Bergisches Fachwerkhaus Innen Isolieren.

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Ingo4

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Hallo,
wir haben uns ein denkmalgeschütztes, verschiefertes Fachwerkhaus gekauft. Im Moment sind wird total verunsichert, ob wir eine Innenwärmedämmung anbringen sollen oder nicht. Wenn wir keine anbringen, benötigen wir dann einen atmungsaktiven Putz und Farbe (wenn es sowas überhaupt gibt)oder verputzt man mit Rotband und streicht mit z. B. Alpina? Wir würden uns über Tipps und/oder Erfahrungsberichte freuen.
 
Natürlich nicht dämmen!

Das spart schon mal Geld, Aufnässung, Schimmelpilz, Hausschwamm und Algen. Und dann den alten Putz wo's geht erhalten und net alles abkloppern, was noch sitzt. Putzfehlstellen mit Luftkalkmörtel (auf Baustelle produziert am billigsten) ausbessern, dann mit Kalktünche (aus Kalkpulver selber machen) malern.

Außerdem: Selbst wenn die Fachwerkwand innen mit einer massiven Vorsatzkonstruktion (Lehmsteine, Leichtlehmschale gemixt mit was auch immer, alles sehr schlecht bis nie austrocknende Wasserfallen ...) "gedämmt" wird, werden sich weder die Kosten sinnvoll amortisieren, werden die Raumflächen kleiner und werden die Außenseiten kälter und dann durch schlechter Austrocknen des Regens, mehr Innenkondensat und hoher Eigenfeuchte/Ausgleichsfeuchte der Lehmpampe nässer - für das Fachwerkhaus und dessen Bewohner insgesamt eine suboptimale Option, besonders auf Dauer. Deswegen baut man ja gerne Heizrohre in die nasse Pampe. Was natürlich energetisch auch nicht optimal gegenüber der freien Rohrverlegung mit freier, ungebremster Wärmeabstrahlung ist.

Und merken: Es kommt nicht auf's "Atmen" der Oberflächen an, sondern auf deren kapillaren Feuchtetransport. Sonst geht das Kondensat rein und bleibt drinnen. 1000 : 1 findet der Feuchtetransport aus dem Baustoff kapillar (flüssig!) statt, gegenüber dem Dampftransport.

Beim Dämmen und Beschichten werden viele Kunden von Falschaussagen der Dämm- und Farb-Werbung dolle reingelegt und Opfer der Klimaschutz-Massenhalluzination, des Öko-Herdentriebs und der Bio-Psychose!

Sie nicht!

wünscht Ihnen und allen noch nicht unheilbar Angesteckten
Konrad Fischer
Wasserexperte
 
Natürlich Dämmen

Kürzlich habe ich in einem Internetportal www.hekontec.de einen interessanten auszug gelesen, es gäbe Natürliche Farben für den Denkmalschutz, die bis zu 20 Prozent Heizkosten sparen. Ich selbst habe mit letztes Jahr zum Anlass genommen an mein Denkmalgeschütztes Haus von Jahre 1798 einen Innenanstrich mit dieser Farbe zu machen. Man hat deutlich gemerkt, dass es einige Grade aus gemacht hat. Das Wohnklima war auch noch besser. Und die Farbe ist für den Denkmalschutz ausreichend ohne Kunststoffe oder jegliche andere Chemie.

Freundliche Grüße
Kurt
 
Die Farbe will ich auch haben
… ich würde aber dann gleich fünf mal streichen ;-)
 
Natürlich Dämmen

Ich habe einen Vorschlag zu machen, du probierst die Farbe einmal aus und du wirst merken, das solch eine Farbe, nach meinen Erfahrungen mit ein bis zwei anstrichen aufgetragen wird. Du brauchst sicherlich nicht mehr. Ich habe sogar nur einen gebraucht. Die Farbe von hekontec soll sogar einer der best deckenden Naturfarben sein, die überhaupt auf dem Markt ist.

Gruß

Kurt
 
Auf jeden Fall nicht mit ...

Hallo Ingo,

... allgemein gängigen Sachen wie Styropor o.ä. arbeiten. Normalerweise brauchst Du auch keine Innendämmung, da diese Haustypen schon durchdacht gebaut wurden, denn damals gab es ja halt noch andere Heizungssysteme wie heute. Wir sind in unserem 1885er Haus gerade während der Renovierung einer Mietwohnung dabei diese "typischen" Fehler wie Rotband auf / anstatt Lehmputz und ähnliches zu beseitigen.
Gegen durch`s Dach schlagende Kälte im Winter gibt es auch natürliche und entsprechend für das Haus verträgliche Baustoffe. Hier in unserer Region hat sich da das Naturhaus Hetfeld in Velbert einen Namen gemacht.
 
