Was lief verkehrt?
Hallo Herr Steng,
für genauere Angaben fehlt noch der Hinweis mit was der Boden vorher eingelassen war und um welches Holz es sich handelt.
Folgende Anfragen an evtl. Verarbeitungsfehler habe ich:
1. Schleifen
Wurde gleichmäßig geschliffen und die Körnungsabstände nicht zu grob gewählt? Idealer Weise wäre (je nach Holzart fängt man auch gröber an) 80 / 120 / 180 / 240er Körnung.
Wenn der Schliff nicht fein genug ist, bzw. die Abstände zu groß gewählt wurden, dann bleiben Riefen oder die Oberfläche ist zu rauh. Dadurch kann zuviel Öl stehen bleiben, was dann nicht austrocknen kann.
2. Ölen
Wurde das Holz mit Öl ausreichend gesättigt? - also in ca. 30-Minuten-Abständen immer wieder Öl aufgebracht und dann ca. 30 Minuten nach dem letzten Auftrag der Überstand mit gut saugenden Lappen abgenommen? Wenn nicht ständig Öl (gerade bei einem i.d.R. eher leichteren Grundieröl) nachgegeben wird, dann kann es sein, dass die Fasern unterschiedlich aber zu schwach gesättigt sind und dadurch der Boden nicht ausreichend widerstandsfähig ist (z.B. gegen Feuchtebelastung)
3. Wurde wenigstens 24 Stunden nach dem Ölen gewartet, bis das Wachs aufgetragen wurde? Das Wachs darf nur sehr dünn aufgetragen werden.
Wenn der Boden nun klebt, dann habe ich den Eindruck, dass zuviel auf der Oberfläche an Wachs - evtl. auch z.T. an Öl steht. Wenn der Schleifaufbau einigermaßen stimmt, dann würde ich mit einem Schleifvlies (braunes Pad) und Orangenöl diese überständige Schicht anlösen und abpolieren und dann nach 24 Stunden mit einem Pflegewachsöl noch einmal hauchdünn aufpolieren.
Wenn das Schleifbild nicht stimmt dann noch einmal den Schleifaufbau ordentlich vornehmen (sorry - auch wenn das viel Arbeit ist).
In den Datenblättern von BioPin sehe ich geade, dass hier die Öle und das Wachsöl mit Wasser durch Emulgatoren verdünnt werden. Das ist zwar ganz im Sinn der VOC-Verordnung, aber es zwingt zu Abstrichen in der Vearbeitungsqualität (Quellverhalten der Faser und damit auch die Aufnahmefähigkeit, Auswaschen von Holzfarbpigmenten, etc.)
Grüße aus Frangn in die schöne Schweiz
Frank von Natural-Farben.de