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Karina5
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Hallo zusammen,
ich habe hier die letzten Tage und Wochen schon recht viel gestöbert aber weil das Thema so neu für mich ist und ich das Gefühl habe, man kann viel falsch machen und damit großen Schaden anrichten, möchte ich gerne Feedback von euch und gerne auch ein paar Ideen, wie es genau weitergehen könnte.
Erstmal zum Haus:
Wir haben im August ein Haus von 1898 gekauft, mit einem Anbau aus den 70ern. Das Haus ist von Außen mit Rauputz verputzt (Straßenseite, Wetterseite), mit Holz verkleidet (Südseite), verklinkert (Anbau) oder grenzt direkt an ein Nachbargebäude jüngeren Alters.
Innen ist so ziemlich alles mit Rigips verkleidet. Die Böden sind Echtholz aber im Erdgeschoss scheinbar vor einigen Jahren auf frisch aufgegossenen Estrich gelegt. Die Decke ist offenbar Holz, aber alle Decken sind abgehangen. Das Haus wurde uns ohne Keller verkauft und ohne Dachboden.
Das Dach ist ziemlich neu, angeblich isoliert worden. Handwerkernachweise haben wir nicht. Wir haben inzwischen einen kleinen Erdkeller unter dem älteren Hausteil entdeckt, der leider wasserabweisend verputzt und zugemüllt wurde, dazu Löcher durch die Decke gebohrt um Wasserrohre zu legen. Wirklich ein trauriges Bild, denn ein Erdkeller war immer mein Wunsch.
Auf der Straßenseite sind alte, kleine Holzfenster drin, die mal irgendwann überarbeitet wurden. Ansonsten sind in den 2000ern überall neuere Fenster eingebaut worden.
Das Haus wurde uns als renoviert und bezugsfertig verkauft.
Dann haben wir zwei feuchte Stellen in der Küche entdeckt. Einmal im Rigips zur Nachbarin hin und einmal in der Trennwand zum Esszimmer, die ausnahmsweise nicht mit Rigips verkleidet sondern nur verputzt war. Wir haben beide Wände aufgemacht und dabei mehreres festgestellt:
- Die Wände sind aus Backstein, offenbar Feldbrandstein, wie mir eine Keramikerin aus der Familie sagte. An einer Stelle ist auch Bimsstein verbaut. Die Außenwand sieht aus als hätten sie nicht mehr grade gucken können, völlig schief und krumm und keineswegs sehenswert. Die Fugen an dieser Wand bröckeln. Über dem Backstein war an vielen Stellen ein Lehm-Stroh-Gemisch, das aber stellenweise sehr bröckelig war.
- Wir haben zwei Holzbalken gefunden, einen quer über der Tür zum Esszimmer (die Vorbesitzer haben für die neue Tür den Balken angeschnitten und ein Stück herausgenommen) und einen in der Ecke, wo sich die beiden Wände treffen.
- An der Ecke, an der sich beide Wände treffen, gab es wohl mal einen Wasserschaden. Wir haben ein altes, leckes Rohr gefunden, daneben eine schlampig verlegte Wasserleitung, die wohl einfach im Bogen unter der damaligen Küchenzeile verlegt wurde und zu kurz ist für einen vernünftigen Einbau. Die Versicherung bestätigte mir auch, dass es insgesamt drei Wasserschäden gegeben habe. Oder sagen wir mal mindestens drei, den letzten und größten 2013. Durch den Wasserschaden ist der Holzbalken in dieser Ecke am unteren Ende ziemlich mitgenommen. Leider kommt man sehr schlecht an ihn ran.
- Insgesamt haben wir keine wirklich trockene Stelle. Der Feuchtemesser zeigt immer über 10%, oft über 20% und an einigen Stellen auch über 30% Feuchtigkeit in den Wänden an. Der Vorbesitzer sagte, sie hätten nie Probleme mit Feuchtigkeit gehabt, und muffig roch es auch nicht. Wir hoffen daher, dass es ein neues Phänomen ist und durch den vielen Regen kam. Das Haus steht auf einem Hang, die Straße fällt zum Haus ab (der Gehweg liegt höher als die Küche) und der Garten hinterm Haus fällt weiter ab. Das Dach haben wir kontrolliert und nichts gefunden, das verdächtig aussieht. Wir vermuten daher aufsteigende Feuchtigkeit.
Was wir bisher gemacht haben bzw. gerade tun:
Wir müssen bald einziehen, zum 1.12. ist die Wohnung gekündigt. Daher haben wir erstmal nur die Küche in Angriff genommen. Ich muss dazu sagen, mein Mann ist alles andere als bauwütig und hatte sich über "einzugsfertig" eigentlich gefreut. Ich möchte aber gerne wissen, was sich hinter dem Rigips versteckt, und die Dinge auch gerne richtig machen anstatt nur bewohnbar zu halten. Allerdings ist unser Budget nicht auf eine Vollrenovierung ausgelegt gewesen und wir müssen daher alles in Stückchen und zu passablen Preisen machen.
