Hausmittel gesucht

Diskutiere Hausmittel gesucht im Forum Farben & Stuck im Bereich - Irgendwie, so genau wissen das meine Kinder auch nicht, sind diese tollen Filzstiftstreifen auf den Tisch gekommen. Nicht, dass es mir nicht...
Stimmt, auch ich habe schon öfters ans Auswandern gedacht. Bin übrigens gar nicht beleidigt und fühle mich auch gar nicht angegriffen. Wenn ich heute vor der Wahl stünde, eine alte Burg zu kaufen oder fürs gleiche Geld ein tipptopmodernes schön geplantes Haus mit viel Glas und doller Dämmung zu bauen, ich würde schwanken ... Und wenn ich in die Berge gehe, ziehe ich Goretex an und Polyesterunterhosen, und in der Rucksckapotheke ist Aspirin. Zurück ins Mittelalter? Nein danke! Aber: Bauen mit Verstand. Daran hapert's heute eher als vor 300 Jahren, wenn ich mir so die Siedlungsgebiete anschaue ...
Schnee-Gruß nach Fronk-Reisch (ich koche heute abend französich, Hühnchen scharf ...)
Günter Flegel
 
...soooo hört sich das schon viel besser an...
Ich glaube, sehr viele der aktiv restaurierenden (und dazu
gehöre ich mit Leib und Seele) können ihre Schwankungen
voll nachvollziehen. Die Kosten- und vor Allem Zeitbilanz könnte bestimmt zugunsten des Neubaus gehen, auch vielleicht
der Komfort. Und dann die alten Türen, an denen man sich
immer den Kopf anhaut. Und die Lehmwände, in denen kein Nagel
oder Dübel hält. Wenn einer schon mal einen Heizkörper in
eine bröckelige Lehmwand von 80cm Dicke angebracht hat, weiss er wovon ich spreche. Ich persönlich habe mich
bewusst zu einem Leben ohne Kohle entschieden, habe recht
viel Zeit für meine Bauten, aber ich merke auch, wie
das Ganze an Sysiphusarbeit grenzt. Zum Thema Auswandern:
ich kenne viele nette Deutsche, die hier runter gezogen
sind, für viele ist leider die Sprach- und vor Allem
Mentalitätsbarriere ziemlich gross. Ich selbst habe mein
halbes Leben (auch schon in der Kindheit) hier in F verbracht, und meine Frau fühlt sich hier pudelwohl.
Zum Thema: zurück in die Steinzeit: völlig richtig,
tauschen will ich auch nicht. Aber so ein bisschen nostalgisch werde ich schon, wenn ich sehe wie die "Alten"
gebaut haben und was für einen Dreck wir heute anstellen.
Aber man muss sich auch mal klar machen, dass früher ein
Haus in einem kleinen Dorf von den gesamten Dorfbewohnern
in mehrjähriger Arbeit GEMEINSAM gebaut wurde, selbst die
Kinder und Jugendlichen steckten kleine Steinstückchen in
die Bruchsteinwände, jeder hatte seine Rolle, alle halfen
sich gegenseitig. Heute KANN doch keiner mehr sein Haus
gut bauen, alles ist zerstört worden, kein Zusammenhalt etc.
Wie oft habe ich das Bild vor mir, als ich diesen 250kg
Eichenbalken in meine Ruine im Larzac (Nähe Montpellier)
schob, 2 kräftige Männer im guten Alter (mit leichtem
Bierbauch, aber wer hat den denn nicht) daneben standen
und nichts anderes zu sagen wussten als "aber da haben Sie
ja viel Arbeit"...
Gestern und vorgestern abend habe ich Stopfentenleberkonserven gemacht, letzte Woche ein halbes
Schwein in Terrinen konserviert, der Schinken liegt im Salz, der selbstgebrannte Schnaps vom Bauern wird verköstigt,
und ich fahre gleich nach Hause mit der Frage "sind Holzhackschnitzel + Sägemehl + Weisskalkhydrat die richtige
Iso in 12 cm Dicke für mein Dach oder nicht".

gruss zurück nach D
Torsten
 
I113_1952_2004819135215.JPGJede Zeit hat da wohl seine Eigenarten

Man hat früher mit den Materialien gebaut, die zur Verfügung standen. Thorsten hat es in <em>Mittelalterreflektionen</em> bereits geschrieben: Wenn sie andere Materialien (z.B. Glaswolle) gehabt hätten, wären sie auch zum Einsatz gekommen. An Baubiologie, Bauphysik, usw. haben unsere Ahnen selten gedacht; der Nutzen stand im Vordergrund, das Überleben war das höchste Ziel. Romantik und Zierrat für die meisten „Bauherren“ unerschwinglich und häufig auch gar nicht erlaubt.

