Gräfix 61 Dünnschicht oder normaler Gräfix 61

Diskutiere Gräfix 61 Dünnschicht oder normaler Gräfix 61 im Forum Fachwerkkonstruktion im Bereich - Ich möchte meinen Außengefache verputzen. Ich habe Lehm und darauf will ich Gräfix 61 Haar grob (oder doch nur normal???) und darauf dann 61er...
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Cat

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Ich möchte meinen Außengefache verputzen.
Ich habe Lehm und darauf will ich Gräfix 61 Haar grob (oder doch nur normal???) und darauf dann 61er Putz -- aber welchen nimmt man?

Gräfix 61 Fein Kalk Dünnschichtputz
oder normalen Grundputz 61

Anstreichen will ich später weiss.

Und noch einen Frage - welches Klebeband nehmt ihr zum Balken abkleben?
 
Gräfix 61 Fein Kalk Dünnschichtputz
oder normalen Grundputz 61
Sind nach Herstellerangaben beides Luftkalkputze und die würde ich außen gar nicht nehmen.
Selbst der Hersteller macht im Merkblatt Einschränkungen.
Nimm besser einen hydraulisch abbindenden Kalkputz, z.B. Hessler HP9
 
Moin Cat..
haste denn genug Dachüberstand für nen Luftkalkputz?
dann würde das bestimmt klappen.
Wenn aber die Fassaden Vollregnen dann wird das so´n "Patient"wo man öfters mal schauen muss .
und wenn ich einen Luftkalkputz wählen würde dann ganz sicher was 2 Lagiges so um 3 cm Stärke ..
und dann mit entsprechender Sieblinie..und einem Passenden Anstrich der dann aber ebenfalls ab und zu mal erneuert werden muss.
Greets Flakes
 
die Wetterseite ist komplett verschindelt.
Alle haben mir den Gräfix vorgeschlagen. Der Berater der Dorfförderung, das Amt selbst, selbst der Architekt.

Auch die Haeuser in der Gegend sind mit Gräfix gemacht worden. Die Firma dies es machen wollte auch. Allerding waren die zu teuer.
 

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Ahoi Cat.. Ob die Firma zu Teuer war... Handwerk kostet Geld und wenn man halt schon mit Sackware loslegt wird es niemals günstig:)

Auf die frage mit dem Klebeband bin ich gar nicht eingegangen weil ich bei aussengefachen keines benutze.

solche Putze kann man ja auch selber mischen wenn man das kann,
so Rinderhaare oder Schweinsborsten ,entfettet. kann man wohl beim gut sortiertem Putzerbedarf kaufen.
aber du musst dann auch erst n Putzer finden der sich das noch Traut..
vielleicht musste einfach mal noch 1-2 Putzfirmen fragen ob die sich das auch selber zutrauen ..
greets Flakes
 
Alle haben mir den Gräfix vorgeschlagen. Der Berater der Dorfförderung, das Amt selbst, selbst der Architekt.
Hast du denn eine schlüssige Argumentation bekommen, warum sie dir das vorgeschlagen haben? Ich denke nicht, in das technische Merkblatt haben die offensichtlich alle nicht reingeguckt.

Zitat tM Gräfix:
„Grundputz für diffusionsoffenen Innenputz, der aufgrund seinen großen Feuchtigkeitsaustausches ein gesundes Wohnklima schafft. Auch als Außenputz ist gräfix 61 bei ausreichendem Witterungsschutz verwendbar (keine exponierten Wetterlagen…“

Genau dafür könntest du auch einen Lehmputz nehmen.

Was ist schon „ausreichender Witterungsschutz oder keine exponierte Wetterlage?“
Deine Fassade auf dem Bild hat ganz sicher keinen ausreichenden Witterungsschutz.
Spätestens wenn du dich im Schadensfall an gräfix wendest, werden die genau auf diesen Satz im Merkblatt verweisen und abwinken.

Luftkalkeputze, darum heißen die so, binden nur durch Aufnahme von Kohlendioxid aus der Luft ab, der Abbindeprozess kann mehrere Jahre dauern und erst dann haben die Putze die angegebenen Eigenschaften (Festigkeit, Frostbeständigkeit) auch erreicht.
Putzen für exponierten Wetterlagen, also Außenputze, werden aus diesem Grund Hydraulefaktoren zugesetzt. Die bewirken, dass der Abbindeprozess auch hydraulisch (durch das Anmachwasser) stattfindet. So erreicht der Putz in kürzerer Zeit, idealerweise vor dem ersten Frost, die erforderliche Anfangsfestigkeit und somit auch Frostbeständigkeit.
Der Abbindeprozess durch Kohlendioxid findet dennoch weiter statt.
 
