Altes Bauernhaus, Fragen zum Mauerwerk und Decken

Diskutiere Altes Bauernhaus, Fragen zum Mauerwerk und Decken im Forum Fachwerkkonstruktion im Bereich - Hallo liebe User und Häuslebauer, ich habe über die Familie ein altes Bauernhaus in die Hände bekommen, welches ich mit meiner kleinen Familie...
In Schlacke können Schadstoffe gebunden sein,

daher haben wir bei uns darauf verzichtet, das Zeug wieder zu verwenden. Es gibt jede Menge Trockenschüttungen auf dem Markt - wenn du dich da ein bißchen schlau machst, findest du bestimmt was Besseres.

Den Bitumenanstrich würde ich nicht drauf lassen, da er Feuchtigkeit blockiert, was zumindest keinen positiven Effekt in Verbindung mit dem Lehmputz erwarten läßt.

Wegen der Feuchtigkeit kannst du auch mal einen Bauwerkstrockner kommen lassen. Egal was du von den angewandten Techniken hältst und ob du seine Dienste in Anspruch nehmen möchtest oder nicht, kann er dir mit ziemlicher Sicherheit genau sagen, wo welche Wand noch feucht ist und wo nicht.
 
"Was solln da schädliches drinn sein..?"

War der O-Ton meines Zimmermanns als er die Staubmaske dankend ablehnte....

Nun hab ich den Kram extra in den Nebenraum geschaufelt :D
Naja mal schauen was es noch so gibt ...

Das ist übrigens kein Bitumenanstrich, sondern aufgeschäumte Schlacke, die da an der Wand klebt. Hab ich mir zumindest sagen lassen.
 
Ist ja wie so oft...

...auch Ansichtssache - muss ja nicht, aber kann! Uns war das jedenfalls Grund genug, um das Zeug zu entsorgen.
 
fachwerk-I14213_2014220194428.jpgIch muss ehrlich sagen, ich mag dieses Abenteuer "Altes Haus" ja schon ein wenig, nur was man eben nicht haben sollte, ist ein Zeitplan. Immer wieder neue Überraschungen... was ich mit der Schlacke an der Wand mache weiss ich noch nicht so genau... ich habe Angst das ich mehr Feuchtigkeit ins Haus hole, wenn ich sie entferne.

Das Haus steht ja gerade mit dieser Hälfte mitten auf dem Hof und die Waschbetonplatten und das Pflaster wurden bis an das Haus heran gelegt, da kann nichts absickern. Die Ecke die wir da schimmlig gesehen haben grenzt ebenfalls an das Pflaster, die andere Seite der Wand grenzt an den Vorgarten und mit der Wand büngig liegen hier Kieselsteine eingefasst mit Bordsteinen.

Hier sehe ich schon das ein oder andere Problem, auch wenn ich denke das man die Kieselsteine mal dort untergebracht hat, um das Regenwasser schneller und tiefer versickern zu lassen.

Bisher gab es immer wieder starke und weniger starke Regenfälle, doch von übermäßiger Nässe war in der Wand keine Spur, jedenfalls nicht optisch. Der restliche Teil des EG´s ist dahingehend auch vollkommen unproblematisch.

Die Deckengestaltung hat allerdings gerade meine volle Aufmerksamkeit, solang mein Zimmermann Zeit für mich hat, deswegen habe ich mich noch nicht weiter darum gekümmert.

Als ich neulig in dem nun fast 5m hohen Raum stand, hab ich mich gefragt ob es nicht toll wäre wenn ich die Decke um einen Teil offen lasse. Auf der zweiten Ebene könnte ich ja meinen Arbeitsbereich einrichten, dass würde dem Raum mehr Licht geben und da sich darunter der Essbereich befinden soll, hält sich dort auch weiterhin keiner auf den man stört.
Das Feature wäre auf jedenfall cool, würde aber Raum verschwenden, nun wääge ich noch ab was mir besser gefallen würde. Dennoch bestelle ich 14 neue Balken ( für die andere Haushälfte gleich mit) um auf Nummer-Sicher zu gehen. Die ganze Balkenaktion wird um 650€ kosten, zuzüglich der Verlegeplatten und des Schüttguts.

