Fassade dämmen ja/nein/wie?

Diskutiere Fassade dämmen ja/nein/wie? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Liebe Fachwerkgemeinde da ich neu hier bin will ich mich erst mal kurz vorstellen. Ich lebe zwar meist in Dänemark, hab mir aber vor kurzem im...
@Herr Lindner den falschen getroffen

bzgl. Unsinn etc: damit hatte ich Sie in der Tat überhaupt nicht gemeint.
Aber das mit den 70L Wasser im Außenputz müssen sie mir noch mal erklären.
 
@ Herrn Göb

Die bis zu 70 Liter Wasser/m³ Außenputz ist sagt mir das Wufi light-Programm für einen Wandaufbau Vollziegel,Mineralwolle und Außenputz.

MfG

Lindner
 
Frage an Herrn Lindner

Lieber Herr Lindner

Sie sind grad online, und ich denk grad über ihr Problem nach. Und hoffe, bei mir ist der Groschen gefallen: Sie finden also, wenn’s so richtig kalt ist, dann liegt der Taupunkt/Frost im Putz auf der Dämmung aussen. Das heisst aber doch, dass das Problem bei jeder Dämmung auftreten müsste, die ausreichend gut ist – ungeachtet der Frage, ob ich darunter Ziegel oder sonstwas hab? (Hab ich’s wirklich richtig verstanden?)

Dann würde doch auf keiner guten Dämmung der Putz halten? Dafür gibt es bestimmt eine technische Lösung, denke ich.
 
@Andi

Lieber Andi

es gibt keine absolute Wahrheit – sagen die Physiker. Und gibt es nur eine Wirklichkeit? Philosophen sagen, jeder hätte eine andere. Daher soll man immer skeptisch bleiben, sagte Sokrates. Also ist es jedem angeraten, mehrere Meinungen zu hören, und sich seine eigenen Gedanken (und Rechnungen) zu machen. Es wäre falsch, nur „einen Kollegen seines Vertrauens“ zu fragen. Das war jetzt etwas philosophisch, gell?

Wenn ich mir die Antworten so anschau, dann ist da eine breite Palette von Vorschlägen und Meinungen - M. Lindner: Vorsicht mit den Dämmungen- F. Kurz: warnt wie immer eindringlich vor Dämmung - JF Schubert: nicht bei 42 cm Ziegelbau - M Göb rät zur Schwachpunktsuche, und du bist unbedingt dafür, aber der Teufel steckt im Detail.

Und das mit der Unterlüftung ist doch interessant, nicht wahr? Das verfolge ich mal weiter.

Bis ich mich mit der Fassadendämmung entscheiden muss, hab ich noch ein wenig Zeit (bis es Frühling wird), und die werde ich nutzen, um Haus, Temperatur, Feuchte, Ölverbrauch und –preis sowie und Angebote und Methoden zu „WDVS“ im Auge zu behalten.

Einfach 6 cm Styropor, wie von einem Maler vorgeschlagen, werd ich eher nicht machen. Einer unserer Maler hier am Ort verwendet das Capatect WDVS (ist aber auch Polystyrolhartschaum). Und vielleicht finde ich noch die eine oder andere Möglichkeit, es wärmer zu haben ohne noch mehr zu heizen.

Ich bin jedenfalls froh, hier im Forum gefragt zu haben, denn der beste Tip ist doch allemal, sich beraten zu lassen (siehe ihre erste Antwort). Entscheiden muss man sich dann aber selber.

Vielen Dank nochmals (an alle)
Stefan
 
@Jan

Und du hast ein echtes Bärenfell? Wo kriegt man denn sowas her (ach ja, ich weiss: Grønland).

Mach's gut
stt
 
Na ja, ...

... Schafsfell ist eigentlich auch nicht schlecht, sehr hautverträglich, falls es mal zu warm wird für Klamotten...

Und man braucht nicht gleich die letzten Bären abknallen, die ohnehin an Radioaktivität und Erderwärmung sterben.

