Ausgemauertes Gefache

Diskutiere Ausgemauertes Gefache im Forum Lehm- & Holzbau im Bereich - Hallo! Wahrscheinlich haben die Frage schon viele gestellt, trotzdem möchte ich gern wissen, was evtl. passieren kann, wenn mein Gefache mit...
Deckenaufbau?!

Der Dachboden wird schon mal nicht genutzt, also kommt da auch kein dampfdichter Bodenbelag drauf. Wollten höchstens mal in den nächsten Jahren dämmen aber wissen noch nicht wann und wie. Erst muß mal das Wohnhaus zum Einzug fertig sein.
Wenn diese Dampfbremse angebracht werden soll, muß da die vorhandene Decke Putz, Schilfmatten,...usw. runter?
Was wird dann unter die Dampfbremse gemacht? Mein Mann hatte auch schon mal die Idee mit Dampfbremse, wollte aber dann Gipsplatten ranmachen. Auf die sollte man doch auch verzichten, oder?
Eigentlich dürfte fast gar kein Aufbau mehr an die Decke. Raumhöhe ist jetzt schon bei ca. 1,95m und es ist noch nicht gefliest!!!
 
Baddecke

Wenn der Speicherboden mit einem Estrichverstrich, der quasi als Sauberkeitsschicht für lose gelagerte Feldfrucht dient, versehen ist, und darunter eine intakte, mit Lehm verputzte Decke, dann würde ich es lassen wie es ist. Wenn die Decke zu kalt sein sollte, könnte man doch einfach eine Dämmung oben auflegen - wo sollte das Problem sein? Ich glaube nicht, daß man der Decke mit einer Verpackung aus Folien o.ä. einen Gefallen tut. Ein intakter Lehmverputz auf der Raumseite sollte mit normalem Feuchteaufkommen eines Badezimmers zurechtkommen. Viele Grüße, Johannes Prickarz
 
Kein Estrichanstrich

Hallo!
Leider ist es kein Anstrich, sonder ca. 5cm dicker Estrich.
Keine Ahnung warum sie den reingemacht haben?!
 
Estrich

hallo, Estrichanstrich hatte ich auch nicht geschrieben. Die Antwort, warum die das früher gemacht haben haben Sie doch schon selbst gegeben. So etwas gibt es bei uns in der Eifel auch, das konnte man besser sauberhalten, abfegen - um anschließend das Korn sauber zu lagern. Teilweise ist der Estrich auf Holzleisten, die oben aufgenagelt worden sind, verstrichen worden, oder eben auf die Lehmdecke. Viele Grüße, Johannes Prickarz
 
Widerspruch:

1) ... und wenn der Raum zwischen Dielung und Oberseite Deckenputz nach außen undicht ist kann man den ganzen Speicher mit Dämmstoffen füllen ohne eine nennenswerte Wärmedämmung zu erhalten...
2) ...bei mangelnder Luftdichtigkeit (kl. Risse) kann dann warme Badezimmerluft irgendwo "entkommen " und unkontrolliert kondensieren...

Auch im Fachwerkbau sind moderne Baustoffe durchaus angebracht. Bei aller Liebe zu Lehm, Holz und historischen Konstruktionen, aber den modernen Lebensgewohnheiten sind sie manchmal einfach nicht gewachsen... Bin mir sicher, daß meine Tochter bei jedem Duschen mehr warmes Wasser verbraucht, als eine mehrköpfige Familie vor 100 Jahren in einem Monat - mit entsprechender Wasserdampfproduktion. Lehm als Oberflächenbaustoff ist hier vielleicht gut geeignet, die hist. Gesamtkonstruktion aber sicher nicht.

@Sabine: Ob Rigi oder nicht ist keine technische sondern eine ideologische Frage. Rigi an sich gibt es auch für Feuchträume (grün)... Wenn ihr im historischen Bad duschen wollt (Widerspruch in sich...), so geht das natürlich nicht mit Rigi ;-).
Wollt ihr einfach nur ein funktionstüchtiges, die Bausubstanz nicht gefährdendes Badezimmer, so solltet ihr die Lehmdecke im Bad entfernen, den Raum zwischen den Balken mit dem Dämmstoff eurer Wahl ausfüllen (bei "Matten" zweilagig mit versetzten Stoßkanten), eine DB einziehen und von unten irgendeine feuchtraumgeeignete Platte drunterschrauben... Selbst Denkmalpfleger werden gegen derartige, technisch notwendige Eingriffe wohl kaum etwas haben, selbst wenn ein kleiner Teil historischer Bausubstanz verloren geht.