Ich habe zwar finanziell einen Teilhaber, der sich an einigen Dingen beteiligt, aber jeder gesparte Cent ist natürlich ein Guter. Da ich momentan nicht nebenbei drinn wohnen muss und auch so arbeite wie es meine Zeit erlaubt, dürft ihr euch nicht wundern wenn ich einen Tag mal hier und einen Tag mal dort etwas mache. Die Hauptsache ist doch das man zum Ziel kommt ;)

Morgen wird es weiter gehen, da bin ich zwar allein, aber dann geht es dem restlichen Putz an den Kragen. Wenn ich drann denke, nehme ich euch mal Bilder vom Gelände auf. Ein Glück ist der restliche Teil des Hauses so gut in Schuss das es keiner groben Sanierung bedarf.

Auch das Recyclen der bereits vorhandenen Materialien macht mir ziemlich Spaß, ich find es gut das man alles immerwieder irgendwo verwenden kann. Selbst den Bauschutt von dem ich bereit bestimmt ne Tonne vor dem Haus liegen habe, eignet sich zum verfüllen der alten und unbrauchbaren Klärgrube am Nebengebäude.

Anbei nocheinmal ein Bild der zwei absolut maroden Balken, dem im Vordergrund hätte ich noch maximal ein Jahr gegeben, der andere war in Sachen Wandauflage nicht mehr vorhanden.
In der Werkstatt draußen fand ich unmengen Schädlingsbekämpfungsmittel, also war man sich der Sache auch bewusst. EVP 5,10 Mark der DDR, hat wohl nichts gebracht...
 
Sieht

so aus als wäre die Decke ursprünglich von unten sichtbar gewesen (also Balken und Fehlboden) - siehe Kalkfarbspuren. Könnte man natürlich wieder so machen wenn die neuen Balken und der neue Fehlboden das hergeben.

Wenn ich mir die Steckdose im Hintergrund so anschaue meine ich, dass es mit der DDR-Elektrik aus den 80ern nicht weit her sein dürfte... eher 50er, wenn überhaupt. Vielleicht auch nur optische Behübschung und neue Steckdosen.

Abgesehen davon ist DDR-Elektrik meistens außer im Bad und in der Küche nur 2-adrig und man hat heute auch nichts mehr davon.

Solltest du übrigens irgendwo noch intakte 3- oder 4-adrige DDR-Leitungen rauslösen wäre ich aus musealen Gründen daran interessiert, DDR-Kupfer-Leitungen findet man sehr selten!
 
fachwerk-I14213_201422173358.jpgHi Kellergassenkatze,

elektrisch bin ich ja selbst vom Fach ;) und ja das sind Steckdosen aus den 50ern, der zweite Stock kam um 1957 drauf soweit ich das an den hinterlassenschaften ausmachen konnte. Die Kabelage an sich ist wirklich komplett in Kupfer ausgeführt, nur die Zuleitung zum Nebengebäude ist wohl in 4x16 Aluminium ausgeführt worden. Das was ich bisher rausgeholt habe waren nur die DDR Flachleitungen für Unterputzverlegung sowie moderne NYM Leitungen. Was da im 1. OG jetzt noch in den Wänden schlummert weiss ich nicht genau.

Ich hätte da auch noch diese alten Kupferleitungen die so seltsam verdreht in die Isolierung eingegossen sind. Kennst du bestimmt, lässt sich schrecklich absetzen der Kram...
Wenn ich was nettes für dich finden sollte, komm ich bestimmt drauf zurück ;)

Alles in Allem finde ich immer wieder alten Kram, besonders Landwirtschaftlichen Krempel. Wer also irgendwas sucht oder dergleichen, der kann es mich ja mal wissen lassen, ich schmeisse sehr ungern weg und freu mich wenn irgendjemand mit altem Zeug noch etwas anzufangen weiss. Unser Opa räumt aber nebenbei noch aus und ich wühle schon ständig in seinen Haufen herum, was Ihn wohl nicht sehr freut...
Aber er schmeißt einfach alles weg -.-

Also wer noch nen alten Verdampfertraktor hat und so, ich hab da erst eine Lampe zum vorglühen gefunden, altes Zimmermannswerkzeug und so weiter und sofort.

