Sumpfkalkputz
Das mit dem Verwirrtsein stimmt schon.
Nach meinem Kenntnisstand sind Kalkspatzen typisch für erdfeucht auf der Baustelle gelöschten Kalkmörtel.
Früher wurde der Stückkalk zerschlagen und mit feuchtem Sand unter geringer Wasserzugabe vom Kalkschläger oder Kalkreiber mit dem Pflegel bearbeitet, bis der Kalk gelöscht war. Es wurde nur soviel Wasser zugegeben, um den Löschvorgang in Gang zu halten, das Ergebnis war ein steifer Mörtel, der sofort weiter verarbeitet wurde.
Der feuchte Sand kühlte und verhinderte so das Verbrennen beim Löschvorgang. Dabei blieben natürlich immer mal kleine Reste (Kalkspatzen)ungelöschten Kalkes im Mörtel, das war aber kein Problem.
Der Mörtel wurde zum Mauern von Natursteinen verwandt, die Kalkspatzen löschten langsam nach. Treiberscheinungen in den schweren Mauern waren nicht zu befürchten. Der steife, erdfeuchte Mörtel verhinderte das "Schwimmen" der nicht saugenden, schweren Steine.
Fazit: kein Sumpfkalk, der wurde nass gelöscht,in der Grube gelagert und diente vorrangig zum Putzen und malern.
Auch beim Sumpfen konnten Kalkspatzen entstehen, wenn der Branntkalk mit zuviel Wasser auf der Kalkbank "ersäuft" wurde. Das Wasser kühlte den Branntkalk soweit herunter, das keine Reaktion mehr stattfand und ungelöschte Bröckchen (Kalkspatzen) entstanden.
Viele Grüße