Hüllflächentemperierung Energiebetrachtung

Diskutiere Hüllflächentemperierung Energiebetrachtung im Forum Haustechnik im Bereich - Hallo, bei der Begutachtung der Schornsteine zur Vorbereitung auf die Neudeckung des Daches stellte sich leider heraus, dass wir kurzfristig auch...
Da vermischen Sie aber jetzt

… auch einiges in Ihren Darstellungen!

Wenn Sie vom "Anknipsen" sprechen ist das ja gerade die Stärke der Strahlungsheizungen, die gleich eine fühlbare Wärmeempfindung hervorruft OHNE Luft warm zu machen.
Beispiel: Sonne im Winter!
Gehen Sie aus einem Schattenbereich in die Sonne, spüren Sie sofort die Wärme.
oder
Sonnenstrahl im Winter trift auf Stein oder Wand - der Schnee direkt davor schmilzt trotz Minusgrade!

Der Strahler (primär) trifft auf Masse (sekundär) und der wird zum 2. Strahlungsheizkörper (ohne dazu auch im Inneren warm werden zu müssen) das ist dann ein weiterer, zusätzlicher positiver Aspekt der Masse!

FK
 
Hallo Herr Kurz,

admen Sie jetzt mal bitte tief durch und lesen Sie sich die Beiträge von Oben nochmal in aller Ruhe durch. Wir sind übrigens gar nicht so weit auseinander wie Sie immer meinen!

... Ich frage Sie: ... Kann die Welt um einen herum wirklich so traurig sein, daß alle immer nur dagegen sind, und man Ende selbest der Einzige ist, der was kappiert!?

Schönen Tach noch ... :)! &
Gruß aus Berlin
 
Danke für die Ratschläge,

was Stephan meint, wird sein, dass zu große Strahlungstemperaturunterschiede der umgebenden Dinge unangenehm empfunden werden (Wintersonne, Lagerfeuer, Terassenstrahler - vorn Schwitzen und hinten frieren). Das ist hier http://www-user.rhrk.uni-kl.de/~kosack/forschung/?download=ForschungsberichtIR.pdf ganz gut beschrieben. Und führt zu der Empfehlung, mit der Temperatur von Strahlungsheizungen in Wohnräumen nicht über 120 Grad zu gehen. Strahlungsheizungen sollten danach auch so angebracht werden, dass sie aus Richtung der kältesten Bauteile strahlen. Das sind i.d.R. die Fenster.
Danach ist also klar, dass man auch eine Strahlungsheizung so betreiben muss, dass die umgebenden Dinge halbwegs gleichmäßig temperiert werden.

Im Gegensatz zu den Ausführungen von Großeschmidt ist das oben verlinkte Dokument gut verständlich.

Es ist wahr, im Moment wird das Wirrwar in meinem Kopf noch größer, aber irgendwann kommmt da auch wieder System rein. Hat jedenfalls bisher immer noch geklappt ;-)

Erwin
 
Eine wichtige Frage

neben aller verwirrender Theorie wäre:

WAS wollen oder bräuchten denn Sie GENAU?

FK
 
@FK

Erfahrungsgemäß habe ich leider manchmal so meine Probleme zu verstehen, was meine Mitmenschen sagen wollen, wenn sie etwas sagen.
Ihre letzte Frage war vermutlich eine rhetorische Frage, auf die es keine Antwort gibt. Richtig?
 
Umdenken!

Viele der Diskussionen um die "richtige" Heizform drehen sich m.E. aus dem Grund im Kreis, weil das Heizen an sich durch überzogene Energieverbrauchs- und Kosteneinsparungsdiskussionen eine geradezu pervers verdrehte Wertschätzung erfahren hat.

Wo selbst erwärmte Luft als wertvolle Energie, die man auf keinen Fall verschwenden darf, angesehen wird, wo aber anderseits, und das ist der Knackpunkt, die Wärme stets ausschließlich dem Behaglichkeitsbedürfnis der Menschen dienen soll, nicht aber der Trockenhaltung und somit Erhaltung der obendrein wärmespeicherfähigen Wände, wird die Basis des Ganzen, nämlich der Baukörper an sich, irgendwann auf der Strecke bleiben.

