Bau-Tarifverhandlungen ausgesetzt

Diskutiere Bau-Tarifverhandlungen ausgesetzt im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Nach elfstündigen Beratungen sind am Dienstagabend  in Wiesbaden die Tarifverhandlungen für die rund 800.000 Beschäftigten des Bauhauptgewerbes...
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Nach
elfstündigen Beratungen sind am Dienstagabend  in Wiesbaden die
Tarifverhandlungen für die rund 800.000 Beschäftigten des Bauhauptgewerbes
ausgesetzt worden, weil sich die Tarifvertragsparteien nicht auf den Inhalt und
die Modalitäten einer Öffnungsklausel zur Verlängerung der wöchentlichen
Arbeitszeit von 39 auf 42 Wochenstunden ohne Lohnausgleich einigen konnten. Ein
Termin zur Fortsetzung der Verhandlungen sei nicht vereinbart worden.



Weitere Knackpunkte in den Verhandlungen sind die Einführung
eines Leistungslohnsystems, die Senkung der Urlaubskosten sowie gemeinsame
Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung. Die IG BAU fordert nämlich die Sicherung
ganzjähriger Beschäftigung bei durchgehender Bezahlung. Damit solle verhindert
werden, dass hunderttausende Bauarbeiter zu Arbeitslosengeld-II-Beziehern
werden. Denn: Mit der Hartz-IV-Reform müssen Erwerbstätige binnen zwei Jahren
mindestens zwölf Monate lang beschäftigt sein, um das volle Arbeitslosengeld zu
erhalten. Laut IG BAU sei das für zahlreiche Bauarbeiter nur schwer erreichbar,
weil sie je nach Wetterlage entlassen werden.



Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, ZDB-Vorstandsmitglied,
Frank Dupré, erklärte dazu: "Die Arbeitgeber waren bereit, dem Anliegen der IG
BAU, einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung abzuschließen,
entgegenzukommen. Wir sind enttäuscht, dass die IG BAU noch nicht bereit war,
über ihren Schatten zu springen. Beschäftigungssicherung ist nur möglich, wenn
die tarifgebundenen Bauunternehmen gegenüber ihrer Konkurrenz wieder
wettbewerbsfähig werden. Die Verlängerung der Wochenarbeitszeit ist und bleibt
ein unverzichtbarer Schritt auf dem Weg dorthin. Haustarifverträge, wie sie von
der IG BAU für jeden der mehr als 70.000 Baubetriebe unabhängig von der
Betriebsgröße vorgeschlagen wurden, sind nicht praktikabel und realitätsfern."



Nun sollen die Verbandsgremien über den Stand der Verhandlungen
informiert und über das weitere Vorgehen beraten werden. Dabei steht die Frage
im Mittelpunkt, ob eine Fortsetzung der Verhandlungen überhaupt Sinn macht.
Daher appellierte Dupré an die IG BAU, den Bogen nicht zu überspannen und die
Realität am deutschen Baumarkt zur Kenntnis zu nehmen.



<div align='right'>Siehe auch:

Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB)
</div>
 
Thema: Bau-Tarifverhandlungen ausgesetzt
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