Stromkabel in 1870 erbautes Fachwerkhaus verlegen

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Jennifer Veidt

Guest
Hallo,
bin neu hier und verstehe leider gar nichts von Fachwerkhäusern. Mein Bruder muss dringend umziehen (Freundin schwanger, neuer Job...)- meine Uroma hat ein altes Fachwerkhaus 1870 erbaut. Hier sind uralte Stromkabel, die hier leider nicht mehr ausreichen, d.h. mein Bruder muss die komplette Elektroinstallation neu machen. Hierzu nun meine Frage:
Wie bekommen wir die Schlitze am besten in die Wand, ohne dass und die halbe Wand mit runter bröckelt? Mit Hammer und Meisel? Schlitzfräse?
Sollen wir die entstandenen Schlitze hinterher mit Lehmputz verputzen und dann ungrundiert tapezieren?

Über eine rasche Antwort wäre ich super- dankbar, da das ganze leider noch diese Woche über die Bühne laufen muss. Vielen lieben Dank im Vorraus-
Jenny aus dem Hintertaunus
 
Elektro neu

Hallo,

Ich würde weitestgehend die Schlitzfäse nehmen.
Hammer und Meißel sind gottseidank wenigstens im Mauerwerksbau mittlerweile verboten (DIN 1053).
Sie können aber auch Aufputzinstallationen wählen.
Wegen Brandlasten, Feuerschutz etc. bitte Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie beachten, die in vielen Ländern auch bauaufsichtlich eingeführt ist.

Grüße vom Niederrhein
 
Elektriker wäre nicht schlecht ...

Hallo Frau Veidt,

Schlitzfräse ist hier die Wahl. Jedoch ist auf alle Fälle Vorsicht geboten, wenn es sich hier in allen Bereichen tatsächlich um Fachwerk handelt. Einfach "durchfräsen" und ausstemmen sollte auf keinen Fall gemacht werden!
Beim Putz im Material bleiben, wenn Lehm, dann wieder Lehm benutzen, wenn Kalk dann eben Kalk.
Elektroarbeiten sollte wirklich nur jemand vornehmen, der sich da 100%ig auskennt. Da geht schnell mal der Versicherungsschutz verloren. Mehrparteien Häuser sind hinsichtlich des Brandschutzes besonders sorgfältig zu untersuchen.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
Hallo,

werden lediglich schlitzen, die Kabel und auch die Anschlüsse/ neue Unterverteilung usw. werden vom Elektiker vorgenommen..... sind ja nciht lebensmüde :)
Ist alles Normgerecht aufgezeichnet usw.... muss wie gesagt, nur noch geschlitzt werden (natürlich werden wir vorher die Sicherung rausdrehen, so dass wirklich gar nichts passieren kann).
Vielen lieben Dank für Ihre schnellen Antworten
 
Putzfräse von Baier...

...in weichem Putz funktioniert optimal. Langsam laufender Fräser mit Hartmetallzähne, Dreck fällt in Fangsack. Habe allerdings den originalen Fangsack (Plastiktüte) gegen einen aus Stoff getauscht.
Vor dem Fräsen erst die Löcher für die Dosen bohren (Bohrkrone). Wenn schon Schlitze drin sind, wird die Bohrkrone eigenwillig.
Fixieren der Unterputzdosen in Lehm hier im Forum mal suchen. Da gibt es verschiedene Ansätze. Udo Mühle hat, wenn ich nicht irre, mal empfohlen, etwas Fixzement mit Lehmputz zu vermischen. Diese Info aber ohne Gewähr, bin mir nicht mehr sicher.

Gruß Patrick.
 
Keines der gegebenen Antworten...

...würden wir mit vertreten!!
Leider haben wir bisher immer erkennen dürfen, dass die berühmten "Funkenhascher" kein Faible für derartige Gebäude besitzen und eher mehr Schaden als Nutzen machen.
Schlitzfräsen, Kabelkanäle und dann natürlich noch die Unmengen an Gipsklecksen zum Ansetzen von Dosen und Kabeln ist für uns eher nicht der Weisheit letzter Schluß.