Vielleicht stehen uns, die jetzige Denkweise beibehaltend, irgendwann vollautomatische Häuser bevor, in denen Sensoren die Anwesenheit und genauen gegenwärtigen Aufenthaltsort der Menschen erkennen und nur exakt dorthin mit gezielten Strahlungswärmespots geheizt wird, oder noch besser: Per Warmluftschleier, wie früher in den Eingangsbereichen der großen Kaufhäuser.
Die ganze Chose natürlich, wie üblich, von der KfW "gefördert", von einer neuen Generation von Planern und Beratern begleitet, auf den Bauschäden bleibt, wie üblich, aber jemand anderes sitzen. Alle Experten reden stets nur von "sorgfältiger Plaung", "genauer Abstimmung aller Komponenten" etc., bleiben aber unkonkret, wenn sie begründen sollen, warum die eine Maßnahme nix bringt, die andere dagegen unbedingt empfehlenswert ist.

Zu glauben, ein sehr großes Haus, das ursprünglich für viele dort lebende Menschen und vor allem viele dauerhaft beheizte Räume konzeptioniert war, mit punktueller und temporärer Schnellaufheizung längerfristig sparsam zu betreiben, ist schon ziemlich vermessen.

Auf die genauen Auf- und Gegenrechnungen unter realistischen Bedingungen, warum eine Temperierung (aber bestimmt sowieso nicht auf 22°) oder eine Wandheizung bei ungedämmten dicken Ziegelwänden nichts bringen sollen, warte ich selber allerdings auch noch vergebens, vielleicht habe ich sie aber im Expertenhickhack einfach nur verloren.
 
Hüllflächentemperierung weiter

So, nach einem gedanklichen Ausflug ich Richtung einer elektrisch betriebenen Strahlungsheizung, sind mir hoffentlich einige Dinge klarer.

Ein Wohlgefühl tritt in einem Wohnraum nur ein, wenn das Strahlungsungleichgewicht, der den Menschen umgebenden Dinge nicht zu groß ist. D.h. punktuelle heiße Strahler im kalten Raum nur bei Bedarf an zu knipsen erzeugt den Lagerfeuereffekt.

Man kommt als nicht umhin, die Hüllflächen dauerhaft zu temperieren.

Die anlagentechnisch dafür am wenigsten aufwändige Lösung wären aus meiner Sicht elektrische Flächenheizungen mit Temperaturen zwischen 100 und 120 Grad und geringer Wärmekapazität. Je nach individuellen Anlagen-Anschaffungskosten der Alternativen (Gas, Öl, Fernwärme) übersteigen aber bereits ab einigen Tausend KWh pro Jahr die Stromkosten die Kosten der Alternativen.

Damit wäre ich dann also wieder bei einer Warmwasserheizung.
Alle Varianten, mittels *in* den Wänden verlegter Wasserleitungen, die Wände zu temperieren, würde ich aber weiterhin vermeiden wollen. Neben den dafür notwendigen Eingriffen in die Bausubstanz denke ich, dass Planungs- oder Ausführungsfehler nur schwer zu korrigieren wären.

Als die am wenigsten aufwändige und optisch angenehme Variante mittels Warmwasserheizung die Außenwände zu temperieren erscheinen mir Heizleisten.
Ein wenig habe ich mich da schon bei den Herstellern umgesehen. Ein System, das sich leicht von Staub reinigen lässt, habe ich aber bisher nicht entdeckt. Ebenso scheinen Angaben zu Heizleistungen und hydraulischen Widerständen der angebotenen Bauteile nicht üblich zu sein. Da sehe ich für den Heizungsbauer, der noch nicht viele solcher Anlagen errichtet hat, ein relativ großes Potenzial für Planungsfehler.

Die normalen Warmwasser Plattenheizkörper habe ich ab 300mm Bauhöhe gefunden. Dazu gibt es i.d.R. Angaben für die Heizleistung bei üblichen Vorlauftemperaturen+Spreizung und hydraulische Widerstände.

