Zementindustrie fordert Belebung von Bauinvestitionen

Diskutiere Zementindustrie fordert Belebung von Bauinvestitionen im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Die deutsche Zementindustrie sieht sich zunehmend durch hohe Brennstoff- und Strompreise belastet, die zu erheblichen Kostensteigerungen bei der...
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Die
deutsche Zementindustrie sieht sich zunehmend durch hohe Brennstoff- und
Strompreise belastet, die zu erheblichen Kostensteigerungen bei der
energieintensiven Zementproduktion führen, so Hans Bauer, Präsident des
Bundesverbandes der Deutschen Zementindustrie (BDZ), anlässlich der
Jahrespressekonferenz der Branche in Berlin. Während sich in fast allen
europäischen Ländern die Industriestrompreise deutlich unter deutschem
Preisniveau bewegten, stellten sie am Standort Deutschland einen immer schwerer
zu verkraftenden Kostenfaktor dar. Die deutsche Zementindustrie setze sich daher
gemeinsam mit anderen stromintensiven Branchen bei der Novellierung des
Energiewirtschaftsgesetzes für eine umfassende Öffnung des Strommarktes und vor
allem der Stromnetze ein.



Als "gefährlichen Konstruktionsfehler" kritisierte Bauer zudem
die isolierte Einführung des Emissionshandels in der Europäischen Union, der zu
drastischen Wettbewerbsverzerrungen vor allem gegenüber außereuropäischen
Produktionsstandorten führen werde. Eine mögliche Verlagerung von
Produktionskapazitäten und die Deckung des Inlandsbedarfs über Importe wären aus
Sicht der Zementindustrie allerdings klimapolitisch kontraproduktiv und
wirtschaftspolitisch nicht sinnvoll. "Wir haben nicht vor, diesen Markt mit
seinen Chancen und Perspektiven abzuschreiben", so Bauer. Immerhin sei
Deutschland noch immer der drittgrößte Zementmarkt in Europa.



Im Jahr 2004 musste die deutsche Zementindustrie eine erneute
Abnahme des inländischen Zementverbrauchs verkraften, der mit 28,8 Mio. Tonnen
um 3,6 Prozent unter dem Verbrauch des Vorjahres 2003 lag. Dabei konnte der
verringerte Inlandsabsatz (um minus 4,3 Prozent auf 27,5 Mio. Tonnen) durch
verstärkten Export von Zement und Klinker ausgeglichen werden, der um rund 27
Prozent auf 5,9 Mio. Tonnen stieg. Für das laufende Jahr 2005 erwartet der BDZ
vor dem Hintergrund ungünstiger Prognosen für die Bauwirtschaft erneut eine
Abnahme des Zementverbrauchs in Deutschland um etwa 4 Prozent.



Der Umsatz der Zementindustrie ist im Jahr 2004 erstmals seit
1998 wieder gestiegen. Allerdings liegt er trotz des Anstiegs um 4,3 Prozent im
Jahresvergleich noch immer um gut 40 Prozent unter dem Wert von vor sieben
Jahren. Daran konnten auch die mittlerweile wieder etwas höheren Zementpreise
nichts ändern, in die nicht zuletzt die höheren Energiekosten eingegangen sind.



Die anhaltend rückläufige Marktentwicklung, mit der Folge einer
Konsolidierung der Branche sowie des Abbaus von Überkapazitäten, haben auch zu
einer Abnahme der Beschäftigung geführt: Die Zahl der Mitarbeiter in den 23
Unternehmen mit ihren insgesamt 59 Werken sank Ende 2004 auf 7.721. Die Zahl der
Arbeitnehmer in der Branche ist damit in den letzten zehn Jahren um rund 40
Prozent zurückgegangen.



Aktuelle Lage und Perspektiven von Zementbranche und
Bauwirtschaft lassen sich nach den Worten Bauers nur durch eine nachhaltige
Belebung der Bauinvestitionen im Wohnungsbau und im Infrastrukturausbau
verbessern. Neben besseren Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau sieht der BDZ
Zukunftschancen für die Erholung der Baukonjunktur vor allem in der Forcierung
von Investitionen für Ausbau und Sanierung der Infrastruktur. Vor diesem
Hintergrund sei es dringlicher denn je, PPP-Projekte im Verkehrswegebereich
verstärkt voranzutreiben - so wie dies inzwischen mit größerem Erfolg im

Bereich des öffentlichen Hochbaus umgesetzt wird. Daher sollten künftig alle
Verkehrsprojekte auf privatwirtschaftliche Realisierbarkeit hin überprüft
werden. Hierzu müsse insbesondere der Anwendungsbereich des
Fernstraßenbauprivatfinanzierungsgesetzes (F-Modelle) auf Autobahnstrecken
erweitert werden.



<div align='right'>Siehe auch:

Bundesverband der Deutschen Zementindustrie e.V.
</div>
 
Thema: Zementindustrie fordert Belebung von Bauinvestitionen

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