Einfach drüber dämmen?

Diskutiere Einfach drüber dämmen? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo zusammen, wir wollen bei unserem Haus (Bj. 1989, ja es ist noch sehr jung) die oberste Geschossdecke dämmen. Die Decke besteht aus...
Ich könnte jetzt…

die Sd- Werte von verschiedenen Putzen in die Tastatur hacken, ich lasse es aber.
Nur das noch:
Als Dampfsperre gelten Materialien erst mit einem Wert > 1500
 
Deckenputz

Als Lehrlinge haben wir etliche DIN- F- Balkendecken und Spannkeramikdecken mit Zementputz bzw. Kalkzementputz verputzen dürfen.
Da mußte man damals halt durch.

Viele Grüße
 
Ohne auf bauphysikalische Details einzugehen,

möchte ich darauf hinweisen, das der überwiegende Feuchtetransport nicht durch die Bauteile sondern durch Undichtigkeiten sprich Fugen und Löcher gelangt. Nur in Sonderfällen ist es angebracht eine Dampfdichte Ebene herzustellen, da sonst das Abdunsten nach Innen und das rauslüften (manuell 3x mal täglich) über Stoßlüftung nicht mehr möglich ist, Feuchtigkeit sich im Bauteil ansammelt und auf Dauer zu Schäden führen kann.

D.h. im Umkehrschluß, die Bauteilebene muß luftdicht, besonders an Anschlüssen und Durchdringungen hergestellt sein und es darf keinen Kontakt von Außen-und Innenluft (auch nicht wenn nur eine Folie dazwischen ist) geben. Das wird durch eine entsprechende lückenlose Dämmung und einer Luftdichtigkeit erreicht.

MfG

DIPL.-ING. Architektur BDB KARSTEN THORMANN
# G e b ä u d e E n e r g i e b e r a t e r #
 
Nachtrag zu Baumaterial Poystyrol

... würde ich nicht empfehlen, insbeondere in Innenräumen, da dieser Baustoff zeitlebens ausdünsten! Außerdem brennt Polystyrol sehr gut.

"Billig hat, wie sonst überall auch, irgendwo immer seinen Preis."

DIPL.-ING. Architektur BDB KARSTEN THORMANN
# G e b ä u d e E n e r g i e b e r a t e r #
 
Bauaufsichtlich zugelassenes

Polystrol ist schwer entflammbar.
Außerdem, wenn der Dachstuhl brennt, kommt es auf das "gute Abbrennen" des Polystrols auch nicht mehr an.
Bei der Wohnungseinrichtung werden bestimmt auch wenig unbrennbare Materialien verwendet. Im Brandfall sind die Einrichtungsgegenstände, Bodenbeläge und Wand- und Deckenvertäfelungen(meist aus Kunststoffprodukten) hauptursächlich für die hohen Schadenssummen, bzw. Gesundheitschädigungen durch Rauchgase.

Viele Grüße
 
Darum habe ich mein Dach mit Hanf gedämmt, da kommt dann im Brandfall eventuell sogar gute Laune in der
Nachbarschaft auf ;-)

… und so lange nichts brennt kommt halt auch die Feuchtigkeit dort wieder raus.
 
"Polystrol ist schwer entflammbar."

"Außerdem, wenn der Dachstuhl brennt, kommt es auf das "gute Abbrennen" des Polystrols auch nicht mehr an."
... Schöne Grüße von der Polystyrollobby.
Beim Verbrennen oder schwer entflammen entsteht Dioxin. Ich denke darauf kommt es schon an. Denn dann ist der übrig gebliebenen Sondermüll aus eigener Tasche zu entsorgen. Da dürfte sich die Versicherung freuen. ...

/DIPL.-ING. Architektur BDB KARSTEN THORMANN /__ # G e b ä u d e E n e r g i e b e r a t e r # _|__|_
 
Mit Verlaub, mir fällt jetzt kein Putz ein der dampfdicht wäre. Selbst wenn der Zementputz hinsichtlich des Wassertransportes eine eher sperrende Wirkung hat, geht der Wasserdampf bei µ = 20-30 ganz gut durch (vergl. (Nadelhölzer µ = ca. 40). Das trifft eben auch auf kunststoffvergütete und andere Putze zu. Da liegt ja häufig das Problem.

Michael möchte ich empfehlen, das Problem auf dem Boden zunächst zu umschiffen und gleich die Dachschrägen richtig anzugehen.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Ich hab da ein bisschen andere Werte.

Zementputz 50 bis 100µ
Beton 50 bis 100µ
OSB 200 µ
Kalk- Zement- Putz 10- 20 µ
Kalk- Putz 9- 15 µ
Gips- Putz 8- 12 µ
Sanierputz 6- 12 µ
Lehmputz 6- 10 µ

In jedem Fall ist hier der OSB Belag oben deutlich dampfdichter als der der Raumseitige Deckenputz, selbst wenn das Zementputz währe, und das ist Murks.
 
