Feuchte Innenwand und Boden 100 Jahre Haus

Diskutiere Feuchte Innenwand und Boden 100 Jahre Haus im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Guten Abend :) Wir renovieren derzeit ein ca. 100 Jahre altes Haus. Es ist zum Teil angebaut worden. Wir haben im Allgemein leider nicht viele...
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chrileh

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Guten Abend :)

Wir renovieren derzeit ein ca. 100 Jahre altes Haus. Es ist zum Teil angebaut worden. Wir haben im Allgemein leider nicht viele Informationen zum Aufbau des Bodens etc.

Vor ein paar Tagen haben wir die Holzvertäfelung von der Wand der Küche und die Bodenbeläge entfernt (Klicklaminat und Kork) und an einer Innenwand und einem Teil des Bodens Feuchtigkeit festgestellt.
Sonst konnten wir ein solches Problem noch nicht feststellen.
Wir haben schon eine Firma kontaktiert, die sich den Schaden anschauen soll. Jedoch wollte ich vorab schonmal hier nach Meinungen fragen, was hier das Problem sein könnte?
Kann es sein, dass Kapillare Feuchtigkeit nur stellenweise auftritt? Oder könnte es sich um Kondesat handeln? Hinter der feuchten Wand befindet sich eine vermutlich bisher unbeheizte Waschküche. Bisher war die Wand wie gesagt mit Holzvertäfelungen abgedeckt.

Vielen Dank im Voraus für eure Meinungen :)

LG
 

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Guten Morgen,

anhand dieser wenigen Information ist keinerlei Aussage möglich.

War das Haus bis zuletzt beheizt und dieser Bereich ist unterkellert, könnte es sich durchaus um Kondensat handeln. Das kann ganz einfach überprüft werden. In eine der feuchten Fugen mit einem Bohrer ein Loch bohren. Wird das Bohrmehl zunehmend heller/ trockener, handelt es sich um Kondensat. Bleibt es gleichmäßig dunkel, ist die Wand durchnässt.

Gleich eine Firma zu beauftragen, kann durchaus ganz schön ins Geld gehen ohne das es dazu eine Notwendigkeit gibt.

Besser wäre es eigentlich, erst einen Sachverständigen mit weniger ökonomischem Blick zu befragen. Denn eines ist klar. Die Feuchtigkeitsansammlungen ist immer nur ein Ergebnis eines Bauschadens, der so oder so beseitigt werden muss.

lg Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal Danke für die Antwort. Und danke für den Tipp mit dem Bohren!

Das Haus ist nicht unterkellert und war bisher durchgehend bewohnt. Über das Heiz- und Lüftungsverhalten der Vormieterin wissen wir jedoch leider nicht bescheid.
 
Die Bilder liefern schon eine plausible Erklärung für die beschriebene Erscheinung. Die Wasserleitung "schwitzt" hinter der Verkleidung und kondensiert so zuverlässig und beständig die einströmende Luftfeuchtigkeit über die letzten 30 oder 40 Jahre. Die Bauteile werden in ihrem begrenztem Querschnitt gleichmäßig durchfeuchtet sein. An der abgebildeten Ausbreitung der Feuchtigkeit kann man auch gut erkennen, das diese von "oben" kommt. Für solche deutlichen Sachverhalte muss man sicher keine "Firma" oder Sachverständigen bemühen. Das ist eine typische Situation, die in vergleichbaren baulichen Situationen häufig anzutreffen ist. Die Hochlochziegel 2DF sind aber nicht von 1900.

Vielmehr solltet vorrangig geklärt werden, welchen Nutzen die angestrebten Schönheitsreparaturen erbringen soll. Der vorgefundene Instandhaltungszustand ist bezogen auf den baulichen Erhalt und einer untergeordneten Nutzung, als "Waschküche" so sicherlich weiterhin vertretbar. Für hochwertige Nutzung und Ausbau aber ungenügend. Diese Vorbedingungen müssen geklärt werden.
Dann können erforderliche bauliche Maßnahmen bestimmt und auch mit Blick auf Kosten und Nutzen abgewogen werden, sonst verzettelt man sich auch in wirtschaftlicher Hinsicht hier sehr schnell.

Ohne dies ist auch der hier angestrebte "offene Meinungsaustausch" wenig ergiebig.
 
Erstmal vielen Dank auch für Ihre Antwort!
Der Teil der Hauses wurde irgendwann im Laufe der Zeit angebaut, deshalb die neueren Ziegel. Wir wissen aber leider noch nichts genaueres.

Der abgebildete Raum soll on Zukuft als Küche genutzt werden. Deswegen müssen wir das Problem auf jeden Fall beheben, bevor wir Küche, Boden etc einbauen. Auf der anderen Seite dieser Wand befindet sich die Waschküche (ich wollte dies nur dazu schreiben, damit rauskommt, dass hier ein bewohnten, warmer Raum auf einen kalten Raum trifft).
Unsere hauptsächliche Frage ist daher, ob es wohl "reicht", die Wand mit Entfeuchtungsgeräten trocken zu bekommen und in Zukunft darauf zu achten, dass die Wand atmen kann etc. oder ob wir an so etwas wie eine Horizontalsperre o.ä. Denken müssen (falls die Feuchtigkeit von unten kommen würde).

Wir haben bisher nur ein unverbindlichen Besichtigungstermin mit einer Firma , die sich auch verschiedene Feuchtigkeitsschäden spezialisiert hat ausgemacht. Für einen ersten Eindruck. Noch haben wir nichts in Auftrag gegeben. Wir wollten nur die Ursache der Feuchtigkeit erfahren und wussten sonst auch nicht, wohin wir uns mit dem Problem wenden sollten.

Gerne höre ich weitere Ratschläge!

