Antiken Türbeschlag entfernen

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thats_lit_stefan

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Hallo zusammen,

ich renoviere unsere Jugendstilwohnung und möchte die alten Türen beizen, reparieren und neu lackieren.
Die Türbeschläge lassen sich nicht entfernen. Es gibt mehrere Schrauben am Kastenschloss, an den Türgriffen selbst finde ich leider nichts. Die genannten Schrauben habe ich gelöst, das Kastenschloss wackelt auch, ist aber noch durch die Türgriffe gehalten.
Ich habe ein paar Bilder angehängt.

Kennt sich jemand mit dieser Art von Türbeschlag aus und kann mir weiterhelfen? Ich bin für jede Hilfe dankbar.

Danke für eure Zeit und Hilfe.

Gruß
Stefan
 

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Am Kopfende einer der beiden Klinken gibt es eine versenkte, geschlitzte Schraube!
Läßt sich manchmal nur sehr mühevoll lösen, wenn Schräubchen und Dorngewinde gekörnt wurden.
Geht aber ganz gut mit einer gekröpften Spitzzange.

Dann kannst du die Klinke abziehen.
 

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Am Kopfende einer der beiden Klinken gibt es eine versenkte, geschlitzte Schraube!
Läßt sich manchmal nur sehr mühevoll lösen, wenn Schräubchen und Dorngewinde gekörnt wurden.
Geht aber ganz gut mit einer gekröpften Spitzzange.

Dann kannst du die Klinke abziehen.

Hallo,

danke für den Hinweis.
Leider sehe ich hier keine Schraube. Bilder von beiden Seiten anbei.

IMG_20240114_092818.jpgIMG_20240114_091514.jpg

Hat jemand noch eine Idee? :)

Beste Grüße
Stefan
 
Entweder wurde der Kopf der Schraube glattgeklopft oder es wurde das Ende des Stiftes einfach nur vernietet. Das sehe ich gerade.

Versuch 1: Schlitz reinschneiden und versuchen ob es eine Schraube ist.
Versuch 2: Wenn keine Schraube, dann die vernietung abschleifen und den Griff abnehmen.

Interessant. Ich habe mehrere solche Griffe, aber alle mit Stift.
 
Leider sehe ich hier keine Schraube
Hier dein Foto zur Erklärung bearbeitet.

Der Vierkant ist immer kastenschlossseitig und dient zur Betätigung des Schnäppers.
Möglichwerweise wurde das Türblatt mal beidseitig abgeschliffen, mit der Folge der kleine Gewindestummel, mit Schraubenanschlag "wächst" aus der gegenüberliegenden Klinke zu weit raus.
Die Klinke schlappert, weil das Gewindeende (Schraubenanschlag)
1-2 mm zu "früh" kommt.
Da hat man gerne mal zum Nieteisen gegriffen.
Wenn keine Schraube, dann die vernietung abschleifen
Meine Erfahrung:
Versuche die Vernietung mit aufsteigender Bohrerdimension auszubohren.
Diese so vernieteten Klinken lassen sich aber leider nur im seltensten Fall wieder verwenden!
Da die Klinke eine konische Vertiefung zur bündigen Aufnahme der Schlitzmutter hat, lässt sich die Vernietung nicht so weit wegschleifen, dass der Dorn rausgeht, ohne die Klinke mit abzuschleifen.
Dann kannst du beide Klinken in den Schrott bringen.

Stichwort "Stift".
mehrere solche Griffe, aber alle mit Stift
Meinst du, mit seitlicher Bohrung und Stift,
so wie das auch an neuzeitlichen Klinken der Fall ist?

Das wäre evtl. eine Lösung, mit der die Klinke auch wieder verwendet werden kann.
Bedarf aber einiges an Handwerksgeschick und häufig eine Menge an 3 mm Bohrern.
Für deren Preis bekommt man dann auch eine Ersatzklinkengarnitur.
Ich meine, da hätte ich noch einige irgendwo im Lager.
 

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Zuletzt bearbeitet:
Das schaut auf den Bildern aus, als hätte der Vorbesitzer einen ollen Nagel reingeklopft. Den tragenden Vierkant gab es ja auch geschlitzt, der Nagel spreizt möglicherweise das Ganze und sorgt für festen Sitz.

Daniel
 
Das schaut auf den Bildern aus, als hätte der Vorbesitzer einen ollen Nagel reingeklopft.
Das wäre dann das was ich als vernieten bezeichnen würde.

Versuche die Vernietung mit aufsteigender Bohrerdimension auszubohren.
Stimmt, das ist die bessere Option. Mit der Flex ist man gleich zu tief im Material.