Für die Werte kann ich nichts. Die stammen aus einer Fraunhoferpublikation, die müsste ich bei Interesse mal raussuchen. Ihre Werte für Beton sind Mittelwerte, jene für den Zementputz liegen (herstellerabhängig) deutlich darunter. Es gibt Zementputze mit µ < 10, aber das führt dann zu weit.

Beim Murksverdacht schließe ich mich indes an.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Das sind natürlich alles Mittelwerte, aber Zementmörtel unter 10 µ kenne ich keinen.
Können Sie mir ja mal zukommen lassen (für meine Tabelle)

Grüße aus Schönebeck
 
Für die Tabelle

Das gibt es einen von Aerodurit mit µ = 9
der weber.dur 120 liegt bei µ < 20, aber Zahlen sind nicht alles ...

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Leute,

die Diskussion geht langsam an der ursprünglichen Fragestellung vorbei.
Bitte darauf eingehen, das wäre interessanter.

Vie Grüße
 
Eigentlich ist alles gesagt: Vorgeschlagen wurden drei Varianten:

1. Gleich die Dachfläche dämmen, die Bodendämmung wäre beim späteren Ausbau überflüssig.

2. Styropor mit OSB-Gehbelag. Der funktioniert ausschließlich bei der Verwendung der richtigen Dampfbremse und ist so etwas wie verbranntes Geld, wenn man später das Geschoss ausbauen will.

3. Auslegen eines Dämmstoffes, den man beim späteren Ausbau des Daches wieder dort verwenden kann. Das funktioniert mit den von Herrn Warnecke genannten Materialien wohl, mit anderen schwieriger; doch muss man hier bereits sorgfältig planen, was in ein paar Jahren in die Dachflächen eingebaut werden kann/soll.

Die Synthese, das Abwägen der genannten Vorgehensweisen obliegt leider dem Fragesteller. Ich bin gespannt was er schreibt.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Aerodurit

Nun ja Herr Kornmayer,

diese Putze stehen in meiner Tabbelle unter Spezialputze.

Generell habe ich so wie so meine Probleme mit ”Endfeuchtungsputzen”

Leider habe ich diesen Link hier auf der Aerodurit Seite nicht aufbekommen:

>>>“Das neueste WTA Merkblatt 2-9-04/D meldet:“ Generell dürfen Sanierputzsysteme im erdberührten Bereich unter Oberkante Gelände nicht eingesetzt werden!“<<<

Ist aber auch nicht so schlimm, die Überschrift …

>>>“News 2: WTA gibt das Versagen der WTA-Sanierputzsysteme zu.“<<<

sagt ja schon worum es geht… gell.

Mann will hier offensichtlich ein großes Stückchen vom “Sanierputz” Kuchen abhaben.
Zu blöd nur das der WTA Sanierputz nie für den erdberührten Bereich gedacht war.

Wäre vor dem Hintergrund des Funktionsprinzips eines WTA Sanierputzes auch kompletter Schwachsinn.

Dann sollen die Herren von Aerodurit mal schön die erdberührten Wände mit Ihrem Hochdiffusionsoffenen und kapillaraktiven Mörtel verputzen und den ganzen Blödsinn auch noch als Ökologisch verkaufen
Ich setze dort Materialien ein die genau die gegenteiligen Eigenschaften haben.
Möglichst dicht und möglichst sperrend, macht jeder Poolbauer so, nur will der das Wasser drin halten und ich eben draußen.

Grüße aus Schönebeck
 
Das Nebensächliche macht mal wieder riesige Fortschritte, da schweifen Sie ja schwer vom Thema ab.

Weder verwende ich diesen Putz, noch bin ich der Hersteller noch möchte ich mich dazu äußern, ob ich diese Art von Putzen überhaupt in die Entfeuchtungsecke sortieren würde. Darum geht es hier nicht.
Bei zahlreichen Bauprodukten wird hinsichtlich Ökoattributen, Nachhaltigkeit etc. ziemlich viel Schönfärberei betrieben und auch einiger Blödsinn verkauft.

WTA, erdberührende Bauteile? Es geht hier um eine Geschossdecke, manchmal zweifle ich schon an mir, wenn ich Ihnen nicht mehr folgen kann.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Nicht gleich aufgeben,

ging ja nur um das Beispiel.

Ich meinte nur das es sich bei diesem Putz, so die Web- Seite des Hersteller, um einen Spezialputz und zwar ein “Entfeuchtungsputz” handelt.
Das wäre bei mir nicht gleich ein Zementputz.

>>>“WTA, erdberührende Bauteile?”<<<

Das steht eben dort auf deren Seite und das erinnert mich dann schon an einige “Kollegen” .

Ich persönlich halte den Begriff Entfeuchtungsputz schon für Verblödung.

Grüße aus Schönebeck
 
Danke

Danke für Eure Antworten! Es waren einige Interessante Aspekte dabei. Wir werden die oberste Geschossdecke nun mit Miwo dämmen und diese dann später zum Dachgeschossausbau "umquartieren".
 
Thema: Einfach drüber dämmen?
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