Meine Idee wäre, im Sinne einer Heizleiste, umlaufend entlang der Außenwände Typ 10 Heizkörper mit möglichst geringer Bauhöhe zu installieren. Da würde ich erwarten, dass der durchschnittliche Heizungsbauer an Hand der Herstellerangaben zu Heizleistung und Hydraulik so ein System halbwegs sicher dimensionieren und fehlerfrei installieren können sollte.

Hat jemand schon einmal etwas vergleichbares gesehen?
 
Hallo Erwin,

vermutlich kaum! ...

Schau mal bei den renomierten Heizkörperherstellern (Kermi, Purmo was weiß ich wer) nach einem Katalog zum Downloaden.
Hierin findest Du nach Baugrößen und Typ die entsprechenden Heizleistungen (z.B. Normheizleistung für 75/65°C). An Hand dessen sollte schnell klar werden, daß Du bei 10ern relativ viel Fläche brauchst um die gleiche Heizleitung wie mit Standard 22 zu ereichen.

Die Krux an den Heizleisten ist ja, daß die durch die angebrachten Lamellen (Wärmetauscherfläche) eine relativ große Heizleistung liefern können. Letztendlich sind Heizleisten nichts anderes als Konvektoren auch wenn das deren Verfechter nicht hören mögen. Mit Niedertemperatur funktioniert die m.E. aber nicht so ideal, heißt Du hast bei hohen Systemtemperaturen auch entsprechende Verluste. Holzfeurern mag das egal sein.

Vor "Pfusch" bei der Auslegung bist Du auch mit 10ern nicht gefeit! Ohne genaue Heizlast + Rohrnetzberechnung, die mit der nötigen Zeit und Sorgfallt erstellt wird, bleibt die Auslegung und der spätere hydrauliche Abgleich (sofern der überhaupt gemacht wird) immer von der Breite des Daumens abhängig. Entsprechend wird Deine Anlage am Ende überdimensioniert sein, weil der Heizungsbauer, da er ja im Zweifel haftbar sein wird, so immer auf Sicher geht. Außerdem tut's Ihm ja nicht weh! ... Mehr Geld (teurere, weil größere Anlage), für weniger Arbeit (sehr breiter Daumen). Und das kann er machen! Denn solange alle Konkurenten genauso breite Daumen haben läuft der arme Tropf nicht zum erst besten mit dem günstigeren Angebot. Der Kunde ist und bleibt der Dumme in diesem Spiel! ...
(Sorry dafür wenn ich nun damit einem der Mitleser unberechtigterweise zu nahe trete. Hätte gerne mal jemanden getroffen der das anders betreibt.)

Also! Deine Zusammenfassung zeigt, daß Du Dich mit dem Thema beschäftigst. Deine Entscheidung gegen den Einbau einer Flächenheizung für mich nachvollziehbar begründet.
Wenn Heizleisten für Dich ein Thema sind, dann informier Dich weiter! Du solltest hierfür bei etwas gestandeneren Anbietern auch entsprechende Angaben zu den Heizleistungen finden. Auch können Die Dir sicher Kontakte zu erfahrenen Handwerkern vermitteln.
Ich für meinen Teil würde den Ansatz wählen mal über die Verbrauchsrechnungen der letzten Jahre den erforderlichen Bedarf an Heizleistung zu ermitteln und zu schaun ob man die mit normalgroßen 10ern oder 20ern nicht auch hinbekommt (Problem Staubansammlung in Konvektionsblechen entfällt). Dazu mal einen Blick in den Heizungskeller (Regelung + Pumpenanlage). Wenns die alte Heizung noch tut, lohnt eine teure Neuanschaffung in der Regel nicht. ... Dann mach Dich lieber mal an die Fenster!
 
Danke so weit

für die 10-er von Buderus sind für Bauhöhe 300mm 273 W/m bei 70/55/20 angegeben. Wenn ich da konsequent alle Außenwände belege müsste ich mit der Heizleistung hinkommen. Das muss ich mir aber im Detail noch ausrechnen.