Jetzt beiß ich mich aber grade wohin...

da hab ich doch tausende von Euros und noch mehr an Arbeitsstunden in meine Innendämmung aus ca. 15 cm Hanf-Leichtlehm investiert, und hätte doch alles soooo einfach haben können!!! Ca. 20 Tonnen sinnlos in Eimern rumgeschleppt...in unendliche Meter von Schalung gestampft... ich glaub es ned ;-)
 
So einfach ist das nicht

Am besten einen Fachberater holen, der sich wirklich auskennt und zwar
A. mit alten Häusern
B: natürlichen Baustoffen
C: Dämmung
D: Heizung

Danach kann dann wahrscheinlich eine fundierte Entscheidung fallen ob und wenn wie, bzw womit gedämmt werden kann.
Wichtig ist es immer das Gesamtkonzept im Auge zu behalten.
Nur Lehm, nur dämmen, nur heizen oder nur nichts tun ist meistens falsch und kann das Problem - vor allem bei falscher Materialwahl- verschlimmbessern.
Rotband und Alpina sind auf keinen Fall die richtigen Materialien für ein Bergisches Fachwerkhaus!
Wenn Ihr niemanden in der Nähe habt - einfach melden.
Viele Grüße
 
Ja aber,

ein Fachberater sollte auf keinen Fall in einem Interessenskonflikt mit seinen Umsätzen beraten. Sonst verzerrt sich sein Verstand. Er ist ja auch nur ein (Un)Mensch.

Aber das sagt schon der gesunde Menschenverstand. Der beim Bauen jedoch oft abhanden gekommen ist, wofür gibt es denn die Werbung und all die redaktionell getürkten Werbeartikel der Fachpublikationen und die Produzenten-Kick-Backs für Planer und Handwerk?

Konrad Fischer
Baupsychologist
 
Nana Herr Fischer

ich betrachte das mal als allgemeine Aussage und nicht als Unterstellung.
Auch ein Architekt muß ja von was leben und könnte in Versuchung kommen...
Aber da gehe ich bei Ihnen, genau wie bei mir, nicht von aus.

Viele kollegiale Grüße
R.-Gunther Glöckner
(u. a. zertifizierter Fachberater für Ökologisches Bauen und Wohnen)
 
Wie aber,

das ein Planer unabhängig ist mag schon sein, davon würde ich aber nicht ableiten das ein Planer auch zwangsläufig mit Sachverstand gesegnet ist.
Eine Rechnung stellt der Planer ja wohl auch, ganz uneigennützig versteht sich.

Grüße
Oliver Struve
 
Natürlich

bekommt ein Planer normalerweise Geld für seine Planung. Was wäre daran falsch, wenn er seinen Kunden fair - als Treuhänder sogar gegen seine eigenen Interessen - pflichtgemäß berät? Und der Kunde dann dank Einkauf des vorzugsweise auf Erfahrung beruhenden Fachwissens die für ihn selbst - technisch, gestalterisch, wirtschaftlich - beste Lösung verwirklichen kann?

Wenn es der Produktverkäufer genauso für Geld machen würde oder der Handwerker, wäre das auf jeden Fall etwas ganz anderes, als sein Brot mit dem umsatzbringenden "ERGEBNIS" der "Kostenlos-Planung" fristen zu müssen. Seltsam, daß dieser kleine, aber doch sehr feine Unterschied scheinbar einer Erklärung bedarf.

Doch die Tragik dabei ist, daß der Bauherr, der sich doch nur eine für ihn selbst vorteilhafte Bauberatung wünschen sollte, von Anfang an dem Trugschluß verfällt, "Umsonstberatung" wäre eine gute, nein bestimmt der beste Anfang für seinen Bau.

Und so wird der Bauherr von "umsonstberatenden" Verkäufern und Handwerkern zwangsweise und trickreich in eine kostenträchtige und allzuoft bauzerstörende und verpfuschte Richtung gedrängt, die erst in zweiter Linie den "Kostenlos-Planer" des Handwerks / Produktverkaufs ernähren kann und muß.

Die von der Werbung erzeugte Verkaufshypnose für die beworbenen Bauprodukte - als klassische Massenhalluzination bis in den letzten Gefühlsabgrund verankert, kommt den Kostenlos-Beratern natürlich sehr zu gute. Sie können beruhigt auf eine entsprechende Baupfusch-Vorkonditionierung ihrer Kunden in spe setzen. Die käuflichen Medien & Politiker haben ihren Auftrag gut erfüllt. Selbst der "unabhängige" Planer hat es schwer, dagegen anzukommen.

