Hanfanbau in Deutschland rückläufig! ... Der Grund hierfür wird wohl hauptsächlich in der geringen Förderung, auch oder gerade im Vergleich zu Energiepflanzen liegen. Der Absatzmarkt für Naturdämmstoffe ist nachwievor vergleichsweise übersichtlich. Die Schublade Üerzeugungstäters wohl immernoch zutreffend auf mögliche Interssenten. Wer die Preise im Vergleich zu Erdöl- und Mineralwolleprodukten kennt, fragt nicht mehr weiter.
Die Schimmelproblematik ist in meinen Augen bei Hanf nicht anders als bei Holzfaser. Werden die Dämmatten feucht verbaut, und stimmt das Rücktrocknungspotential nicht, hilft da nicht mal ein verrottungsfester Dämmstoff. In einem alten Haus haben sich an den kritischen Stellen meist bereits genügend Schimmelsporen über die Jahre angesammelt. Falsche Lagerung und Handhabung der Dämmstoffe vor Einbau tragen ihr übriges zur Schimmelbildung bei.
Die Frage ob Naturfasern für Schädlinge interressant sind oder nicht reduziert sich auf den Anteil verbliebener Eiweise in den Fasern. Die Fasern in Holzfaserdämmstoffen sind ebenfalls nahezu "totgekocht". Der Anteil an für Fraßinsekten verwertbaren Eiweißen ist aber in Hanf von Natur aus geringer. Dazu kommen meines Wissens noch verschiedene Pflanzensäfte (Bitterstoffe) sowie die Härte der Fasern die das Ganze für Fraßinsekten und Nestbauaktivitäten unatraktiv werden lassen. Eine andere Problematik ist, daß Naturdämmstoffe auch dafür verschrien sind daß sie attraktive Nistplätze für Maus und Co liefern. Ich kann diese Erfahrung bisher nicht bestätigen.
Was die technischen Parameter von Hanf in Vergleich zu Holzfaser angeht, gibt es z.B. auf den Seiten von Steico die entsprechenden Datenblätter zum Download. Bei Wärmeleitfähigkeit (Lambda) und Diffussionswiderstand (mü) sind beide Dämmstoffe relativ vergleichbar. Holzfaser hat einen leicht besseren Dämmwert (ca.20%), was sich aber wegen der Standarddicken kaum in unterschiedlicher Dämmstärke ausdrücken wird. Die spezifische Wärmekapazität von Holzfaser ist mit 2.100 J/kgK um etwa 20% höher als bei Hanf. Das gleiche mit der Dichte. Heißt also Holzfaser ist etwas träger in Bezug auf Wärmedurchgang (sommerlicher Hitzeschutz), hält aber damit auch länger die Wärme (warm nach innen strahlende Flächen bei abkühlung Raumlauft unterhalb Wandtemperatur). Brandverhalten ist für beide Dämmstoffe vergleichbar. Ich würde den Preis eintscheiden lassen, sofern nicht Gründe wie Statik oder realisierbare Dämmstärke dagegen sprechen.
Zu Steico gibt es noch verschiedene, meist günstigere Alternativen - sowohl bei Holz als auch bei Hanffaser. Aber Achtung! Dabei auch mal einen vergleichenden Blick auf den Füllfaseranteil werfen. Es scheint hier durchaus Anbeiter zu geben, bei denen die Dämmmatten fast zu 40% aus synthetischen Füllfasern bestehen, was eigentlich nicht im Sinne des Erfinders sein kann.
Gruß aus Berlin,