bin ich auf dem richtigen Weg?

Diskutiere bin ich auf dem richtigen Weg? im Forum Fachwerkkonstruktion im Bereich - Hallo Allerseits, Wir haben ein fachwerkhaus geerbt und wollen dies nun einigermassen Fachgerecht renovieren und auch eine zentralheizung...
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Heinz Schmidt

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Hallo Allerseits,
Wir haben ein fachwerkhaus geerbt und wollen dies nun einigermassen Fachgerecht renovieren und auch eine zentralheizung einbauen.
Im moment sind die wände von innen mit einer lattung versehen, dazwischen sind styroporplatten und darauf Rigipsplatten.
Nun wollte ich die dämmung so ändern:
Anstatt Rigipsplatten Lehmbauplatten und anstatt den styroporplatten lehm in den zwischenraum einbringen (so wie es auf der HP von Claytek dargestellt ist).
Die innenwände werden vom Rigips befreit und einfach mit LehmPutz verputzt.
Ist dieser aufbau unbedenklich? Ich will nicht in 10 jahren feststellen das diese renovierung die Balken beschädigt haben(verfaulen oder so).
Kann ich die Heitzungsrohre einfach mit verputzen oder sollte ich die rohre aufputz in die sokelleiste verlegen? Kann ich die wände Tapezieren oder sollte mann das vermeiden und mit atmungsfähigen farben direckt streichen?


Mfg Heinz Schmidt
 
bewusst anders Bauen

Hallo Herr Schmidt,

>bin ich auf dem richtigen Weg?

Ich denke im Groben ja.
Alles was mit Lehm saniert wird, kann im Grunde nicht falsch sein. Wo man aufpassen muss ist in frostgefährdeten Bereichen und in Bereichen wo ggf. mal wasser stehen kann. Man kann nicht so blöd denken wie die Situation dann letztlich doch eintritt. Wir wollten so viel wie man eben nur schief denken kann auch berücksichtigen und hatten so manchen Bauherren teure Sanierungskosten erspart. Letztlich erst beim Hochwasser. Der entstandene Schaden war höchstens ein Zehntel von dem, der sonst eingetreten wäre. Wir nehmen nie Baustoffe wie Folien, Schaumstoffe, Mineralwollen, Dampfbremsen, diffusionsoffene Unterspannbahnen, Gasbetonsteine, Sanierputze, Ziegel, Strukturputze, da sie einfach nicht funktionieren und in vielen Bereichen einfach versagen.

Im Grunde nach gehen sie vollständig den richtigen Weg. Unterhalten sie sich jedoch mit mindestens zwei Lehmbauen und mindestens einem baubiologisch planenden Architekten oder Bauingenieur. Das letztere zu finden dürfte sicher schwerer sein als die Lehmbauer. Aus welcher Ecke kommen Sie?
Überdenken Sie jedoch bei jedem das gesagte und nehmen Sie sich zeit, auch wenn’s geld kostet.

>... renovieren und auch eine zentralheizung einbauen
Eine Zentralheizung ja, aber möglichst als Temperierungsheizung oder Wandheizung auslegen.

>Kann ich die Heizungsrohre einfach mit verputzen ...
Ja, da sie so die Wände mit beheizen und sie somit eine größere Heizfläche bereitstellen. Und das wichtigste, sie verringern die Temperaturunterschiede zur Außenwand. Wir haben bereits mehrere Temperierungsheizungen sogar im Vermietungsprobleme eingebaut – und haben seit Jahren trotz Bedenkensanmeldung des Heizungsplaners und der Heizungsfirma keine schlechten Erfahrungen seitens des Mieters erfahren. Trotz negativer Vorhersagen funktioniert diese sogar besser als wir selbst dachten. Ein voller Erfolg.

>oder sollte ich die rohre aufputz in die sokelleiste verlegen?
Auf Putz wäre auch noch O.K. In Sockelleisten wäre wieder ein Verbrechen, da sie dort einen Defekt nur ersehen, wenn sich bereits Schimmel breit macht oder wundersame Pilze aus der Decke wachsen. Es gibt Massen an dieser Bilder, nur leider findet dies keine Verbreitung.

>Kann ich die wände Tapezieren
Es wäre möglich, doch keiner der seine Wände mit Lehm putzt kommt auf die Idee diese auch mit Tapete wieder zu verstecken. Die Tapete nimmt zwar die Feuchte gut auf, gibt diese leider nur wieder viel zu langsam ab.
>oder sollte mann das vermeiden und mit atmungsfähigen farben direckt streichen?
Ja, mit Kaseinfarben.

Mein Tipp: Bedenken Sie bei all Ihren Sanierungen immer welchen Weg das Wasser in all seinen Formen geht und sie werden auch noch in ihren alten Tagen Freude an Ihrem Haus haben. Lehm und Holz sind die besten Baustoffe die uns zur Verfügung stehen, alles andere sind meist kränkelnde Systeme der geldhaschenden Baustoffindustrie.

Machen Sie einen Test. Nehmen sie einen Allergiker mit Hautproblemen und lassen sie diesen mit einer Hand in einen REINSTEN Kalkputz (so wie früher Sand und Luftkalk ohne Kunststoffe) greifen und mit der anderen in einem Sanierputz rumrühren. Und machen sie es publik, damit es andere auch sehen.

In vielen Baustoffen sind die reinsten Gifte beigemischt die der Laie so nie rausbekommen wird. Und die meisten Baustoffe funktionieren trotz großartiger und bunter Prospektbeschreibung doch nicht.

