Baumpilze
Guten Morgen Frau Biedermann,
ich hätte gerne die Antwort als Bildkommentar geschrieben, hab aber hab das irgendwie nicht hinbekommen.
Also, nach den Fotos zu Beurteilen handelt es sich um einen Wundparasit. Das
heißt, er wächst dort wo eine Beschädigung am Baum eintritt die er nicht
schnell genug abschotten kann. Beim Apfelbaum wächst er direkt auf einer
Astwunde, das sehe ich an den ausgetriebenen "Beiaugen" überhalb des
Fruchtkörpers. Ich vermute mal das es derselbe Pilz wie am Nußbaum ist. Auf
dem Bild ist eine große Stammwunde zu erkennen, ist dort der Fruchtkörper
entfernt worden? Wie schon gesagt, aufzuhalten ist das nicht mehr. Sie
können nur vorbeugend handeln für die Bäume die noch nicht befallen sind.
Sie müssen jede Wunde am Baum behandeln die einen größeren Durchmesser als
5cm aufweist. Im Fachhandel gibt es spezielle Präperate, sogenannte
Wundverschlußmittel, die auf die Wunden aufgetragen werden. Normal empfehle
ich Baumwachs, da das in der Regel ausreicht. Da sie aber schon Pilze im
Bestand haben, würde ich zu Lac Balsam raten oder ein anderes Mittel das
Fungizide enthält. Ich rate Ihnen aber das von jemand durchführen zulassen
der Ahnung davon hat (Baumpfleger, Baumschule). Die Wunde muss vorbereitet
werden und die Wundfläche darf auf keinen Fall komplett behandelt werden!
Man muß erkennen wo das Kernholz anfängt oder das Splintholz aufhört, vor
allem bei Baumarten die keinen farblich abgesetzten oder
einen unregelmäßigen Kern haben (wie das beim Apfelbaum der Fall ist). Kernholz darf
nicht mitbehandelt werden!
Den Befall aufzuhalten bzw. hinaus zuzögern ist auch nicht ganz einfach, vor
allendingen bei einer Ferndiagnose. Ich müsste sehen und messen, wie weit
der Befall ist um dann eine Maßnahme zu erstellen. Wenn das nicht zu weit
wäre, würde ich es mir mal anschauen.
Achso, hätt ich fast vergessen. Bei dem Pilz handelt es sich vermutlich um
eine Art Baumschwamm.
Wie gesagt, vor Ort könnte ich Ihnen genauere Angaben machen.
MfG Benjamin Olsowski, Landschaftsökologe