Ich vermute ja, dass bei so alten Schlössern keine Standard Vierkant verwendet wurden, sondern aus einem Stab entsprechend geschmiedet und angepasst wurden. Ich habe eine Jugendstil Türgarnitur aus Messing (~Gründerzeit) und da sehen die Stifte doch sehr grob angepasst aus.
 
aus einem Stab entsprechend geschmiedet und angepasst
Richtig!
Das Eisen wurde nach vorne spitz ausgeschiedet.
Hab jetzt grad keine Klinke vorliegen, aber m.Erinnerung nach war das auch kein metrisches Gewinde, vielmehr sehr grob geschnitten.
Die Schlitzmutter war nur ca. 2-3 mm dick und hat sich deswegen schon irgendwie festgefressen!

Den tragenden Vierkant gab es ja auch geschlitzt
Will jetz net gschafteln!
Aber exakt diese Klinken
[davon hab ich irgendwo noch (incl. Kastenschlössern) gefühlte 60-80 kg]
gab es im Original nicht geschlitzt!
 
Natürlich weiß bislang niemand, wie original das alles ist. Ich kenne den geschlitzten Vierkant auch von späteren Baujahren, aus der Nachkriegszeit. Er passt halt, die Farbkanten auf den Bildern sehen auch nach zwischenzeitlich verbauter Garnitur mit Langschild aus.

Lupengucker Daniel
 
Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht!
Irgendwie verrückt, aber ich schrieb doch tatsächlich:
Hab jetzt grad keine Klinke vorliegen
Vorliegen nicht, wohl aber im eigenen Haus vor 24 Jahren montiert.
Da ist es dann mit meiner "Erinnerung" nicht ganz so weit her.
Ich revidiere reumütig (siehe Fotos):
1. Es gab nicht nur diese "Schlitzmuttern"!
2. Hab also selbst schon mit dem Problem "zu langes Gewinde, bei zur originalen Tür abweichender Rahmenstärke" zu kämpfen gehabt.


 

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Habe mich jetzt extra angemeldet um hier mal einen Tipp zu gegen. Vorab würde ich mal ganz stark vermuten, dass die Jungenstilwohlung irgendwo in Sachsen oder vielleicht auch im angrenzenden Thüringen ist?

Die gleichen Drücker gibt es öfters und eine damalige typische Befestigung ist, dass der konische Vierkant welcher fest am schlossseitigen Drücker ist durch den gesamten Gegendrücker geht und am Ende die Spitze dann "plattgedengelt" ist. Ich habe derartig montierte Drücker dann immer mit behutsamen abfeilen der Wulst gelöst.

Wenn diese Befestigung irgendwann mal lose war, hat man später gelegentlich Gewinde geschnitten und Muttern aufgesetzt, das würde man aber sehen, zumals dann oft etwas vom Drücker weggefeilt worden ist, weil der Vierkant ja nicht länger wird. Daher wäre die Remontage dann allerdings die nächste Herausforderung, daher würde ich empfehlen, zu überlegen, ob man Schloss und Drücker nicht auch montiert lassen kann.
 
Das dritte Bild von Mondscheinbauer (Mit Stift) ist eine weitverbreitete Variante. Die Bilder des Eingangspostings lassen nicht sicher erkennen, ob die Klinken verstiftet sind. Oft sind die kleinen Löcher auch zugeschmiert. Und oft geht das Loch durch. man kann also den Stift von unten nach oben mit einem passenden Durchschlag lösen.

Der tragende Vierkant war historisch auch nur selten geschlitzt (habe da kein Beispiel), er wurde statt dessen durchgebohrt.

Grüße

Thomas
 
Ich habe hier im Hause (ca. 1885) nur solche verstiftete Klinken. Eine vorhergehende andere Befestigung ist auszuschließen, das war original so. Und auch sonst, aus sächsischer Sicht, ist das das weitaus Vorherrschende.
 
Leute, Leute, jetzt hab ich einfach mal eine Klinke mit originaler Mutter abgebaut.
Da gibt's keinen Stift und nix
hat man später gelegentlich Gewinde geschnitten und Muttern aufgesetzt
Anm. @Thomas Böhme
Wollte vorangegangen drauf hinweisen, die von dir zitierten
stammen von mir und nicht von Mondscheinbauer.
Eine vorhergehende andere Befestigung ist auszuschließen, das war original so.
Dann siehe Fotos im Anhang!
Dass die Provenienz eine Rolle bei der Montageart spielte, wage ich zu bezweifeln.
Kann das aber auch nicht widerlegen, weil ich auch die Klinken, wie meinen gesamten riesigen Fundus an historischen Bauelementen landauf/landab aus Kontainern gerettet habe.
Entweder wurde der Kopf der Schraube glattgeklopft
Bei genauem Hinsehen (Lupe) ist das sehr wahrscheinlich! Im roten Kreis erkenne ich den einen Schlitz, der gegenüberliegende Teil der Mutter ist offensichtlich einfach plattgehämmert.
 

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Wie deutlich muss ich es denn noch schreiben? Bei MEINEN hier verbauten Beschlägen ist die Stiftbefestigung original.

Und bei den Beschlägen, die ich sonst so abgebaut habe, überwiegt die Stiftbefestigung.
 
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