Aussenisolierung - Grundsatzdiskussion ?

Diskutiere Aussenisolierung - Grundsatzdiskussion ? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Nachdem wir nun innen fleissig Fachwerk freigelegt, geschliffen und gestrichen haben, Gefachungen neu ausgemauert und verputzt haben, ist es nun...
Dämmung spart keine Energie ??????

@ Alexander Zimma: Ich akzeptiere, dass Sie diesen Standpunkt vertreten, wenn mir auch nicht klar ist, wie Sie zu der Aussage kommen. Begründung aus der Praxis: altes Bauernhaus ohne Dämmung: Ofen wird ganzen Tag geheizt mit Kohle (Dauerbrand) und trotzdem früh 16° im Wohnzimmer, nach Dämmung steigen die Wandoberflächentemp von unter 10 auf 17 bis 20°, es wird nur 1x oder 2x am Tag mit Holz gefeuert (Kohlenfeuer heizt den Ofen zu sehr auf, es wird schon unangenehm heiß im Stahlungsbereich), und früh sind immer über 20° im Wohnzimmer, obwohl der Ofen etwa 12 Stunden nicht geheizt wurde. Ersparnis an Energie: etwa 10 m3 im Jahr, ist aber nicht exakt ermittelt worden, da ich andere Probleme habe. Im übrigen ist nach der Sanierung und Dämmung die genutzte Wohnfläche bei gleicher Heizung nochmal um 30 % erhöht worden. Also meine Meinung: Dämmung spart auf alle Fälle Energie, wobei mir die theoretischen Grundlagen und die Formulierungen völlig egal sind. Fachlich bin ich gegen eine Innendämmung und als Maurer und Hobbyholzwurm nicht unbedingt für Holz an der Fassade, da ich auch so genug Arbeit habe.... wie geschrieben, meine persönliche Meinung und dabei bleibt es! MFG aus Sachsen: Olaf

PS: da ich vor dem gleichen Problem stand wie Dirk und Martina und eine für mich machbare Lösung suchte - habe ich mich für ein WDVS ausschleißlich mit einer Putzoberfläche entschieden. Andere nennen es Blendwerk oder schlimmer, mir gefällt es und bringe es hier mal für die Fragenden zur Anregung, die berühmten Fremdbeiträge dagegen könnt Ihr euch also sparen, denn die Fassade ist fertig !
 
Gegenbeispiele

@Olaf,Sachsen

es gibt auch genug Gegenbeispiele , wo ein ordentlich angebrachtes WDVS keine oder nur eine minimale Energieeinsparung gebracht hat und die Enttäuschung groß war .

Wie gibts denn nun sowas ?

Aber einen Haufen Geld hats gekostet , und die Häuslebesitzer haben nun eine Konstruktion an der Wand , die das Risiko von Schäden birgt und sowieso nicht dauerhaft haltbar ist .

Aber wenigstens dem WDVS-Anbieter hats einen Auftrag gebraucht , das sei ihm auch gegönnt .

Gruß Uwe
 
kein Dämmeffekt

???? .... dann wird wohl was falsch gemacht worden sein, das geht von Fremdluft über Wärmebrücken bis hin zu bereits ausreichende Dämmung der Außenwände. Aber eine 50 cm Bruchsteinwand ist, wenn es sich um Gneis, Granit oder andere dichte Natursteine handelt, immer eine Überprüfungzwecks Dämmung wert und eine 12-16 er Fachwerkwand im Urzustand freut den Brennstoffhändler - auf die nächsten 100 Jahre....
Wie gesagt, ist mein eigenes Haus, was ich hier vorgestellt habe und mit dem ich zufrieden bin.
 
Haltbarkeit

Wieso soll WDVS nicht "ewig" halten?
5 Jahre läuft die Regelgewährleistung,darüberhinaus oft noch eine Herstellergarantie und bis zu 30 Jahre die Haftung für Organisationsversagen, grobe Fahrlässigkeit etc...

Realistisch wird man von einer technischen Nutzbarkeit von über 50 Jahren ausgehen müssen. ich kenne wirklich gut gemachte WDVS-Fassaden, die jetzt 20 Jahre stehen und aussehen wie eine Scheibe. Die wirtschaftliche Nutzbarkeit neuer Gebäude wird sich aber aufgrund der beschleunigten Technikentwicklung - es wurde Zeit - verkürzt haben.

Dann bauen Sie sich eben ein neues Haus, oder rüsten das alte nach, was nachhaltiger wäre.