LG
 
Ach in Hinblick, welchen Putz wir im Erdgeschoss ohne Keller idealerweise verwenden sollten. Im OG haben wir Lehmputz.

Beste Grüße
 
Durch den Lochanteil dürfte vom der Masse her gar nicht so viel Feuchtigkeit im Mauerquerschnitt enthalten sein. Dort wo Luft ist, kann kein Wasser sein und so auch wegen fehlenden, effektiv, kapillar, leitfähigen Querschnitt keine Feuchtigkeit "aufsteigen".

Insofern erübrigt sich auch, der schon in der Fragestellung enthaltene Vorschlag, mit "spezialisierten" Firmen gegen diese vermeintlichen Probleme etwas unternehmen zu müssen. Unverbindlich ist ein ambivalenter Begriff. Wer seine Ressourcen produktiv einsetzt, hat nichts zu verschenken.

Was ist den mit dem Boden? Der Estrich ist doch wohl nur ein eiliger und sparsamer Ersatz für die seinerzeit schon verroteten, bauzeitlichen Böden. Ohne Dämmung ist der kalt und hat auch eine höhere Feuchtigkeit, genauso die angrenzenden Grundmauern.
Dies führt zur thermischen Trägheit mit ensprechenden Einschränkungen an Komfort, höheren Energiebedarf und eventuell auch bauhygienischen Problemen.
 
Was ist den mit dem Boden? Der Estrich ist doch wohl nur ein eiliger und sparsamer Ersatz für die seinerzeit schon verroteten, bauzeitlichen Böden. Ohne Dämmung ist der kalt und hat auch eine höhere Feuchtigkeit, genauso die angrenzenden Grundmauern.
Dies führt zur thermischen Trägheit mit ensprechenden Einschränkungen an Komfort, höheren Energiebedarf und eventuell auch bauhygienischen Problemen.
Wie würden Sie diesen denn dämmen?
In Bezug auf den Boden stehen wir derzeit auch noch am Anfang. Der graue Boden den man sieht, ist wohl nur eine Nievelliermasse, kein richtiger Estrich. Darunter befinden sich Fliesen. Was wiederum darter ist, wissen wir noch nicht.
 
Wie gesagt das erfordert ein abgestimmtes Konzept, das vom Ende her gedacht werden sollte.
Je nach Oberbelag ergeben sich empfehlenswerte Aufbauten.

Beim Unterboden stellt sich eventuell die Frage nach einer Abdichtung gegen Feuchtigkeit und gegebenenfalls radonhaltige Bodenluft. Bei Altbauten fordern oft die Anschlussdetails in der Ausführung individuelle Aufmerksamkeit.

Für mineralische Böden aus Kalkmörtel oder Lehm verwende ich Schaumglasschotter, dieser Dämmstoff ist verdichtet lasttragend und kapillarbrechend. Allerdings sind mittlerweile die Materialkosten hierfür deutlich angestiegen.
Für höheren Wärmeschutz in Kombination mit einem Leichtestrich.
 
Wie gesagt das erfordert ein abgestimmtes Konzept, das vom Ende her gedacht werden sollte.
Je nach Oberbelag ergeben sich empfehlenswerte Aufbauten.

Beim Unterboden stellt sich eventuell die Frage nach einer Abdichtung gegen Feuchtigkeit und gegebenenfalls radonhaltige Bodenluft. Bei Altbauten fordern oft die Anschlussdetails in der Ausführung individuelle Aufmerksamkeit.

Für mineralische Böden aus Kalkmörtel oder Lehm verwende ich Schaumglasschotter, dieser Dämmstoff ist verdichtet lasttragend und kapillarbrechend. Allerdings sind mittlerweile die Materialkosten hierfür deutlich angestiegen.
Für höheren Wärmeschutz in Kombination mit einem Leichtestrich.
Danke für die Antwort.
Als Bodenbelag soll am Ende ein Eichenparkett verlegt werden. Welche Dämmung wäre denn beispielsweise hier denkbar?

Die Firma war übrigens heute da. Wir haben schnell gemerkt, dass es hier tatsächlich nur um das Verkaufen einer Dienstleistung ging und nicht um die Lösung unseres Problems. Es wurden so gut wie keine Fragen gestellt, noch die Gegebenheiten eruiert, sondern gleich eine Horizontalsperre und Silikatplatten an der Wand als Lösung angepriesen. Das hätten wir uns tatsächlich sparen können. Aber hinterher ist man immer schlauer.

LG
 
Fertigparkett ist ein "dampfdichter" Belag, hier wäre eine Abdichtung vorzusehen. Beim Holzwerken bin ich nicht der erste Ansprechpartner. Wenn die Rahmenbedingungen klar sind, würde ich das als neuen Beitrag im Forum nochmal zur Diskussion stellen.

Unter Menü "Wissen" hier im Forum findest du die Schriftenreihe von Dipl.-Bau-Ing. Georg Böttcher Artikel "Fußböden über Erdreich" erste profunde Erläuterungen und Empfehlungen.

Bei dem "Trockenlegergewerk" ist auch immer Interessant was es kosten soll. Das läuft als "Haustürgeschäft", für den Fall das man was unterschreibt hat man mit 14-tägiger Frist ein Widerrufsrecht.
Die Dämmung der erdberührten Mauern, Mauerfuss aber auch der Innenwände zu unbeheizten Räumen, macht aber durchaus Sinn um Kondensatanfall und Schimmel durch heben der Oberflächentemperatur zu vermeiden.
Alternativ zum den Calciumsilikatplatten, kann auch ein Kalkdämmputz verwendet werden.
 
Vielen Dank für die Ratschläge, ich werde mich dann dort mal weiter schlau machen :)
 
Thema: Feuchte Innenwand und Boden 100 Jahre Haus

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