Viel Erfolg und alles Gute
 
@Herrn Trapp

Da gibt es Spezialputze die so etwas aushalten sollen. Aber da müssen Sie richtige Fachleute fragen. Ich bin wie gesagt kein Bauprofi. Ich denke auch nicht, dass der "normale" Putz gleich im ersten Winter runterfällt, sondern er wird mit Sicherheit nicht solange halten wie ohne Dämmung.
Auch besteht die Gefahr(kann passieren muss nicht) der Veralgung. Das hängt sicher sehr stark von den örtlichen Bedingungen ab (Wetter/Besonnung). Wufi light hat leider nur die Wetterdaten von Holzkirchen? Die werden bei mir sicherlich nicht 100%-ig passen aber ich habe nichts anderes. Wenn Sie sich mal die Einsparung in kWh bei verschieden U-Werten (z.B. 6 und 10cm Dämmung) ausrechnen wollen können Sie bei Kalksandstein.de oder .com? ein ENEV-Excel-Programm runterladen. Bei mir hat das ergeben, dass es besser wäre die oberste Geschoßdecke oder die Kellerdecke zu dämmen als die Außenwand.

MfG

Marko Lindner
 
@Lindner

Lieber Herr Lindner

Sie entwickeln sich gerade zum Bauprofi - der Link war super.

Die Dämmung der obersten Geschossdecke kann ich wärmstens empfehlen (siehe oben). Ich habe 18 cm Isofloc einpressen lassen (Fehldecke). Dazu wurden lediglich drei (lange) Dielen aufgehoben, im Erdgeschoss stand ein Kompressor und Heike. Heike hat Zellulose eingeladen, der Handwerker hat oben (wie mit einem umgekehrten Staubsauger) die Zellulose eingeblasen. Dauerte 3 Stunden, kostete 600 € und machte nur wenig Dreck. Beim Schnee letzte Woche taute dieser auf allen Dächern weg - nur bei mir nicht (oberhalb der Geschossdecke). Und die oberen Zimmer werden schnell warm und bleiben lang warm.

Falls Sie auch eine Fehldecke haben - den nächsten Isofloc-Händler finden Sie hier:

http://www.isofloc.de/

Grüsse
Stefan
 
@Lindner EnEV Rechenprogramm

EnEV Rechenprogramm

also, das Programm ist wirklich ausführlich und trotzdem verständlich, das muss man lassen ... aber das Ergebnis ist (für mein Haus) mit Vorsicht zu geniessen:

zunächst hab ich alles nach bestem Wissen eingegeben, Flächen und U-Wert von Gebäudehülle, Fenster, Keller, Drempel, Türen ... und hatte viel zuviel Jahresenergiebedarf (mehr als das doppelte des wirklichen Verbrauchs). Dann hab ich nach und nach alles rausgenommen, bis auf die Flächen und U-Werte, die ich ziemlich sicher weiss - also nur 4 Aussenwände und eine Geschossdecke. Und? Es gibt IMMER NOCH mehr Jahresenergiebedarf aus, als ich verbrauchte - ohne Fenster, Türen, Drempel, Gaupen, Boden!

Ergebnis also vermutlich relativ zu sehn. Oder es spricht für Florian Kurz ?

Beste Grüsse igen
Stefan
 
Völlig "normal"

Sie berechnen einen fiktiven Energiebedarf. Die Ergebnisse streuen erheblich +/-50% sind keine Seltenheit.
Das ist bei alten Häusern oft darauf zurückzuführen, dass die Bewohner sparsamer mit Energie umgehen und die "Norm"-Innentemperatur eben nicht stimmt.
Für eine Schwachstellenanlyse ist das Ganze trotzdem gut zu gebrauchen.
 
Einfach Klasse!

Die virtuelle Realität berechnet mit 50%-tiger Sicherheit Unsinn, Altbaubewohner sparen Energie, weil durch die trockenere Luft im Haus die Wohlfühltemperatur niedriger liegt, aber trotzdem müssen Altbauten gedämmt werden bis der Arzt kommt.

Warum überrascht mich das nicht wirklich?

