Holzbalkendecke - konkrete Optimierungsfragen

Diskutiere Holzbalkendecke - konkrete Optimierungsfragen im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo ihr Lieben, ich baue einen Dachboden aus und suche nach Verbesserungen in Sachen Schalldämmung und Schwingungen. Die Decke ist eine Kombi...
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MatthiWoelle

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decke-balken-optimierungsfragen-i30345_20231219476.jpegHallo ihr Lieben,

ich baue einen Dachboden aus und suche nach Verbesserungen in Sachen Schalldämmung und Schwingungen.
Die Decke ist eine Kombi aus Holz Balken (8/24) und Stahlträgern (20er und 24er). Siehe Bild.
Zwischen den Balken liegt 20er Dämmung aus Glaswolle. Auf die Balken wurde Filz gelegt, darauf OSB 3 (22mm) ohne Verleimung geschaubt. Osb liegt teilweise an den Stein-Drempeln an, keine Fuge.
Man hört unten jeden Schritt und jedes Geräusch.

Meine Probleme und die Lösungsideen.
1. Der Hohlraum unterm Osb klingt wie eine Trommel.
Ich möchte weitere Glaswolle reinlegen, um den Hohlraum zu entfernen. Außerdem möchte ich eine Fuge ringsherum zu den Wänden erstellen, um direkte Schall Übertragung auf diese zu reduzieren.

2. Die Decke schwingt beim Drüberlaufen, außerdem hab ich im Geschoss drunter Risse zwischen Wand und Decke, die sich verändern je nach Last, die ich oben auf die Decke bringe.
Ich glaube, dass die Decke mittels Masse vorgespannt werden muss, um die Schwingungen und Bewegungen zu reduzieren. Ich erwäge Fermacell 30mm MW, um Gewicht und Trittschalldämmung zu bekommen. Auch würde ich vorher eine Verleimung der Osb und das direkte Verschrauben auf den Balken - ohne den Filz - erwägen, um eine statische Scheibe zu erhalten.

Was sagt ihr zu meinen Ideen? Sinnvoll oder sinnlos? Bessere Lösungen?
 
Gewicht

Ideal ist OSB wieder entfernen, die Mineralwolle raus, Fehlboden zwischen die Balken falls es das noch nicht gibt, Schüttung dazwischen. Option ist 5 cm Splitt oder Lehmfüllung.
Dabei muss die Statik beachtet werden!!
Nach eigener Erfahrung und viel Lektüre, hilft vor allem Gewicht.

Meine Efahrung
Ein Raum über der Scheune, habe ich nur Mineralwolle verwendet, da hier vor allem Wärmedämmung wichtig war. Trotz 20 cm Mineralwolle und darüber 26 mm OSB, Trittschalldämmung 7 mm und darauf Dreischichtdielen, ist sowohl Trittschall als auch Luftschall immer noch deutlich. Deshalb würde ich die Isolierung mit Mineralwolle als Schallschutz kaum als wirksam einschätzen.

Als Beispiel habe ich in einem anderen Raum Dielenboden, darauf 3 cm Splitt in einem Lattenraster, darauf 4 cm Schallschutzplatten und darauf Dreischichtdielen. Das ist Schallschutzmäßig eine vernünftige Lösung. Für höhere Belastung evtl. noch 12mm OSB als zwischenschicht zu den dreischichtdielen.

Alternativ gibt es die 40 mm Holzweicherfaserplatte auch mit Leisten im System und darauf können Dielen (ca. 20 mm) geschraubt werden. Meiner Ansicht nach ein System, das besser ist als das von mir gewählte.

Nachtrag:
Die Fermacell Platten bringen natürlich auch schon etwas. Wenn es aber konkret an Schallschutzanforderungen geht, verlangen alle Anwendungen bei Holzdecken zusätzliches Gewicht. Nur in dieser Form funktionieren diese nur auf Betondecken, die schon genügend Gewicht haben.
 
Das Rad muss man nicht neu erfinden

Ich würde mich an deiner Stelle lieber an geprüften(!) Deckenaufbauten orientieren und nicht als Laie irgendwelche Phantasieaufbauten erfinden und hier auf deren Bewertung hoffen. Beispielsweise gibt es Konstruktionsmuster von Knauf
https://www.knauf.de/wmv/?id=15562
oder (zumindest früher mal) auch beim Informationsdienst Holz.
Da kannst du den Schallschutz verschiedener Aufbauten vergleichen, um abzuschätzen, welche Maßnahme wieviel bringt und anschließend prüfen, was bei dir umsetzbar ist.

