Der Kauf eines Fachwerkhauses

Diskutiere Der Kauf eines Fachwerkhauses im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Wir würden gerne ein Fachwerkhaus kaufen, wissen aber nicht genau auf was wir alles achten müssen. Wir haben jetzt ein aus dem Jahr 1900...
Die viele Arbeit gerät in Vergessenheit, die Schönheit bleibt

Hausbock: Hallo, ja, sicher, wir hatten auch ein paar Balken, die aussahen wie schweizer Käse. Da war eigentlich garkein Holz mehr dran (aber wie gesagt, das waren die feuchten). Von Außen sah das aber noch seeehr gut aus. Wir hatten auch 2 wichtige Balken mit Kernfäule. Unser Zimmermann hat zum prüfen jeden einzelnen Balken mit dem Zimmermannshammer bearbeitet. Zimmermannshammer reinschlagen: Ist das Holz fest, kriegt man ihn fast nimmer raus. Ist das Holz kaputt, splitterts und krachts nur - man muss sich dann vorarbeiten, möglicherweise ist nur das Äußere betroffen... Ja, enthusiastisch bin ich schon, aber wer hat in der heutigen Zeit schon so klasse zu verarbeitende Baustoffe in seinem Haus wie Lehm? -Man kann ihn flüssig machen, kann ihn etwas fester auftragen, wenn er runterläuft, fliegt er wieder in den Eimer. Wenn er trocken ist, kann man ihn wieder einsumpfen. Man kann ihn wunderbar glatt streichen - oder auch Kellenmuster machen, man kann ihn an die Wand kleben, in Decken schütten oder sogar Stühle damit einpacken (hallo Günter *grins*), man kann ihn in den Garten schmeissen, er nimmt Schadstoffe auf... und das alles in einem Produkt! Und das auch noch völlig ökologisch. Er hinterlässt keine Verätzungen oder so an den Körperteilen, es juckt nicht, wenn man ihn verarbeitet - Lehm ist einfach toll. (ok, waschen sollte man sich schon hinterher ;-) - weil plötzlich aussehentu wie ich mit Nachnamen heiss). Was wohl am meisten bei der Sache anspornt: dass man so vieles selber machen kann, was man nie gedacht hätte. Hinterher sieht man die viele Arbeit nicht, man wird einfach nur "entschädigt", wenn man sich z. B. seinen schönen Dielenboden anschaut (auf dem man vorher 3 Tage rumgerobbt ist, um mit der Spachtel alle Klebereste zu entfernen, wo man 3 Stunden die Nägel eingeschlagen hat, wo man einen Tag abschleift, je 2 Stunden 2 mal streicht...). Die viele Arbeit gerät in Vergessenheit, die Schönheit bleibt. (PS: ok, ich gebs zu, langsam hätt ich aber schon gern ein Bad ;-)).
 
Okay, okay, Dietmar...

Es gibt Befall in älteren Hölzern, zugegeben, aber der ist vergleichsweise selten, weil sich der Hausbock ja vorwiegend vom Eiweiß in den Holzzellen ernährt und das Eiweiß im im Alterungsprozess des Holzes verloren geht. Aber gerade aus den erhöhten Alpenregionen sind aktive Befälle von 200 Jahre und älteren Bauwerken gemeldet worden. Die Frage lautet vielleicht: Bewahren Hölzern in in größeren Höhenlagen länger Ihren Eiweißanteil? Damit haben sich in jüngster Zeit ein paar österreichische Holzbauinstitute beschäftigt aber ich habe noch nix neues davon gehört. Mir geht es hauptsächlich darum, wirklich genauer zu überprüfen ob der Befall noch aktiv ist, denn Chemie dranzuhauen, wo nur noch verlassene Behausungen sind, sollte ja auch nicht Sinn der Sache sein. Grüße in den Pott von einem Bergischen Exilanten
 
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