Auch Isoflock in der Zwischendecke ist nichts anderes als die moderne Version von Spreuschüttungen, wie sie häufig in alten Balkendecken gefunden werden, manchmal mit Lehm obendrauf, manchmal Dielen.

Alles Gute
 
Neues zur Unterlüftung

Hallo alle sammen – es gibt Neues zur Unterlüftung

Von Ulrike Nolte (Schule Hummersen) erreichte mich folgende mail:

„Zur Unterlüftung der Fußböden mit Außenluft:
Das hat wohl funktioniert solange die Häuser bewohnt waren und geheizt wurde. Es ist Blödsinn zu behaupten, die Balken hätten unter der Belüftung gelitten. Die Balken haben angefangen zu leiden, in dem nicht mehr oder nur ungenügend geheizt wurde. Den Beweis hatten wir in unserem Haus. Räume, die bis zuletzt geheizt wurden, hatten gute Balken. Der Rest war marode. Dazu muss man noch wissen, dass das Haus 2 Jahre leer stand bevor wir es kauften und ein erheblicher Unterhaltungsrückstau bestand.

Wir haben uns mit der Problematik „kalter Fußboden“ auseinander gesetzt und sind zusammen mit unserem jetzigen Architekten zu dem Schluss gekommen, dass die Belüftung mit warmer Innenluft in Verbindung mit unserer Fußleistenheizung und den diversen Holzbrandöfen das Beste ist. Und genau so haben wir es auch gemacht. Allerdings fehlen uns noch die Erfahrungswerte denn wir ziehen jetzt erst ein.“

Also, wenn das mit der Innenraumbelüftung funktioniert, dann sollten das vielleicht alle so machen?

Immerhin, alleine in Neustadt (mit 18 000 EW) haben hunderte Häuser Unterlüftung mit Aussenluft, dann sind es bundesweit bestimmt hunderttausende ! Wenn das bei jedem Haus 50 L Öl pro Jahr „kostet“ – dann sind das Millionen von Litern bundesweit!

Verflixt, warum kann man dazu nichts genaues erfahren? Das ist doch eine simple Einsparmöglichkeit!

Bem nächsten Fussbodenumbau probier ich das aus (eventuell mit nem Hygrometer unter dem Fussboden)!

Hat jemand im Forum dazu mehr Erfahrung?

med venlig hilsen
Stefan Trapp
 
@Stefan

nun will ich nur auch mal mit dem Du anfangen.
Es freut mich dass Dir das Excel-Programm gefällt.
Weiterhin bin ich froh, dass das Programm so daneben liegen kann. Für mein 3-Familien-Reihenhaus mit etwas über 200m² Wohnfläche hatte ich 48.000 kWh berechnet. Da ich aber erst vorigen Sommer eingezogen bin kann ich nicht sagen was der wirkliche Verbrauch ist. Hoffentlich ebenfalls erheblich weniger.

