Wintergarten - mit Vorbereitung zum optimalen Ergebnis

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Ein
moderner Wintergarten verbindet den Wunsch nach komfortablem Wohnen, Ästhetik
und einem Leben in der Natur. Denn nur durch Glas von der grünen Natur getrennt,
ist es in einem Wintergarten möglich, sich sowohl in den eigenen vier Wänden und
gleichzeitig mitten im Grünen aufzuhalten.



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<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2005/http://www.baulinks.de/webplugin/2003/i/1073-wintergarten1.jpg" vspace="2" alt="Wintergarten, Wintergartensystem, Glas, Belüftung, Beschattung, Heizung, Wintergartenkonstruktion, Wintergartenverglasung" width="400" height="308">

<span style="font-size: 10px">Foto aus der </span>

<span style="font-size: 10px">Meldung "Wintergarten ganz aus Glas" vom
30.9.2003</span>
<hr>

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Schon entsteht in einem lichtdurchfluteten Raum eine neue
Lebensqualität, die es erlaubt, in allen vier Jahreszeiten intensiv den Wechsel
der Farben und der Atmosphäre zu erleben. Die Großzügigkeit eines Wintergartens,
die Helligkeit und eine optimale Nutzung der natürlichen Energien schaffen mehr
Raum für Freizeit und Wohnen.



Für jedes Haus und jeden Geschmack gibt es das passende
Wintergartensystem, das den individuellen Charakter eines Hauses unterstreicht
und neben der Wohnqualität auch seinen Wert steigert. Bevor sich aber die
Vorzüge eines Wintergartens genießen lassen, bedarf es einiger Vorarbeit. Sie
betreffen Standort, Nutzung, Glasart, Belüftung, Beschattung, Heizung und
Beleuchtung. Diese Detailpunkte tragen in ihrem Zusammenspiel wesentlich dazu
bei, dass ein Wintergarten später auch "funktioniert". Bei einem
Wohn-Wintergarten, der ganzjährig genutzt werden soll, müssen bestimmte
Anforderungen erfüllt werden, die letztendlich auch den Preis beeinflussen.



Baurecht



Wintergärten sind genehmigungspflichtig. Folgende baurechtliche
Fragen müssen geklärt werden:



  • Wie darf das Grundstück bebaut werden?
  • Welche Bauform ist vorgeschrieben?
  • Welche Grenzabstände sind einzuhalten?
  • Wo liegen die Baugrenzen?
Eine zuverlässige Antwort auf diese Fragen gibt auf jeden Fall
eine unverbindliche Bauanfrage, die auch gleich klärt, ob und unter welchen
Auflagen eine Baugenehmigung erteilt wird.



Standort



Klima und Atmosphäre im Wintergarten werden im wesentlichen von
Licht und Wärme geprägt. Deren Intensität wiederum hängt von der Himmelsrichtung
ab, nach der der Wintergarten ausgerichtet ist. Natürlich wird die Ausrichtung
in erster Linie vom eigentlichen Wohnhaus bestimmt, aber wer zwischen
Möglichkeiten entscheiden kann, orientiert sich auch an der geplanten Nutzung.



  • Ein nordorientierter Wintergarten fängt im Sommer die ersten und
    letzten Sonnenstrahlen des Tages ein, wird aber meistens tagsüber durch das
    Haus abgeschattet und ist daher ein relativ kühler, erholsamer Platz. Wird
    der Wintergarten jedoch ganzjährig genutzt, so muss er im Winter geheizt
    werden, da er von der tiefstehenden Sonne nicht erreicht wird.
  • Ein ostorientierter Wintergarten wird von der Morgensonne und dem
    ersten Teil der Mittagssonne erwärmt, dann aber durch den Schatten des
    Hauses vor allzu großer Hitze bewahrt. Er ist daher ein idealer
    Frühstücksplatz.
  • Der südorientierte Wintergarten hat über das Jahr durch
    Sonneneinstrahlung zwar den höchsten Wärmegewinn, muss aber im Sommer gegen
    allzu hohe Temperaturen durch Beschattung und Belüftung geschützt werden.
  • Ein westorientierter Wintergarten wird von der späten Mittags-
    und Abendsonne aufgewärmt und geht mit der gespeicherten Wärme in die Nacht.
    Dafür ist er am Morgen kühler.
Material



Für die tragenden Teile einer Wintergartenkonstruktion kommen
Holz, Alu, Kunststoff und Stahl in Frage. Sie alle können hohen Anforderungen an
Wertbeständigkeit und Pflegeleichtigkeit genügen - sofern die Konstruktion
bauphysikalisch und handwerklich durchdacht aufgebaut ist.



Verglasung



Der Wintergarten lebt vom Glas. Erst die Verglasung schafft
dieses unnachahmliche Gefühl, draußen und doch geschützt zu sitzen. Sie hat aber
auch einen ganz wesentlichen Einfluss darauf, ob ein Wintergarten
”funktioniert”. Aufgrund des hohen Glasanteils und der relativ geringen Baumasse
sind Wintergärten thermisch labil, d. h., sie werden schnell warm, kühlen aber
auch schnell wieder aus. Wie schnell beides vor sich geht, hängt vom g-Wert und
U-Wert der Verglasung ab.



