden nicht isoliert, da kein Platz. An die Attika wurde ohne dauerelastische Fuge oder so direkt drangeputzt. Fenster ebenso, ohne Fugendichtband oder so, stattdessen danach mit farbigem Silikon drüber. Dazu muss ich sagen, dass leider manche Spalten zwischen den Dämmplatten verblieben, diese wurden mit diesem Platten(zement)kleber verfüllt (Pfusch!!) und teilweise nur mit geringexpandierendem 1K-PU-Schaum. Für die erste Reihe wurden Blech-Abschlussprofile mit Tropfkante verwendet, allerdings auf 3cm-Holzlatten, da die Grundsteine (30cm überisoliert) leicht zurückgesetzt im Vergleich zur Mauer sind.
2 Durchgehende Zeigefingerdicke Ringösen aus Metall gibt es (ca. 18cm lang, d.h. 10cm durch Isolierung und 8cm in Altputz/ Mauerwerk) da das Haus in einem verlorenen Dorf steht und hier Strom und Telefon über Oberleitungen kommt. Teile alter Metall-Balkongeländer wurden auch munter mit einisoliert.
Lautstärke: Das Knacken ist meist eher leiser (und klingt dann eher nach Spannungen wie z.B. das Knacken der abgehängten Gipsdecke, wo bei uns z.B. die Übergänge nicht dauerelastisch ausgeführt wurden), manchmal aber auch recht laut, heute nacht habe ich es zumindest 1x gehört. Tritt nicht ständig auf, aber jeden Tag, zu unregelmäßigen Zeitpunkten. Momentan ist es kühl, 1Grad Plus, Schneeregen. Die Tage zuvor ist es zunehmend kühler geworden, und feuchter. Direkt nach dem Aufbringen des WDVS hat es nicht geknackt, erst einige Tage später.
Der Klang des Knackens ist eher hell, ähnlich wie bei der abgehängten GK-Decke, und manchmal ein bisschen "peitschender" als dort (Die knackt eher dumpfer).
Ich kann nicht genau lokalisieren, woher das Knacken kommt. Meine aber hauptsächlich aus der "langen" Aussenwand (Haushälfte ist ca. 6x10m, ich meine aus der 10m-Seite). Das ist auch die Außenwand, vor der dieser Abwasserkanal gegraben wurde, um einen Stall zu entwässern, vor 40 Jahren.
In der Wand aber eher aus der Mitte (wo Treppenhaus ist) sowie aus der Richtung Hausecke. Man hört es im ersten Stock (Mitte) und auch im Erdgeschoss (Ecke).
Es macht mich schon ein bisschen verrückt, weil ich es mir nicht wirklich erklären kann...
Vorher hat es nicht geknackt, außer der abgehängten GK-Decke (die knackt immernoch, aber anders) und ab und an die Dachbalken.
Meine größte Sorge ist: Kann es sein dass das WDVS einfach zu schwer für die alten Nachkriegs-Mangel-Mauern ist ?! Knacken die Wände weil die Statik aus den Fugen gerät? Setzt sich das alte Haus nochmal?
Wenn wir hier sind dann immer mit den (kleinen) Kindern, das sorgt mich am Meisten.
Risse gibt es, natürlich sieht man jetzt nur von innen ob was ist, aber wie es so ist... Sind die neu? Oder waren die auch vorher schon da, und man bemerkt es jetzt erst wo man mit der Nase in alle Ecken geht.
Gipsmarken habe ich vor 3 Tagen gesetzt, bisher keine Änderungen an den sichtbaren Rissen. (Wie dick müssen diese Marken eigentlich sein? Nicht dass ich es zu dick oder zu dünn gemacht habe).
Wer kann mir noch Hinweise geben? Mir ist schon klar, dass ich einen Fachmann zu Rate ziehen müsste. Aber. (Da kommt er wieder, der "Aber"-Hammer) Das Haus steht leider auf dem letzten Dorf in einer der letzten Gegenden Europas. Das ist für den Urlaub ja schön und malerisch und romantisch und für die Seele erquickend, wenn, ja wenn, das nicht bedeuten würde: Es gibt keine Fachleute. Die die sich hier Fachleute nennen sind eigentlich Pfuscher. Die die sich hier Handwerker nennen sind eigentlich Oberpfuscher. Wenn man selber am Haus werkt ist man dann im Niveau höher, evtl. auch nur irgendwo dazwischen, oder weiß es vielleicht besser, hat aber kein Material oder Maschinen um es in die Praxis umzusetzen.
Meine Gedanken zu der Sache (Ideen/ Gedanken)
- Das Haus setzt sich
- Die Holzunterlattung unter der ersten Reihe (unter den Abschlussprofilen) macht Rabatz
- Die gesamte Fläche des WDVS arbeitet, und an Stellen wo mit Zementkleber "verfugt" wurde sowie an den durchgehenden Metallteilen hakt es
- Das WDVS hat evtl. ein Haftungsproblem am alten Putz
- Die Befestigung der Regenrohre ist zu straff (das trifft aber nur auf die eine Hausecke zu, an der anderen Wand ist kein Fallrohr)
- ...
