2005er Bauprognose der Bauindustrie: Umsatzeinbußen von 3,5% befürchtet!

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Die
deutsche Bauindustrie geht für 2005 von einem weiteren Umsatzrückgang von 3,5%
aus. Die konjunkturelle Talsohle soll frühestens 2006 erreicht werden. Diese
Prognose präsentierte am 18.1. in Berlin der Hauptverband der Deutschen
Bauindustrie anlässlich seiner Jahresauftaktpressekonferenz. Entsprechend sei
mit einem Verlust von weiteren 32.000 Arbeitsplätzen im Durchschnitt des Jahres
2005 zu rechnen. Das deutsche Bauhauptgewerbe werde dann jahresdurchschnittlich
noch 735.000 Mitarbeiter beschäftigen.



Die Hauptursache für die anhaltende Baukrise sieht der
Hauptverband in der gesamtwirtschaftlichen Konjunkturschwäche. Niedrige
Zuwachsraten des Bruttoinlandsprodukts von lediglich 1 bis 1,5% real reichten
nicht aus, um dem Bau neuen Schwung zu verleihen. Als weitere belastende
Faktoren nennt der Hauptverband die anhaltend hohen Leerstände im Bereich
Büroimmobilien, die Lage der öffentlichen Finanzen sowie Sondereffekte wie den
Investitionsstopp der Deutschen Bahn AG und das Auslaufen der Sonderkonjunktur
im Eigenheimbau.



Den stärksten Einbruch erwartet der Hauptverband 2005 im
Wirtschaftsbau
. Das schwache gesamtwirtschaftliche Wachstum werde weder zum
Abbau der Überkapazitäten im Bereich der Büroimmobilien führen noch bauintensive
Erweiterungsinvestitionen im verarbeitenden Gewerbe anstoßen. Die Bauwirtschaft
müsse sich auf ein Umsatzminus von 5% einstellen, zumal die Deutsche Bahn AG als
wichtigster Einzelinvestor angekündigt habe, im laufenden Jahr die Politik der
Investitionskürzung fortsetzen zu wollen.



Der Wohnungsbau werde vor allem unter dem unerwartet
schnellen Abflauen der Sonderkonjunktur im Eigenheimbau zu leiden haben. Für
2005 erwartet der Hauptverband ein Umsatzminus von voraussichtlich 4%, das im
Wesentlichen aus den Entzugseffekten in Folge des bereits erloschenen
"Strohfeuers im Eigenheimbau" resultiere. Trotzdem werde die Zahl der
fertiggestellten Wohnungen mit 285.000 das Vorjahresniveau leicht übertreffen,
weil viele der 2004 begonnenen Eigenheime bis zum Jahreswechsel noch nicht
fertiggestellt seien.



Der öffentliche Bau wird nach Auffassung des Hauptverbandes auch
2005 die Folgen der anhaltenden Finanzschwäche der öffentlichen
Gebietskörperschaften tragen müssen: Mit großer Sorge verfolge die Bauindustrie
vor allem die noch nicht verteilte globale Minderausgabe von 244 Mio. Euro im
BMVBW-Haushalt 2005. Dank der sich allmählich entwickelnden PPP-Projekte im
kommunalen Hochbau erwarte der Hauptverband jedoch ein moderates Umsatzminus von
"nur" 2%.



Für den Hauptverband sind jedoch schlechte Bauprognosen kein
unabwendbares Schicksal. Es liege zur Zeit vor allem an Bund, Ländern und
Gemeinden, den sich anbahnenden Umsatzeinbußen entgegenzuwirken. Vor allem müsse
der erfolgreiche Start der LKW-Maut dazu genutzt werden, um die ersten Projekte
des privatwirtschaftlichen Ausbauprogramms der Bundesregierung für
Bundesautobahnen (A-Modell) auf den Weg zu bringen. Den konjunkturellen Impuls
bezifferte der Hauptverband mit etwa 1 Mrd. Euro. Für 2006 könne dann bei der
Umsatzentwicklung die "Nulllinie" angepeilt werden.



<div align='right'>Siehe auch:

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
</div>
 
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