Torbranche trotzt der deutschen Baukrise

Diskutiere Torbranche trotzt der deutschen Baukrise im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Die deutsche Torindustrie hat Produktion und Umsatz im abgelaufenen Jahr um 1,1 Prozent bzw. 0,7 Prozent gesteigert. Damit ist erstmals seit...
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Die
deutsche Torindustrie hat Produktion und Umsatz im abgelaufenen Jahr um 1,1
Prozent bzw. 0,7 Prozent gesteigert. Damit ist erstmals seit 2000 der von der
Baukrise ausgelöste Abwärtstrend gestoppt worden. Die Lage im Inland sei nach
wie vor schwierig und labil, aber es mehren sich die positiven Signale aus der
deutschen Wirtschaft, und selbst die Bauwirtschaft glaubt mittlerweile an ein
Ende ihres Schrumpfungsprozesses. Dies und eine deutliche Exportsteigerung von
gut acht Prozent geben der Branche, insbesondere den zahlreich im BVT
organisierten kleinen und mittleren Torherstellern und deren Zulieferern, die
Zuversicht für eine bessere Marktentwicklung im laufenden Jahr.



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<img border="1" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2005/i/2072-hoermann.jpg" vspace="2" width="350" height="322" alt="Torbranche, Torindustrie, BVT, Bundesweite Vereinigung von Torherstellern und Zulieferern für die Torindustrie, Torhersteller">

<span style="font-size: 10px">Bild aus dem Beitrag "Schnelllauftor von Hörmann zertifiziert für Rettungswege im Innenbereich"
vom 21.12.2005</span>
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Anlässlich der BVT-Jahrestagung, die mit rd. 100 Teilnehmern
wieder stark besucht war, konnte Geschäftsführer Friedrich Klopotek Positives
verkünden: "Die deutsche Torindustrie und ihre Helfer haben den negativen Trend
der letzten Jahre gestoppt und trotzten damit der seit mehr als einem Jahrzehnt
anhaltenden Baukrise - ganz im Gegensatz zu anderen Bauelemente-Branchen." Die
Hersteller von Toren und Schranken aller Art für Industrie, Gewerbe, Handwerk,
Handel und Privatsektor erzielten 2005 einen Umsatz von geschätzt 1,55 Mrd.
Euro. Dies entspricht einem knappen Zuwachs von 0.7 Prozent gegenüber dem
Vorjahr. Die Torproduktion wies eine ähnliche Entwicklung auf und wuchs
wertmäßig um 1,1 Prozent auf rd. 1,5 Mrd. Euro.



Schlüssel des Erfolgs war der erneut gestiegene Export.



Das Exportgeschäft wuchs 2005 um 8,1 Prozent auf knapp 300
Millionen Euro, was einer Exportquote von 17,3 Prozent entspricht. Dies ist zwar
im Vergleich mit exportintensiven Branchen ein niedriger Wert, aber dieser lag
im Jahr 1995 bei gut fünf Prozent und im Jahr 2000 noch unter zehn Prozent. Die
Branche hat damit rasch auf die verheerenden Auswirkungen der hiesigen Baukrise
reagiert und ihre Exportquote zügig und dauerhaft erhöht. Allerdings beschränkt
sich der Export noch weitgehend auf den europäischen Raum (Anteil über 90
Prozent, davon 76 Prozentpunkte auf den Euro-Raum entfallend). Wichtigste
Exportmärkte im abgelaufenen Jahr waren (in dieser Reihenfolge) Frankreich,
Schweiz, Österreich, Benelux-Staaten, Großbritannien, Polen, Italien, Russland
und Ungarn.



Allerdings sind die meisten deutschen Hersteller nach wie vor
weitgehend vom Inlandsmarkt abhängig. Der Inlandsabsatz mit Toren verfehlte das
Vorjahresergebnis knapp um 0,8 Prozent und sank auf 1,28 Mrd. Euro. Hier wird
doch noch das Dilemma aller bauabhängigen Zulieferbranchen sichtbar. Hinzu
gesellten sich erhebliche Belastungen aufgrund großer Kostensteigerungen im
Vormaterialbereich (Stahl, Aluminium) und bei der Energie. Die Branche konnte
diese nur teilweise in den Verkaufspreisen weitergeben. Die Erzeugerpreise für
Bauelemente aus Stahl und Aluminium (insbesondere Tore) stiegen nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes um 2,4 Prozent. Angesichts der
betriebswirtschaftlichen Zwänge, die auch einem Torhersteller den Verbleib im
Markt nur über eine auskömmliche Rendite gestatten, waren die Betriebe
gezwungen, ihre Kapazitäten dem <nobr>(Inlands-)</nobr><sup><span style="font-size: 1px">
</span></sup>Markt anzupassen. Die Anzahl der Betriebe ist weiter gesunken <nobr>(-7,4</nobr>
Prozent auf 137), was nicht immer mit dem Ausscheiden aus dem Markt
verbunden sein muss. Aber bestimmte Beschäftigungsgrenzen werden unterschritten,
und dadurch fallen sie aus der amtlichen Statistik. Letztlich ist die Zahl der
Beschäftigten in der Branche entscheidend, und die sank auch im Berichtsjahr
beträchtlich auf 11.350 <nobr>(-6,2</nobr> Prozent).