Wir haben daher die zwei feuchten Wände freigelegt, alle Nägel entfernt, alte (wirklich alte) Stromkabel ersetzt und verputzen diese zwei Wände nun mit Kalkputz. Und hier ärgere ich mich schon, denn ich habe den KIP von SAKRIT gekauft und der Baumarktmitarbeiter hat mir dazu völlig selbstverständlich einen Tiefgrund (OBI, Hersteller?) in die Hand gedrückt. Auf der Verpackung stand nichts zu Feuchtigkeit und ich hatte ihm ausdrücklich gesagt, wir haben feuchte, alte Wände. Erst nach dem Aufbringen habe ich im Datenblatt nachgelesen und gesehen, dass der Haftgrund im Prinzip auch als Dampfsperre wirkt. Jetzt ist die Wand zum Essraum damit behandelt und auch schon verputzt, über den Holzbalken haben wir ein Putzgewebe mit eingeputzt. Die Außenwand ist noch nicht behandelt und ich denke, da versuchen wir es erstmal ohne Haftgrund.
Für die Außenwand haben wir allerdings verzinkte Metall-Putzgitter gekauft. Als Oberputz haben wir den Streichkalk von baufan gekauft.
Jetzt meine Frage: Wieviel haben wir hier schon falsch gemacht und müssen wir irgendetwas davon wieder abreißen? Oder könnten wir ersatzweise die Rückwand im Esszimmer öffnen, damit die Feuchtigkeit dort raus kann?
Hier könnte ich mir vorstellen, den Balken offen zu lassen und die Wand, die ja auch nur teilweise ansehnlich ist, mit Kalkputz zu verputzen.
Für die Zukunft:
Ansonsten überlege ich schon hin und her, welchen Raum ich beizeiten als nächstes angehen wollen würde. An Fensterseiten traue ich mich noch nicht so richtig, denn ich fürchte, dann müssen die Fenster ganz neu gesetzt werden. Vielleicht für den Anfang etwas Leichteres.
Wie kann man hier Zimmertüren gestalten, wenn eine Seite schon freigelegt und bearbeitet wurde und der angrenzende Raum noch im verkleideten Zustand ist?
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel Text, und würde mich über Hilfe und Ideen sehr freuen.
ich habe hier die letzten Tage und Wochen schon recht viel gestöbert aber weil das Thema so neu für mich ist und ich das Gefühl habe, man kann viel falsch machen und damit großen Schaden anrichten, möchte ich gerne Feedback von euch und gerne auch ein paar Ideen, wie es genau weitergehen könnte.
Erstmal zum Haus:
Wir haben im August ein Haus von 1898 gekauft, mit einem Anbau aus den 70ern. Das Haus ist von Außen mit Rauputz verputzt (Straßenseite, Wetterseite), mit Holz verkleidet (Südseite), verklinkert (Anbau) oder grenzt direkt an ein Nachbargebäude jüngeren Alters.
Innen ist so ziemlich alles mit Rigips verkleidet. Die Böden sind Echtholz aber im Erdgeschoss scheinbar vor einigen Jahren auf frisch aufgegossenen Estrich gelegt. Die Decke ist offenbar Holz, aber alle Decken sind abgehangen. Das Haus wurde uns ohne Keller verkauft und ohne Dachboden.
Das Dach ist ziemlich neu, angeblich isoliert worden. Handwerkernachweise haben wir nicht. Wir haben inzwischen einen kleinen Erdkeller unter dem älteren Hausteil entdeckt, der leider wasserabweisend verputzt und zugemüllt wurde, dazu Löcher durch die Decke gebohrt um Wasserrohre zu legen. Wirklich ein trauriges Bild, denn ein Erdkeller war immer mein Wunsch.
Auf der Straßenseite sind alte, kleine Holzfenster drin, die mal irgendwann überarbeitet wurden. Ansonsten sind in den 2000ern überall neuere Fenster eingebaut worden.
Das Haus wurde uns als renoviert und bezugsfertig verkauft.
Dann haben wir zwei feuchte Stellen in der Küche entdeckt. Einmal im Rigips zur Nachbarin hin und einmal in der Trennwand zum Esszimmer, die ausnahmsweise nicht mit Rigips verkleidet sondern nur verputzt war. Wir haben beide Wände aufgemacht und dabei mehreres festgestellt:
- Die Wände sind aus Backstein, offenbar Feldbrandstein, wie mir eine Keramikerin aus der Familie sagte. An einer Stelle ist auch Bimsstein verbaut. Die Außenwand sieht aus als hätten sie nicht mehr grade gucken können, völlig schief und krumm und keineswegs sehenswert. Die Fugen an dieser Wand bröckeln. Über dem Backstein war an vielen Stellen ein Lehm-Stroh-Gemisch, das aber stellenweise sehr bröckelig war.
