Hausbock in Dachstuhl und Fellboden

Diskutiere Hausbock in Dachstuhl und Fellboden im Forum Schädling im Haus im Bereich - Hallo, wir wollten unser Dach nachträglich dämmen lassen. Bei der Besichtigung durch den Zimmerman wurde festgestellt das der Hausbock im...
I1064_2004129155830.gifFragen

Hallo Gaby v. Massow


a) Grundsätzlich hat sich auch der Schädlingsbekämpfer bei der Holzschädlingsbekämpfung nach der DIN 68800/4 zu richten. Insofern muß auch der Schädlingsbekämpfer das für die Situation geeignete Verfahren empfehlen und ausführen. Hierbei ist er immer gehalten, möglichst Verfahren ohne Verbleib persistenter Wirkstoffe zu bevorzugen.

b)Um ihre letzte Frage beantworten zu können, müsste ihre Region bekannt sein. Sie können aber gerne mit der Maus über das rechte Bild fahren, dabei finden sie Adressen eines kompetenden Fachverbandes der entsprechende Fachfirmen empfiehlt.

Mit Besten Grüßen

L. Parisek
 
Hallo, danke für die Antwort. Ich wohne in der Lüneburger Heide und möchte gern wissen, ob ein Heißluftverfahren wirklich sinnvoll und effektiv ist? Es sind noch nicht alle tragenden Balken betroffen. Kann man nicht mit einem Holzmittel gegen Hausböcke etwas ausrichten?
 
Widerspruch - Euer Ehren

Hallo Lutz,

m.E. muss sich hier niemand nach irgendeiner DIN richten.

Der Erfolg oder Miß-Erfolg einer Behandlung wäre hier Kriterium eines Vertrages. Die Viecher scheren sich nämlich einen Dreck danach, nach welcher DIN sie gerade behandelt werden.

Ich glaube (!, hoffe, ?), mit Deiner WTA-Mitarbeit bist Du auch schon deutlich über die konsumenten-verachtende DIN hinausgewachsen.

Liebe Grüße

Bernd
 
Hallo Bernd

Ich halte die Holzschutz DIN nicht per se für "konsumenten-verachtend".
Und natürlich hast du auch recht damit, dass die ausführende Firma primär den Erfolg schuldet und die lieben Viecher eine ganz andere und sehr selektive Wahrnehmung haben.
Ob die WTA Mitarbeit nun ein Garant für ein "über die DIN hinauswachsen" ist möchte ich bezweifeln.

Aber vielen Dank, für deinen schönen Gruß bin im Moment ein wenig überlastet


Lutz


@ Gaby
Nur auf die Schnelle:
Ich halte die Heißluft bei sachgerechter Ausführung für eines der sichersten und erfolgreichsten Verfahren. Die erfolgreiche Bekämpfung des Hausbocks mit chemischen Mitteln ist eine äußerst schwierige Sache.
Leider fehlt mir im Moment die Zeit dies näher zu erläutern.

Sei auch du gegrüßt

Lutz
 
Nachbemerkung

Hallo Bernd

Noch einmal kurz zu meiner DIN Bemerkung.
Was ich damit sagen wollte ist, dass der Schädlingsbekämpfer nicht anders arbeiten sollte als ein versierter Holzschützer.

Der Satz von Gaby: "Ich habe schon einen Kostenvoranschlag von einem Schädlingsbekämpfer eingeholt,.......was ist besser, herkömmliche Schädlingsbekämpfung oder Heißluft?" hörte sich so an als ob in der Vorgehensweise grundsätzlich ein Unterschied bestehen müsste .

Gruß

Lutz
 
Noch mal DIN

Hallo, sicher ist der geschuldete Erfolg das Hauptkriterium nach Werkvertragsrecht.
Auch wenn die DIN von "interessierten Kreisen" gemacht wird und DIN 68800-4 schon einige Jahre auf dem Buckel hat, ist es nicht so, dass nur überflüssiger Schwachsinn darin stehet. Man muss immer sachkundig im Einzelfall prüfen wie weit man einer Richtschnur wie DIN, WTA usw. folgt. Viele grundsätzliche Dinge sind in DIN 68800-4 richtig angegeben und nur die Berücksichtigung grundsätzlicher Sachverhalte kann eine erfolgreiche Bekämpfung bewirken. Weiterhin ist der Ausführende gehalten sich an die "allgemein anerkannten Regeln der Technik" zu halten. Sonst hat er auch schnell Probleme, paradoxer Weise sogar wenn sich der eigentlich geschuldete Bekämpfungserfolg auch mit anderen Mitteln einstellte. Man muss also zu DIN 68800 den aktuellen Stand der Technik mit Blick auf die Wissenschaft und Lehre hinzuziehen um eine sinnvolle Lösung zu finden. Wen wir die Normung als ganzes verteufeln, haben wir nur einen dürftigen Maßstab, was den eine richtige Planung und Ausführung ist. Eine noch größere Flut von Auseinandersetzungen wäre die Folge.
Zusammenfassung: Normen kritisch hinterfragen aber nicht gleich pauschel ablehnen, sondern mit anderen Erfahrungen usw. ergänzt an den konkreten Fall anwenden.
Mit freundlichen grüßen Ulrich Arnold
 
