Heizleisten statt Wärmedämmung?

Diskutiere Heizleisten statt Wärmedämmung? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo, mir hat gerade jemand geraten statt in Wärmedämmung (erst mal) in so genannte Heizleisten zu investieren. Ist das energetisch überhaupt...
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Henning Klocke

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Hallo,

mir hat gerade jemand geraten statt in Wärmedämmung (erst mal) in so genannte Heizleisten zu investieren. Ist das energetisch überhaupt vertretbar?

Die Heizleisten sollen einnen Wärmefilm vor der kalten Wand oder dem Fenster aufbauen, der dann von der Wand als Strahlungwärme wieder abgegeben wird.

Dazu muss man sagen, dass wir etwa 50 cm dicke gemauerte Backsteinwände haben, die natürlich viel Speicherkapazität bieten. Aber irgendwann kommt die Wärme eben doch raus bzw. die Kälte rein.

Also, was haltet ihr von dem Vorschlag?
 
Viel

halte ich davon :)

Auch wir werden Heizleisten (von Sandomus: www.sandomus-gmbh.de) montieren. Es gibt hier einige Mitglieder, die schon aus der Praxis berichten können.

Eine ideale Übergangsheizung ist ein Grundofen.

Sonnige Grüße
Ulrike Nolte
 
Heizleisten

Der Meinung von Ulrike Nolte schließ ich mich vorbehaltslos an! Ich persönlich wähle gerade zwischen Angeboten von Sandomus und Sancal,die Entscheidung ist nicht leicht! Bei 50cm Backsteinwand glaub ich kann man auf eine Wärmedämmung getrost verzichten!
 
Heizleisten

sind in Ordnung, aber ohne Dämmung? Ich rate zu einer Energieberatung.
 
Energieberater

erzählen einem auch nur das Blaue vom Himmel. Uns wurden (ich weiß gar nicht mehr wie viele cm) von einer gemauerten Innenschale bis hin zu solch netten Baustoffen wie Styropor, etc. empfohlen. Dazu natürlich absolut dichte Fenster und Türen. Wortwörtlich: "was wollen Sie denn mit dem alten "Schei..." noch"

Eine Garantie, dass das Fachwerk diese Absperrung überlebt, wollten sie uns nicht geben. Mal ganz davon abgesehen, dass der Denkmalschutz da überhaupt nicht mitgespielt hätte ...

Wir hatten übrigens einen von der KFW-Bank anerkannten Energieberater da - ein junges Architektenehepaar mit einem dicken Aktenordner bewaffnet. Ich hätte die Beiden dann gerne noch einmal eingeladen, die ganzen Schäden zu beurteilen die durch irgendwelche Absperrmaßnahmen erst entstanden sind - hab es dann aber doch gelassen.

In den alten Steinhäusern der Normandie friert man sich im Winter auch nicht den A... ab. Und da gibt es keine Fußheizleisten, sondern offene Kamine und/oder herkömmliche Heizkörper.

Sonnige Grüße
Ulrike Nolte
 
gerade bei 50cm Massivmauerwerk

ist eine Fußleistenheizung ohne zusätzliche Außenwanddämmung die richtige Alternative.Die schlechten -und immer kostentreibenden-Erfahrungen mit Energieberatern, wie Sie Frau Nolte beschreibt, kann ich mehrfach bestätigen.
In den letzten 25 Jahren konnte ich an über 500 Alt-und Neubauprojekten sehr gute Erfahrungen mit Hüllflächen-Heizsystemen -wie Heizleisten, Temperierung-sammeln. Dabei haben wir immer eine gute Dach/Speicherdeckendämmung eingebaut und den Fußboden im EG-bzw. Decke über KG- gut wärmegedämmt.
Auf Wunsch erstellen wir Ihnen ein preiswertes Heizleistenangebot.Da kann man auch mit Selbstmontage viel Geld sparen.
 
Pauschales Geschipfe

über Energieberater ist genauso falsch und kontraproduktiv wie schimpfen über die Berufsgruppe der Baustoffhändler oder über unfähige Bauleute. Einen Enerieberater muss man sich natürlich genauso kritisch auswählen, wie einen Architekten oder einen Bauingenieur, einen Handwerker oder den Baustoffhandel.
Und Frau Nolte hätte sich doch noch mal mit den Architekten auseinander setzen sollen, wenn es denn so klar ist, dass die Schäden aus einer falschen Beratung entstanden sind und nicht etwa aus z.B. mangelhafter Arbeit der Handwerker oder Selberbauer, oder Materialauswahl, die nur über den Preis erfolgt und nicht über die Qualitäten.
Und dann würde mich mal der tatsächliche, nachvollziebare Energieverbrauch in einem Wohnhaus mit 40 oder 50 cm Massivwänden ohne Dämmung aber inclusive aller Randbedingungen interessieren. Hab das schon mehrfach nachgefragt, aber nie nachvollziebare Informationen erhalten. Wie soll ich denn da etwas lernen? :))
 
Energieverbrauch!

