So,
ich muß mich jetzt auch mal bei diesem hochinteressanten Thema einklinken
Grundsätzlich würde ich jedem Häuslebauer, der diverse Arbeiten an der Fassade und am Dach zu erledigen hat, dazu raten, sich selbst etwas gebrauchtes Gerüst zuzulegen. Das muß nicht fürs komplette Haus reichen, sollte aber zumindest so gerechnet werden, daß es für die größte Fläche des Hauses (meistens eine Giebelseite) reicht. 75 - 100 qm dürften da zunächst mal ausreichend sein. Ob Stahl oder Alu ist Geschmackssache...der Gewichtsunterschied zwischen Alu und Stahl ist enorm, v.a., wenn man mit zwei Helfern bis in 10 Meter Höhe einrüsten will. Alu ist selbstverständlich auch teurer, aber schont letztendlich doch den Geldbeutel, auch wenn sich der Physiotherapeut dann nur noch nen Golf statt nen Benz leisten kann
Liefern würde ich mir grundsätzlich überhaupt nix lassen, sondern immer direkt vor Ort die einzelnen Ständer und Beläge selbst aussuchen (als Laie ist es unverzichtbar, hier jemanden mitzunehmen, der sich mit Gerüsten auskennt). Zunächst würde ich immer ganz in der Nähe suchen. Es gibt quasi in jeder Ecke der Republik Händler, die mit gebrauchtem Gerüst handeln. Ich sag das aus gutem Grund...ich bin mal 350 km wegen einem Posten Gerüst gefahren, nur um festzustellen, daß die Teile, die angeblich auf dem Bild zu sehen waren, eher auf den Schrottplatz gehören als auf eine Baustelle. Satz mit x also.
Man glaubt ja gar nicht, wie oft man dieses Gerüst dann braucht...und Wertverlust hat man so gut wie gar keinen...hat man fertigsaniert, kann man das Gerüst ebensogut wieder verkaufen und hat u.U. gar nix draufgelegt.
Holzgerüst:
Als Laie bitte Finger weg, sonst könnte es durchaus passieren, daß der Hausherr erst gar nicht in sein saniertes Häuschen einzieht, sondern in eine schlichte Holzkiste.
Ganz wichtig auch:
Vorher fragen, ob die Helfer überhaupt schwindelfrei sind. Es ist eine Sache, sich auf ein fertig gestelltes, sorgfältig verankertes Gerüst zu trauen...beim Aufbau sieht die Sache dann etwas anders aus, denn das Schutzgerüst in 10 Meter Höhe muß ja schließlich von irgendwem hingebaut werden.
Bei Dübelverankerungen unbedingt drauf achten, daß der Gerüstdübel auch wirklich hält. Profis kontrollieren das mit einem Auszugsgerät. Ich würde dazu raten, lieber einen Dübel zuviel als zuwenig zu setzen.
Tja, dann bleibt mir nur noch, viel Spaß zu wünschen beim Gerüststellen. Ich für meinen Teil liebe es, wenn es Stock für Stock höher geht und sich die Aussicht mit jedem aufgebautem Ständer verbessert.
Gruß Andreas