hmm beide Angebote die ich habe bieten Gräfix an. Und das sind die beiden Referenzfirmen hiet in der Gegend.

was wuerdet ihr nehmen? muss aber Zementfrei sein.

ich dachte Gräfix ist das Top Produkt in det Fachwerksamierung da sogar Claytec das in lizenz als eignes Produkt anbietet.
 
ich dachte Gräfix ist das Top Produkt in det Fachwerksamierung da sogar Claytec das in lizenz als eignes Produkt anbietet.
Naja, eine Lizenz hat ja mit Qualität nix zu tun, das ist knallhartes Marketing was Claytec macht, es geht um Umsatz.
Wenn ich qualitativ gute und ehrliche Produkte kaufen will, ist Claytec nicht die erste Adresse.
Das heißt aber nicht das geräfix schlecht ist, für innen ist der 61 ein top Putz.
was wuerdet ihr nehmen?
Hatte ich ja oben schon geschrieben, den Hessler HP 9 zum Beispiel.
muss aber Zementfrei sein.
Warum muss er zementfrei sein?
Zement ist ein Hydraulefaktor und der ist auch nicht böse.
Er schadet auch dem Fachwerk nicht solange er in der richtigen Dosis vorhanden ist.
 
Es gibt nur wenige zementfreie Kalkputze, als werksgemischte Trockenmörtel.

Den "Gräfix 61" kann man hier schon nehmen. Ebenfalls geeignet und weitgehend gleichwertig wäre der Hesslerkalk HP9, grob 4mm, bzw. 1mm (fein) oder 1,8 mm (standard).

Die Auswahl in Bezug auf Eignung bzw. Haltbarkeit an einer einzelnen Bindemittelkomponente festzumachen greift bei Sichtfachwerk und Gefacheputz auf Lehmfüllung zu kurz.

Problem ist die temporäre Befeuchtung durch Witterung, die durch offene Fugen und Risse unvermeidlich ist. Eine gewisse Dauerhaftigkeit ist, neben dem selbstverständlichen und örtlich zu beurteilenden Witterungsschutz, nur mit maximalem Rücktrocknungspotential der Gefache zu gewährleisten. Auch ergeben sich Anforderungen an eine bessere Haftzugfestigkeit und Elastizität.

Vorrangig entscheidend ist die handwerklich einwandfreie Aussführung. Bewährt hat sich eine dreilagige Ausführung. Grundputz, 15 mm mit Grobkmörtel, ggf. mit Haaren oder Pflanzenfasern. Deckputz, 5 mm mit Feinmörtel, Anstrich mit Kalkfarbe.

Insbesondere ist sicherzustellen das die Gesamtputzdicke von 20 mm auch im Randbereich der Gefache, am Übergang zu den Fachwerkhölzern nicht unterschritten wird, da dort die höchste Belastung auftritt. Entsprechend ist dort ein entsprecheder Rücksprung der Füllung zur Vorderkante des Fachwerkholz erforderlich bzw. herzustellen.

Die Körnung der Deckputzlage ergibt sich aus der optischen Gestaltung. Bei Gräfix 61 (1,8 mm) ergibt sich eine entsprechend gröbere Struktur als bei Gräfix 61 fein, mit 0,8 mm Körnung.

Hinreichend hohe Anfangs- und Wasserfestigkeit ergibt sich durch ein gut abgestimmtes Gefüge von Bindemittel und Zuschlag.

Gerade die Zugabe von Portlandzement stellt kein Qualitätsmerkmal dar.
 
Die Auswahl in Bezug auf Eignung bzw. Haltbarkeit an einer einzelnen Bindemittelkomponente festzumachen greift bei Sichtfachwerk und Gefacheputz auf Lehmfüllung zu kurz.
Meine Ausführungen bezogen sich nicht nur auf Fachwerk, sondern generell auf Außenputze.
Hinreichend hohe Anfangs- und Wasserfestigkeit ergibt sich durch ein gut abgestimmtes Gefüge von Bindemittel und Zuschlag.
Das ist leider so nicht ganz korrekt.
Ob die nötige Anfangs- und Wasserfestigkeit, mit der vor allem auch die Frostbeständigkeit einhergeht, erreicht ist, wenn diese notwendig wird (Frost) steht auf einem ganz anderen Blatt.
Ein (auch) hydraulisch abbindender Putzmörtel hat die nötige Anfangsfestigkeit nach maximal 2 Wochen, die Endfestigkeit wird aber aber auch erst nach dem vollständigen Abbinden des Luftkalkes haben.
Ein nichthydraulischer abbindender Luftkalk braucht Monate, bis er eine für unser Klima notwendige Anfangsfestigkeit erreicht hat und sollte über diese Zeit auch versorgt (Kohlendioxid zufuhr) werden.
Dafür gab es früher die sogenannten Trockenwohner.
Es gibt nur wenige zementfreie Kalkputze, als werksgemischte Trockenmörtel.
Das ist richtig, und die meisten zementfreien, die uns als Luftkalkputze angepriesene werden sind dennoch Putze mit hydraulfaktoren, es gibt eben noch andere außer Zement.
Einfach mal aufhören mit dem Schubladendenken, Zement ist böse, Luftkalk ist gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey oli,