Jedenfalls hat es vor dem WDVS nicht aus/ in der Wand geknackt.
Wer mir mit Rat und Tat oder auch nur moralischer Unterstützung zur Seite stehen möchte, über den freue ich mich. Ihr dürft auch gerne kritisieren, wenn es Grund dazu gibt. Nur bitte keine Schadenfreude oder dergleichen, weil ich bin so schon nervös und blass genug.
Danke Euch
schon oft habe ich hier passiv nachgelesen, gestöbert, und den ein oder anderen guten Tip erfahren.
Jetzt habe ich aber leider ein Thema, zu dem ich keine konkrete Info gefunden habe.
Problem: Knacken in den Wänden eines Alt-Altbaus, nachdem ein WDVS aufgebracht wurde.
Objekt: Doppelhaushälfte, 2 Stockwerke, Haus Marke Selbstbau vom Opa aus den 50er Jahren, quasi aus den Zeiten des allgegenwärtigen Mangels, aber eher mit Material und Techniken wie noch vor 100 Jahren.
Handwerklich hergestellte Vollziegel schwankender Qualität, manche hart, manche bröselig (Anteil ca. 10-20%)
Fensterstürze aus Eichenbalken
eine Stockwerksdecke Stahlbeton, scheint auch so was wie Ringanker zu haben.
Decke zum Dachboden als Balkendecke (Hartholz, meine Eiche).
"Fundament" aus behauenen Sandsteinen ca. 50cm Höhe ab Erdniveau, wie tief in die Erde weiß ich nicht, an einer Stelle wurde ein 1.30cm tiefer "Keller" nachträglich ausgegraben. Dahinter anscheinend nur gestampfter Erdboden als Sockel, darauf Betonboden mit Armierung. "Grundsteine" stehen ca. 3cm im Vergleich zu den Mauern zurück.
Fenster sind Kunststofffenster, doppelverglast, eher günstige Qualität.
So richtig gerade ist keine Wand, alle leicht schief. Damals wurde noch mit Pendelschnur gemauert, oder mit zuviel Schnappes.
Untergrund ist sehr schwere, schwarze, (lehmhaltige?) Erde, sehr fruchtbar, mit großen Flusskieseln durchmischt (groß heißt groß wie 0,5 bis 3 Fußbälle). Scheint mir generell (vor Urzeiten) angeschwemmter Boden zu sein, da Lage in einem Flußtal in den Bergen. Wasser versickert sehr schlecht, und auch Tage nach Regen hält sie noch Feuchte.
An manchen Stellen gab es früher schon Risse im Mauerwerk (im Bereich von Fenstern, ab Fensterbank bzw. Ecke des Fensters leicht schräg nach unten) bzw. in den Grundsteinen (vertikal gespalten). Angeblich hatte sich das Haus mal gesetzt nachdem ein Abwasserkanal 1,20m im Abstand von 2m vom Haus gegraben wurde.
Die tragenden Wände sind 30cm stark, ebenso die gemeinsame Wand zwischen den Doppelhälften. Eine Hausseite ist ca. 6x10m (eher kleines Häuschen, aber als Ferienhaus ok).
Was wurde nun gemacht, nachdem man ja auch im Winter mal im Ferienhaus sein will, und da der Altputz außen (Kalk-Zement-Putz mit ansch. recht wenig Zement) schon recht sandig und bröselig war, sollten 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden, d.h. Fassade verschönern und auch gleich noch dämmen. Ich selber bin da nicht so der Fan davon, ich hätte lieber den alten Putz gerettet, zumal der in einem schönen Muster "gestempelt" war. Putz klang an einigen wenigen Stellen hohl, das wurde aber von den Handwerkern nicht ausgebessert.
Drauf kam: Auf den alten Putz Kontaktbeton (Ich wollte lieber Tiefengrund, aber ok.). Danach 8cm EPS/ XPS (Spritzwasserbereich) im Punkt-Wulst-Klebeverfahren. 10 Dübel (diese zweiteiligen) pro qm. Dann Spachtel, Netzband, Spachtel. Danach Silikonharzputz (Ich wollte Silikatputz, aber da gab es ein Missverständnis). Die Fensterlaibungen wurden nicht isoliert, da kein Platz. An die Attika wurde ohne dauerelastische Fuge oder so direkt drangeputzt. Fenster ebenso, ohne Fugendichtband oder so, stattdessen danach mit farbigem Silikon drüber. Dazu muss ich sagen, dass leider manche Spalten zwischen den Dämmplatten verblieben, diese wurden mit diesem Platten(zement)kleber verfüllt (Pfusch!!) und teilweise nur mit geringexpandierendem 1K-PU-Schaum. Für die erste Reihe wurden Blech-Abschlussprofile mit Tropfkante verwendet, allerdings auf 3cm-Holzlatten, da die Grundsteine (30cm überisoliert) leicht zurückgesetzt im Vergleich zur Mauer sind.