Warum denkt man nicht einmal darüber nach, Kabel vielleicht an den Fußleistenbereichen zu verlegen und mit Holzabdeckleisten zu überdecken?
Dosen können auch im unteren Bereich der Räume angelegt sein und dann als Aufputzvarianten.
Kreativität zeigen und Lösungen entwickeln, daß macht den Handwerker von heute aus!!

Überdenkt doch bitte einmal Eure Herangehensweise und nicht mit der enormen Staubgewalt und nachträglichen Schlitzverschmierungen.
Noch ein Tipp:
Egal welche Verlegelösung bei Euch zum Tragen kommt, kein Gips verwenden (dem Handwerker sagen!!!!!!!).


Helfende Grüße
Udo Mühle
 
@ D.B.

Sorry!
Im zweiten Teil der Antwort gefunden.
Hab eben nur schnell überflogen.

Dankende Grüße

Udo
 
Udo...

...mal von den Schlitzen und Dosenlöchern abgesehen war ich bei dir. War der Tip mit dem Fixzement/Lehmgemisch nun damals von dir? Mit Gips sollte man da wirklich nicht arbeiten, deshalb ja meine Empfehlung.
Aber bei der gesamten Elektroinstallation wird man über kurz oder lang mit der Kreativität am Ende sein. Die Auflagen werden immer strenger und was die VDE zu den Sockelleistenlösungen sagt, ich weiß nicht. Weiter braucht es noch Verteilerdosen. Nicht überall, wo etwas installiert werden muß, gibt es Sockelleisten. Meine Installation wäre derart nicht möglich gewesen, aber vielleicht ist meine auch etwas zu aufwendig.
Zum Thema Auflagen, ab nächstem Jahr muß meines Wissens nach jeder Raum Licht und Strom getrennt angefahren werden, die Steckdosen dann mit 3x2,5 und über FI abgesichert, Feuchtraum ja oder nein. Unangenehm dick für Sockelleisten. Da reden wir dann langsam über Kabelkanäle aus Holz, wenn noch Telefon dazu soll, usw.. Niedervolt (Telefon etc.) soll nicht im gleichen Kanal liegen wie Strom.
Die ganze Kreativität bringt nix, wenn der Elektriker auf solche Lösungen seinen Stempel nicht gibt. Er haftet schließlich. Unter Umständen muß man sich arrangieren und eben doch schlitzen und fräsen, aber wenigstens dann die Dosen materialgerecht befestigen (vielleicht dem Elektriker anbieten, das Geschmiere zu übernehmen).
Ohne Stempel vom Funkenschlosser würde ich nicht leben wollen...

Gruß Patrick.
 
Also: Haben die Schlitze mittlerweile in der Wand. Aufputzgeschichten sehen ja nun wirklich richtig schlecht aus. Kann man im Keller oder in der Garage machen, aber doch nicht im Wohnzimmer.
Problem an der Sache mit der SChlitzfräse war, dass überall mit Holz ausgebessert wurde, was irgendwie anfing zu kokeln (zumindest roch es wohl so).
Also weder mit der Hand, noch mit der Schlitzfräse ist es die perfekte Lösung. DIe scheint es hier wohl leider nicht zu geben. SChade
 
Was hat gekokelt?

Was war es für eine Schlitzfräse, eine mit Fräser oder mit zwei Trennscheiben? Und was meinst du mit "mit Holz ausgebessert"? Hast du in die Ständer gefräst?

Gruß Patrick.
 
Na, Mahlzeit.
 
das war eine mit zwei Trennscheiben. Scheinbar hat mein Opa damals Teile von Wänden im Wohnzimmer mit Holz ausgebessert, welches dann anfing zielich zu stinken. Deswegen haben wir hier erstmal aufgehört und an den Stellen, wo lediglich Lehm war, weitergemacht. Hier gings auch recht gut. Aber wie gesagt: die Stellen, wo Holz ist, nicht.
 
Thema: Stromkabel in 1870 erbautes Fachwerkhaus verlegen
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