Der Mähbinder hier wäre auch noch zu haben :)
 
Dachte

ichs mir doch...

Meinst du mit Flachleitungen für UP-Verlegung diese Art Stegleitung oder die stabilere flache Mantelleitung? Wenn du noch was davon weggibst wäre ich an beidem interessiert! Und die gedrehte Leitung mit Spritzgussmantel (technisch gesehen ähnlich aufgebaut wie NYM, nur der Füller fehlt, dadurch entsteht diese Optik) ist auf alle Fälle interessant. Ich würde natürlich auch zumindest Kupferschrottpreis + Versand zahlen!

Das 4x16 Al könnte man ja auch nach aktueller VDE noch drin lassen, auch wenn PEN nach dem Hausanschluss nicht soooo schön ist.

Mich würde im Übrigen bei ordentlicher Verarbeitung klassische Nullung mehr stören als Aluleitungen. Ab und zu Schrauben nachziehen sollte man halt wenn noch alte Schalter und Steckdosen verbaut sind.
 
Anders als ich es von alten Häusern und Leuten gewohnt bin, ist die Elektroanlage jedenfalls nicht Sparfuchsig ausgelegt und solide gearbeitet. Die Alten Schalter und Steckdosen hau ich aber auf jedenfall raus. Ich hab nämlich keine Lust immer den Lichtschalter zu suchen, weil er in jedem Raum woanders hängt. Mal 1,10m mal 1,60 das gleiche bei den Steckdosen, da krieg ich die Kriese :D

Weiß nicht genau wie ich die Leitungen beschreiben soll, es sind nicht die wo zwischen den Leitern Platz ist um sie an die Wand zu nageln, es sind die robusteren wo die Leiter fein nebeneinander liegen. Ich verwende davon aber viel wieder, was genau ich dir da vermachen kann, kann ich dir erst sagen wenn ich einigermaßen fertig bin :/
Was mir dann quasi zu kurz war oder überschüssig, geb ich dann auch gern weg.

Willst du die Steckdosen auch haben? :D
 
Das

sind dann die die ich als Flachmantelleitung kenne. Freut mich wenn du bei etwaigen Resten an mich denkst!

Gegen die Steckdosen hätte ich auch nichts einzuwenden so lange sich der Versand in erträglichen Grenzen hält (sprich das keine Tonnen an Material werden).

Wenn du die Schalter nach unten versetzt, wie willst du da mit den alten Leitungen auskommen? Alte Schalterdose lassen, Deckel drauf und Leitung dort verlängern?

Was ich zur Schüttung noch erwähnen wollte: in Hochofenschlacke können unter Umständen allerhand Schwermetalle von der Verhüttung drin sein. Kann, aber muss nicht.
 
Ja so hatte ich mir das gedackt mit den Leitungen, aber mal sehen ob das überhaupt klappt. Andererseits kann ich die Kabel auch so unter dem Putz hervorholen und die ein oder andere Länge ließe sich dann wieder verwenden. Wird aber natürlich Verluste mit sich bringen.

Wegen der Schlacke habe ich mich schon belesen, hat mich natürlich nicht so gefreut. Viele raten einfach dazu das Zeug drinn zu lassen, solang es nicht Staub an die Raumluft abgeben kann. Das Zeug soll ja hier und da auch mal radioaktiv strahlen. Das überleg ich mir wohl nochmal genau mit der Schlacke...
 
Gibts

da eine innenarchitektonische Instanz mit Vetorecht die sich über zusätzliche Deckel beschweren könnte? Nur zur Vorsicht... und wenn da die alten eckigen DDR-UP-Dosen drin sind kriegst du auch keine passenden Deckel sondern kannst die Dosen mit tauschen.

Die Leitungen wiederverwenden geht - wenn sie noch in Ordnung sind - durchaus, auch wenn den Profis das zu viel Aufwand ist. Aber neue Leitungen kosten allemal erheblich mehr als man für Kabelschrott kriegt. Knapp über 4 Euro pro kg blankes Kupfer, wenn man da die Arbeitszeit für das Abschälen der Isolierung rechnet verstehe ich beim besten Willen nicht wie jemand freiwillig Kupfer klauen kann!
 