Genau !
Wie viel Holz hacken Sie denn im Jahr ? Oder wie groß ist der Öltank ?
 
Ist die Frage an mich gerichtet?

Wir haben das Haus gerade gekauft und dehalb noch keine Erfahrungswerte.

Ich habe derweil ein bisschen im Internet gestöbert.

Jedem der sich mit Heizsystemen und auch Dämmung beschäftigt möchte ich folgende Seite ans Herz legen: www.sancal.de und dort dann die 100 Fragen und vor allen Dingen das Archiv der "Aktuellen Seiten" (auf Home zu finden) zu durchstöbern.

Ich kann viele Dinge dort nicht beurteilen aber gerade die "Aktuellen Seiten" sind sehr bemerkenswert und stimmen zumindest nachdenklich.
 
Lieber Herr Heim

Leider kann man sich den Energieberater nicht wirklich aussuchen, wenn man einen entsprechenden KFW-Kredit anstrebt. Diese Bank gibt da ganz klare Vorgaben - nämlich Büros, mit denen man zusammenarbeitet. Es lebe die Kungelei.

Und dann sind die offensichtlichen Schäden in unserem Haus nicht etwa durch eine falsche Beratung entstanden, sondern durch jahrelanges Flicken mit allem, was der Baustoffhandel als gut angepriesen hat. Damals gab es noch keine Energieberater.

@Herrn Beckmann
Wie viel Holz unser Holzvergaser schluckt, wird der nächste Winter zeigen. Noch haben auch wir noch keine Erfahrungswerte. Aber nach allem was ich bisher gehört und gelesen habe, bin ich überzeugt, dass wir die richtige Wahl getroffen haben. Übrigens kann man im Freilichtmuseum Detmold - ehemalige Fasanerie - eine Hüllflächentemperierung "bestaunen". Das Haus ist angenehm warm, obwohl es eine s.g. lebende Baustelle ist.

Mich würde einmal interessieren, warum ihr Fachleute immer gegen alles wettert, was alternativ und gegen den Zeitgeist ist. Lasst doch die Menschen einmal selbst ihre guten oder schlechten Erfahrungen machen und schwingt nicht immer den Zeigefinger. Vor allem hört auf, ständig irgendwelche Ängste zu schüren.

Sorry, aber das liegt mir schon lange auf der Zunge ;-)

Grüße
Ulrike Nolte
 
@Ulrike Nolte

Ich glaube hier sind sie falsch informiert. Natürlich können sie sich einen Energieberater auswählen und diese arbeiten auch sehr unterschiedlich. Allerdings werden gewisse Qualifikationen vorausgesetzt und wenn ich mich auf den Baustellen umgucke, ist das auch gut so.
Unbestritten ist es schwierig bei 50 cm ungedämmten Außenwänden an einen geförderten Kredit bei der KfW-Bank zu kommen, man muss sich schon etwas einfallen lassen. Es geht aber unter bestimmten Voraussetzungen schon, wurde von mir schon so beraten, durchgeführt und von der KfW-Bank gefördert. Offensichtlich sind sie an den falschen Baumarkt geraten, hätten sie Herrn Schillberg oder einen anderen ökologischen Baustoffhandel kontaktiert und dieser hätte ihnen einen guten Energieberater empfohlen, dann hätte sie ihre Probleme gar nicht gehabt. Und darüber hinaus hätten sie vielleicht noch einen geringeren Energieverbrauch. Na ja, vielleicht (?!) ich kenne ja ihr konzept gar nicht, wir warten mal bis über den nächsten Winter.


Warum ihr Fachleute immer gegen alles wettert ... Ich hatte eher das Gefühl, dass war anders herum. Und bitte bedenken, dass wir so einiges an den Baustellen zu sehen bekommen, dann kann ich häufig nur noch sagen, eine gute Planung hätte sich wirklich gelohnt. Und die guten und schlechten Erfahrungen, die ein Bauherr selber machen will, treffen natürlich auch die Allgemeinheit, sei es durch den Energieverbrauch oder durch die Nutzung von Fördergeldern.
 
@Herrn Heim

Woher wollen Sie wissen, wo wir unser Material einkaufen? Im Baumarkt bekommt man sicher keinen Lehm. Den wir kaufen, stammt aus der Region von einem der großen Produzenten. Anderes Material wird beim Altbaustoffhändler eingekauft. Und mit der Ökologie hatten wir es schon, da wussten wir noch nix von unserem Fachwerkhaus.