Hier kann jeder schreiben was er will.
Besser für der/die Fragestellerin und für die Lesbarkeit im Forum, ist es aber vielleicht, wenn man bei der eigentlichen Frage bleibt.

Eventuell weniger optimal ist es auch, wenn hier jeder Kommentator schulmeisterlich und selbstreferenziell "verbessert" wird.

Bei der deklarierten Putzmörteldruckfestigkeit (EN 998-1) sind wir bei CSI I bei 0,4-2,5 N/qmm nach 28 Tagen, was keine Ewigkeit ist. In der Praxis sollten die Arbeiten besser 90 Tage vor Frostgefahr abgeschlossen sein.

Des Weiteren erfolgt der empfohlene dreilagige Aufbau mit einem zur Oberfläche feiner werdenden Porengeometrie, wodurch ein Wassereintritt von außen in den Putzquerschnitt begrenzt wird.

Bezüglich der Ausführungen Zement im Kalkmörtelsystem ist es in Wirklichkeit nicht so einfach. Auch hat niemand behauptet, irgendwas sei "gut" oder "böse".

Ich sage mal: "Man darf nicht ständig alles in einen Topf werfen und durcheinanderbringen"

"Zement" besteht aus verschiedenen Hydraulefaktoren, ist aber ein hydraulisches Bindemittel. Der Portlandzementklinker ist eine gemahlene Gesteinsschmelze, hier liegen gänzlich andere Mineralkonfigurationen vor, woraus auch erheblich andere technische Eigenschaften resultieren. Mit latenten hydraulischen Zusätzen hat das fast nichts gemein.
 
Ergiebiger dürfte es für Ratsuchende sein, bei Fragen zum Produkt sich einfach direkt an den Hersteller zu wenden. Kontakte zur Anwendungsberatung können leicht über die Website recherchiert werden. Dort ist man hilfsbereit und aúskunftsfreudig.

Für den Fall das wegen fehlender Angebote oder Kostenersparnis die Verputzarbeiten selbst ausgeführt werden sollen, was beim Gefacheputz gut möglich ist, sollte man sich, am Besten vor Ort, von einer erfahrenen Person unterweisen lassen. Kalkerfahrene Verarbeiter sollten auch eine geeignete Baustellenmischung erstellen können.
 
Hallo Cat,

meine Frage wäre, und gleichzeitig bitte ich um Verständnis, dass ich zu Putzfragen nichts Konkretes beitragen kann. Sie haben ja schon … oder soll ich du sagen-ist ja immer unterschiedlich 😊 eine Marke gewählt (?) das würde ja heißen; Hersteller Fragen. Aber was willst Du wirklich? Was bewegt dich zu deiner Wahl? (Die Nachbarn, oder Bekannte?) Auf dem Foto ist ja ein Mix an Material.

„Anstreichen will ich später weiß.“ Ja die Farbe – klar. Der Anstrich ist dann auch noch – welcher Hersteller? Nur so ein Gedanke: ist die Farbe geeignet für den Putz? Wie gesagt - nur ein Gedanke. In der Vergangenheit wurde ich allzu oft missverstanden … keine Ahnung. Nichts ist böse gemeint. Hast du vor die Balken zu behandeln?

Es ist interessant wie eine “einfache“ Frage die wiederum auch schwierig erscheinen kann in der Theorie zu enden scheint.

Der Aufbau des Putzes von Grob nach fein klingt so logisch, eine Art Einbahnstraße (THEORETISCH) vom Mauerwerk, respektive Lehm weg. Dan käme aber noch die Berücksichtigung der Benetzungswinkel in einem porösen Gefüge hinzu (Kornbeschaffenheit). „Wie hat man´s wohl im Mittelalter gemacht“ das war keine Frage😊

Ich möchte mich dem letzten Beitrag vom Vorredner anschließen. (Mario14)

Da ich gerade an der Tastatur „hänge“: seit 21 Jahren sind wir nun hier im Fachwerk.de Registriert und zwei, drei Punkte wurden niemals diskutiert, nicht das ich wüsste, …ich müsste mich schwer irren.

