Fußbodenaufbau
Erst mal zum Estrich:
Der soll die Funktion einer Sauberkeitsschicht ausführen, also eine ebene, geschlossene, glatte Fläche bilden um die Abdichtung aufzunehmen. Erdfeucht deshalb damit er nicht beim Einbau versickert.
Die Abdichtung ist nicht gegen kapillare Feuchte erforderlich, die wird durch den SGS als kapillarbrechende Schicht verhindert, sondern als Dampfsperre gegene hohe Luftfeuchte.
Im SGS und damit in den weiteren Schichten des Aufbaues würde sich sonst eine Luftfeuchte nahe dem Sättigungspunkt einstellen. Für Holzbauteile auf die Dauer nicht gut, denn sie werden dann eine Gleichgewichtsfeuchte annehmen die einen Befall mit tierischen Schädlingen oder Pilzen nicht verhindert, also Bereiche über 8%. Der (gasförmige) Feuchtenachschub ist über die Erdfeuchte des Bodens garantiert. Die Dielen können anfangen zu schüsseln.
Warum keine Lagerhölzer?
Sie auszurichten ist eine Scheißarbeit deren Ergebnis ungewiß ist. Lagerhölzer können sich verziehen, dann liegen sie an einigen Stellen hohl, es klappert beim darüberlaufen.
Wenn sie sich an anderen Stellen absenken fangen die Dielen an zu knarren weil sich die Schraubenschäfte am Holz reiben.
Den größten Nachteil sehe ich im Hohlraum, der bewirkt einen Trommeleffekt beim darüberlaufen und führt zu einer Akkumulation von Raumfeuchte. Die Dielenlage wirkt ähnlich wie eine Membranpumpe, beim Laufen verformt sie sich leicht und an den Fugen zur Wand wird Raumluft eingesaugt und Luft aus dem Hohlraum herausgedrückt. Die Luftfeuchte aus der Raumluft kondensiert im kühleren Zwischenraum, dafür reichen schon ein paar Grad Temperaturunterschied. Abkühlung- Kondensation- Volumenverminderung- nachsaugen von Raumluft- Kondensation.... Selbst mit Abdichtung kann so die Gleichgewichtsfeuchte des Holzes in einen zu hohen Bereich gelangen.
Wenn Sie unbedingt mit Lagerhölzern arbeiten wollen:
Es gibt einen alten Trick.
Man nahm geglühten, möglichst fein- und rundkörnigen gut rieselfähigen Sand als Schüttung. Die Lagerhölzer wurden darauf/darin ausgerichtet. Beim späteren Gebrauch rieselte der Sand sofort in die Hohläume die sich beim eventuellen Anheben eines Lagerholzes bildeten. Nach einer Weile lag die Dielung samt Lagerhölzern fest in die Schüttung eingerüttelt. Ob die Oberfläche dann insgesamt noch in Waage liegt bleibt abzuwarten. Ich habe das vor Jahren mal mit dem Küchenfußboden bei meinen Schwiegereltern so gehandhabt. Hat funktioniert war aber auch eine Fummelei. Ein vorbeugender chemischer Holzschutz für die Lagerhölzer ist hier Voraussetzung.
Deshalb nochmal der Hinweis: Lassen Sie das mit den Lagerhölzern.
Gußasphalt ist ebenfalls eine Alternative, er braucht aber einen Höhenausgleich bis zum SGS. Dann braucht man eine Firma im Einzugsbereich die den verbaut. Kann sein das man warten muß, wegen beispielsweise 20 m² schmeißen die nicht ihren Kocher an; die kommen vorbei wenn in der Nähe noch andere Aufträge abzuarbeiten sind.