Ich könnte Ihnen eine wirklich tolle Geschichte von einem ca. 100 jährigen Bauernhaus erzählen, das in ein gut gedämmtes 2-Familienhaus umgebaut wurde und innerhalb nur 5 Jahren derartige Schäden hat, dass es schon wieder saniert werden muss. Der Ölverbrauch lag bei etwa 3500 l/Jahr (für beide Wohnungen), ohne Warmwasserversorgung. Trotz Isolierverglasung und einer 20 cm starken Außendämmung mussten wir stets auf ca. 22°C Raumtemparatur aufheizen um uns einigermaßen wohl zu fühlen. Kein Wunder, denn die Mauern waren stets feucht.

Bevor wir dort einzogen, lebte ich in einem ebenfalls ca. 100-jährigen Haus. Die 3-Zi-Whg. wurde mit einem zentralen Ölkachelofen beheizt und war im Winter bei einer Raumtemperatur von ca. 20°C stets angenehm warm. Das Haus war nicht gedämmt, aus Ziegelstein auf einem ca. 50 cm breiten Sandsteinfundament gemauert, mit Verbundfenstern. Mein Ölverbrauch lag bei ca. 1200 l/Jahr, ohne Warmwasserversorgung.

Vor etwa 20 Jahren lebte ich in einem ca. 300 Jahre alten Fachwerkhaus mitten in Augsburg, mit jeweils einfach verglasten Kastenfenstern, mit Wänden aus Lehm, die Heizung bestand aus Gas-Einzelöfen. Leider weiß ich heute nicht mehr, wie viel Gas ich damals im Winter verbrauchte. Gefroren habe ich dort nie, obwohl ich schon immer ein Eiszapfen war.

So viel zu den praktischen Erfahrungen aus denen Mensch dann auch etwas lernt.

Grüße
 
Entschuldigung

-> das eigentliche Thema ging um Heizleisten ... Nichts für ungut :)

Aber mich interessiert z.B. auch ob man statt Heizleisten nicht lieber eine Wandheizung installieren sollte.

Wir sind vielleicht doch etwas vom Thema abgekommen ...
 
Baue diesen Sommer um

Moin,

ich habe Heizleisten im OG. Werde diesen Sommen auch im EG zur bereits vorhandenen Fußbodenheizung nachrüsten. Ist einfach gemütlicher. Die FBH kann trotzdem ja minimal mitlaufen.

Ich nehme Heizleisten statt Wandheizung, weil:

- ohnehin im OG welche sind, die ich dann am selben Heizkreis hängen kann(gleicher VL/RL)
- nicht genug Wandfläche durch große Fenster
- ich nicht die Wände in Eigenarbeit aufhacken will
- nur 36,5 Wände vorhanden sind. Eine Wandflächenheizung ohne Dämmung wäre wahrscheinlich Käse

Tschöööö,

Rollie
 
Wir haben auch welche

und sind super zufrieden. Klasse Wärme, immer gemütlich, einfach 1A.
Würd ich immer wieder tun.
Grüße Annette
 
Heizleisten

oder Hüllflächentemperierungen sind sicher angenehm, weil der Körper keine Wärme mehr an die Wand abstrahlt und würden deswegen schon eine ca. 2 Grad geringere Raumtemperatur als behaglich empfinden lassen. Das wäre dann und nur dann auch schon der einzige Beitrag zur Energieersparnis.
Außerdem halten sie feuchte Wände natürlich trocken. Also habe ich nichts dagegen. Aber verkauft sie mir doch nicht immer als Beitrag zur Primärengieersparnis indem Äpfel mit Birnen verglichen werden (z.B. nasse Wände mit trockenen).

Ohne Dämmung gibt es eben keine Energieersparnis.

Trotzdem gutes Gelingen !
 
Vom Thema abgekommen ?!

ich halte eine Fussleistenheizung für eine gute Sache. Da ich lieber mit niedrigeren Vorlauftemperaturen arbeite (Nutzung neuerer Heiztechniken wie z.B. Erdwärme oder/und Solar) und auch nicht alle Wände mit einer Heizung belegen möchte ist für mich bei meiner Arbeit die Wandflächenheizung die bessere Alternative. In aller Regel halte ich es allerdings nicht für eine gute Lösung auf Dämmmaßnahmen zu verzichten.