- Wir haben zwei Holzbalken gefunden, einen quer über der Tür zum Esszimmer (die Vorbesitzer haben für die neue Tür den Balken angeschnitten und ein Stück herausgenommen) und einen in der Ecke, wo sich die beiden Wände treffen.
- An der Ecke, an der sich beide Wände treffen, gab es wohl mal einen Wasserschaden. Wir haben ein altes, leckes Rohr gefunden, daneben eine schlampig verlegte Wasserleitung, die wohl einfach im Bogen unter der damaligen Küchenzeile verlegt wurde und zu kurz ist für einen vernünftigen Einbau. Die Versicherung bestätigte mir auch, dass es insgesamt drei Wasserschäden gegeben habe. Oder sagen wir mal mindestens drei, den letzten und größten 2013. Durch den Wasserschaden ist der Holzbalken in dieser Ecke am unteren Ende ziemlich mitgenommen. Leider kommt man sehr schlecht an ihn ran.
- Insgesamt haben wir keine wirklich trockene Stelle. Der Feuchtemesser zeigt immer über 10%, oft über 20% und an einigen Stellen auch über 30% Feuchtigkeit in den Wänden an. Der Vorbesitzer sagte, sie hätten nie Probleme mit Feuchtigkeit gehabt, und muffig roch es auch nicht. Wir hoffen daher, dass es ein neues Phänomen ist und durch den vielen Regen kam. Das Haus steht auf einem Hang, die Straße fällt zum Haus ab (der Gehweg liegt höher als die Küche) und der Garten hinterm Haus fällt weiter ab. Das Dach haben wir kontrolliert und nichts gefunden, das verdächtig aussieht. Wir vermuten daher aufsteigende Feuchtigkeit.
Was wir bisher gemacht haben bzw. gerade tun:
Wir müssen bald einziehen, zum 1.12. ist die Wohnung gekündigt. Daher haben wir erstmal nur die Küche in Angriff genommen. Ich muss dazu sagen, mein Mann ist alles andere als bauwütig und hatte sich über "einzugsfertig" eigentlich gefreut. Ich möchte aber gerne wissen, was sich hinter dem Rigips versteckt, und die Dinge auch gerne richtig machen anstatt nur bewohnbar zu halten. Allerdings ist unser Budget nicht auf eine Vollrenovierung ausgelegt gewesen und wir müssen daher alles in Stückchen und zu passablen Preisen machen.
Wir haben daher die zwei feuchten Wände freigelegt, alle Nägel entfernt, alte (wirklich alte) Stromkabel ersetzt und verputzen diese zwei Wände nun mit Kalkputz. Und hier ärgere ich mich schon, denn ich habe den KIP von SAKRIT gekauft und der Baumarktmitarbeiter hat mir dazu völlig selbstverständlich einen Tiefgrund (OBI, Hersteller?) in die Hand gedrückt. Auf der Verpackung stand nichts zu Feuchtigkeit und ich hatte ihm ausdrücklich gesagt, wir haben feuchte, alte Wände. Erst nach dem Aufbringen habe ich im Datenblatt nachgelesen und gesehen, dass der Haftgrund im Prinzip auch als Dampfsperre wirkt. Jetzt ist die Wand zum Essraum damit behandelt und auch schon verputzt, über den Holzbalken haben wir ein Putzgewebe mit eingeputzt. Die Außenwand ist noch nicht behandelt und ich denke, da versuchen wir es erstmal ohne Haftgrund.
Für die Außenwand haben wir allerdings verzinkte Metall-Putzgitter gekauft. Als Oberputz haben wir den Streichkalk von baufan gekauft.
Jetzt meine Frage: Wieviel haben wir hier schon falsch gemacht und müssen wir irgendetwas davon wieder abreißen? Oder könnten wir ersatzweise die Rückwand im Esszimmer öffnen, damit die Feuchtigkeit dort raus kann?
Hier könnte ich mir vorstellen, den Balken offen zu lassen und die Wand, die ja auch nur teilweise ansehnlich ist, mit Kalkputz zu verputzen.
Für die Zukunft:
Ansonsten überlege ich schon hin und her, welchen Raum ich beizeiten als nächstes angehen wollen würde. An Fensterseiten traue ich mich noch nicht so richtig, denn ich fürchte, dann müssen die Fenster ganz neu gesetzt werden. Vielleicht für den Anfang etwas Leichteres.
Wie kann man hier Zimmertüren gestalten, wenn eine Seite schon freigelegt und bearbeitet wurde und der angrenzende Raum noch im verkleideten Zustand ist?
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel Text, und würde mich über Hilfe und Ideen sehr freuen.