Zu deinem belüfteten Fußboden kann ich dir nur ein paar Nebeninfos geben. Ich kenne das Prinzip von einigen Gartenlauben(ja ich weis nicht beheizt). Bin nämlich auch noch Vorsitzender einer Kleingartenanlage. Dort gab es manchmal die Probleme nach 15 bis 20 Jahren. Die Balken sahen meist noch recht gut aus. Aber Balkenköpfe in der Mauer waren hinüber.
In meinem Keller hatte ich alte Holzregale mit 2 cm dicken Stahlwinkeln an der Wand. Die Bretter waren top i.O. aber die Stahlwinkel sowas von verrostet. Nun habe ich mich gefragt warum denn das? Beim genaueren betrachten der Bretter habe ich gemerkt, dass sie mit Wasserglas behandelt waren(ich glaube so heist das Zeug). Das sollen sie früher aus Brandschutzgründen so gemacht haben. Andere nicht behandelte Bretter sahen auch nicht gut aus. Ergo das Zeug scheint eine gute Holzkonservierung zu sein. Vielleicht sind deine Balken und Dielen auch mit irgent etwas behandelt? Wenn die noch von 1852 sind wohl eher nicht.
In meinem Elternhaus von 1883 ist der Holzfußboden nicht belüftet und in beheizten Räumen noch drin(orginal). In zwei nicht beheizten Räumen haben wir den Boden ca. 1990 entfernt. Sah nicht mehr ganz so gut aus. Aber für über 100 Jahre i.O. Haben dann auf die trockene Erde darunter Folie,Estrich,Folie,Estrich,Styropor,Estrich und zum Schluß noch Fliesen drauf. Aber mit allem 5mm Luft zu den Wänden gelassen. Und das ist nur ein Treppenhaus-Flur. Sicher ist sicher sagt mein Vater und wenn der Platz da war.
Aber zurück zu deinem Fußboden.
Wenn du mit dem Kondenzwasser relatv sicher sein willst; da gibt es Steuerungen für Lüfter die die absolute Luftfeuchte als Regelgröße Innen und Außen benutzen. Aber leider sehr teuer. Kommt aus dem Wintergartenbereich um ein beschlagen der Scheiben(Kondenzwasser) zu verhindern. Sowas könntest du dann als Zwangsaußenbelüftung bei Kondenzwassergefahr einsetzen.
Wenn du aber doch etwas auf deine Dielen machen willst?
Da gibt es Verlegeplatten mit Ausfräsungen hinten für eine Fußbodenheizung. Aber ich mag(außer im Bad) keine Fußbodenheizung das soll langfristig nicht gut für die Gelenke sein???

Gruß

Marko
 
einfache Steuerung der Unterlüftung per Hand

Lieber Marko

Danke für die Tipps. Wahrscheinlich ist das Rechenprogramm „konservativ“, d.h. dass es im Zweifelsfall den Energieverbrauch eher über- als unterschätzt. Man muss ja auch mal bedenken, woher’s kommt.

Zur Unterlüftung: Ja, elektronische Steuerung ist teuer.

Ich hab aber heute schon Klappen angebracht, mit denen ich die Luftöffnungen per Hand verschliessen kann, entweder bei warmem Wetter (um meine Balken gegen Schwitzwasser zu schützen, siehe Beitrag Andi Schmeller), oder bei kaltem Wetter (um den Ölverbrauch zu reduzieren, siehe Beitrag oben). Die Fussböden scheinen das ja zumindest ein paar Wochen (wenn nicht ein paar Jahre) ganz gut auszuhalten (wie du schreibst) - ausserdem bastle ich ganz gerne an meinem Haus rum.

Alles Gute
Stefan
 
Final words

Hej alle sammen

ich bin jetzt wieder unterwegs (Dänemark etc.). Ich möchte mich bei allen nochmals für die vielen Tips, Zahlen, U-Werte, Programme und so fort sehr bedanken.

Es hat sich doch zu einem sehr interessanten Forumsbeitrag entwickelt, recht konkret (mit vielen Zahlen und Rechnungen) und informativ.

Was ich gelernt habe: Ich habe das Programm zur EnEV (siehe Beitrag Marko) zur Schwachstellenanalyse genutzt. Was kommt raus? Meine Ziegelwand, Stärke 42 cm, ist nicht die Schwachstelle. Mehr Energie geht mir durch meine Abseiten im ersten Stock („Drempel“, „Kniestock“), die nur mit lächerlichen 5 cm Porenbeton und ein paar Brettern gegen das ungedämmte Dach hin geschützt sind (immerhin auch fast 60 qm und U-Wert mindestens 3). Ich werde mal probieren, Dämmung (Styropor oder, wenn ich’s kriegen kann, Hanf) an der Aussenseite des Drempels anzubringen – dürfte feuchtemässig keine Probleme machen, da Wasser von der Dämmung direkt weg in die Abseite und durchs Ziegeldach kann. Ausserdem behalte ich das mit der Unterlüftung von aussen/innen im Kopf !

Tschüss, macht’s gut

euer Stefan

PS: Bis jetzt habe ich diesen Winter 800 L Öl verbraucht. Geht so ...
 
Thema: Fassade dämmen ja/nein/wie?

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