Die Lösung liegt immer im EINFACHEN,
viele Grüße und Mut,
Michael Reisinger (www.gesundes-Bauen.com)

Auch mal unter www.google.de nachschauen
 
bewusst anders Bauen

Nachfolgendes ist ein bisschen schwer zu lesen, da die Absätze nicht eingehalten werden. Erst habe ich die Frage nochmals zitiert, dann die Antwort geschrieben.
 
Vielen dank für Ihre Antwort!
Die sache mit dem wasser bereitet mir noch etwas kopfschmerzen denn wie plane ich das bad. Vor allem den fussboden. Was kommt zwischen die balken im boden. Einige sagen lehm, andere Glasswolle, wieder andere raten zu einer schüttung mit diesen kleinen steinchen( mir fällt der name grad nicht ein).
Ich würde im Bad schon gerne fliessen, zumindest den boden und rund um die wanne und so.
Dennoch könnte ja mal irgendwie wasser in die unterkonstruktion eindringen. Der lehm würde es speichern und durch die dichten fliessen könnte probleme geben oder?
Unter dem Bad ist das torhaus deshalb ist frost auch so eine sache.
Falls ich mich für eine wandheitzung entscheide, läuft die generell mit weniger vorlauftemperatur?
Denn ein paar konvektionsheizkoerper wird es auf jedenfall im Heizsystem geben, und die brauchen ja etwas mehr Wassertemperatur.
Fragen über Fragen.
 
Wandheitzung, Bad...

Hallo Herr Schmidt,

am besten - so haben wir es letztendlich auch gemacht, ist es, wenn Sie sich doch einen Architekten hinzuziehen. Bei uns ist so eine Schüttung unter dem Fußboden, was für uns wie Dreck aussieht :). Aber wir lassen das wohl, weil das Haus steht ja jetzt schon einige Jahre, die haben es früher schon richtig gemacht. Zur Wandheizung muß man sagen, dass es sich wohl wie eine "Fußbodenheizung, nur in der Wand" verhält. Das heißt, sie ist sehr träge, man braucht viel Wandfläche, aber wird mit weniger Vorlauftemperatur beheizt. Wir haben uns jetzt entschlossen, normale Heizkörper aufzustellen (man sollte eine Wandflächenheizung in der Außenwand installieren und wir haben da alles voller Fenster...), zusätzlich kommt noch ein Ofen in das Wohnzimmer, damit mans samstags und sonntags - wenn man zu Hause ist - so richtig schöööön mollig warm hat (bin halt ne Frau *grins*...). Beim Bad ist das wohl so eine Sache... Wir haben uns jetzt entschlossen, das Bad in den Anbau zu packen, da ist kein Keller drunter und wir können fliesen. Zudem ist unsere Badewanne ziemlich schwer! Ansonsten hätten wir wohl Holzdielen rein gemacht. Wenn da mal ein Tröpfchen "verschütt" geht, trocknet es auch wieder. Ist doch auch mal was anderes und man hat keine kalten Füße wie auf den Fliesen!
 
Innenwandaufbau mit Heizung und Lehm

Guten Morgen Herr Schmidt und gleich auf den nüchteren Magen die Fachlichkeit!
Wandaufbauten im Fachwerkhaus immer mit Lehm und dann auch als homogene Wandkonstruktionen ausgebildet (mit Lehm verklebte Wandschalen).
Also Ausfachung, Ausgleichsschicht (Lehmputz), darin eingebettet Warmedämmschicht und darauf eine in Lehm verputzte Wandflächenheizung. Ich kann meine so verarbeiteten m² kaum noch zählen und habe in den verschiedensten Ecken Deutschlands schon Referenzen damit hinterlassen. Rufen Sie mich an und wir schwatzen über verschiedenste Möglichkeiten, da ich mit mehreren
Handwerkern in diesem Sektor Hand in Hand arbeite (Heizung, Elektik etc.) MfG Grüßen Euer Community-Lehmbauer aus der Oberlausitz
 
Heinz-Schmidt@gmx.de

Innenausbau-Fachwerk mit Lehm und Kalk:
Sehr geehrter Herr Schmidt,
Sie tun Sich, Ihrem Fachwerkhaus und der Umwelt einen großen Gefallen, wenn Sie mit Naturbaustoffen (ohne Zement und Kunstoffe) arbeiten. Da Lehm sauer bis neutral ist, verputzen wir den Lehm immer mit unseren 100% naturreinen Limestone-Kalkbaustoffen, diese sind baubiologisch empfehlenswert, hier einige Vorteile:
-dampfdiffusionsoffen feuchtigkeitsregulierend
-alkalisch und wirkt so auf die Raumluft desinfizierend
-resistent gegen pflanzliche und tierische Schädlinge
-idealer Schutz für Ziegel-, und Natursteinmauerwerk, für Holz und Lehm, in Alt und Neubau
-absorbtion von Gasen/Dämpfen (Bindung von Schadstoffen, Beseitigung von unangenehmer Gerüche)
-vollkompostierbar
Bitte den Lehm nie tapezieren, da die natürlichen Eigenschaften verloren gehen.
In Feuchträumen empfehlen wir nur im Spritzwasserbereich zu fliessen und als Deckputz einen Kalkputz und anschließend kalken. Haben Sie noch mehr Fragen, schicken Sie uns eine E-Mail. Auch schicken wir Ihnen gerne unsere Broschüre zu.
Mit freundlichen Grüssen
 
Thema: bin ich auf dem richtigen Weg?
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