Der dabei natürlich gegebene Interessenskonflikt der "Umsonst-Beratung" scheut logischerweise Lösungen für den Kunden, bei denen zu wenig oder nix herausspringt, wie der Teufel das Weihwasser. Lösungen, die zu billig sind, bei denen gar nichts notwendig wird oder etwas, was der Umsonstberater gar nicht drauf hat. Irgendwo her muß das Geld ja kommen, warum nicht vom Kunden, der gerade zur Verfügung steht? Wer guckt schon gern in die Röhre nach dem Schuß in den Ofen? So dumm ist man dann doch nicht!

Für den fairen Planer dagegen sind bauherrenbegünstigende Lösungen eine sportliche Herausforderung (wg. Überwindung der tiefsitzenden Vorurteile des Kunden) und moralische Ehrensache (weil auch der Planer oft von Baukostenmaximierung schlichtweg profitiert).

Um diesen Konflikt zu dämpfen, gibt es das "Honorar für die mitverarbeitete Bausubstanz" - das gem. HOAI 2009 nun separat vereinbart werden muß. Wieviele Planer hier und da haben es wohl außer mir schon mal wirklich angemessen und ohne Abstriche vereinbart? Oder andere beidseits faire Wege gefunden, das Honorar von den Baukosten abzukoppeln (die es freilich auch gibt)?

Und während der Handwerker und Produktverkäufer geradezu fixiert auf "sein Ding" ist, lebt der Planer idealerweise von der Zusammenschau aller Details in ein großes Ganzes.

Klar wie Kloßbrühe, oder? Und eigentlich keiner Erwähnung wert. Obwohl ein Großteil der Bauherren - Saving the Penny & Losing the Pound - von Anfang an den falschen Weg einschlagen. Warum?, mag sich jeder selbst beantworten.

Nun hat sich freilich auch bei so manchen Planern - jawoll, auch Architekten - die nicht nur vom Anstand, sondern auch rechtlich verbotene Unsitte eingeschlichen, Umsonstplanung von Handwerkern und/oder Produzenten/Produktverkäufern anzunehmen und dem arglosen Bauherren frech weiterzuverkaufen. Weil der Planer entweder selbst keine Ahnung von den konstruktiven Details hat, oder weil es eben für ihn wesentlich bequemer und auch materiell wesentlich vorteilhafter ist.

In all diesen Fällen stoßen wir immer auf erhebliche Planungshonorar-Nachlässe "unter HOAI-Mindestsatz" bzw. unangebrachtes Weglassen von Leistungsprozenten als bedeutende Minderungsfaktoren für das damit schnell erreichte billigste Honorarangebot, was der dumme und oft öffentliche Bauherr leider als zentrales Vergabekriterium hat.

Die planerseitige Vergabemanipulation und Korruption erkennt man beispielsweise an Ausschreibungstexten, in denen dann "Produkt XY oder gleichwertig" steht. Wenn der Handwerker dem Architekten/Ingenieur die Planung bis zum Leistungsverzeichnis (LV) gemacht hat, ist das für Laien etwas schwerer zu erkennen. Denn der Betrugs-Handwerker baut ein paar nicht leicht erkennbare Tricks ein, die ihm als Bieter auf sein eigenes LV - eigentlich ein Unding! - immer den Auftrag zu seinem überhöhten Preis (inkl. Belohnung für den untreuen Planer) verschaffen.

Beispielsweise, weil er auf die von ihm hineingetürkten Pseudo-Positionen, die es später gar nicht braucht, billig bietet und alle Mitbieter, die das nicht wissen, normale Preise und dann rausfliegen.

So einfach ist der Vergabeschwindel, für den ahnungslosen Bauherren immer mit unabwendbaren und deswegen so beliebten krassen Mehrkosten verbunden und überraschend (?) weit verbreitet. Schöner können die dabei Beteiligten ihre Umsätze und Gewinne auf dem Buckel des doofen und wehrlosen Bauherren bestimmt nicht steigern. Darin liegt die Verführung. Ihr nicht zu erliegen, setzt etwas mehr als den Besuch der Sonntagsmesse voraus.

Wer von den mitlesenden Bauherren und Handwerkern grad ein von irgendeinem Planer aufgestelltes LV zur Hand hat, einfach mal reingucken. Ist ein Produkt genannt, dürfte alles klar sein, oder? Und wenn ausgeschriebene Positionen dann in der Schlußrechnung gar nicht vorkommen, wohl auch. Denn auch so manche Architekten/Ingenieure sind nur (Un)Menschen.

Ende der Aufklärung und das war keine Philippika gegen die Sonntagsmesse!