Gutes Gelingen

Mladen

Limestone
 
Ich sage mal: "Man darf nicht ständig alles in einen Topf werfen und durcheinanderbringen"
Das sehe ich genau so. Dann schreibst du aber:
Bei der deklarierten Putzmörteldruckfestigkeit (EN 998-1) sind wir bei CSI I bei 0,4-2,5 N/qmm nach 28 Tagen
Das ist eben das blöde, ein Putzmörtel der in 28 Tagen eine Druckfestigkeit bis zu 2,5 N/qmm erreicht, kann kein Luftkalkmörtel sein und wird mit dieser Festigkeit auch nicht geeignet sein auf Lehmausfachungen zu putzen..
Der relativ jungen DIN EN 998-1 nach, muss Mörtel der Gruppe CSI eben kein Luftkalkmörtel sein, hier geht es vorrangig um die Festigkeit.
In der alten DIN 18550, unterschieden sich die Mörtelgruppen nach dem Bindemittel, und war da die Gruppe P I halt ein Kalkmörtel, und zwar ohne deklarierte Mindestdruckfestigkeit.
Durchaus geeignet auf Lehm, aber eben nicht außen.
 
Das sehe ich genau so. Dann schreibst du aber:

Das ist eben das blöde, ein Putzmörtel der in 28 Tagen eine Druckfestigkeit bis zu 2,5 N/qmm erreicht, kann kein Luftkalkmörtel sein und wird mit dieser Festigkeit auch nicht geeignet sein auf Lehmausfachungen zu putzen..
Der relativ jungen DIN EN 998-1 nach, muss Mörtel der Gruppe CSI eben kein Luftkalkmörtel sein, hier geht es vorrangig um die Festigkeit.
In der alten DIN 18550, unterschieden sich die Mörtelgruppen nach dem Bindemittel, und war da die Gruppe P I halt ein Kalkmörtel, und zwar ohne deklarierte Mindestdruckfestigkeit.
Durchaus gut geeignet auf Lehm, aber eben nicht außen




Luftkalkmörtel: "...gut geeignet auf Lehm, aber eben nicht außen" meine Frage wäre: seit wann? Welche Festigkeit sollte in diesem Fall der Lehm haben?
 
"meine Frage wäre: seit wann? Welche Festigkeit sollte in diesem Fall der Lehm haben?"

Herr Klepac,
ich dachte gerade sie wissen dass, oder wollen sie Schulnoten vergeben? :unsure:
 
Nach den Putzmörtelgruppen (DIN V 18550) wurde der "Gräfix, 61 haar, grob" vorher als P Ia klassifiziert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um nochmal auf´s Thema zurück zu kommen und noch mehr Schleichwerbung für Tütenputzhersteller zu Machen ,könnte man ja auch Bei Solubel mal im Programm kucken wenn man sich nicht traut was selbst zu mischen..
Die haben Da auch Kalkputze,,garantiert zementfrei und garantiert für aussen..
Ich hoffe Cat hat sich nicht vergraulen lassen und meldet sich mal selbst zu Wort..
Es gibt ja immer verschiedene meinungen ,gerade zum Thema Kalk...jeder hat so seine eigene Wahrheit und Herangehensweise
Ich würde Hier auch auch Zement verzichten Können ,aber entscheiden muss das halt die Ausführende Firma vorort..
und oder die Bauherrschafft.
greets Flakes
 
Nach den Putzmörtelgruppen (DIN V 18550) wurde der "Gräfix, 61 haar, grob" vorher als P Ia klassifiziert.
Mein Reden, ein Luftkalkmörtel und das deckt sich auch erstmal mit den Angaben im technischen Merkblatt.
 
Bei Solubel mal im Programm kucken wenn man sich nicht traut was selbst zu mischen..
Die haben Da auch Kalkputze,,garantiert zementfrei und garantiert für aussen.
Richtig, blöd nur das diese als Luftkalkputze beworben werden, das sind sie nämlich nicht.
Auch diese Angaben kann man den Merkblättern entnehmen.
z.B.
"Feuchteregulierender Feinton und Ziegelmehl aus unbelasteten, niedriggebrannten Altziegeln als milde und traditionsbewährte Hydraulefaktoren"
 
Thema: Gräfix 61 Dünnschicht oder normaler Gräfix 61
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