2 Durchgehende Zeigefingerdicke Ringösen aus Metall gibt es (ca. 18cm lang, d.h. 10cm durch Isolierung und 8cm in Altputz/ Mauerwerk) da das Haus in einem verlorenen Dorf steht und hier Strom und Telefon über Oberleitungen kommt. Teile alter Metall-Balkongeländer wurden auch munter mit einisoliert.
Lautstärke: Das Knacken ist meist eher leiser (und klingt dann eher nach Spannungen wie z.B. das Knacken der abgehängten Gipsdecke, wo bei uns z.B. die Übergänge nicht dauerelastisch ausgeführt wurden), manchmal aber auch recht laut, heute nacht habe ich es zumindest 1x gehört. Tritt nicht ständig auf, aber jeden Tag, zu unregelmäßigen Zeitpunkten. Momentan ist es kühl, 1Grad Plus, Schneeregen. Die Tage zuvor ist es zunehmend kühler geworden, und feuchter. Direkt nach dem Aufbringen des WDVS hat es nicht geknackt, erst einige Tage später.
Der Klang des Knackens ist eher hell, ähnlich wie bei der abgehängten GK-Decke, und manchmal ein bisschen "peitschender" als dort (Die knackt eher dumpfer).
Ich kann nicht genau lokalisieren, woher das Knacken kommt. Meine aber hauptsächlich aus der "langen" Aussenwand (Haushälfte ist ca. 6x10m, ich meine aus der 10m-Seite). Das ist auch die Außenwand, vor der dieser Abwasserkanal gegraben wurde, um einen Stall zu entwässern, vor 40 Jahren.
In der Wand aber eher aus der Mitte (wo Treppenhaus ist) sowie aus der Richtung Hausecke. Man hört es im ersten Stock (Mitte) und auch im Erdgeschoss (Ecke).
Es macht mich schon ein bisschen verrückt, weil ich es mir nicht wirklich erklären kann...
Vorher hat es nicht geknackt, außer der abgehängten GK-Decke (die knackt immernoch, aber anders) und ab und an die Dachbalken.
Meine größte Sorge ist: Kann es sein dass das WDVS einfach zu schwer für die alten Nachkriegs-Mangel-Mauern ist ?! Knacken die Wände weil die Statik aus den Fugen gerät? Setzt sich das alte Haus nochmal?
Wenn wir hier sind dann immer mit den (kleinen) Kindern, das sorgt mich am Meisten.
Risse gibt es, natürlich sieht man jetzt nur von innen ob was ist, aber wie es so ist... Sind die neu? Oder waren die auch vorher schon da, und man bemerkt es jetzt erst wo man mit der Nase in alle Ecken geht.
Gipsmarken habe ich vor 3 Tagen gesetzt, bisher keine Änderungen an den sichtbaren Rissen. (Wie dick müssen diese Marken eigentlich sein? Nicht dass ich es zu dick oder zu dünn gemacht habe).
Wer kann mir noch Hinweise geben? Mir ist schon klar, dass ich einen Fachmann zu Rate ziehen müsste. Aber. (Da kommt er wieder, der "Aber"-Hammer) Das Haus steht leider auf dem letzten Dorf in einer der letzten Gegenden Europas. Das ist für den Urlaub ja schön und malerisch und romantisch und für die Seele erquickend, wenn, ja wenn, das nicht bedeuten würde: Es gibt keine Fachleute. Die die sich hier Fachleute nennen sind eigentlich Pfuscher. Die die sich hier Handwerker nennen sind eigentlich Oberpfuscher. Wenn man selber am Haus werkt ist man dann im Niveau höher, evtl. auch nur irgendwo dazwischen, oder weiß es vielleicht besser, hat aber kein Material oder Maschinen um es in die Praxis umzusetzen.
Meine Gedanken zu der Sache (Ideen/ Gedanken)
- Das Haus setzt sich
- Die Holzunterlattung unter der ersten Reihe (unter den Abschlussprofilen) macht Rabatz
- Die gesamte Fläche des WDVS arbeitet, und an Stellen wo mit Zementkleber "verfugt" wurde sowie an den durchgehenden Metallteilen hakt es
- Das WDVS hat evtl. ein Haftungsproblem am alten Putz
- Die Befestigung der Regenrohre ist zu straff (das trifft aber nur auf die eine Hausecke zu, an der anderen Wand ist kein Fallrohr)
- ...
Jedenfalls hat es vor dem WDVS nicht aus/ in der Wand geknackt.
Wer mir mit Rat und Tat oder auch nur moralischer Unterstützung zur Seite stehen möchte, über den freue ich mich. Ihr dürft auch gerne kritisieren, wenn es Grund dazu gibt. Nur bitte keine Schadenfreude oder dergleichen, weil ich bin so schon nervös und blass genug.
Danke Euch