Gruß Frank
 
Nochmal zum ausgemauertem Gefache

Nach schlaflosen Nächten habe ich mir überlegt, ob wir nicht die ganze Sache etwas entschärfen können. Das ausgemauerte Gefache steht ungefähr 5cm raus. Die Balken sitzen tiefer. Würde es vielleicht nützen, die Balken bis zum Stein mit Lehm zu verputzen. Oder bringt das nichts?!
Und vor allem sie Stöße, die mit Kalkzementputz zugemacht wurden? Oder hält das nicht?
Wenn wir später mal auf das Haus eine Außendämmung aufbringen Mineralwolle oder Holzfaserplatte und Putz ist dann das ausgemauerte immer noch so schlimm?
Mir läßt das wirklich keine Ruhe! würde es am liebsten rausreißen, aber da müßten Fenster raus,die Kosten die wir bereits hatten,...
Und mein Mann sagt ich spinn!!!
 
Entschärfen kann man da m.E. nicht ...

und das ist meine Meinung, die sich auf lange Erfahrung stützt.
A und B passen einfach nicht zusammen und da sollte man m.E. keine faulen Kompromisse eingehen - wenn doch nicht wundern, wenns im Nachhinein Ärger gibt.
(Das mit der Aussendämmung würde ich auch noch mal überdenken - bzw. sein lassen)
Wenn der Zahnarzt ein Loch festgestellt hat, werden Sie auch nicht umhin kommen, dass der gute Mann den Bohrer ansetzt - ob es nun angenehm ist oder nicht!
gutes Entscheiden!

FK
 
Außendämmung

Im Forum wird doch immer geschrieben, daß eine Außendämmung unproblematisch ist. Die schrecklichen Eternitplatten werden wird auf Dauer jedenfalls nicht dranlassen wollen!
Und totheizen wollen wir uns auch nicht!
 
Ist sie auch,...

... auch wenn der Herr Kurz das offensichtlich anders zu sehen scheint. Vielleicht kann er diese seine, von den allgemein anerkannten baupysikalischen Regeln doch sehr abweichende Auffassung mal stichhaltig begründen...

@Bad, umfassender Beitrag kommt noch, muß arbeiten und habe nur wenig Zeit...

Gruß Frank
 
Stichhaltige Beweise

... können sie haben: 6000 Jahre Baugeschichte OHNE DÄMMUNG!
Gegenfrage:
Geben Sie mir "stichhaltige Berweise" dass die Dämmung etwas bringen soll (ausser ein mords Geschäft für die Lobbyisten)?
"Pullovereffekt?" - lachhaft
Beweise!
Sie kennen doch die Kurve, die uns die Dämmerei schmackhaft machen soll - diese nette Hyperbel, die in der Unendlichkeit der Y-Achse beginnt und dann nach unten kommt und sich in der Unendlichkeit der X-Achse verliert ...
Ja?
Genau anschauen!

Bin gespannt auf die Beweise - stichhaltig!

mfG

FK
 
Nichts einfacher als das, Herr Kurz

Habe meine Heizkosten aus Interesse die letzten 8 Jahre genau verfolgt, Fazit nach der Dämmung des Dachbodens vor 4 Jahren: etwa 10% geringere Heizkosten bei 40% mehr Wohnraum und deutlich angenehmere Innentemperaturen.

Ob sich die Maßnahmen (wie oftmals von Beratern versprochen) in einem angemessenen Zeitraum finanziell amortisieren werden, bezweifel ich durchaus... obwohl in Anbetracht der jüngsten Preiserhöhungen...
Sinn machen sie dennoch, nicht nur energietechnisch, auch was den Schutz der Bausubstanz angeht...

Aber ich greife ihre Frage gerne auf und werde hier im Forum mal nach Leuten suchen, die ähnliche Aufzeichnungen geführt haben...

Im übrigen hoffe ich, daß Sie sich bewußt sind, unter welchen Bedingungen die Menschen die letzten 6000 Jahre gelebt haben? Wenn Sie heute so wohnen wollen, kommen sie sicher ohne Dämmung aus. Wenn sie aber entsprechend heutigen Ansprüchen leben wollen, müssen sie auch die Bausubstanz entsprechend ertüchtigen.
Schauen Sie sich mal alte Fotos an. Sie werden schnell feststellen, daß die Schäden an Gebäuden damals wesentlich umfangreicher gewesen sind... Darüber hinaus gibt genug alte Fachwerkhäuser, in denen nicht nur die Schwellen gleich mehrfach ersetzt wurden...

Von Bewährung kann also keine Rede sein, denn es...

1) ...haben sich die physikalischen Anforderungen deutlich geändert
2) ...waren viele Konstruktionen schon immer schadensanfällig

Gruß Frank
 
Welche Parameter

wurden sonst noch verändert: Heizung?, Fenster?, ...
Welche Schäden zwischen Dämmung und Wand? - Keine!