Grüße vom Niederrhein
 
Vielen Dank für die vielen Beiträge!

Da wir erst noch einen Geschäfts-Umzug durchführen mussten, komme ich erst jetzt zum Antworten.

Zunächst möchte ich noch ein paar Daten zum Haus geben:

Baujahr: ca. 1600 (die Balken sind noch älter)
Grundfläche: ca. 70qm
Geschosse: EG, OG, DG1, DG2
Gesamtfläche: ca. 200qm, davon ca. 100qm bewohnt, Rest Baustelle (entkernt)
Keller: Bruchsandstein-Mauerwerk
Fenster: 75% neu (2005) Holz, Rest zwischen 16 und ?? Jahren, Holz
Denkmalschutz: nein, da bereits viel herumgepfuscht wurde (Fachwerkwände durch Mauerwände ersetzt etc.)
Wände: ca. 16cm Fachwerk mit Gefachungen z. Teil aus alten Ziegeln, Flechtwerk&Lehm oder Lehmziegeln; zum Teil Porenbetonsteine.
Innen im nördlichen Teil des Hauses mit Lehmputz ausgebessert, die südliche Hälfte des Hauses wurde vor ca. 16 Jahren bereits innen renoviert und mit Rigips begradigt.
Heizung: Gas-Brennwert, Bj. 92, ca. 20 kW
Energieverbrauch: ca. 20.000 kWh/a (ca. 1500,- €)
Aussen sind die Wände mit Eternitplatten verkleidet, diese fehlen zum Teil wegen der Gerüstbefestigungen (als das Dach erneuert wurde).

Die Wände selbst aussen sind - soweit man sie wegen der Eternitplatten überhaupt sehen kann - in einem furchtbaren Zustand. An ein Sichtfachwerk ist absolut nicht zu denken ausser, man macht es so wie Olaf aus Sachsen (was meiner laienhaften Meinung nach aber klasse aussieht).

Das Problem des Luftzugs kommt daher, dass ich die alten Gefachungen zwar von innen ausgebessert habe, diese aber mangels Festigkeit am Übergang Holzbalken/Gefachung nicht dicht sind.

Von auf Lattung und hinterlüfteten Holzfaserplatten (was mir ursprünglich empfohlen wurde und mir logisch erschien) bin ich eigentlich abgekommen. Kosten. ca. 30.000,-

Eine Einsparung von 30 oder mehr Prozent reizt nicht wirklich, da muss ich 60 Jahre heizen, bis ich die Kosten von der Dämmung wieder drin hab, so alt werd ich vermutlich nicht.

Am liebsten würde ich:
- Die Eternitplatten runterschlagen
- das meiste Lattenzeug ebenfalls zum Altholz bringen
- eine Gitterkonstruktion über die Wände befestigen und
- mit einer Pumpe dick Lehm über die ganze Sache kleistern.
- Wetterfeste Farbe drauf - fertig.

Wenns dann schief aussieht, fände ich das sekundär, 10 km weiter ist ein Freilandmuseum, da stehen die schönsten Häusle, die sind auch nicht gerade (http://www.freilandmuseum.com/) und schlimmer als die alten Eternitplatten kanns auch nicht sein.

Hat jemand schon so etwas gemacht ?

Grüße aus dem Odenwald,
Dirk u. Martina
 
Aussenisolierung

Hallo,

dann machen Sie das doch !
Allerdings sollten Sie Eternit nicht selber demontieren, weil das Zeug asbesthaltig ist. Also bitte einen dafür zugelassenen Dachdecker mit der fachgerechten Entsorgung beauftragen !
Außerdem brauchen Sie eine Befreiung von den Bestimmungen der EnEV, die stellt die Baubehörde aus.

Bespannen mit Ziegelgewebe wäre eine Alternative. Hier gab es mal Beiträge dazu. Benutzen Sie doch mal die Suchfunktion, ob das was für Sie ist.

Grüße vom Niederrhein
 
Bitte

nicht das Asbestmaterial runter schlagen!
Wenn Sie es Samstags selber machen sollten dann vorsichtig abnehmen.Der Unterbau ist wie das Asbestgebundene Material zu behandeln!Am besten alles mit einer Seifenlauge benetzen vor dem Abnehmen.Maske und Anzug nicht vergessen!
Liest sich lächerlich ich weiß.Aber die Bußgelder sind hoch.
Noch besser einen Fachberieb mit Zulassung holen!
 
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