Holzschädlinge in alten Möbeln (ca. 40 Jahre alt)

Diskutiere Holzschädlinge in alten Möbeln (ca. 40 Jahre alt) im Forum Schädling im Haus im Bereich - Beim Restaurieren von alten Möbeln habe ich entdeckt das Teile des Möbels z. T. starken Befall von Holzschädlingen aufweisen. Das Schadensbild...
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Götz Franz

Guest
Beim Restaurieren von alten Möbeln habe ich entdeckt das Teile des Möbels z. T. starken Befall von Holzschädlingen aufweisen. Das Schadensbild sieht wie folgt aus. Im Holz befinden sich Löcher mit eni - zwei Milimeter Durchmesser. Ausserdem sind unter dem abgeschliffenem Lack Gänge mit ca eins bis zwei Milimeter Durchmesser zu Vorschein gekommen.
Ich habe das Holz dann mit Nitroverdünnung eingepinselt und siehe da, einem der Burschen (schwarzer Käfer; ca. 2mm lang) scheint das zuviel gewesen zu sein. Ich habe nun folgende
Fragen zu dem Thema:

1. Um welche Schädlimge handelt es sich?
2. Wie kann ich sicherstellen, dass keines der Viecher mehr im Holz ist?
3. Welche Möglichkeiten gibt es, den Schädlingen den endgültigen Garaus zu machen (möglichst unter Ausschluss von gesundheitsschädigenden Mitteln)?
4. Da ich das Möbel gerne in einem Bereich mit Parkettboden "Buche furnier" aufstellen möchte (Wohnzimmer), stellt sich die Frage, ob der Käfer aus dem Schrank rausgeht und den Boden befällt. Kann das passieren?
5. Können andere Holzteile im Haus (z. B. Dachstuhl, andere Möbel, Korkboden, etc) auch befallen werden?

Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
 
Keine Panik

Hallo
Bei den Schädlingen handelt es sich wahrscheinlich um Anobien im Volksmund auch Klopfkäfer oder Totenuhr genannt.Der Holzwurm lebt etwa 2-3 Jahre und wird meistens erst beim austreten aus dem Holz erkannt.Der Käfer lebt nur noch cirka 3-4 Wochen zur Paaren und Eiablage (circa 3-4 Hundert).Verbautes Holz wird aufgrund der zu geringen Holzfeuchte ( liegt in zentral-geheizten Räumen bei cirka 5-6 % )eigentlich nicht mehr befallen.Holzschädlinge brauchen cirka 10 %.Da der Schädling von den Nährstoffen und nicht vom Holz lebt,ist ab einem alter von cirka 100 Jahren kaum noch Befall festzustellen.Eine Bekämpfung halte ich denoch für sehr wichtig.
Ab 47° ist kein Organisches Leben mehr möglich.
Bei kleineren Möbelteilen ist zB.eine Sauna sehr
gut geeignet die Larven abzutöten.Einfach die Möbel einen Tag in die gut aufgeheizte Sauna stellen.Ich hoffe ein wenig weitergeholfen zu haben.Besuch mal meine HP www.unser.altes.fachwerkhaus.beep.de Gruß Stefan
 
Ergänzungen

Hallo Götz Franz, im Prinzip hat Herr Quirmbach recht, aber trotzdem noch ein paar kleine Ergänzungen. Ich würde auch auf Anobienbefall tippen, aber hier kann man genauer differenzieren: Klopfkäfer ist die geläufige Übersetzung für die Gattung der Anobien. Die Totenuhr hingegen ist der Bunte oder Gescheckte Nagekäfer. Dieser bevorzugt Eichenholz, ist aber auch schon in anderen Laub- und Nadelhölzern gefunden worden. Lebenszeit, Paarungsintervalle und Larvenstadium ist bei den Anobien durchaus unterschiedlich und nicht generell gleich zu setzen. Unter 10% Holzfeuchte lahmt das fortbilden der Larven und der Befall stirbt ab, aber es gibt durchaus Bereiche in denen an sich trockenes Holz locker über diesen Wert kommen kann. Schlecht gelüftete Räume, Möbelfüsse auf häufig nass gewischten Böden, Holzteile in Feuchträumen, etc.... Außerdem ist zu beachten das die Holzfeuchte in direktem Zusammenhang mit der Lufttemperatur und der Luftfeuchtigkeit steht (Normalfall: 55-65% Luftfeuchte + 20°C = Holzausgleichsfeuchte bei 10-12%) Bei allen Anobien ist gleich, das sie Hitze nur schwer vertragen. Wenn das Eiweiß zur Gerinnung gebracht wird, stirbt die Larve oder das Insekt. das passiert jedoch erst ab 60-65°C aufwärts und sollte in einer Sauna über etwa eine Stunde im Holzinneren (!) gehalten werden. Furnierholzmöbel können da zum Problemfall werden, wenn die Furniere schneller austrocknen als der Grundkörper (Rissgefahr). Chemie wirkt natürlich immer, aber auch auf den Menschen, weil es soll ja organische Lebensformen killen. Frage 1 ist also geklärt. Frage 2: Bereich unter den Ausflugslöchern kehren und säubern und auf neues Sägemehl(Fachjargon: Nagsel) warten oder weitere lebende Insekten aufspüren. Frage 4: Anobien sind gemeinhin sehr ortstreu. Jetzt ist zu klären, welches Insekt vorhanden ist, manche neben bevorzugt nur Nadelholz oder nur Laubholz. Insekten und/oder Larven in Watte und Filmdose stecken und an mich schicken, ich würde sie dann bestimmen. Frage 5: wie vor, kann sein, eine große Gefahr besteht nicht, wenn sie sich nicht in einem optimalen Lebensoptimum weiterentwickeln können. Grüße aus Leipzig von
 
Thema: Holzschädlinge in alten Möbeln (ca. 40 Jahre alt)

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