Die Heizkörper allein scheinen auch ab 40 Euro/m erhältlich zu sein.

Die Heizleisten für sich gesehen sind reine Konvektoren. Durch die Holzverkleidung geht da annähernd nichts in Sachen Strahlung. Durch den gezielten Konvektionsschleier entlang der Außenwände erwärmen sie jedoch vorrangig die kalten Außenwände und reduzieren so die Strahlungsverluste des Menschen an seine Umgebung. Die Tatsache, dass sie also vorrangig darauf abzielen das Strahlungsgefüge des Raums zu beeinflussen dürfte dazu führen, dass sie als Strahlungsheizung bezeichnet werden.

Die unverkleidete Typ 10 Heizkörpervariante könnte sich strahlungstechnisch noch einmal günstiger verhalten, da die Heizkörper, die nicht mit Möbeln zugestellt sind, einen Teil Strahlung in den Raum geben werden. Im Gegensatz zu Heizleisten, wird diese Variante allerdings alle Räume optisch stark prägen.

Die historischen Kastenfenster werden wahrscheinlich meine Hauptbeschäftigung. Mal sehen ob ich das so durchhalte wie gedacht.
 
klebenbleiben

Hallo

Sie bleiben immer noch an der "göttlichen" Wärmebedarfsberechnung, die NUR dazu konzipiert wurde um sinnlose warme Luft zu erzeugen und mit diesen "rein wissenschaftlichen Zahlen" einen "objektiven" Beweis zu haben was man für eine Leistung braucht (vermeintlich).

Was da herauskommt ist aber nur "warme Luft" bzw nur eine Auslegung für KONVEKTIONSHEIZUNG.

Eine "Rechenhilfe" für Heizleisten gibt es wahrscheinlich und Faustwerte oder Bedarfsanalysen bei "meiner" Temperierung gibt es auch - aber da kommt immer weniger raus als bei der DIN-Warmluftbeweisbarkeit!

Diese: "sicher ist sicher" oder "lieber ein bisschen Mehr kann nicht schaden" bringt nur dem Hersteller von Kesseln etwas und sind eigentlich müde "Bauerntricks".

Man muss bei der Betrachtung von KONVEKTIONSHEIZUNG und TEMPERIERUNG sein Denkschema verändern und hinterfragen:
z.B.
Was heisst wirklich: mehr Konvektion (grösserer Konvektionsheizkörper) für das Wärmeempfinden des Menschen?
Je mehr Konvektion - desto höher (schneller) die Luftbewegung - also ein höherer "Chillfaktor" also ein kühleres empfinden - deshalb noch mehr aufdrehen und es noch kühler empfinden … etc.
Zudem kommt dann noch die physiologische Konsequenz, dass die Lunge das gar nicht mag: warme Luft …

ich bleib bei meinem Satz:
richtige Temperierung heisst Kosten sparen (2/3 bis 50%)


FK
 
@Herr Kurz

Ist ihr Beitrag so zu verstehen, dass ich bei der der von mir angedachten Variante mit den umlaufenden Typ10 Heizkörpern geringer Bauhöhe von einem geringeren Heizwärmebedarf als nach DIN ausgehen kann?

Würden Sie sich da zu einer Prozentaussage hinreißen lassen wollen?

Auslegungsspielraum habe ich in der Variante eh nur bei der Bauhöhe der Heizkörper. Unterhalb 300mmm würde das auf teure Designerstücke hinauslaufen.
Wenn es die 300mm Bauhöhe bereits mehr als ausreichend bringt, dann würden sich insgesamt eher niedrigere notwendige Vorlauftemperaturen ergeben, was dem Wirkungsgrad eines Brennwertgeräts zu gute käme.

Zu überlegen wäre, ob man an kälteren Stellen, z.B. unterhalb der Fenster dann doch die Bauhöhe etwas höher wählt.
 