Wir dürfen nicht vergessen, was heute das Bauamt oder die Denkmalschutzbehörde ist, war früher der Landvogt, Fürst, Lehnsherr, der Abt des Klosters, .... Einfach mal so bauen, dass gab es früher auch nur selten. „Gehen wir mal in den Wald und holen uns ein paar Eichen“, kam häufig dem Todesurteil gleich. Ich würde mal behaupten, die „Baugenehmigung“ von 1500 war erheblich teuer als heute, aber das sollte man mal recherchieren. Gut beschrieben ist das Bauvorhaben von anno dunemals im Buch „Der Fachwerkbau in Deutschland“, G. Ulrich Großmann. Großmann geht auf den Bauwunsch, die Finanzierung, die Planung, usw. ein.

Auch die Vorstellung, früher hielten alle zusammen und bauten fröhlich gemeinsam ein Haus sollte doch mal realistisch überprüft werden. Zunächst muß man wohl differenzieren: Land und Stadt. Dann, über welche sozialen Schichten sprechen wir. Welche Vorteile hat jeder der Helfer wiederum aus seiner Hilfe gezogen, was waren die Gegenleistungen.

Ich wage mal zu behaupten, aber das ist sehr, sehr subjektiv, wer heute wie früher lebt, lebt immer noch bequemer als der größte Bauer zur Zeit der Erbauung seines Hofes. Frei von Angst, frei in der Berufsausübung, frei in der Wahl seiner Lebensumstände, ....

Ach ja, noch kurz zum Thema Nachbarschaftshilfe: Ich glaube, heute wie früher, dass man die „Helfer“ ansprechen und bitten muß. Von alleine kam damals keiner und heute tun es auch nicht mehr.

Heute ist Freitag und Udos Bier (lecker, beim nächsten Mal noch ne Kiste ;-) ) neigt sich dem Ende.
 
salute, also wenn wir irgendetwas abekommen wollen , was sonst nicht abgeht ( zb. VWS-Kleber auf Autos) Extoll hat immer geholfen. gibt es in LKW Waschanlagen. haben damit sogar grafittis von den eigenen autos locker runterbekommen. ist ein spay.
mfg. the dermaßen LehmputZÄHR
 
...ist man wirklich so frei?

welche ängste hat man heute? ich denke man kann solche vergleiche nicht ziehen.
wecher einfache mensch hat sich den im mittelalter aus seiner "vorhersehung" rauslösen können? das bewustsein war grundlegend anders geprägt. irgenwann kam die aufkärung und, und, und... aber frei von angst- sind wir das heute wirklich? ich denke eine wirkliche wertung/vergleich kann von uns nicht ohne berücksichtigung der sozialisation, des wissensstandes und der dominanz und ergebenheit in die klerikale allgegenwertigkeit in der damaligen zeit nicht gefällt werden.
wir sind nicht frei von den erwartungen, wenn auch selbst auferlegte, irgendwelcher bilder und werte.
ist ja auch nicht schlimm! wenn wir uns dessen bewusst sind.
und was unsere häuser anbelangt, ob fachwerk oder niedrigenergieholzständerhaus (...gilt nur für die dies haben), wichtig ist meiner meinung nach, dass man sich nichts vormacht und stets eine gewisse autentizität bewahrt, nichts schafft indem man sich verkrümmt um etwas darzustellen was man nicht leben kann. und hier hab`ich das gefühl, die meisten hier können es, sich wohlfühlen, auch wenn sie sich zwischendurch mal, und das tut jeder, mal nach was anderem sehnen.
immer noch freitagabend...
gruss christian
 
