Notwendigkeiten
Nun, ein 400 Jahre altes Haus ist halt nicht für Durchlauferhitzer vorbereitet. Das hat zur Folge, dass man zumindest etwas verändern muss, ob man will oder nicht. Natürlich ist es gut, wenn man sich vorher Gedanken macht, wie man möglichst wenig in die historische Substanz eingreift aber ganz ohne Eingriff geht es halt nicht. Und mal ehrlich: Die Wasserrohre und Ölöfen standen da auch nicht seit dem Bau drin, sondern wurden irgendwann in den letzten Hundert Jahren nachgerüstet.
Wenn die Wasserverteilung bis in die Räume noch intakt und nutzbar ist, ist doch schon viel geholfen. Entsprechende Stromleitungen werden zwangsläufig gelegt werden müssen, denn es ist wohl höchst unwahrscheinlich, dass da bereits entsprechend dimensionierte dreiphasige Leitungen liegen. Je nachdem, wo der Verteilerkasten im Haus sitzt, werden also zumindest einige Bohrungen durch Wände und/oder Decken gemacht werden müssen, selbst wenn die Leitung aufputz gelegt wird.
Wenn die Entnahmestellen vorher direkt an den Öfen waren, müssen nun zumindest ein paar Leitungen bis zu einer Entnahmestelle gelegt werden. Auch das lässt sich aufputz machen, wenn man die Eingriffe an der Substanz auf ein absolutes Minimum beschränken will. Ich würde das alles nicht ganz so dramatisch sehen. An einem alten Haus wurde über die Jahrhunderte immer wieder etwas modernisiert und verändert, was ja auch die Wasserleitungen und Ölöfen belegen, denn die sind alles andere als historisch. Wollte man die Substanz gar nicht anrühren, müsste man noch heute mit dem Eimer raus zum Brunnen laufen und Badezimmer wären in den meisten Häusern überhaupt nicht vorhanden.
Also einfach in Ruhe und mit Bedacht planen, wo Warmwasser gebraucht wird und wie man es mit dem geringstmöglichen Eingriff den eigenen Vorstellungen nach hin bekommt. Von der Vorstellung, es ganz ohne Eingriff hinzukriegen, sollte man sich verabschieden, denn die ist nicht zielführend.