Temperierung

Hallo Erwin

ich würde halt eine Temperierung a la Großeschmidt anstreben und die Heizkörper minimieren.

So eine Temperierung muss man PLANEN - dazu muss man wissen wo und wie das Haus steht, Stockwerk, Raumhöhe etc. pp

dann kann man was dazu sagen, dann kann das auch funktionieren.
sonst ist es ein Rumgestocher

… un dSie wissen ja die Grundlagen der Kommunikation: es gibt einen SENDER und einen EMPFÄNGER - ob nun der INHALT auch richtig empfangen wird hat da schon 2 potentielle Fehlerquellen - dann kommt noch das fachliche Verständnis und das "Tiefenwissen" in der speziellen Materie dazu!

Warum also HK, wenn man sie gar nicht braucht?

FK
 
Schlußwort

Scheint mal wiede eine Kreisbahn zu werden!

Heizlastberechnungen liefern "rein wissenschaftliche Zahlen". Dazu kann ich nur sagen: ... Jede Simulation ist nur so gut, wie der Depp der vor dem Rechner sitzt und die Modelle mit Zahlen füttert. Aber! ... "So eine Temperierung muss man PLANEN". ... Wie den bitte? Sicher doch auch mit Zahlen und den allgemeinen Gesetzen der Thermodynamik!

Daß man eine reine Strahlungsheizung nicht mit einer Wärmebedarfsrechnung dimensionieren kann sollte jedem klar sein der schon mal was von Emmisionsgrad und dem planckschen Strahlungsgesetz gehöhrt hat.

Mit Esoterik hat das alles reichlich wenig zu tun! Trotzdem wird's zur Selbigen hochstilisiert, weil verkaufen läßt sich's besser damit als mit trockener Physik.

Gruß aus Berlin,
 
der Gläubige Stephan

Sie schreiben so schön und wohlerzogen:
weil verkaufen läßt sich's besser damit als mit trockener Physik.

man könnte auch anstatt "Physik" - "Wissenschaft" sagen

aber diese stösst wie Sie wissen immer mehr auf Grenzen udn auf interne Manipulationen - gerade weil es ums Geschäft geht!

Wenn auf der einen Seite die etablierte "Wissenschaft" die Konvektionsheizung als "bewiesen" und in allen Belangen "rechtens" erklärt und alle "Forschungsgelder" hierauf verteilt werden wird es immer weiter so gehen - die Mächtigen der Welt haben das Sagen - nicht die "Wahrheit"

glauben Sie weiter der "Esotherik" der allwissenden und lupenreinen Wissenschaft - ich weiss dass die in dem Falle gegen eigenes Wissen handelt und es eben anders auch geht - und das viel einfacher udn komischerweise gesünder, nachhaltiger und billiger!

FK
 
Hallo Herr Kurz,

verkaufen muß ich zunächst hier mal gar nichts, weil ich meine Brötchen mit ganz was Anderem verdiene.

Wenn Sie die Manipulierbarkeit wissenschaftlicher Forschung im Bauwesen beklagen so hat das in meinen Augen nichts mit den in Büchern beschriebenen und allgemein anerkannten Gesetzmäßigkeiten der Physik zu tun. Viel eher damit, daß es im Vergleich zu anderen Branchen relativ wenig unabhängige wissenschaftliche Forschung zu geben scheint. Ich rede dabei mit Absicht von wissenschaftlicher Forschung, nicht von irgendwelchen publizierten Behauptungen selbsternannter Experten, die am Ende keiner wirklichen wissenschaftlichen Prüfung widerstehen.

Der Physik wird es dabei egal sein, ob man nun eine Strahlungs- oder Konvektionsheizung auslegt. Die theoretischen Grundlagen hierfür sind hinlänglich bekannt und sind unter dem Kapitel Thermodynamik zu finden.