Natürlich ist, wie bei allen Vergleichen,

eine 1:1 Übertragung nicht möglich. Zu den Ängsten: Frei von Ängsten ist niemand, richtig. Aber die Existenzängste von heute, in unserer Gesellschaft, unserem Sozialsystem, entberen der tatsächlichen physischen Gefährdung. Nicht, dass sie deshalb weniger dramatisch empfunden werden, aber die Grundlage dieser Ängste würde ich eher in den Bereich der anerzogenen Wertevorstellung bringen. Ich möchte nochmal betonen, dass ich hier über den Häuslebauer und nicht die gesamte (kranke) Gesellschaft spreche.
 
aengste *hhmh*

ich lehne mich vielleicht als neuling zu weit aus dem fenster, aber auch "lebensaengste" wandeln sich mit der zeit.

bin ich mit 20 noch dem ideal von versorgung durch familie/ehemann hinterherge"hechelt", beziehe ich mit ueber 40 doch eine ganz andere position und habe demgemaess auch andere aengste ...

einige aengste, die wir heute haben, kannten unsere altvorderen gar nicht, weil sie durch klerus und adel fremdbestimmt leben mussten und den launen der natur und der "oberen" als leibeigene ausgeliefert waren.

das komplizierte zusammenspiel mittelalterlicher gemeinden moechte ich lieber nicht weiter vertiefen ;)

im 19ten jahrhundert kommen dann gedanken auf, wie "besitz verpflichtet" (einige moegen auch schon frueher den knasus knaktus erkannt haben, ein beispiel http://www.abbegymnasium.eisenachonline.de/version2/geschichte4.htm ), ergo verpflichtet mich der besitz meines/unseres schmucktstueckes dazu es moeglichst der gemeinschaft zum nutzen einzusetzen *weitergruebel*

ein kleiner teil des gebaeudes ist vermietet an eine frau, der wohl niemand anderes noch einen mietvertrag anbieten wuerde. ist unser/mein haus damit der gemeinschaft nuetzlich? oder ist es der gemeinschaft "mensch" dadurch nuetzlich, dass eine frau, die seit 50 jahren in diesem haus wohnt nicht mehr "verpflanzt" wird, auch wenn sie unter "betreuung" steht?

wie haben sich die aengste verwandelt? waehrend es dem leibeigenen im mittelalter vorgegeben war, als ebensolcher auch zu sterben (falls es ihm nicht gelang in eine stadt zu fluechten), war doch sein herr auch ihm gegenueber verpflichtet

ist mein lehnsherr (arbeitgeber) heute noch in solch einer position?

meine momentanen greifbaren aengste sind einfach in worte zu fassen:

das scheunendach bricht zusammen und/oder bernd stoesst etwas zu, beides waere im wahrsten sinne des wortes "existenzbedrohend"
@herr stoepler, wenns zu sehr daneben ist (bin aus der nachtschicht gekommen) einfach loeschen, wenns passt, dann einfach diesen satz deitieren :)

liebe gruesse an alle gruebelnden
heide
 
@Heide

Nur ganz kurz, sonst kochen die Kartoffeln über ;-): Ich bin kein Zensor!
 
@hartmut :)

dem himmel sei dank :)

aber schoen waere es z.b. solche saetze selbst editieren zu koennen (weil sie z.b. ueberfluessig sind), oder?

liebe gruesse von einer mueden heide,
hoffe die kartoffeln liessen sich retten?
 
Wir sollten erst einmal definieren,

was wir unter existenzbedrohend verstehen:

Wir diskutieren über früher/heute. Eine existensbedrohende Situation war früher durchaus auch lebensbedrohend. Heute meinen wir, dass der Verlust des erworbenen Eigentums eine Existenzbedrohung sei. Doch ist das so? Wenn ich heute, warum auch immer, meinen Job, mein Haus, meinen Partner verliere, ist das sicherlich eine Tragödie - aber ist die Existenz wirklich bedroht? Der erworbene Lebenstandard ist gefährdet, aber die Existenz?

Warum setzt Du Bernd der beschriebenen Gefahr aus? Welchen Gewinn habt Ihr vor Augen, wo Ihr das Risko doch kennt? Was ich meine ist, dass wir bewußt entschieden haben, ein altes Haus zu kaufen. Wir sind bereit den Preis dafür zu bezahlen - nicht nur monetär. Wir setzen uns bewußt einer "exitensbedrohenden" Situation aus, um unseren "Traum" zu verwirklichen. Denn mehr ist es nicht. Wohnen könnten wir auch einfacher, billiger, risikoloser, ....