Konrad Fischer
Abgeklärter
 
ich bin zu einer Entscheidung gekommen

Hallo,
Ich danke erst mal für die Antworten.
Ich werde die Wände nicht isolieren, und werde einen Lehm oder Kalkputz zum glätten auftragen und dann die Wände mit einer entsprchenden Farbe streichen (welche weiß ich noch nicht?).
Jetzt eine andere Frage: Kann ich die Decke denn Tapezieren oder ist das auch nicht ratsam.
Ich wollte auch Stuckleisten anbringen, nur sind mir die Gipsleisten zu teuer, daher wollte ich hier gute aus Styropor nehmen.
 
Gratulation,

starke Entscheidung. Und an der Decke tapezieren - warum nicht? Wobei Billig-Stuckleisten aus Styropor, da ist nur die Geschmacksache diskutabel - das lasse ich, bin doch nicht verrückt ... ;-)

Glückauf!

Konrad Fischer
Bausparer
 
Mein lieber Architekt Herr Fischer,

es gibt durchaus Handwerker die auf Erfahrung und fundiertes Fachwissen verweisen können.
Wer glaubt, das Architekten mehr wissen als Handwerker der verschiedensten
Gewerke die am Bau so notwendig sind, der glaubt auch das ein Zitronenfalter Zitronen faltet.

Was glauben Sie Herr Fischer wer am meisten, z.B. an Sanierputz verdient?

[ ] Planer nach HOIA
[ ] Hersteller
[ ] Handwerker

Ich habs schon in die richtigen Reihenfolge gesetzt.

Grüße
Oliver Struve
 
VOB für Einsteiger…

und Herr Fischer!

>>>“Beispielsweise, weil er auf die von ihm hineingetürkten Pseudo-Positionen, die es später gar nicht braucht, billig bietet und alle Mitbieter, die das nicht wissen, normale Preise und dann rausfliegen.”<<<

… dann muss er die Leistung erbringen mein lieber Herr Fischer, das LV ist nämlich Vertragsbestandteil.

Nicht mit unwirksamen Klauseln verwechseln.

Grüße ;-))
Oliver Struve
Handwerker
 
Ok,

lieber Herr Struve, Sie hätten bemerken können, daß ich bewußt nicht verallgemeinert habe. Denn wie es um das gewerkübergreifende Verständnis von Handwerksleuten und Architekten und Bauingenieuren im allgemeinen und besonderen aussieht, ist bestimmt dikutabel.

Die Pseudopositionen sind in den von mir angesprochenen handwerkergestrickten LVs, die dann architektenseits dem Bauherren verkauft und in die Ausschreibung übernommen werden, durchaus Sitte, das habe ich vom Handwerksmeister selber auf Nachfrage bestätigt bekommen und auch schon mal selber in einem nicht von mir betreuten Vorgängerbauabschnitt bei Überprüfung der Bauunterlagen entdeckt. Außerdem stehen solche und alle anderen Sachen auch in der Fachliteratur zur Korruptionsverhüteung.

Und wer sollte denn für nicht notwendige, sinnlose Positionen, die auch gerne mal durch sog. Alternativpositionen ersetzt werden (so war es am o.g. Fall), die Vertragserfüllung fordern? Der untreue Planer vielleicht, der mit dem begünstigten Handwerker Halbe-Halbe macht? Daß ich nicht lache.

Solche Dinge sind es, die gerne auch bei Kirch-, Stadt- und Staatsbauämtern allerlei Taschen füllen. Einfach mal die Ausschreibungstexte auf Produktangaben prüfen, schon fände man den Milliardenschwindel, auch bei vielen/den meisten (?) HOAI-Unterschreitern ...

Sanierputz: Wenn vom Sanierberater dem Architekten "umsonst" ins LV reingetürkt, und dann seitens Architekt dem Bauherren als Planungsleistung verkauft und damit die Baukosten maximiert und dann noch das Weihnachtsgeschenk des Herstellers eingesackt, gewinnt der Architekt und kann sich einen neuen Porsche leisten. Und wenn kein Architekt im Spiel ist, und der Handwerker den Sanierputz als Retter ins Spiel bringt, der Handwerker. Und sowieso immer der Hersteller.

Konrad Fischer
Handwerksfreund
 
Nein, nein, nein

>>>"Und wenn kein Architekt im Spiel ist, und der Handwerker den Sanierputz als Retter ins Spiel bringt"<<<

Dem blöden Handwerker ist es doch egal welchen Putz er an die Wand klatscht, der Stundenverrechnungssatz ist der gleiche.

Oder verdient der Taxiunternehmer der mit Daimler fährt mehr als der mit einem billigerem Modell?

Die meisten von Architekten vergebenen LV`s sind nicht bei Handwerkern abgeschrieben, sondern von Lieferanten geliefert wurden.


Grüße
Oliver Struve
 
Thema: Bergisches Fachwerkhaus Innen Isolieren.

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