Soviel zum Thema, aber noch ein paar Sätze zu Frau Nolte:

Liebe Frau Nolte,
Den Satz über die Baustoffmärkte hatte ich von ihnen übernommen (Zitat: "Und dann sind die offensichtlichen Schäden in unserem Haus nicht etwa durch eine falsche Beratung entstanden, sondern durch jahrelanges Flicken mit allem, was der Baustoffhandel als gut angepriesen hat.") Ich kenne im übrigen mindestens 3 Baustoffmärkte mit etlichen Filialen, in denen Lehmbauprodukte zu bekommn sind. Ob es hier allerdings auch die entsprechende "ganzheitliche" Beratung gibt?

Vielen Dank, für den Versuch mir Vergleichsdaten an die Hand zu geben. Leider fehlen natürlich so viele Angaben, dass diese persönlichen Erfahrungen nicht übertragbar sind. Häuser die nach 5 Jahren eine Sanierung benötigen, kenne ich natürlich auch zur Genüge. Man kann allerdings auch schon im Verlaufe der Sanierung erkennen, dass und an welcher Stelle die Probleme auftauchen werden.
 
Die Frage ist

letztlich, ob die Investition auch wirtschaftlich sinnvoll ist.
Der Wärmebedarf eines Hauses setzt sich ja aus wenigstens 3 wesentlichen Komponenten zusammen: Lüftung, Transmission und Einstrahlung von außen, letztere wäre in der Verlustrechnung ein positiver Beitrag. Mit Heizleisten kann die Lufttemperatur und damit die Lüftungsverluste gesenkt werden, was anerkannt und ganz offensichtlich von Vorteil ist.
Bei der Berechnung der Transmissionsverluste ist es wohl so, daß bei der stationären Rechnung die Wärmekapazität nicht berücksichtigt wird. Das ist aber wesentlich: Je mehr Wärme gespeichert werden kann, umso weniger machen sich Außentemperaturschwankungen im Haus bemerkbar, die anzunehmende Temperaturdifferenz und damit der errechnete Transmissionswärmeverlust reduziert sich dadurch je nach Baustoff und Wandstärke.
Im Grunde könnte eine Wärmedämmung zusätzlichen "Gewinn" bringen, wenn nicht die Einstrahlung von außen behindert würde. In der Summe denke ich, amortisiert sich bei 50 cm Ziegelwand die Investition niemals in einem angemessenen Zeitraum, ganz abzusehen davon, daß durch die Dämmung die Bausubstanz geschädigt werden könnte.
Es gibt eine Internetseite, die das auch mit Zahlen belegt, leider habe ich gerade den link nicht parat. Sollte es jemanden interessieren, suche ich nochmal danach.

Viele Grüße

Noch was: Jeder Körper mit einer Temperatur strahlt Wärme ab, und Heizleisten verhindern dies auch nicht. Das Wohlbefinden kommt daher, daß die Wärmestrahlung mehr oder weniger tief unter der Haut absorbiert wird und eben auch von da herkommt.
 
Ich finde 50 cm dicke Wände reichen. Ein Backhaus hat auch keine Dämmung, die sind bei uns alle aus Backstein. Und sie speichern die Wärme enorm *bruzzel*.

Ich persönlich würde sie nicht dämmen.

Ich habe einen Nachbarn, der hat ein altes Fachwerkhaus, 14 cm dicke Wände ohne Dämmung und der hat weniger Heizkosten als wir...

Heizleisten dagegen finde ich klasse. Die Wärme wird optimal im Raum verteilt, deshalb scheint es wärmer und angenehmer als mit "normalen" Heizkörpern.
Dass die Wände mit Heizleisten die Wärme speichern würden und langsam wieder abgeben, das glaube ich nicht. Die Wände sind nicht warm. Aber wie gesagt, die Wärme wird gleichmäßig verteilt. UND wir haben kein Schwitzwasser an den alten Fenstern!

Ich bin von den Heizleisten überzeugt, würde sie jederzeit wieder einbauen. Wenns jetzt Winter wäre, würde ich Sie mal zum Frühstücken einladen ;o), dann könnten Sie sich überzeugen. Mit 20 °C ists im Haus tierisch warm - und ich bin eine normalerweise immer frierende Frau :eek:)

Grüße Annette
 
Wenn Ihr Nachbar

keine Frau hat, ist das nicht verwunderlich, und wenn ich mir was wünschen dürfte, täte ich ein Abendessen nehmen ...

Die Wände speichern immer je nach Beschaffenheit mehr oder weniger Wärme. Das angenehme Klima kommt daher zustande, daß die Oberfläche ringsum sozusagen eine annähernd gleiche Temperatur auf einigermaßen hohem Niveau haben, was nicht heißt, daß sie spürbar warm sein müssen.
mfg
 
Thema: Heizleisten statt Wärmedämmung?
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