Das ist, meine ich, der Unterschied zu unseren "Vorfahren". Die bauten (meisten) zur Existenzsicherung. Entsprechend nutzenorientiert sind die Häuser entworfen und gebaut worden. Wir bauen "luxusorientiert". Selbstverwirklichung steht im Vordergrund und zwar unabhängig von der "Luxussanierung" oder dem "Wohnen wie früher".

Oder?
 
...und genau da ist der Knackpunkt!

luxusorientiertes und exklusiv seiner eigenen Verwirklichung nachtrebendes Sanieren verliert leider völlig an Authentizität. Wie ein 4wheel car Besitzer der nie in
den Dreck fährt. Aber wie, Herr Stöpler, erklären Sie sich,
dass dieselbigen Vorfahren Häuser konzipiert haben, die
hunderte von Jahren halten sollten (dies stimmt übrigens auch
nur bedingt, da ja die einzigen jetzt noch existierenden
Fachwerkhäuser eben diejenigen waren, die hunderte Jahre
überdauert haben, also ein reiner Selektionseffekt, es gab
auch viele Kaschemmen, Lehmhütten und "Papphäuser").
Aber ich finde Ihren Kommentar bezüglich der verschiedenen
Abhängigkeiten in damaligen Zeiten durchaus legitim,
glaube aber trotzdem, dass im Zeitalter unserer perversen
Anonymität die Tendenz zum selbstbezogenen Sichrealisiern
dazu führt, dass eben auch in Dorfgemeinschaften kein/kaum
noch gemeinsames Häuslebauen möglich ist, ausser vielleicht
in seltenen Einzelfällen. Schockieren tut mich trotzdem
immer noch die Diskrepanz zwischen ökologisch sanieren ohne
Budgetlimits auf der einen Seite (mit meineserachtens reichlich überzogenen Gesichtspunkten), und 300PS-in-die-Luft-Blasen-Kyoto-Protokoll-nicht-respektierenden-
Edelkarossen, Handysmog ohne Ende, und am Ende auch noch
Zigaretten rauchend und Bier schluckend. Letztlich wird
dann so ein Gebäude zum Spielbaukasten für Grosse, wo man
endlich ein bisschen heile Welt schaffen kann. Ich mach's ja
auch so.

nachdenkliche Grüsse,
Torsten
 
Und?????

Befreit? (von den Strichen mein ich)? Zeugs müsste ja schon angekommen sein... (vielleicht schrubbt Herr Stöpler ja noch *grins*)???? Grüße Annette
 
@Annette

Nö, noch nichts da - außer den Strichen, aber die sollen ja weg ;-).
 
@Thorsten

Ja, dass ist schon eine komische Entwicklung. Mit dem Porsche zu Aldi, Öko-Eier und Gummiwurst im Einkaufswagen, .... Mal sehen, wo wir uns hin entwickeln. Das war, ist und bleibt spannend.
 
:-(

Habbs Samstag weggeschickt... na vielleicht kommts heute... Bin mal gespannt, obs hilft.

Grüße Annette :-(
 
@Annette

Das Zauberpulver ist angekommen. Am Freitag, vorher wird das nichts, probieren wir es aus. Danke, schon mal vorweg.
 
Hurra! Annettes Zauberpulver wirkt!

Weg, der Filzer auf dem Tisch ist weg. Danke, Annette! Jetzt nochmal einölen und die Sache ist erledigt. Claudia (meine Frau und Anwenderin des magischen Pulvers) läßt ganz viele Grüße und Dankesworte schicken.
 
*straaaaaaahl*

das freut mich aber :) :) :). Seit ich das Zeugs kenne, hab ich in meinem Schrank nur noch 2 Putzmittel - die Scheuermilch und Schmierseife von der selben Firma. Damit kriegt man alles sauber, es ist umweltfreundlich (ich hatte auch schon andere umweltfreundliche Produkte, damit hat man garnix sauber gekriegt...) und man kann auch Holzböden gut damit wischen... Wie auch immer... *grins*. Grüße Annette
 
Thema: Hausmittel gesucht
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