Frage zum Fundament/Bodenplatte und neuer Fußbodenaufbau

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Fachwerker2023

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Hallo liebe Fachwerker,

ich habe ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus im Raum Braunschweig aus dem 18. Jahrhundert erworben.

An diesem Haus wurde seit über 30 Jahren nichts gemacht und nun sind wir fast mit dem Entkernen fertig. Im Erdgeschoss gibt es nur in zwei Zimmern einen Holzfußboden. Die restlichen Zimmer waren mit rissigem Estrich versehen, welchen wir aufgebrochen und entsorgt haben.

Mir stellt sich aktuell die Frage, ob ich das gesamte Haus einmal von der Zimmerei abstützten lasse, um anschließend eine durchgehende Bodenplatte errichten zu lassen. Eine andere Möglichkeit wäre ja Raum für Raum neuen Beton einzugießen, oder? Hier habe ich jedoch Bedenken, denn wenn man nur Raum für Raum neuen Beton errichten lässt, dann habe ich doch zwischen den Räumen immer eine Art Kältebrücke und würde mir dadurch Feuchtigkeit ins Haus holen, oder liege ich hier falsch?

Wie würdet ihr hier vorgehen? Habt ihr ein Beispiel, wie man mit dem Bodenaufbau inklusive Beton vorgehen sollte?
Ich würde mich sehr über euren Rat freuen.

Vielen Dank!
 
Option A)
Das Fachwerk wird komplett angehoben und schwebt. Darunter kommt dann eine durchgehende neue Bodenplatte.

Option B)
Das Fachwerk wird nicht angehoben. Jeder Raum im Erdgeschoss bekommt eine eigene Bodenplatte. Dadurch wäre ja zwischen jedem Raum ein Spalt wo Feuchtigkeit hochkommen kann, oder sehe ich das falsch? Ich meine dort wo die Schwellen in den Innenräumen liegen. Darunter wäre ja dann ein Spalt.

Bei einer durchgehenden neuen Bodenplatte, hätte ich das Problem doch nicht.
 
schau mal in Youtube nach dem Kanal vom "Fachwerker".....der macht das gerade seit 3 jahren glaub ich...
neue Bodenplatte unter vorhandenes Fachwerkhaus ...
er macht das abschnittweise...weil anders is das kaum möglich.

da sieht man mal was so kommen kann ....mit dem keiner rechnet..

gruß
 
Darunter wäre ja dann ein Spalt.
Aber wieso denn? Steh ich jetzt auf dem Schlauch?
dort wo die Schwellen in den Innenräumen liegen.
ist ja auch irgendwas drunter.
Ziegel- oder Feldsteinfundament, die Schwellen liegen wohl kaum nur auf Dreck.
Wenn du das Raum für Raum machst, kannst du doch auch die Schwellen abschnittweise neu unterfangen bzw., wo notwendig, auch ausbessern
 
Ich frage mich ehrlich warum man auf die Idee kommt ein Haus, das über ist 200 Jahre steht, neu gründen zu wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verfolge auf YouTube schon längere Zeit den Kanal des Fachwerkers. Der hat in einem seiner Videos den optimalen Fall erklärt, wie man der aufsteigenden Feuchtigkeit aus dem Erdreich den Kampf ansagen kann, nämlich mit einer durchgehenden Bodenplatte. In dem Buch "Fachwerkhäuser" von Wolfang Lenze wird das Thema auch behandelt und schematisch dargestellt.

Hier wollte ich einfach mal nach Rat fragen. Vielen Dank für eure Antworten.
 
Der hat in einem seiner Videos den optimalen Fall erklärt, wie man der aufsteigenden Feuchtigkeit aus dem Erdreich den Kampf ansagen kann, nämlich mit einer durchgehenden Bodenplatte.
Zunächst mal ist Beton ja nicht grundsätzlich wasserdicht. Damit ist "der Kampf" also nicht immer zu gewinnen.
Gegen Feuchtigkeit aus dem Erdreich schützt zunächst ganz grundsätzlich eine geeignete Dichtung an der richtigen Stelle.
Das komplette hochbocken oder abschnittsweise unterbauen des kompletten Hauses mit einer Betonbodenplatte ist auch ein nicht unerheblicher Eingriff in die Statik.
Nebenbei bei vielen Gebäuden gar nicht so umzusetzen.
Wenn bei dem Ansatz der gesamten neuen Bodenplatte in den Worten des Kampfes bleiben wollen, so ist in der Bauphysikalischen Betrachtung leider nicht nur ein Gegener zu bekämpfen. Wenn ich mir mit der Bodenplatte Wärmebrücken in das Haus hole, wo vorher keine waren, verliere ich den Kampf an einer anderen Front.
Ich bin kein Freund von Pauschallösungen die einmal durchdacht für alle Häuser gelten sollen. Und genau so ist es mit durchgehenden Bodenplatten. Der große Aufwand ist teilweise nicht notwendig, teilweise nicht umsetzbar und teilweise schadträchtig.
 
Den Fachwerker schau ich auch jede Woche, klasse Typ. Die Herangehensweise mit einer durchgängigen Bodenplatte finde ich auch gut, besser als dieses Flickwerk mit tausend Bohrungen und Abdichtmittelchen unterm Strich natürlich eine Frage des Preises und Aufwandes.
Auch wenn ein Haus 140 Jahre steht und es wie bei uns auf Lehmboden gegründet wurde, zeigt sich, dass ich das aus immer noch setzt unsere Neubau wurde direkt daneben gebaut, laut Bodengutachten gibt es erst in 2,8m Gründungsfähigen Boden...
Daher ist sich eine geringe Setzung mit einer durchgehenden selbsttragenden Betonplatte aus WU Beton eine gute und langfristige Lösung.
 
Nachträglich wegen etwas schadhaftem Boden eine Bodenplatte einzuziehen wäre vergleichbar
mit alle Zähne ziehen und ein Komplettgebiß zu bekommen wegen ein paar Löchern in den Zähnen.

Erst einmal natürlich Schäden und die Ursachen dafür feststellen.
Anschließend mögliche Sanierungsalternativen herausfinden.

Alte Fachwerk- und andere Gebäude haben Streifenfundamente oder wurden auf tragfähigem Boden gebaut.
Eine Bodenplatte trägt das Gebäude als Fläche, was es aber erst seit wenigen Jahrzehnten gibt.
Schadhafte Estrichböden sind leicht zu erneuern- inkl Feuchtigkeitssperre- ohne das gesamte statische System zu ersetzen.

Wärmebrücken gibts nur bei Außenwänden- in dieser Hinsicht ändert sich nichts bei einer durchgehenden Bodenplatte.
 
Thema: Frage zum Fundament/Bodenplatte und neuer Fußbodenaufbau
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