Jetzt aber mal weniger gereizt und der Reihe nach: Wenn ich eine Decke dämme, muss ich wissen, warum: Als Wärmeschutz oder als Schallschutz. Im ersten Fall empfehlen sich leichte Stoffe oder Schüttungen wie Perlite, im zweiten Fall massive und schwere Materialien wie Sand oder Backsteine. Bei der Außenwand ist die Lage ganz anders: Wenn ich eine Burg mit 1 m dicken Wänden habe, brauche ich gar keine Dämmung, bei einer windigen Fachwerkwand sollte man schon was tun, und da gibt es zwei Grundansätze: Außendämmung als optimale Lösung (oft aber nicht möglich wg. Denkmalschutz) oder Innedämmung, die wegen des Taupunktes IMMER problematisch ist und natürlich nur im zusammenhang mit dem Heizsystem betrachtet werden kann. Bei konvetioneller Warmluftheizung (Konvektoren) kommt als effektive Dämmung eigentlich nur eine innen vorgesetzte, gedämmte und hinterlüftete Massiv- oder Leichtbauschale in Betracht, eine warme Innenhülle für das Haus, während die alten Wände quasi unberührt bleiben. Damit erreicht man sehr gute Wärme- un d auch Schalldämmung. Da auch dies aus Platzgründen oft nicht geht, wählt man oft eine dünnere Dämmebene, die aber wegen des Feuchtigkeitstransportes mit der Außenwand lückenlos verbunden sein muss und eigentlich nur dann funktioniert, wenn die Außenwände zusätzlich temperiert werden. Denn bei zu dicker Dämmung bleibt die Außenwand kalt und modert irgednwann weg, bei zu dünner Dämmung bildet sich Tauwasser eventuell sogar in der Dämmebene. Deswgen gibt es hier weder Quatsch noch sonstwas, sondern diese heikle Frage muss für jedes Haus individuell vor Ort berechnet und entschieden werden, wobei sehr viele Faktoren einfließen: Sonnen- oder Schattenseite, feuchter Baugrund etc ... Und viele Wege führen ans gleiche Ziel!
Fachwerk.de ist eine schöne Diskussionsplattform, aber die Fachberatung vor Ort ist durch nichts zu ersetzen. Und immer schön sachlich bleiben.
gf