Kreativer Umgang mit der Realität?
Das ist zwar schon unzählige Male ergebnisoffen durchgekaut worden, aber im Sicherheitsdatenblatt steht ganz klar, weshalb der Seim immer wieder als "Lampenöl" tituliert wird:
Paraffine: 100%
Aromaten: 0,001 % (2009 übrigens noch 0,0001 %; wobei die "1" lt. Herrn Rupnow ein Sicherheitswert ist))
Benzol: 0,000 %
Geruch: praktisch geruchlos (schon klar ... )
Also auf 1 Liter Paraffin gibt es dann 0,01 ml Aromate, das ist dann eher homöopathisch und man könnte sich errechnen, was nach einem tatsächlichen Verdunstungsprozess in der Wand verbliebe. Im Übrigen neigen Öle eher zum Verharzen als zum Verdunsten.
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Wenn man die Sache ausschließlich so betrachtet wäre man auf die unternehmenseigene Betrachtungs- und Argumentationsweise eingestiegen. Die textlichen Ausführungen im Verkaufsprospekt zielen immer wieder und ausschließlich auf das Lösungsmittel ab, niemals auf das Endprodukt. Was wirklich in den Flaschen steckt und wie das Mischungsverhältnis des Tausendsassas ist, wird wohl nur eingeweihten Kreisen bekannt sein und bleiben.
Im Hausprospekt finden sich Hinweise wie:
- "Erreicht wird das durch einen speziellen Kunststoff, der in dem nichtwassermischbaren Lösemittel löslich ist."
- "Wir mußten daher solange forschen, bis wir einen Wirkstoff (Kunststoff) gefunden hatten, der sich in sehr dünnflüssigem Paraffinöl auflösen läßt."
- "hinterlässt ... einen wasserabstossenden Polymerfilm (Kunststoff)..."
und in einem Beitrag von Herrn Rupnow finde ich:
- "Porofin und Lotupor besteht aus einem reaktiven Kunstharz, der in hochreinem dünnflüssigen Paraffinöl gelöst wurde"
Wieviel davon auch immer drin ist und wie auch immer die Reaktion des Kunstharzes ausgelöst wird: Auf die mögliche Zusammensetzung, die biologische Abbaubarkeit, die Toxizität, die Hautreizung, die Augenreizung, die Schleimhautreizung, die Sensibilisierung, etc. wird wohl beim Lösungsmittel noch Auskunft gegeben – beim Endprodukt jedoch augenscheinlich verzichtet.
Es würde mich wirklich interessieren weshalb man bei Rückfragen nach dem Endprodukt ausschließlich reservierte Reaktionen erhält? Allein dies zwingt mir bereits den Eindruck auf, als möchte jemand etwas verbergen.
Gruß aus Wiesbaden.
Christoph Kornmayer