Grundsätzlich ist schon richtig, dass Masse hilft, idealerweise mehrere entkoppelte Massen.

Eine statische Scheibe bringt dir nichts. Vermutlich verwechselst du Scheibenwirkung mit Trägerrostwirkung. Letztere erreichst du mit einer OSB-Beplankung nicht.
Dennoch ist das Vlies unter verschraubten OSB-Platten m.E. Murks.

Grüße
 
Re: Holzbalkendecke - konkrete Optimierungsfragen

"1. Der Hohlraum unterm Osb klingt wie eine Trommel. Ich möchte weitere Glaswolle reinlegen, um den Hohlraum zu entfernen." Glas-/Mineralwolle ist zu leicht. Du musst festeres Material einbauen, um den Trommeleffekt zu beseitigen.

"Außerdem möchte ich eine Fuge ringsherum zu den Wänden erstellen, um direkte Schall Übertragung auf diese zu reduzieren."
Vor allem um eine Dehnfuge für den Boden zu schaffen. Der Schall wird weiterhin über die Balken in die Wände geleitet.

"2. Die Decke schwingt beim Drüberlaufen,... "
Wie du selbst schon erkannt hast, ihr fehlt die Eigenlast, die eine gewisse Vorspannung erzeugt.

".....außerdem hab ich im Geschoss drunter Risse zwischen Wand und Decke, die sich verändern je nach Last, die ich oben auf die Decke bringe."
Ist "normal". Wird sich wahrscheinlich auch nur reduzieren/minimieren lassen, wenn die Decke mehr Eigenlast bekommt. Deswegen macht man einen Kellenschnitt in den Wandputz, oder legt ein Trennband ein, damit der Riss "kontrolliert" im Winkel entsteht, bzw. verläuft.

"Ich erwäge Fermacell 30mm MW, um Gewicht und Trittschalldämmung zu bekommen. Auch würde ich vorher eine Verleimung der Osb und das direkte Verschrauben auf den Balken - ohne den Filz - erwägen, um eine statische Scheibe zu erhalten."
Was du an Lasten in die Decke einbauen kannst, kann dir hier im Forum niemand sagen. Das msusst du einen Statiker fragen.
Aber, so lange die OSB-Platten fest mit den Balken verschraubt sind, kannst du in die Gefache rein packen was und so viel du willst, es wird dir nicht viel bringen, weil der Schall über die Balken durch die Decke geleitet wird. Du musst den Fußboden von der Decke entkoppeln. Eine Trittschalldämmung bedeutet eine durchgehende Entkopplung vom Untergrund. Jede Schraube, jeder Nagel leitet den Schall weiter.

"Was sagt ihr zu meinen Ideen? Sinnvoll oder sinnlos?"
Sinnlos.

"Bessere Lösungen?"
Der Aufbau eine Holzbalkendecke mit Trittschallschutz wurde schon tausend mal durch gekaut. Benutze bitte mal die Suchfunktion hier im Forum. Wahrscheinlich findest du sogar Bilder bzw. Zeichnungen dazu.

Gruß,
KH
 
Neuer Weg

Holzers Link zu Knauf ist Gold wert!!! Auch die Hinweise der anderen helfen sehr, danke euch allen!!!

Mittels Knauf ist die neue Idee wie folgt:
Step 1 (unmittelbar)
- OSB runter
- statt weiterer Dämmung lieber Fehlboden in oberen Hohlraum (ca 5kg/m²), 4-5cm Trockenschüttung (ca 25kg/m²) bis Oberkante Balken
- OSB wieder drauf, direkt auf Schüttung aufliegend
- Fermacell Trockenestrich (10mm MW, 2x10mm Estrich) schwimmend verlegt (ca. 25kg/m²)

--> Das bringt ca 55kg/m² Masse.

Step2 (im Sommer)
- Decken in Räumen drunter freitragend gestalten

--> Drunter ist die Küche/WZ als ein riesiger Raum (ca 55m²), die Deckenerneuerung war eh geplant, weil der Vorbesitzer ein Heimkino drin hatte mit schräg verlaufenden Decken und Beamerkasten/Leinwand drin. Außerdem gibt es mehrere Trennwände im Raum, die raus sollen und wo die jetzige Deckenkonstruktion dran hängt.

Macht das jetzt alles mehr Sinn?
 
Thema: Holzbalkendecke - konkrete Optimierungsfragen
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