Die Dosen sind auch Wild gemixt, aber da ich ja eh den Putz entferne fliegen die Dosen halt mit raus, die sind ja auch nix, zerspringen wie Glas wenn sie mal eins auf die Mütze kriegen.

Zugedeckelt müsste ich ja drüber putzen um sie nicht zu sehen und ob das so funktioniert?

Bei uns klauen sie Kabel nur im Tagebau oder im Kieswerk und da wird die Leitung auch schonmal unter Spannung durchtrennt, absolut skrupellose Bande...

Heute hatte ich hier in meiner Wohnung einen Handwerker der die Wände verputzt hat weils hier auf der Tapete schimmelte.
Der hat gemeint ich könnte auch Gipshaftputz auf die Wände knallen und verputzen, das wäre für Laien auch super einfach, hat mir dann gleich mal gezeigt wies geht. Der hat hier ne 4m lange und 3m hohe Wand nur mit der Glättkelle und nem Rakel verputzt, nebenbei alles easy mit der Hand angemischt und ich muss sagen so rein optisch gefällt mir das ganz gut.

Was mich eben wurmt, ich hab keine ahnung wo genau ich an der wand nun meine ausgangshöhe für den Putz festlegen soll. Ich tendiere aber stark zur stelle wo das Fenster zugemauert wurde, denn dort war der alte Putz recht dünn.
Am ende kann es auch etwas uneben sein, das stört mich überhaupt nicht, gerade Wände sind was für Autisten finde ich ^^

Mit den Balken bin ich noch am planen, hab zwar ein Statikprogramm verwendet, lasse aber nochmal einen Statiker drüberschauen. Mein Zimmermann wollte nur 16x14er Balken nehmen, aber das Programm sagt 18x14 minimal und ich tendiere zu 20x14 das wäre die absolut sichere Variante. Die alten sind sogar 20x20 oO aber wie gesagt Sprungmaß 85cm (absolut unglaublich wie das gehalten hat ^^) und wir nehmen ja ein Sprungmaß von 65cm. Wenn wir noch enger zusammenrücken könnten wir auch einen kleineren Balken verwenden, bräuchten dann aber wohl einen mehr.
 
Also

zuputzen der Dosen ist auf keinen Fall akzeptabel, lösbare Verbindungen (Schraubklemmen, Wagoklemmen) müssen nach VDE 0100 zugänglich bleiben. Wenn du also nicht jemand auftreibst, der eine Presszange für Sechskantverbinder (für massive Leiter) hat und dann mit Schrumpfschlauch muffst kannst du die Aktion vergessen. Letzteres ist zulässig, sorgt beim nächsten Elektriker allerdings auch garantiert für schiefe Blicke wenn sich unterwegs plötzlich der Leitungstyp ändert.

Gipsputz ist in den Mengen für ein altes Haus mit unebenen Wänden vor allem eines - teuer. Ich plädiere da eindeutig für Kalkputz, baustellengemischt. Wir haben für 100 Euro ein gebrauchtes Monster von Mischmaschine (noch mit dem alten flachen Drehstromstecker, die sind in Österreich im Gegensatz zum ganzen restlichen Ausland noch nicht ganz verboten und wir haben die dazu passende Steckdose) gekauft und mit Sackkalk vom Lagerhaus und Sand per LKW geliefert selbst gemischt.
 
Ja ich tendiere nach reichlichem Lesen auch wieder stark zum Kalkputz.

Ich weiss garnicht was genau das ist, was ich da momentan von der Wand stämme. Fakt ist aber, das es jetzt nicht überall gut gehalten hat und das es teilweise wieder sehr fest ist. Farbton ist gräulich/weiß und ich meine das es den Lehmmörtel stark ausgetrocknet hat. Ich frage mich immer wieder wie soeine Bruchsteinwand hält, da sind ja ständig Hohlräume die nur mit kleinen Steinchen aufgefüllt sind usw.

Naja die Wände sind vom alten Putz befreit und die neuen Deckenbalken sind bestellt, jetzt wendet sich der Rückschritt wieder zum Fortschritt ;)
 
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