Schwarz - Weiss

Vielen Dank Ulli, ich zucke bei pauschalisierenden Aussagen immer ein wenig zusammen. Daher bin ich dir für deine Worte dankbar.

Lutz
 
Die gemeinsame Schnittmenge ...

... ist wohl größer, als nach DIN zu erwarten wäre ;-)

Na ja - DIN/ EN ist doch ein vorzügliches Informationsmittel - aber leider eine sehr viel größere Abzock- und Blender-Institution.

In Eile mit Gruß in die Runde

Bernd
 
Dann sind wir ja doch nah beieinander...

... mit unseren Ansichten. Das Leben muss immer differenziert betrachtet werden. Dennoch brauchen wir Regeln als Richtschnur und als wichtigstes Werkzeug unseren Verstand zur Anwendung.
bis demnächst Euer Uli
 
Hausbock im Dachgeschoss und Zwischendecken

Hallo

Wir haben leider auch ein großes Problem mit dem Hausbock. Wir haben eine Doppelhaushälfte. Im Dachgeschoss unserer Haushälfte ist es offensichtlich, dieser ist nicht ausgebaut. Die Dachbalken sind nach erstem Augenschein nicht masiv befallen, jedoch die Deckenbalken der Decke im Obergeschoss. Wir haben verschiedene Meinungen eingeholt und natürlich auch genausoviel verschiedene Antworten bekommen. Wir haben vor die Deckenbalken abzubeilen und Borsalzlösung aufzubringen. Da der Hausbock fast "nur" im Splintholz sitzen soll wäre das wohl eine Möglichkeit, jedoch wenn von den Balken dann nicht mehr viel übrig ist stellt sich natürlich die Frage nach der Tragfähigkeit. Eine andere Meinung ist den kompletten Dachstuhl und Zwischendecke erneuern. Was ist eine Lösung die auch den besten Erfolg hat? Die nächste Frage ist wie ich einen Neubefall verhindern kann, da wir ja wie schon gesagt eine Doppelhaushälfte haben hat sich dieser Schädling mit Sicherheit auch in der Nachbarschaft angesiedelt. Es sind alte Leute die ihr Haus in Ordnung haben und den Dachboden ausgebaut und verkleidet haben. Diese fangen nicht mehr an noch irgendetwas umzuschuppen. Wenn wir aber unsere Seite erneuern kann ich da irgeneine Sprerre setzen was den Übergriff von nebenan verhindert? Für einen guten Rat wäre ich sehr dankbar.
 
Einzelfall prüfen

Sehr geehrte Frau Boas,
wie aus der Diskussion, unter die Sie Ihre Frage gestellt haben hervorgeht, ist in der Regel jeder Einzelfall sachkundig zu bewerten. Heißluft erscheint mir (an einigen Stellen flankiert von Chemie) oft die bessere Bekämpfungsvariante als chemische Bekämpfungsmittel allein. Sollte die Tragfähigkeit durch den Befall so weit gelitten haben, dass aufwendige Verstärkungen notwendig werden, dann ist oft ein Erneuern von Bauteilen sinnvoller als zu bekämpfen und dann Reparaturstücke statisch wirksam anzuarbeiten. Vorbeugung ist mit ANSTÄNDIG AUSGEFÜHRTEN vorbeugenden chemischen Holzschutzmaßnahmen möglich. Wohl eher theoretisch auch wenn z. B. Eichenholz verbaut wird, da Hausbock nur Nadelhölzer befällt. Gemäß DIN 68800 Teil 2 kann als Vorbeugung auch eine Konstruktion der "Gefährdungsklasse 0" ausgeführt werden. Dazu muss das Holz dauerhaft trocken sein und "insektensicher bekleidt". Eine insektensichere Bekleidung plant und baut man jedoch nicht mal eben so. Also: Den Fachmann des Vertrauens zur Einschätzung heranholen. Tiefgreifende Informationen zur Heißluftbehandlung aus der Praxis kann Lutz Parisek hier aus dem Forum geben.
Mit freundlichen Grüßen Ulrich Arnold
 
Thema: Hausbock in Dachstuhl und Fellboden

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