Allein dieses Wissen wird wohl durch einen normalen Handwerker kaum im breiten Umfang, egal ob für die eine oder die andere Heizungsphilosophie herangezogen werden. A … müßte hierzu erstmal das entsprechende Wissen im breiten Umfang anwendungsfertig vorhanden sein, und B … fordert eine derartige Berechnung durch deren Komplexität Zeit und damit Kosten die keiner aufwenden will.
Um diese Lücken zu schließen kommen dann, dem Himmel sei Dank, allerhand auf den Markt geworfene Softwareprodukte und damit wieder die von Ihnen zurecht kritisierte Manipulierbarkeit ins Spiel. … Ohne Zweifel! … Nur ändert dies alles nichts an den anzuwendenden Gesetzmäßigkeiten der Physik.

Die von Ihnen kritisierte esotherisch verzerrte Gläubigkeit in die Wissenschafft mag sicher existieren. Jedoch wird sich diese in meinen Augen eher bei Leuten wiederfinden, die zwar über ein gewisses Grundinteresse an wissenschaftlicher Erkenntniss, nicht aber über deren Grundlagen verfügen.


... Dies alles trägt nun aber überhaupt nicht, zur Klärung der Frage von Erwin bei ...


Gruß aus Berlin,
 
Energieerhaltungssatz

Egal wie man die Energie in einen Raum bringt, muss sie da irgendwie wieder raus.

Einen Wohnraum verlässt die Energie per Wärmeleitung und per Luftaustausch.

Konvektionsheizungen können den Feuchtegehalt der Wände erhöhen und damit die Wärmeleitung die Wände vergrößern. Außerdem erfordern sie eine höhere Lufttemperatur als Strahlungsheizungen und verlieren damit mehr Energie beim Luftaustausch.

Wenn also jemand mit dem Umbau auf eine Strahlungsheizung den Energiebedarf eines Objekts nennenswert senken konnte, dann müsste sich durch Vorher-Nachher Vergleich der Wandfeuchtigkeiten und der Lufttemperaturen die Verbrauchsreduzierung nachrechnen lassen.
Da Luft nur wenig Energie enthält, muss die Wandfeuchtigkeit der Schlüssel für die Energieeinsparung sein.

Zu Feuchtigkeiten der Wände liest man wenig konkrete Zahlen. Die Messgeräte, mit denen man das vernünftig messen kann, sind wahrscheinlich für die meisten Privatmenschen zu teuer. Allerdings dürfte das für die überwiegende Menge der Profis kein Thema sein.

Vielfach wird erwähnt, dass eine Feuchtigkeitserhöhung von Mauerwerk um 4% die Wärmeleitung verdoppelt (kann man sagen, dass sich er U-Wert verdoppelt?)

Da würde man erwarten, dass zu konkreten Bauwerken und Vorhaben die gemessenen Feuchtigkeiten angegeben werden.

Weiß irgend jemand auf welche Mauerwerksfeuchte sich der U-Wert von 0,8, der für 1,5-Stein-Mauerwerk angenommen wird, bezieht? Hat jemand schon einmal die real auftretende Mauerwerksfeuchten gemessen?

Zum Thema Luftentfeuchter habe ich einmal eine Zahl gehört, dass 1m³ Mauerwerk bis zu 600l Wasser speichern kann, ohne dem Augenschein nach feucht zu sein. Wenn die 600L 100% wären, dann wäre da für viele 4% Spielraum.
Die Frage wäre, ob viele konvektionsbeheizte Räume wegen höherer Wandfeuchen die 0,8 W/m²K nicht schaffen.

Wenn der Schlüssel zur Energieeinsparung (und anderen Vorteilen) tatsächlich in der Wandfeuchte zu suchen ist, dann wäre das Einputzen von Warmwasserleitungen sicher eine der Varianten, die dieses Ziel konsequent umsetzt.

Ich mag die eingeputzten Rohre aber trotzdem nicht. Wenn wir uns bezüglich des großen Einflusses der Wandfeuchte einig sind, dann dürften je nach individuellem Fall alle Varianten, die auf die Temperierung der Außenwände abzielen grundsätzlich geeignet sein.