Torbranche positiv gestimmt



Die Torbranche blickt jetzt nach vorn, kräftig unterstützt von einem gelungenen
Start in das neue Geschäftsjahr. Die Weltleitmesse
R + T in Stuttgart gab im
Februar mit guten Besucher- und Geschäftsergebnissen eine Steilvorlage für alle
Beteiligten und sorgt jetzt für ein reges Nachmessegeschäft. Gleichzeitig hat
die deutsche Torbranche mit vielen Produktneuheiten und -weiterentwicklungen
ihre Innovationsfähigkeit und Marktkompetenz unter Beweis gestellt und damit
gute Karten für das Inlands- und Auslandsgeschäft. Die Auftragseingänge sind lt.
Statistischem Bundesamt in den ersten beiden Monaten 2006 teilweise zweistellig
gewachsen, und die Torproduktion hat in diesem Zeitraum um 4,7 Prozent zugelegt.
Diese aktuellen Marktdaten sind eine gute Basis für ein deutlich besseres
Abschneiden als in der ersten Hälfte des Jahrzehnts.



Entsprechend optimistisch äußerten sich auch die vielen Teilnehmer an der
BVT-Früh-jahrsumfrage zur Konjunkturentwicklung in den nächsten sechs Monaten.
Jeweils 56 Prozent der Befragten rechnen bis zum Herbst 2006 mit steigenden
Auftragseingängen und Umsätzen, wohingegen nur neun Prozent bei den
Auftragseingängen und elf Prozent bei den Umsätzen weitere Einbußen befürchten.
Jeweils ein Drittel von ihnen hält eine gleich bleibende Entwicklung für sehr
wahrscheinlich (Saldo: 47 bzw. 45 Prozentpunkte). Erfreulich und überraschend
zugleich ist die leicht positive Erwartungshaltung hinsichtlich der
Beschäftigungsentwicklung. Zwar wollen fast 80 Prozent der Umfrageteilnehmer die
Anzahl ihrer Mitarbeiter konstant halten, doch es bildete sich ein Positiv-Saldo
von 4 Prozentpunkten (zunehmend: 13 Prozent, sinkend: 9 Prozent). An der
Preisfront wird es meist stabil bleiben, aber es mehren sich die Stimmen, die
einen Anstieg der Verkaufspreise im Jahresverlauf für möglich und angemessen
halten (Saldo: +17 Prozentpunkte).



Präqualifikation in der Bauwirtschaft wichtiges Thema



Im Mittelpunkt des Interesses der BVT-Jahreshauptversammlung
stand das aktuelle Thema 'Präqualifikation in der Bauwirtschaft'. Gerhard Winkler, Geschäftsführer
des Zertifizierung Bau e.V., einer Organisation der baugewerblichen Verbände
(Bauhandwerk) und eine der sechs akkreditierten PQ-Stellen in der
Bundesrepublik, gab in einem stark beachteten Referat Einblick in den Erlass des
Bundesbauministeriums (BMVBS) vom 16.1.2006, mit dem den Vergabestellen des
Bundes und der Länder mitgeteilt wurde, wie künftig die Eignungsprüfung bei
Bietern durchzuführen ist, die als präqualifiziert in die Liste des Vereins für
die Präqualifikation von Bauunternehmen aufgenommen wurden. Präqualifikation ist
dabei die Vorgelagerte, auftrags- unabhängige Prüfung der in §8 VOB/A
definierten Eignungsnachweise. Damit kann jedes an öffentlichen Aufträgen
interessierte Unternehmen künftig seine Eignung gegenüber den öffentlichen
Auftraggebern zu erheblich reduzierten Kosten nachweisen. Es ist das Ziel des BVT, für seine Mitglieder eine kostengünstige Zertifizierung mit einer
geeigneten PQ-Stelle zu vereinbaren.



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