Die armen Menschen haben anscheinend bisher völlig krank, unwissend usw gelebt!
Wir mit Ihren hocheffizeinten Systemen in Dämmung, Heizung und Verkehr machen alles besser und richtig, bequemer und dauerhafter .... wir haben halt Ansprüche - sagen Sie!
Ich würde sagen, dass unsere Zivilisation krank ist, alles vergiftet, alles ausbeutet, kaputt macht und vernichtet, was ihr unbequem ist - nur um sich selbst zu gefallen und auf kurze Zeit nen fetten Reibach zu machen!
Sie nennen das: Fortschritt - ich nenne das Arroganz!
Sie glauben mit Ihrer Dämmerei was gegen die Klimaerwärmung zu tun - ich denke, dass gerade das die Katastrophe beschleunigt!
Der Energieaufwand, den WIR uns glauben leisten zu können um einen warmen A... zu bekommen macht doch die gesamte Sparerei zur Null- und Lach (eher: Heul) Nummer!

Und Ihr Argument, dass die alten Hütten doch alle am zusammenfallen sind ist ja auch etwas kurzsichtig - Wenn mann bei den Häusern immer alles richtig und in kleinen Schritten zur richtigen Zeit gemacht hätte, stünden die besser da ... Auf jeden Fall haben Low-Tech - Häuser einen wesentlich besseren Reparatur Intervall als die hochgetunten Häuser!
Sie werden das mit Ihrem Haus denk ich auch noch erleben!
Einfache, effiziente Lösungen, die möglichst homogen sind (wenige Schichten) halten ewig und sind leicht zu überprüfen und reparieren!

und welche ..."physikalischen Anforderungen" ... haben sich "deutlich geändert"???

Ist doch alles ganz einfach!
Können doch auch schon BWLer!
Der Input sollte geringer als der Output sein!
Also bei der Dämmerei sollte auf lange Sicht weniger Energie verbraucht werden, als man wiederum auf lange Sicht sparen kann!
Ebenso verhält sich das mit den kosten der Dämmung!
Die bleibt doch nicht von alleine bis zum St. Nimmerleinstag an der Fassade hängen, die ist wie jedes Bauteil einem Vergehensprozess unterworfen ... dann wieder weg das ganze und neues drauf ... das zum Thema: Rentabilität!
Das Ganze muss betrachtet werden - nicht nur die kurzzeitige "Nutzbarkeit"

aber ich wiederhole mich da ....

Also Sabine: Bleiben Sie bei einfachen Mitteln, keine Platten, wenig Trallala, kein Zement ...

mfg

FK
 
Fachwerk & Sanierung

Hallo Sabine,

nachdem ich all diese Beiträge gesehen habe, finde ich Ihr Problem recht komplex.
Die wichtigen Sachen zuerst zu bearbeiten erfordert einige Selektion.
Grundsätzlich ist diese Aussenverkleidung ein hinterlüfteter Spritzschutz, der die unvermeidlichen Ritzen des Fachwerks trocken hält. Eternit hat man damals genommen, weil Schiefer teuer war, klar. Als Aussenverkleidung birgt er kein Krebsrisiko, ist wetterfest und brennt nicht. Ob diese Verkleidung gut aussieht, hat mit ihrem praktischen Wert nichts zu tun. Allerding verhindert er die Nutzung von Sonnenwärmeeinstrahlung in die Wände.
Die unebenen Ausbesserungen der Gefache könnten Sie mit einem dicken Lehminnenputz entschärfen, der gleicht die Unterschiede aus, ist ein guter Wärmespeicher und kann problemlos über Fachwerkbalken geputzt werden.
Ein Bad in einem Fachwerkbau sollte mäglichst keine gefliesten Wände (und erst recht nicht Decke!) besitzen, ebenso sollten Sie keine Dampfsperren im Haus verbauen. Wenn Sie den unbenutzten Dachboden luftig lassen, wie er original war, lüftet er die auftretende Feuchtigkeit aus der Decke ab.
Abschliessend noch ein Tip zur Heizung: versuchen Sie Strahlungsheizungen zu benutzen, das erspart Ihnen viele Probleme, da Fachwerkbauten darauf ausgelegt sind.
Sehen Sie mal unter www.sancal.de nach oder lesen Sie ein paar Gedanken von Herrn Eisenschink.
Viele der Vorteile, die alte Häuser im dörflichen Siedlungsraum hatten, sind durch unmässige Modernisierungssucht dahin. Vieles wird wieder neu entdeckt und ist doch nicht als althergebrachte Art und Weise.

Alles Gute
 
Thema: Ausgemauertes Gefache

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