  • Der g-Wert zeigt an, wie viel Prozent der Sonnenenergie, die auf
    den Wintergarten trifft, das Glas passieren kann. Er steht also für den
    Energiegewinn des Wintergartens.
  • Der U-Wert steht für den Energieverlust des Wintergartens durch
    die Außenhülle, die ja im wesentlichen vom Glas gebildet wird.
Da zwischen Sommer und Winter große Unterschiede in Sonnenstand
und Sonnenscheindauer bestehen, kommen dem g-Wert und dem U-Wert je nach
Jahreszeit unterschiedliche Bedeutungen zu. Ein hoher g-Wert bedeutet immer
hohen solaren Energiegewinn, was im Winter sicherlich erwünscht ist, um die
Heizkosten niedrig zu halten, im Sommer aber zu zusätzlichen Maßnahmen bei
Sonnenschutz und Belüftung zwingt. Ein niedriger U-Wert bedeutet gute Isolation
und geringer Wärmeverlust.



Neben der Wärmedämmung kann die Verglasung noch weitere
Funktionen übernehmen, z. B. als Sonnenschutzglas. Ein weiterer Diskussionspunkt
kann die UV-Durchlässigkeit bzw. die UV-Undurchlässigkeit der Verglasung sein.
Wie aus der vorangegangenen Argumentation ersichtlich, ist die richtige Wahl der
Verglasung für ein gutes Raumklima im Wintergarten unerlässlich.



Seit einigen Jahren sind zudem beschichtete Oberflächen
verfügbar, die der Verschmutzung entgegenwirken. Sie werden z.B. bei
Dachziegeln, Fassadenfarben, Sanitärkeramik oder Badfliesen verwendet. Bei
Gläsern haben sich beschichtete Duschkabinen etabliert, an denen das Wasser
abperlt, und seit kurzem sind selbstreinigende Gläser auf dem Markt, mit denen
Fenster, Wintergärten und Fassaden ausgerüstet werden können - siehe Beitrag "Selbstreinigendes
Glas
".



Lüftung



Zusammen mit der Verglasung und der Beschattung sorgen Be- und
Entlüftung eines Wintergartens für ein angenehmes Raumklima. Der Luftaustausch im
Wintergarten ist extrem wichtig, um Wärmestaus und Schwitzwasserbildung zu
vermeiden. Deshalb sollten die Fenster sowohl oben, als auch unten eine
Lüftungsöffnung haben. So kann die verbrauchte Luft oben entweichen, während
unten Frischluft angesaugt wird. Unterschieden wird zwischen:



  • Natürlicher Lüftung: Erwärmte Luft steigt nach oben und kann über
    Dach- oder Seitenfenster abgeführt werden. Diese Lüftungsart arbeitet
    geräuschlos und ohne Energieaufwand. Eine wichtige Faustregel besagt, dass
    sich mindestens 10 Prozent der Fensterflächen öffnen lassen sollten (Quelle:
    TÜV Süddeutschland).
  • Motorischer Lüftung: Über Zugluftöffnungen wird mittels Walzen-
    bzw. Radiallüfter der Luftaustausch ausgeführt. Diese Art der Lüftung
    benötigt keine geöffneten Flügel und schafft somit bei Abwesenheit keinen
    erleichterten Zugang für Unbefugte.
Auch Kombinationen zwischen natürlicher und motorischer Lüftung
können sinnvoll sein.



Beschattung



Um eine wirkungsvolle Beschattung bei reichlicher
Sonneneinstrahlung zu gewährleisten, sind drei Arten von Beschattung in Erwägung
zu ziehen:



  • Natürliche Beschattung durch Bäume, Sträucher oder Gebäude
  • Innen liegende Beschattung (innerhalb des Wintergartens
    angebrachte Beschattung): In Verbindung mit effektiven Lüftungselementen
    werden gute Ergebnisse erzielt. Auf elektronische Steuerungen sowie
    Sensoren, wie Wind- und Regenwächter, kann verzichtet werden. Auch bei
    erhöhter Windeinwirkung auf den Wintergarten kann diese Beschattungsart
    genutzt werden.
  • Außen liegende Beschattung (außerhalb des Wintergartens
    angebrachte Beschattung): Sonneneinstrahlung, welche nicht in den
    Wintergarten gelangt, muss auch nicht wieder abgeführt werden. In jedem
    Falle sollte diese Schattierung aber mit einem Steuergerät ausgestattet
    sein, damit der Wintergarten sich selbst überlassen werden kann und nicht
    ständiger Aufsicht bedarf.
Beheizung



Ein Wintergarten, welcher ganzjährig genutzt werden soll, muss beheizbar
sein. Durch den oft bedeckten Himmel in der Winterzeit reicht der Energieeinfall
tagsüber nicht zwingend aus, um den Wintergarten frostfrei zu halten. Es ist
daher bei der Planung auch die Heizung zu berücksichtigen. Bei Wohn-Wintergärten
ist eine fachmännische Berechnung der Heizleistung gemäß den Forderungen an
"Gebäude mit normalen Innentemperaturen" erforderlich.



Fußbodenaufbau



Bei der Planung der baulichen Maßnahmen sollte dem Bodenaufbau besondere
Aufmerksamkeit geschenkt werden. Der Fußboden ist mit einer Folie oder
Schweißbahn gegen aufsteigende Feuchtigkeit zu isolieren. Ebenfalls muss auf
eine ausreichende Wärmedämmung geachtet werden. Der Fußbodenaufbau bei
Wohn-Wintergärten ist entsprechend der Energie-Einsparverordnung EnEV zu dämmen.



Das Thema ”Wintergarten-Planung und Ausführung” ist so umfangreich, dass hier
nur die wichtigsten Punkte kurz angesprochen werden konnten. Für die
detaillierte Planung der Vorstellungen und Wünsche von Interessenten stehen
Fachbetriebe bestimmt gerne zur Verfügung.



<div align='right'>Siehe auch: ausgewählte weitere Meldungen:
 
Thema: Wintergarten - mit Vorbereitung zum optimalen Ergebnis
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