@Herr Kurz
Haben Sie geeignetes Equipment zur Wandfeuchtemessung und hätten Sie vielleicht ein paar Messwerte, so dass man einmal ein Gefühl dafür bekommen kann, von welchen Größenordnungen und welchem Änderungspotenzial man dabei ausgehen kann?
 
Hallo Erwin,

mit Handgeräten läßt sich nur an der Oberfläche und meist nur ungenau messen. Für Deine Betrachtungen bräuchtest Du einen in die Wand integrierten Meßaufbau, der die Verteilung über die Wanddicke verteilt messen kann. Ob das dann genau ist mag ich dennoch zu bezweifeln. Für eine hinreichende Betrachtung ohne Beeinfluss durch z.B. gelößte Salze wie bei elektrischer Widerstandsmessung bräuchte es vermutlich eine Wägung. Wie aber sowas in den Wandaufbau integrieren?

600l entsprächen 0.6m³, hieße also 60% auf das Volumen bezogene Feuchte. Ob das ohne merkliche Spuren einhergeht bin ich jetzt erstmal skeptisch. Das mußte dann schon ein sehr poröses Material wie etwa Gasbeton sein.

Gruß aus Berlin
 
Wandfeuchtemessung

Habe einmal jemanden, der beruflich Gebäudegutachten macht, mit einem Hand-Messgerät gesehen, das eine Stange mit einer Metallkugel (1-2cm Durchmesser) am Ende hatte. Er sagte, dass das ein Gerät zur Bestimmung der Wandfeuchte wäre und er damit die Feuchtigkeit auch in der Tiefe der Mauer bestimmen kann.

Zur Wirkungsweise konnte er mir nichts sagen. Am ehesten würde ich vermuten, dass man so ein Messgerät auf der Basis der dämpfenden Wirkung von Wasser auf Mikrowellen bauen kann.

Auf jeden Fall hat das Gerät nicht versucht an Hand der Leitfähigkeit der Wandoberfläche die Feuchtigkeit zu bestimmen. Dazu hätte es mindestens 2 Kontakte an die Wand bringen müssen.

Bei den im Zusammenhang mit den Lufttrocknern genannten 600l Wasser/m³ Mauerwerk ging es um Kellertrocknung. Das wird dann heißen, dass der Stein bei der Feuchte gerade nicht tropft oder oberflächlich nass ist. Für Wohnräume ist das mit Sicherheit jenseits von Gut und Böse. Da ich selbst einen elektrischen Trockner betreibe, weiß ich inzwischen wie viel Wasser man aus einem Raum tragen kann, bis sich die mittlere Feuchte nur ein ganz wenig ändert.

Weiß jemand ob bei Wandfeuchten in % Volumen- oder Gewichtsprozente gemeint sind?
 
Hüllflächentemperierung mit Strom

@Herr Kurz

Irgendwie geistert mir noch das Heizen mit Strom im Kopf herum. Wenn wir davon ausgehen, dass die durchschnittliche Erdgas Brennwerttherme im Jahresmittel etwa 70% der Kilowattstunden laut Gasrechnung als Nutzenergie in die Räume bringt und beim Umbau von Konvektionsheizung auf Hüllflächentemperierung bis zu 50% Energieeinsparung drin sind, dann würde das hüllflächentemperierte Objekt etwa 35% (die Hälfte von 70%) der Energie verbrauchen, die das selbe Objekt mit Konvektionsheizung auf der Gasrechnung zu stehen hätte. Wäre da nicht für viele Objekte eine Temperierung mittels elektrisch betriebener Infrarotstrahler die wirtschaftlichste Lösung?

@Herr Böttcher
Danke für ihre Hinweise zur Mauerwerksfeuchte. Das muss ich aber in Ruhe noch einmal lesen. Beim flüchtigen Querlesen gingen meine ersten Vermutungen in die Richtung, dass sich beim hüllflächentemperierten Objekt eine niedrigere Ausgleichsfeuchte einstellen könnte, die den U-Wert der Wände nennenswert beeinflussen könnte.
(der Hintergrund des PDF bereitet mir Probleme beim Lesen)
 
Thema: Hüllflächentemperierung Energiebetrachtung

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